Internationale Politik Die Folgen eines verbrecherischen Krieges: Der Irak zerfällt

Viele Monate bevor der völkerechtswidrige Überfall der USA und der Fraktion der Willigen unter der Führung der Kriegsverbrecher Bush junior und Blair auf den Irak stattfand, gab es im Seniorentreff schon warnende Stimmen (aber natürlich auch Abwiegler):

Die Regime 'Bush' und 'Blair' wollen zuschlagen. Wolfgang begann die Diskussion am 08.09.02 (12:56)

Die Hasadeure Bush und Blair spielen mit dem Feuer. Karl begann die Diskussion am 30.09.02 (09:15)

Der christliche Fundamentalismus zieht in den Krieg. Karl begann die Diskussion am 01.03.03 (11:44)

Durchhalteparolen wie in Vietnam. Karl begann die Diskussion am 24.06.05

ST-Google-Suche mit den Stichworten Irak Bush Blair (79 Funde)

Jetzt steht Obama vor dem Scherbenhaufen des von Bush und Blair begonnenen Krieges. Amerika hat er extrem viel Geld, internationales Ansehen und vor allem viele Menschenleben gekostet. Wirklich gelitten haben die Iraker und sie tun es immer noch. Nicht nur dass sich Schätzungen der Todesfolgen des Krieges auf viele Hunderttausende belaufen, es gibt auch Millionen von Flüchtlingen und jetzt sieht es gar nach dem Zerfall des Nachkriegsiraks aus.

Mit verlogenen Argumenten sollte (angeblich) der islamistische Terror im Irak bekämpft werden, im Endergebnis wurde ihm Leben eingehaucht.

Das hört sich dieser Tage an wie ein Märchen aus fernen Zeiten: Als die USA aus dem Irak einen demokratischen Staat machen wollten, einen Leuchtturm im Meer arabischer Despoten. In der Wirklichkeit sind jetzt die Dschihadisten der Terrorgruppe "Islamischer Staat im Irak und in Syrien" (Isis) auf Eroberungszug, gerade haben sie die Großstädte Mossul und Tikrit eingenommen, die größte Ölraffinerie in Baidschi gekapert - und sie halten türkische Diplomaten in Geiselhaft. Möglicherweise haben sie schon Bagdad im Blick. Das ist die Lage.

Der Spiegel stellt fest:

Der Irak-Krieg war ein furchtbarer Fehler. Aber der Abzug der Amerikaner vielleicht auch? Der Vormarsch islamistischer Terroristen weckt Zweifel an der Strategie von US-Präsident Obama.

Die USA haben sich - wie von Senioren in diesem Forum vorhergesagt - mit dem Irakkrieg übernommen und jetzt steuert die Region erst recht auf eine Katastrophe zu.

Ist eigentlich damit zu rechnen, dass die Kriegsverbrecher Bush und Blair weiterhin in ihren Gärten gärtnern dürfen? Wie gern sähe ich diese Verbrecher hinter Gittern.

Karl

Leider,...

Karl, selten habe ich einen derart finsteren, unsinnigen und persönlich aufhetzerischen Beitrag hier im Forum gelesen. Schade, daß Du bei diesem Thema damit bei mir in meiner 'Rangliste' damit auf den hintersten Platz rutscht.

Ja, auch dieser mein Beitrag ist recht persönlich, und er tut nichts zum eigentlichen -sehr komplexen- Thema, oder besser zu den Themen des Nahen Ostens. Aber er musste mal raus. Sorry und schade.

Mittlerweile weiß ich genau, warum ich mich an politischen Themen nicht mehr beteilige. Auch um mit weiteren Aufhängern solchen 'hetzerischen Meinungen' keinen Anlass zu geben.

Obamas neue Weltordnung in drei Sätzen und in einer Rede:



Im Übrigen kam die Weltregierung kürzlich hier zu einer Beratung zusammen:



@Digizar: Das ist Karls Meinung. Auch darf eine besitzen.

@ digizar,

ja, ich bin bitter, weil ich hier ein Jahrzehnt gegen diesen unsinnigen Krieg zu Felde gezogen bin und dadurch vielfältigen Anfeindungen ausgesetzt war. Es ist nicht gut, Recht zu behalten in einem solchen Fall und ich würde es den Irakern gewünscht haben, ich hätte nicht Recht behalten.

Ich hetze nicht auf, aber gegen diese beiden Männer Bush und Blair empfinde ich tatsächlich nicht nur abgrundtiefe Verachtung, sondern wenn ich zu Gefühlen fähig bin, dann vielleicht auch Hass, aber nur weil sie soviel Blut an ihren Händen haben (als Schreibtischtäter).

Die Amerikaner hatten eine bessere Regierung verdient. Obama hat versucht den Fehler zu korrigieren, aber nichts kann ungeschehen gemacht werden und die Folgen für den Irak sind fürchterlich.

Karl

na es gab sicher noch einige wenige andere als ein paar Senioren in deinem Seniorentreff, die gegen den Irak-Krieg waren. Einer der unmaßgeblichen Gegner war seinerzeit Bundeskanzler Schröder und seine Rot-Grüne Regierung.

Bush gehörte zwar für den Krieg vor den internationalen Gerichtshof, aber daraus wird nichts: Die USA erkennen diesen Gerichtshof nicht an und niemand ist faktisch in der Lage daran etwas zu ändern.Blair war nur der britische Hund, der seinem Herrchen folgte. Genau wie Cammeron Obama und seiner NSA hinterherhechelt.

Im Ergebnis haben wir in der Tat einen Irak, in dem sich das islamistische Mittelalter jetzt so richtig entfalten kann. Was sich dort jetzt abspielt ist m.E. nicht die unmittelbare Folge des Krieges sondern die Folge des Fortfalls der SADAM-Herrschaft und auch die Folge dieser Herrschaft selbst. Überall sind Islamisten im Vormarsch: Libyen, Syrien, Sudan, Somalia usw.
Wir müssen nicht nur einen Bush und seine Administration sondern auch die Völker selbst in der Verantwortung sehen.

Oder glaubst Du allen Ernstes, dass wir heute ohne den Irakkrieg einen friedlichen Irak hätten? Wir hätten Ihn genauso wenig wie ein friedliches Libyen, Syrien oder Ägypten, das ja auch am Rande eines Bürgerkrieges stand.

else

Oder glaubst Du allen Ernstes, dass wir heute ohne den Irakkrieg einen friedlichen Irak hätten?

Du weißt, dass diese Frage nicht zu beantworten ist, da die Geschichte keine Kontrollexperimente zulässt.

Dass damals die Rot-Grüne Regierung Deutschland aus dem Irakkrieg weitgehend herausgehalten hat, dafür sollten wir Schröder und Fischer heute noch dankbar sein. Wenn Du Dich im Archiv des Seniorentreffs kundigt machst, kannst Du sehen, dass dies auch ausgiebigst gewürdigt wurde.

Karl

P.S.:

@Karl

Du weißt genau, was in andern Themen, die nichts mit den USA zu tun hatten an USA-Hass rüberkam. Insofern kann ich wie digizar nicht nachvollziehen, daß du als WM so emotional geladen zu diesem Thema schreibst. Ich habe schnell mal ein Statement abgegeben um nicht in Versuchung zu geraten, mich an dem Thread, der so angelegt fürchterlich werden wird, im fortgeschrittenen Stadium noch zu beteiligen.

else

sicher kann man das nicht 100% wissen. Aber auch die aktuelle Politik kann nur mit Prognosen und Wahrscheinlichkeiten arbeiten, um die Folgen politischer Entscheidungen abzuschätzen.
Genauso wenig wie man retrograd eine alternative Entwicklung hochrechnen kann, kann man in die Zukunft schauen. Ich folgere aus dem Zustand des Iraks vor dem Krieg, der Struktur der SADAM-Diktatur und der jüngsten Entwicklung in andern arabischen Staaten OHNE Krieg, dass ein friedlicher Irak höchst unwahrscheinlich wäre. Wir hätten höchstens weniger Information, wie zB. über die Verbrechen SADAMS am eigenen Volk zur Zeit seiner Herrschaft.

else

Mit Sicherheit war Saddam ein schrecklicher Despot, aber mit ebenso großer Sicherheit war er kein religiöser Fanatiker und genau die sind jetzt am Werk und genau deshalb wird das gegenseitige Morden weiter gehen. Der Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten ist uralt, konnte aber von Saddam unterdrückt werden.

Allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass dieses als "arabischer Frühling" benannte Phänomen von außen gesteuert ist. Eine Demokratie nach unserem Verständnis wird es in diesen Ländern NIE geben. Und meines Erachtens haben die USA ganz bewusst ein Feuer gelegt um einen Flächenbrand zu begünstigen.

die Verbindungen der Familie Bush zum Öl-Komplex insbesondere auch zu den SAUDIS läßt noch ganz andere Kombinationen zu.

Ich würde doch, gerade in diesem Zusammenhang, lieber von "Bush und seine Administration" und weniger von "den USA" sprechen.

Die Unterdrückung des Konflikts durch Sadam hat in der Tat stattgefunden. Unser Dilemma wird bleiben, dass sowohl ein Glaubenskrieg als dessen diktatorische Unterdrückung abzulehnen ist.

else