Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?

Internationale Politik Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?

pschroed
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 30.07.2015, 15:41:59
Jetzt bekommt die LINKE in Griechenland ihre Quittung. Bravo Varoufakis !
Mit dem Geld was diese Regierung verschmolzen hat, wäre eine grosse Unterstützung für die Ärmsten gewesen. Es ist nur zu hoffen daß nicht das gleiche in Frankreich passiert.

Phil.

ZITAT SZ.

Griechische Wirtschaft am Boden.

Wie sich an den Aktienkursen ablesen lässt, tendieren die meisten Anleger derzeit zum Verkauf von Anteilen griechischer Unternehmen. Grund dürfte auch die zuletzt immer schlechtere wirtschaftliche Entwicklung in Griechenland sein. Neben der Börse waren auch die Banken wochenlang geschlossen. Kapitalverkehrskontrollen verhinderten zum Beispiel, dass Firmen etwa Geld ins Ausland überweisen konnten, um dringend benötigte Produkte zu importieren. Zehntausende Unternehmen gerieten so in Schwierigkeiten, viele Firmen mussten schließen.

Hinzu kommt, dass die griechische Industrie am Boden liegt. Der Einkaufsmanager-Index des Markit-Instituts fiel auf ein Rekordtief von 30,2 Punkten. Ab einem Wert von 50 spricht man von Wachstum. Es ist der niedrigste Stand seit Beginn der Umfragen in Griechenland 1999. Auch die Teil-Barometer für Produktion und Auftragseingänge sanken auf neue Tiefs. Nach einer schnellen wirtschaftlichen Erholung sieht es in Griechenland derzeit also nicht aus.
olga64
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 03.08.2015, 16:38:02
Ich wundere mich bei diesen Berichten immer darüber, von welcher "griechischen Industrie" überhaupt die 'Rede ist. Der Hauptanteil liegt im Tourismus und da konkurrieren die Griechen mit den Türken, die meist die besseren Hotels haben und auch als Menschen oft freundicher sind, bzw. gut Deutsch sprechen.
Dann noch Schafskäse (der zur Veredelung nach Italien geschickt wird), Kapern und dieser schlimme WEin,den man dort bekommt.
Herr V. ist nur noch peinlich - auch die Posse mit der Parallel-Währung, wo ihm nun sein Freund Tsipras zur Seite springen muss, sonst hätte dies auch noch juristische Konsequenzen. Ich hoffe für die Griechen, dass dieser peinliche Professor bald wieder verschwindet in Richtung USA - da geht er in der Menge gut unter. Olga
adam
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von adam
als Antwort auf olga64 vom 03.08.2015, 17:00:45
Ich wundere mich bei diesen Berichten immer darüber, von welcher "griechischen Industrie" überhaupt die 'Rede ist. Der Hauptanteil liegt im Tourismus.....


Das sehe ich als springenden Punkt Olga.

Im Grunde genommen braucht Griechenland keine Kredite oder Geldgeschenke aus der EU. Das Geld versickert im Fass ohne Boden. Sie bräuchten Fiat, Renault oder VW.

Und hier liegt letztendlich auch das Debakel der Eurogemeinschaft. Alleine eine gemeinsame Wirtschafts- und Finanz-/Steuerpolitik hilft auch nicht. Die Wirtschaft muß weg von der Konkurrenz untereinander und hin zur Zusammenarbeit ala Airbus. Dazu die Freihandelsabkommen mit den nordamerikanischen Staaten, eine Währungsschlange mit diesen oder besser noch, eine Anlehnung des Euro an den Dollar. Diese Wirtschaftsmacht wäre auf Jahrzehnte konkurrenzlos und darauf aufbauend könnte Weltpolitik gemacht werden.

Aber nein, statt dessen meckert Schäuble über die Zuständigkeit der EU-Kommision und macht den Schritt rückwärts, hin zum Nationaldenken.

--

adam

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ingo
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von ingo
als Antwort auf adam vom 06.08.2015, 09:21:34
Deiner Kernaussage bezüglich der Industrie(ansiedlung) in Griechenland kann ich zustimmen, adam; aber Schäubles Gedanken stehen dem nicht wirklich entgegen. Er weiß genau, dass VW & Co nicht im Entferntesten daran denken, in Griechenland zu investieren. Und eine Gemeinschaftsproduktion à la "Airbus" würde bedingen, dass es in Griechenland zumindest ein solides Fundament und ausreichend Fachkräfte für ein derartiges "Zweigunternehmen" gäbe. Das sehe ich weit und breit nicht. Und Kellner aus den Urlaubsgebieten lassen sich nciht mal eben zu Industriearbeitern umschulen. Das A und O ist, dass eine griechische Regierung gegenüber Investoren Vertrauen herstellt. Und auch da sehe ich weit und breit nicht mal einen Hoffnungsschimmer. Griechenlands Lage ist einfach hoffnungslos. Schäuble hat das schon längst erkannt.
adam
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von adam
als Antwort auf ingo vom 06.08.2015, 09:50:57
Das sehe ich ganz ähnlich Ingo. Wenn ich davon schreibe, daß Griechenland Fiat, Renault oder VW bräuchte, drücke ich so die Hoffnungslosigkeit aus.

Bei Schäuble sehe ich es etwas anders. Ja, er hat das griechische Problem sicher erkannt, aber seine EU-Politik ist rückwärts gewandt und das können wir nicht brauchen. Wir brauchen Zusammenarbeit, auch über die EU-Kommission, keine Konfrontation.

--

adam
sittingbull
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von sittingbull
traurig ist die offensichtliche ahnungslosigkeit , mit der sich hier
einige zu kennern der situation in Griechenland aufschwingen .

beispiel :

ständig wird davon geredet , steuern bei den reichen einzutreiben .
genau das aber , hat die Troika als wachstumshemmnis abgelehnt .

oder

privatisierungen sollen mittel für investitionen schaffen ...
tatsächlich werden die gelder aus den privatisierungen aber den banken
zugeführt und die gewinne daraus wiederum privatisiert .

was übrig bleibt , sind lohn- und rentenkürzungen ... direkt und indirekt... und die eindampfung der noch vorhandenen sozialstruktur .

es dauert nicht lange und die deutschen Arbeitgeberverbände werden über
wettbewerbsnachteile klagen .


die abwärtsspirale erkämpfter arbeiterrechte rotiert ...

und genau das ist ... nach Thatcher und Schröder ... sinn und zweck der
neoliberalen dekonstruktion Griechenlands .

sitting bull

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pschroed
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf sittingbull vom 06.08.2015, 12:20:59
.....und irgendwann bezahlt Griechenland wieder mit der Drachme, mit dem teueren Euro wird das nix.

Phil.
sittingbull
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von sittingbull
die hoffnung Griechenlands und Europas sieht so aus :

sittingbull

(Foto: Alexandros Vlachos/dpa-Bildfunk)

sitting bull
pschroed
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf sittingbull vom 06.08.2015, 12:43:40
Mach dir keine Sorgen irgendwann wird die Eurozone sich auflösen und den Nationalisten sowie den Populisten mit ihren Fahnenträger wieder den Boden überlassen, so können diese sich dann wieder gegenseitig die Köpfe einschlagen.

Phil.
ingo
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von ingo
als Antwort auf adam vom 06.08.2015, 10:15:44
Hand auf's Herz, adam: Wie oft hast Du Dich in den letzten 2 Jahren über die sog. "Reglementierungswut" aus Brüssel geärgert? Nur ein Stichwort: "Krumme Gurken"? Ich denke, dass Schäuble sich auf einem ganz anderen Niveau ärgert. Ich glaube auch, dass Juncker mit der Erweiterung der Befugnisse des EU-Parlaments unrealistisch wird. Ich sag' mal deutlich, was ich denke: Diesem teils zusammengewürfelten Haufen traue ich nicht wirklich über den Weg.

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