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Internationale Politik Der Stellvertreterkrieg in Syrien

olga64
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von olga64
als Antwort auf nerida vom 11.09.2013, 20:42:07
Stimmt - vorerst! WAs wirklich aus diesen Menschen werden wird, weiss keiner und wird auch keinen mehr interessieren, da auch dieses Thema sicher bald medial aus dem Kopfe der Deutschen verschwunden sein wird.
Ich las vor einigen Tagen, dass in Israel syrische Verwundete in Krankenhäusern behandelt und operiert werden. Sie werden aus dem Bombenkreis in Syrien an die israelische Grenze geschafft - also zum Todfeind - und von dort mit der israelischen Armee in Krankenhäuser zur Operation usw. gefahren. Alles erfolgt anonym: die Ärzte fragen nicht, ob jemand Rebell ist oder zum Assad-Trupp gehört - es wird nur geholfen. DAs gefiel mir sehr, sehr viel besser als der Empfang der syrischen Flüchtlinge, die im schlimmsten FAll in einiger Zeit von Nazis in der Gegend beschimpft und bedroht werden.
Der israelische Fall dürfte mehr zur Völkerverständigung beitragen, was ja sehr, sehr gut wäre in dieser Region. Olga
nerida
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von nerida
als Antwort auf olga64 vom 12.09.2013, 16:09:09
Stimmt - vorerst! WAs wirklich aus diesen Menschen werden wird, weiss keiner und wird auch keinen mehr interessieren, da auch dieses Thema sicher bald medial aus dem Kopfe der Deutschen verschwunden sein wird.
[quote=olga64]Ich las vor einigen Tagen, dass in Israel syrische Verwundete in Krankenhäusern behandelt und operiert werden. Sie werden aus dem Bombenkreis in Syrien an die israelische Grenze geschafft - also zum Todfeind - und von dort mit der israelischen Armee in Krankenhäuser zur Operation usw. gefahren. Alles erfolgt anonym: die Ärzte fragen nicht, ob jemand Rebell ist oder zum Assad-Trupp gehört - es wird nur geholfen.Der israelische Fall dürfte mehr zur Völkerverständigung beitragen, was ja sehr, sehr gut wäre in dieser Region.

das ist nichts Neues - auch während der Bombadierung von Gaza wurden palästinensische Verwundete in Israel behandelt und palästinensische Ärzte aus Gaza operierten in israelischen Krankenhäusern.
Das hat aber wohl mehr mit der Ethik des Ärztestandes und des dazugehörigen Personals zu tun und das ist eben oft grenzüberschreitend.
DAs gefiel mir sehr, sehr viel besser als der Empfang der syrischen Flüchtlinge, die im schlimmsten FAll in einiger Zeit von Nazis in der Gegend beschimpft und bedroht werden.


könnte man in diesem Fall nicht endlich mal die Nazis weglassen.
Die Konflikte entstehend hier doch in den allerwenigsten Fällen aus ideologischen Gründen, sondern weil es ein Unbehagen in breiten Teilen der Bevölkerung gibt.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man durch penetrantes verweisen auf längst vergangene Zeiten und verlogene Sonntagsreden genau diese unterschwelligen Ängste verschwinden lassen kann.

Dass da etwas gärt unter dem Deckel, dieser Deckel der aus den Vorwürfen, ein Nazi oder ewiggestrig zu sein besteht. Sobald sich hier Betroffene zusammenfinden kommt es eben zu solchen üblen Auswüchsen wie in dem Berliner Asylantenheim und an sovielen anderen Orten.

Ich möchte hier gern an den verstorbenen Oberbürgermeister Zilk in Wien erinneren, der immer wieder appelierte, dass man genau diesem Unbehagen und Ängsten vor dem Fremden Gehör verschaffen sollte, denn die Gefahr, dass sich dieser Sorgen dann genau die Falschen annehmen und es zur eigenen Sache machen, ist fast zwangsläufig.

Ich meine, die Lösung kann doch nur darin liegen, dass es eine wegbegleitende Hilfe für Asylanten gibt aber auch für die Menschen, die mit diesen erstmals Fremden Tür an Tür leben werden.
Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nerida vom 12.09.2013, 17:26:39
.
(..) könnte man in diesem Fall nicht endlich mal die Nazis weglassen.
Die Konflikte entstehend hier doch in den allerwenigsten Fällen aus ideologischen Gründen, sondern weil es ein Unbehagen in breiten Teilen der Bevölkerung gibt.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man durch penetrantes verweisen auf längst vergangene Zeiten und verlogene Sonntagsreden genau diese unterschwelligen Ängste verschwinden lassen kann. (markierung von mir.)(..).

was den st betrifft, bin ich deiner ansicht, nerida.

der schwärzeste schandfleck in unserer geschichte, die nazizeit und der schreckliche krieg, soll ja nicht vergessen werden.
aber seitdem ich denken kann, wurde ich tag-täglich diesbezüglich von medien berieselt. genauso wie die nächsten zwei generationen.
in vielen familien beobachte ich entnervtes wegzappen, sobald das thema kommt.
ich befürchte, dass so das gegenteil dessen, was beabsichtigt ist, erreicht wurde/wird/werden könnte.
.

hier ein bericht von Assaf Uni [freier Journalist in Tel Aviv und Berlin] aus "neue zürcher zeitung" über die behandlung syrischer opfer in israel,
m.E. eine beachtenswerte hilfeleistung.

hilfe für verletzte syrer aus israel

margarit

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olga64
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von olga64
als Antwort auf nerida vom 12.09.2013, 17:26:39
Welche Nazis soll ich weglassen? Die alten, die die halbe WEltbevölkerung unterjochen oder umbringen wollten oder die neuen, über die aktuell in München zu Gericht gesessen wird, weil sie eine Massentötung an ausländischen Mitbürgern durchführten?
Oder darf ich erwähnen,dass 65% der deutschen Bevölkerung keine syrischen Kriegsflüchtlinge aufnehmen wollen? Ist dies wirklich "nur" Angst vor Unbekanntem oder sind es noch Relikte aus einer angeborenen Fremdenfeindlichkeit? Olga
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Secretary Kerry: "The United States and Russia have long agreed that there is no military solution to the conflict in Syria. It has to be political."

Source... Remarks with russian foreign minister Sergey Lavrov after their meeting at Intercontinental Hotel
Geneva, Switzerland, September 14, 2013 -> http://www.state.gov/secretary/remarks/2013/09/214250.htm

lavrov rockt kerry. der gibt sich neuerdings diplomatisch. erst brandstifter, jetzt biedermann. vielen (insbesondere scharfmachern in deutschen zeitungen) gefällt das nicht. sie setzten auf möglichst viel imperialen krawall. ich begrüße kerrys erzwungene metamorphose. ein amerikanischer angriff auf syrien mit der gefahr des explodierens arabiens ist vorerst gebannt. der stellvertreterkrieg in syrien geht weiter.
---
w.
Karl
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geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 13.09.2013, 17:03:08
@ Olga,

ich möchte Dir hier zustimmen. Auch wenn es einigen unangenehm ist, wir dürfen es nicht zulassen, dass Fremdenfeindlichkeit instrumentalisiert wird, um längst überwunden geglaubte Verhaltensweisen wieder durchbrechen zu lassen. Es gibt hier auch kein Tabu. Das "Kind" darf beim Namen genannt werden.

Karl

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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
zu risiken und nebenwirkungen fragen sie ihren diktator des vertrauens
deutschlands oberster katholik erzbischof zollitsch warnt vor einer verschiebung der kräfteverhältnisse in syrien zugunsten der islamisten. machthaber assad sei zwar "ein harter Diktator", habe jedoch für christen "ein Stück Rechtssicherheit geschaffen", sagte zollitsch im interview mit "Bild am Sonntag".
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w.
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
dank jan van aken (die linke) wissen wir jetzt, wer das assad-regime befähigt hat, sarin herzustellen. es waren deutsche regierungen - erst die rot-grüne regierung, dann die schwarz-rote regierung. die erlaubten es deutschen unternehmen, die begehrten ingredienzien für den todbringenden kampfstoff zu liefern. schnell war die brühe angerührt. - keine frage: der tod ist ein meister aus deutschland.
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w.
olga64
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.09.2013, 19:49:22
Warum eigentlich so umständlich? Deutschland stellte Sarin bereits in der Nazizeit her (damals von der IG-Farben Leverkusen - heute Bayer AG), anfang als Insektenvernichtungsmittel. ABer die Nazis bauten ja solche dual-use-Produkte immer auch für andere Verwendungszwecke aus. Bei Kriegsende wurden die gelagerten Restbestände Sarin von den Russen abtransportiert - was damit geschah, weiss niemand. Aber diese Uraltware dürfte heute nicht mehr einsatzfähig sein - die Rezepturen wanderten aber sicher schon vor Jahrzehnten in entsprechende Unrechtsstaaten. Olga
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
der tod ist ein meister aus deutschland, schrieb ich. expertise bei chemischen waffen ist reichlich vorhanden. folgerichtig hat der deutsche außenminister zur entsorgung des in syrien lagernden sarins material und personal angeboten.
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w.

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