Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?

Internationale Politik Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?

olga64
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ingo vom 06.08.2015, 14:15:20
In Griechenland wird es wohl bald Neuwahlen geben - ich denke,dass die Position des Herrn Tsipras noch gefestigter sein wird, auch wenn sich die Abtrünnigen der Syriza in einer eigenen linken Partei sammeln werden.
Sollte sich dann noch der IWF mit der Forderung, Griechenland Schulden zu erlassen, durchsetzen (aber selbst diese Schulden nicht erlassen, sondern auf pünktliche Bezahlung pochen), hilft dies Herrn Tsipras weiter. Ausserdem wird es wohl heute niemanden in Griechenland geben,der dringend dort Ministerpräsident sein möchte. Olga
adam
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von adam
als Antwort auf ingo vom 06.08.2015, 14:15:20
Hand auf's Herz, adam: Wie oft hast Du Dich in den letzten 2 Jahren über die sog. "Reglementierungswut" aus Brüssel geärgert? Nur ein Stichwort: "Krumme Gurken"? Ich denke, dass Schäuble sich auf einem ganz anderen Niveau ärgert. Ich glaube auch, dass Juncker mit der Erweiterung der Befugnisse des EU-Parlaments unrealistisch wird. Ich sag' mal deutlich, was ich denke: Diesem teils zusammengewürfelten Haufen traue ich nicht wirklich über den Weg.


Stimmt Ingo, da gab es reichlich zu ärgern. Nicht nur die Gurken. In der Partei ungeliebte oder erfolglose Politiker wurde nach Brüssel abgeschoben, Politiker, die in Brüssel alles gemacht haben, nur ihren Job nicht und dabei reichlich hinlangten, was Gehalt, Spesen und Zuschüsse betraf, auch Korruption und Selbstherrlichkeit. Aber was wollen wir machen? Unsere Zukunft ist eng mit einem einigen Europa verwoben. Und da bin ich der Meinung, daß das mit Merkel/Schäuble nicht zu machen ist.

--

adam
Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pschroed vom 06.08.2015, 12:52:22
Nein Phil, aus der Eurozone darf Griechenland nicht gedrängt werden. Griechenland soll ja noch Privatisierungsmaßnahmen anstreben und dabei will Deutschland doch nur helfen Die lukrativsten Flughäfen hat sich Fraport ja schon ausgeguckt, stand auch schon kurz vor Unterzeichnung nur hat diese Greenhorn Partei, mit Herrn Tsipras, doch tatsächlich den Deal gestoppt. Sie wollten doch tatsächlich die gewinnträchtigsten Flughäfen nicht abgeben und nur die Schrottflughäfen behalten. In der Praxis sollte das dann so aussehen, die Gewinne gehen an Deutschland und die Griechen müssen Schulden machen um die maroden verbleibenden Flughäfen zu sanieren.
Ich habe daraus gelernt, dass Deutschland nichts tut ohne nicht enorm selbst zu profitieren.

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Mitglied_81b4260
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2015, 07:50:10
Ach,dieser Sarkasmus!

...und wem gehört Fraport?....großes Grinsen meinerseits
.... und da war jetzt in der Öffentlichkeit noch gar nicht die Rede von den Bodenschätzen incl. Erdöl,Erdgas!

Ja, die Steuernprivilegien für Bauern müßten lt Plan bereits zurückgenommen worden sein. Ich konnte nichts Genaueres darüber finden,wie die aussehen. ABER: die klein- und kleinsträumige Landwirtschaft hat den doppelten Anteil der Wertschöpfung wie die Industrie....also wie bring ich diese dummen Bäuerlein zum Aufgeben ?
pschroed
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2015, 08:45:18
Hallo mart1

Griechenland braucht eine funktionierende korruptionslose Industrie, ohne Steuereinnahmen bzw. gute Löhne (wenige Arbeitslosigkeit) funktioniert es nicht.
Auch wenn die Ideologie der Regierung eine andere ist, es funktioniert nur über die Märkte bzw. der technischen Weiterentwicklung, ausser Tsipras hat die Möglichkeit auf eine andere Art und Weise Geld zu vermehren. Zur Zeit sind es die EU Steuerzahler
300 Milliarden wären wahrscheinlich verschmolzen, aber persönlich glaube ich daß Griechenland über kurz oder lang zu der Drachme zurückkehren wird, ausser es passiert ein Wirtschaftliches Wunder.

Phil.
olga64
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2015, 07:50:10
Ich habe daraus gelernt, dass Deutschland nichts tut ohne nicht enorm selbst zu profitieren.
[/quote]

Das dürfte eine Eigenart vieler (erfolgreicher) Länder so sein - aber im speziellen Fall von Deutschland nehme ich an, das liegt bei uns so in den Genen - oder machen Sie als Geschäftsfrau dies anders? Suchen Sie sich wirklich Projekte, bei denen andere profitieren?

Vergessen bei Ihre Flughafenbetrachtung und der wieder mal unrühmlichen deutschen Rolle haben Sie anscheinend die Häfen in Griechenland, die schon längst grossenteils in chinesischer Hand sind. Ist das dann wirklich die so oft beschworene, nachahmenswerte sozialistische Vorgehensweise? Olga

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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 07.08.2015, 15:23:31
Olga, natürlich lebt meine Firma vom Verkauf, das liegt in der Natur der Sache, aber ich mache meinem Gegenüber keine Auflagen. Aber wie schon so oft, weder ich noch meine Firma stehen hier zur Disposition. Auch China nicht, denn die sind nicht Teil der EU und haben nichts mit der europäischen "Griechenland Rettung" zu tun.
Deutschland wollte sich mit den lukrativen Flughäfen ein feines gewinnträchtiges Polsterchen zulegen und verlangt dann von einem ohnehin am Boden liegenden Land die maroden Flughäfen zu sanieren. Mit dem Geld das sich Griechenland dazu leihen muss.
Ne sorry, aber das ist ein ganzes Volk über den Tisch ziehen und ich kann das griechische Volk ein Stück weit verstehen wenn sie auf Deutschland sauer sind.
Bruny
olga64
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2015, 15:59:35
China hat sehr wohl als Käufer der sehr wichtigen, griechischen Häfen etwas mit der Sache zu tun. ABer es ist vermutlich einfacher, einen deutschen Politiker im Rollstuhl besonders despektierlich darzustellen.
Aber geholfen hat es nix - weder Herrn Tsipras noch dem schon etwas in Vergessenheit geratenen Herrn V.
Ist ja auch nicht ganz so unsinnig, wenn Geldgeber Bedingungen stellen und Käufer darauf pochen,dass Verträge eingehalten. Die Fraportgeschichte war ja schon vor Herrn Tsipras da - er hat sie dann auf Eis gelegt und muss sie jetzt wieder reanimieren.
Da der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle in Griechenland ist, muss das Land auch dafür sorgen, dass die Infrastruktur hierfür tragbar ist. Mein Mitleid hält sich sehr in Grenzen. Olga
Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 07.08.2015, 16:54:03
Ich hatte geschrieben, dass China nicht in der EU ist, also nichts mit der europäischen Rettung Griechenlands zu tun hat. Das China Häfen gekauft hat habe ich nicht bestritten, tut aber auch nichts zur Sache. Bei meinem Bericht geht es um Deutschland und dass eben Deutschland bei weitem nicht uneigennützig handelt. Fraport ist ja nur zu einem ganz geringen Teil in privater Hand, also liege ich doch richtig wenn ich sage, dass sich Deutschland die lukrativen Flughäfen aneignen will oder bereits hat und Griechenland mit den maroden Flughäfen zurück lässt und von dem Land, das kein Geld hat, verlangt diese maroden Flughäfen zu sanieren. Also kann man auch den Griechen nicht vorwerfen wenn sie Deutschland nicht so uneigennützig sehen, wie es uns z.B. vorgemacht wird, dass wir wären. Das ist nämlich bei weitem nicht so.
Man hätte ja den Griechen auch sagen können, nehmt die Gewinne aus Euren lukrativen Flughäfen und saniert damit die anderen, oder schließt einige davon und saniert die zweit lukrativsten. Oder einfach nehmt den Gewinnerlös und investiert in eure eigenen Wirtschaft und wir beraten euch. Das wäre bestimmt besser angekommen.
Im übrigen habe ich weder Herrn Schäuble noch einen anderen deutschen Politiker despektierlich dargestellt, trotzdem finde ich die Sache an sich nicht in Ordnung. Es hat den starken Hauch von Unanständigkeit, wenn ich meinem Gegenüber die Mittel zur Existenz nehme und ihm dann vorwerfe nicht existieren zu können.
Bruny
olga64
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Re: Ein Neuanfang nach dem "Nein" der Griechen und dem Rücktritt von Varoufakis?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2015, 17:42:27
Die Bieteraktion des Fraport mit den griechischen Flughäfen (der Deal lief über 1.2 Milliarden Euro und die Vertragslaufzeit beträgt 40 Jahre) war ja schon mit der Vorgängerregierung abgeschlossen und wurde von Herrn T. storniert und jetzt wieder reanimiert. Das war ein grosser Fehler. Wie allgemein üblich, steigen die Preise, wenn man so etwas macht, bzw. werden die Konditionen erwerberfreundlich modifiziert.
Übrigens gehört Fraport mehrheitlich dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt - es geht hier also auch um deutsche Steuergelder, die entsprechend vorsichtig angelegt werden sollen. Olga

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