Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik EU - ein Konstrukt auf wackligen Beinen?

Internationale Politik EU - ein Konstrukt auf wackligen Beinen?

Lilac
Lilac
Mitglied

Re: Gregor Gysi: Der Prophet
geschrieben von Lilac
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.07.2015, 15:26:29
...und ich hatte mich schon gewundert
Re: Gregor Gysi: Der Prophet
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Lilac vom 04.07.2015, 15:30:58
Pfff, hättest ruhig sagen können, dass ich bei großer Hitze die Dinger von den Tasten lassen soll
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: EU - ein Konstrukt auf wackligen Beinen?
geschrieben von Tina1
parallelwaehrungen-wege-aus-der-eurofalle-

"Die Krise macht eine kleine Pause. Das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die langfristigen Perspektiven der Währungsunion noch immer alles andere als rosig sind. Deshalb lohnt es sich, über Parallelwährungen nachzudenken.

Die Eurozone steckt 15 Jahre nach Einführung der Gemeinschaftswährung in existentiellen Schwierigkeiten. Von den ursprünglichen Stabilitätsvereinbarungen ist inzwischen nicht mehr viel übriggeblieben: Selbstverantwortung für die nationalen Schulden, Verbot der monetären Staatsfinanzierung, Maastrichter Schuldengrenzen – all das steht bestenfalls noch auf dem Papier. Aus der unabhängigen, allein der Geldpolitik verpflichteten Zentralbank ist eine fiskalische Institution geworden, welche Schuldtitel der schwächeren Mitgliedsländer in großem Stil und ohne Rücksicht auf die Bonität aufkauft. Auf diese Weise sollen Länder wie Griechenland und Italien in der Währungsunion gehalten werden, die eigentlich von Anfang an nicht dafür qualifiziert gewesen sind. Nachdem sie früher ihre Verschuldungsprobleme durch Inflationierung und Abwertung der eigenen Währung gelöst haben, hat diese Rolle inzwischen die Europäische Zentralbank (EZB) für sie übernommen. Denn die Rediskontierung von Schuldpapieren maroder Banken und überschuldeter Staaten ist nichts anderes als die Schöpfung von Geld ohne echten Gegenwert.

Die Einheitswährung war ein Schritt zu weit für die Problemländer.

Aus nicht näher bekannten Gründen scheinen maßgebliche Politiker in Deutschland zu glauben, eine Fiskalunion veränderte die Dinge zum Besseren. Der monetären Integration, so wird argumentiert, müsse nun die fiskalische oder gar die politische Union folgen. Für sich genommen, ist das vielleicht sogar richtig. Allerdings sollte man sich keine Illusionen darüber machen, in welche Richtung die gemeinsame Politik dann gehen würde. Niemand in Italien, Frankreich oder Spanien denkt an deutsche Stabilitätspolitik. Alle historische Erfahrung sowie auch die jüngsten Entwicklungen weisen vielmehr in Richtung einer Inflations- und Schuldengemeinschaft, welche vor allem den Staat als größten Schuldner auf Kosten der Sparer begünstigt."

Vielleicht wäre das ein Weg um dieses Projekt "EU" noch zu retten.
Der Artikel ist sehr interessant.
Tina

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