Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Der Völkermord an den Armeniern

Internationale Politik Der Völkermord an den Armeniern

Silvan
Silvan
Mitglied

Re: Bravol, Herr Bundespräsident!
geschrieben von Silvan
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.04.2015, 06:12:51


Furchtbar diese Übertreibung von Herrn Gauck, nicht wahr, schließlich sind 1,5 Millionen tote Armenier nur Peanuts gegen den Holocaust. Wie oft müsste Herr Gauck sich eigentlich wiederholen wenn wer von sechs Millionen vergasten Juden sprechen würde??? Na was würde euch gefallen, vielleicht tausendmal?? Ich meine diese Frage ganz "ERNST"


Ich verstehe deinen Beitrag überhaupt nicht.
Das Thema ist nicht geeignet für solch dumme Scherze.
Silvan
Silvan
Mitglied

Re: Bravol, Herr Bundespräsident!
geschrieben von Silvan
als Antwort auf Silvan vom 24.04.2015, 11:08:55
Nach Bundespräsident Gauck hat nun auch Parlamentspräsident Lammert den Völkermord an den Armenieren als das bezeichnet, was es war: ein Völkermord.

Erdogan, höre!
Medea
Medea
Mitglied

Re: Der Völkermord an den Armeniern
geschrieben von Medea
An die zwanzig Jahre weise ich immer wieder auf
Franz Werfels Roman Die vierzig Tage des Musa Dagh
hin, und werde nicht müde, es in diesem thread auch wieder zu
tun. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie wenig Deutsche
über den Völkermord an den Armeniern und anderen Christen
wissen, in Berliner Archiven liegen Dokumente des damaligen
deutschen Botschafters und historisches Filmmaterial.

Das Märchen vom letzten Gedanken des Schriftstellers
Edgar Hilsenrat schildert die eigentlich unschildbaren Vorkommnisse
und Gräueltaten an dieser Völkergruppe.

Aufarbeiten kann nur geschehen, wenn man es zuläßt.
Auch ein hundert Jahre alter Völkermord gehört zur
Geschichte der Türken und Armenier und den zu leugnen bei
der Vielzahl der Beweise in den Archiven spricht nicht für
die Türken.

Medea.

Eine Bremer mir bekannte Familie hatte zwei Mädchen aus
einem Waisenhaus (Geschwisterkinder), deren Eltern ermordet wurden,
in ihr Haus geholt und an Kindesstatt aufgenommen.

Anzeige

silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Bravol, Herr Bundespräsident!
geschrieben von silhouette
als Antwort auf justus39 vom 24.04.2015, 11:08:53
Unser Bundesprediger durfte ja jahrelang den Begriff Völkermord im Zusammenhang mit dem Massaker an den Armeniern nicht gebrauchen, da musste er jetzt eben alles auf einmal nachholen.
Vor ein paar Jahren hätte dazu noch Mut gehört, jetzt ist es zum Tagesthema ernannt worden.

justus

Das stimmt nicht, justus. Bis vor kurzem war es in Berliner Regierunskreisen tabu, das (Un-)Wort auszusprechen. Es wurde fleißig an seiner Umschreibung herumgeeiert. Jetzt lockern sie ihre Zungen, und Gauck hat den Anfang gemacht. Überhaupt war die Rede und die Zusammenhänge und Vergleiche, die er darin zog, seiner Stellung absolut würdig und eines Beifalls wert. Er hat gezeigt, er kann auch Bundespräsident, nicht bloß Pastor.

Vielleicht hat sich an den türkisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen etwas geändert??? Diese Wende in der Wortwahl kann eigentlich nicht vom Himmel gefallen sein.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Türkei nähert sich wirtschaftlich an Russland an
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf silhouette vom 24.04.2015, 12:04:48
Vielleicht hat sich an den türkisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen etwas geändert?
geschrieben von sil

"Die Türkei und Russland wollen bei großen Investitionsvorhaben zwischen den Ländern künftig offenbar entweder in Lira oder Rubel bezahlen. Nach Angaben des stellvertretenden türkischen Wirtschaftsministers Adnan Yıldırım sollen derzeit entsprechende Verhandlungen laufen. Die beiden Staaten wollen ihr Handelsvolumen bis 2020 auf 100 Milliarden Dollar erhöhen."
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Der Völkermord an den Armeniern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 24.04.2015, 11:18:38
90 Minuten, die es wert sind, gesehen zu werden.....starke Nerven sind nötig.
Aghet, ein Völkermord
Seit Jahren beschäftigt sich Autor und Regisseur Eric Friedler ("Das Mädchen - Was geschah mit Elisabeth K.?", "Ein deutscher Boxer", »Das Schweigen der Quandts") mit den politischen Motiven, die noch heute stark genug sind, um die historische Tatsache des Armenier-Genozids zu verschweigen und zu unterdrücken. Er sprach mit internationalen Regierungschefs und der intellektuellen Elite der Türkei, befragte Historiker, Zeitzeugen und Wissenschaftler in der Türkei, Deutschland, USA, Frankreich, Syrien und Armenien, aber auch Vertreter der weltweiten armenischen Diaspora wie den Boxer Arthur Abraham, den französischen Minister Patrick Devedjan oder den ehemaligen armenischen Außenminister Rafi Hovannisian. Friedler forschte mit seinem Team in vielen internationalen Archiven (u. a. dem politischen Archiv des Auswärtigen Amtes, dem Johannes-Lepsius-Archiv, den National Archives, USA) und rekonstruierte den Verlauf des Völkermords aus zahlreichen historischen Quellen. Diese Dokumente sind detaillierte Lageberichte deutscher und US-amerikanischer Diplomaten, aber auch Schilderungen schweizer, dänischer und schwedischer Ärzte, Sozialhelfer, Lehrer, Missionare, Korrespondenten und Krankenschwestern, die zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts in der Türkei lebten und ihre Beobachtungen festhielten. In einer minimalistischen Inszenierung verleiht ein hochkarätiges Schauspielerensemble (darunter Hanns Zischler, Martina Gedeck, Burghart Klaußner, Friedrich von Thun) diesen vor langem verstorbenen Zeitzeugen wieder eine Stimme. 100 Jahre nach dem Völkermord sind ihre Aussagen von beklemmender Authentizität noch einmal zu hören, werden bis heute unbesungene Heldinnen und Helden entdeckt, tragische Schicksale und die strikte Systematik eines unfassbaren Verbrechens offenbar. Trotz genereller Einmütigkeit der internationalen Geschichtswissenschaft weigert sich die politische Führung der Türkei weiterhin konstant, den Massenmord an den Armeniern als Genozid anzuerkennen, fordert Präsident Recep Tayyip Erdogan immer noch Beweise - und die westliche Staatengemeinschaft hält sich zu diesem Thema bedeckt. Dabei wollen sich auch in der Türkei mehr und mehr Menschen ein eigenes Bild von der jüngeren Geschichte ihrer Nation machen. 200.000 Türken gingen nach der Ermordung von Hrant Dink in einer der größten Demonstrationen des Landes auf die Straße. In Solidarität mit Hrant Dink, den Armeniern und dem Verlangen nach Wahrheit ... »Aghet" geht der Frage nach, welche Motive hinter der Ablehnung vieler Regierungen stehen, sich klar und deutlich zum Genozid an den Armeniern zu äußern. Warum sie eine Regierung, die sich ganz offiziell der Leugnung eines schrecklichen Weltverbrechens schuldig gemacht hat, nicht energisch in ihre Schranken weisen. »Die Leiden armenischer Männer, Frauen und Kinder, die in den Euphrat geworfen oder auf dem Weg nach Der Zor massakriert wurden, haben den Weg für die Annahme der UN-Genozidkonvention gebahnt." (Raphael Lemkin, Jurist, Genozidforscher, Initiator der UN- Genozidkonvention
geschrieben von aus dem Text im Link

Anzeige

silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Türkei nähert sich wirtschaftlich an Russland an
geschrieben von silhouette
als Antwort auf dutchweepee vom 24.04.2015, 12:31:13
Uiiii, das klingt ja fast nach neuer großer Liebe. Die beiden neuen Zaren mit ihrem großspurigen Auftreten verstehen sich sicher ohne Probleme. Nun ja, wenn die deutsche Regierung meint, dass die deutsche Wirtschaft darunter nicht zu leiden hat, dann wird einiges verständlich. Scheint ein neues Hobby der Russen zu sein, im europäischen Wirtschaftsraum Einfluss zu gewinnen - oder zumindest Nervosität zu erzeugen. Siehe die Anbändelei mit Griechenland.

Die deutschen Regierenden riskieren jetzt allerdings, dass man sie eines Tages drängen wird, etwas zum Genozid der Deutschen an den Herreros (Namibia, ehemals Deutsch Südwestafrika) zu sagen (und zu entschädigen??)
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Türkei nähert sich wirtschaftlich an Russland an
geschrieben von silhouette
als Antwort auf silhouette vom 24.04.2015, 12:51:13
Ups, die heißen Hereros. Hab's mit dem Namen eines Autors verwechselt.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Türkei nähert sich wirtschaftlich an Russland an
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf silhouette vom 24.04.2015, 13:28:02
Da hast Du recht sil - auf dem Weg zum Markt habe ich in der Stadt Bünde immer die Lettow-Vorbeck-Straße durchquert und finde es zum Ko...., dass solch ein Kolonial-Massen-Mörder heute noch mit einer Straße geehrt wird.

widerlich
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Türkei nähert sich wirtschaftlich an Russland an
geschrieben von silhouette
als Antwort auf dutchweepee vom 24.04.2015, 13:36:00
Immerhin gibt es keine Trotha-Straßen. Der war schlimmer, und der hatte den Oberbefehl.

Korrigiere: Ach du Sch......Es gibt eine, zumindest in Paderborn. Hab zur Sicherheit noch gegoogelt.

Anzeige