Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Geht Merkels Solidarität gegenüber Israel nicht zu weit?

Internationale Politik Geht Merkels Solidarität gegenüber Israel nicht zu weit?

mart
mart
Mitglied

Re: Doch etwas arg verwundert ...
geschrieben von mart
als Antwort auf niederrhein vom 23.03.2008, 19:28:16
Warum ist denn der Antisemitismus in Russland,ja sogar wieder in Polen, so aufgeflammt?


Ja, es sind offensichtlich zu viel Juden übriggeblieben.

So war es dann doch vor 40 Jahren (im März 1968)in Polen notwendig ca. 15.000 Juden (Was, da gab es wirklich noch welche?) auszubürgern und auszuweisen - Mitnahme eines Köfferchens gestattet.

Nach dem Historiker Pawel Machcewicz sei allerdings Polen und nicht die Sowjetunion sei für die im März 1968 begonnene antisemitische Hetzkampagne verantwortlich. Es gäbe keine Beweise, dass Moskau Form oder Intensität vorschrieb. Moskau verlangte nur, dass sich der ganze Block im Konflikt mit Israel auf die richtige Seite stellte. Die Kampagne wurde vom Parteiapparat der polnischen Kommunisten mit enormer Heftigkeit betrieben. Natürlich wurde die Regierung im damals unsouveränen Staat nicht auf demokratische Weise gewählt, aber es waren trotzdem Polen .....

Wer ist schuld? Ja wer denn, wenn nicht der Jud?
--
mart


Kaiser Wilhelm II. nach seiner Abdankung an den Feldmarschall August von Mackensen im
Dezember 1919: "Die tiefste, gemeinste Schande, die je ein Volk in der Geschichte fertiggebracht,
die Deutschen haben sie verübt an sich selbst. Angehetzt und verführt durch den ihnen verhaßten
Stamm Juda, der Gastrecht bei ihnen genoß! Das war sein Dank! Kein Deutscher vergesse je, und
nicht, bis diese Schmarotzer vom Deutschen Boden vertilgt und ausgerottet sind! Dieser Giftpilz am
Deutschen Eichbaum!"(zit.n. Steinberg 1997,303f.).
Karl
Karl
Administrator

Re: Doch etwas arg verwundert ...
geschrieben von Karl
als Antwort auf mart vom 24.03.2008, 08:40:13
Hallo mart,


bei diesem Thema ist Sarkasmus, den ich sonst auch schätze, vielleicht das falsche Stilmittel. Du willst bei diesem Thema sicher auch nicht falsch verstanden werden, aber du solltest wissen, dass nicht alle hier Sarkasmus als solchen erkennen.

Inhaltlich stimmen wir in der Ablehnung der Aussagen von fahrstg. voll überein.
--
karl
fahrstg.
fahrstg.
Mitglied

Re: Doch etwas arg verwundert ...
geschrieben von fahrstg.
als Antwort auf Karl vom 24.03.2008, 09:31:01
Hallo
niederrhein,
pea,
karl.
Danke für die sachliche Zurechtweisungen.
Ich habe mir die Antworten sehr zu Herzen genommen.
Ich bin zu der Erkenntnis gekommen,dass ich für dieses
Forum schon zu alt bin und vielleicht,aufgrund meiner
Schicksalsprägung,alles etwas zu sehr von der geschichtlichen Seite betrachte.
Ich wünsche allen " alles Gute "
--
fahrstg.

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pea
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Mitglied

Re: Doch etwas arg verwundert ...
geschrieben von pea
als Antwort auf Karl vom 24.03.2008, 09:31:01
Hallo mart,


bei diesem Thema ist Sarkasmus, den ich sonst auch schätze, vielleicht das falsche Stilmittel. Du willst bei diesem Thema sicher auch nicht falsch verstanden werden, aber du solltest wissen, dass nicht alle hier Sarkasmus als solchen erkennen.

geschrieben von karl




Traurig, aber wohl wahr.

Man könnte die Frage auch so stellen,
woran liegt es eigentlich,
daß soviele außerordentliche Künstler, Wissenschaftler, Intellektuelle etc.
jüdische Wurzeln haben.

Sicherlich auch ein Grund,
warum sie den Neid ihrer nichtjüdischen Umwelt provoziert haben.

--
pea
Re: Doch etwas arg verwundert ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 24.03.2008, 09:31:01
Die Einlassungen von „Fahrst.“ sind ganz und gar unmöglich, weil natürlich antisemitisch geprägt.
Wieso ist eigentlich noch niemand auf den Gedanken gekommen, ihm zu entgegnen, dass, wenn ein Volk selber Schuld trägt an seiner Ablehnung, die Deutschen zu allererst abgelehnt werden müssten wegen des Holocaust?

Um aber zurückzukommen auf den Merkel-Besuch, so finde ich es äußerst bedenklich, wie einseitig dieser stattgefunden hat. Sie hat keinerlei Kritik geäußert an der kontraproduktiven Politik der israelischen Regierung in den besetzten Gebieten und sie damit ermutigt, so weiterzumachen wie bisher.
Gerade gibt es einen neuen Bericht über den Gazastreifen: „Gaza – eine humanitäre Implosion“, hrsg. von amnesty und anderen Menschenrechtsorganisationen, der auch hier schon (in engl.) eingestellt wurde. In diesem Bericht wird erwähnt, dass im Gazastreifen durch die israelische Blockadepolitik die Abhängigkeit von humanitären Hilfen kontinuierlich ansteigt und die Vereinten Nationen voraussagen, dass diese noch weit über das aktuelle Maß von 80 % der Bevölkerung hinaus ansteigen wird.
Die sog. „Verteidigungsmaßnahmen" Israels stehen in keinem Verhältnis zu der Bedrohung des Staates und haben laut diesem Bericht zu einer wachsenden Verhärtung der Fronten und die politischen Verhandlungen mit Israel in eine Sackgasse geführt.
Karen Koning Abu Zayd, die Leiterin des UNRWA (das ist das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge) warnte lt. diesem Bericht kürzlich: „Gaza befindet sich kurz davor, das erste Territorium auf der Welt zu werden, das mit dem Wissen, der Einwilligung und – wie manche es nennen würden sogar unter Ermutigung durch die internationale Gemeinschaft absichtlich in einen Zustand tiefster und bitterster Armut versetzt wird.“
Die an diesem Bericht beteiligten Menschenrechtsorganisationen fordern die EU auf, „die fortgeführte Blockade des Gazastreifens und die Anwendung kollektiver Bestrafung sowie die damit zusammenhängenden Verstöße gegen das internationale humanitäre Völker­recht durch die israelische Regierung in einer öffentlichen Erklärung unmissverständlich zu verurteilen und dabei klarzustellen, dass eine solche Politik inakzeptabel und illegal ist.“

All das hätte unbedingt von der Bundeskanzlerin angesprochen werden müssen, statt Israel in seiner kontraproduktiven Politik , die nicht im Einklang mit den internationalen Menschenrechten steht, zu bestätigen.

Eine sehr gute Stellungnahme dazu gibt es von Alfred Grosser, ich stelle sie hier ein (s. Link).

Kurzer Ausschnitt aus diesem Interview:

Frage: Würden Protestnoten der EU oder Deutschlands an Israel denn etwas nutzen - oder wäre das nur Symbolpolitik? Was soll die EU denn real fordern?

Antwort Grosser: Mindestens dass Israel nicht wie im Libanon, im Westjordanland und Gaza die zivile Infrastruktur zerstört, die die EU bezahlt hat. Ich verstehe auch nicht, warum die Deutschen, die doch leidvolle Erfahrungen mit Mauern haben, nicht empfindlicher auf die Mauer reagieren, die Israel im Westjordanland baut.

Frage: …in israelischer Lesart ist dies ein Zaun, der für Israels Sicherheit notwendig ist.

Antwort Grosser: Das stimmt nicht. Das ist eine Grenze, die Palästina durchschneidet und die Bevölkerung ebenso demütigt wie die Checkpoints."

--
marina
mart
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Re: Doch etwas arg verwundert ...
geschrieben von mart
als Antwort auf fahrstg. vom 24.03.2008, 10:16:32
....Ich bin zu der Erkenntnis gekommen,dass ich für dieses
Forum schon zu alt bin und vielleicht,aufgrund meiner
Schicksalsprägung,alles etwas zu sehr von der geschichtlichen Seite betrachte.
geschrieben von fahrgst.


.... so, so .... interessant was deine geschichtlichen Betrachtungen hergeben ... offensichtlich das, was du oben an antisemitischen und revisionistischen Äußerungen von dir gegeben hast!

Aber du, fahrgst., stellt fest, daß du dir die Ermahnungen zu Herzen genommen hast ... dann darf ich hoffen, daß du dich wenigstens hier zurückhältst und deine Ansichten gut tarnst.

Lt. deiner Selbstbeschreibung möchtest du "Zum Abschluss meines Daseins versuche ich noch Antworten und Hintergründe zu finden, über die geschichtlichen Geschehnisse die unser Aller Welt so gravierend veränderten."
Vielleicht wäre es für dich aufklärender Schuld im eigenem Herzen und nicht nur die Schuld im angeblich jüdischen Charakter zu suchen und hiezu vergangenen Progrome als Beweis und Selbstentlastung heranzuziehen.



mart

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Karl
Karl
Administrator

Die Menschenrechte gelten auch für die Palästinenser
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.03.2008, 11:34:34
Liebe marina,


Herrn Grosser ist voll zuzustimmen. Die Feigheit der Bundeskanzlerin die Menschenrechte auch von der israelischen Regierung einzuforden ist bedauerlich.

Auch ich bin wie Grosser der Meinung, dass die Lehren aus der Nazizeit bedeuten müssen, überall die Menschenrechte einzufordern und faschistisches, rassistisches Verhalten als solches zu bezeichnen.

Ich bin als kleiner Jude 1933 in Frankfurt gedemütigt worden. Ich kann nicht verstehen, dass Juden demütigen. Es geht auch um das Verständnis für das Leiden der anderen. 1953 habe ich in Paris mein erstes Deutschland-Buch veröffentlicht, in dem es auch viel um deutsches Leid, um Dresden und die Vertreibung ging. Warum? Weil ich glaubte, dass wir von einem jungen Deutschen nur verlangen konnten, das Ausmaß von Hitlers Verbrechen zu begreifen, wenn wir auch Verständnis für das Leid der Seinen zeigten. Und ich glaube eben auch nicht, dass man von einem jungen Bewohner Gazas verlangen kann, dass er den Horror der Attentate in Israel begreift, wenn man keinerlei Verständnis für seinen Hunger und seine Aussichtslosigkeit erkennen lässt.


--
karl
Re: Die Menschenrechte gelten auch für die Palästinenser
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 24.03.2008, 12:01:36
@karl,
"Die Feigheit der Bundeskanzlerin die Menschenrechte auch von der israelischen Regierung einzuforden ist bedauerlich."

Du solltest dir mal die gesamte Rede der Kanzlerin ansehen, bevor du deine üblichen Anschuldigungen an die Frau Merkel richtest und vor allen Dingen daran denken, dass sie aus Anlass des 60. Jahrestages der Staatsgründung Israels in Israel war.
Man konnte die Rede übrigens in der Israel. Botschaft erhalten.
Sie war eigentlich überhaupt nicht feige, sondern hat sogar in der Knesset-Rede von Zugeständnissen auch der israelischen Seite gesprochen, wenn es um eine friedliche Lösung des Nahost-Problems geht.
Das übrigens hat der damals von allen ( auch im ST ) hochgelobte "Vorredner" Bundespräsident Rau nicht getan.

Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass sie als Deutsche in der Knesset von Menschenrechtsverletzungen sprechen könnte. Was sie in Privatgesprächen sagt, wissen wir alle nicht.
Ich finde diese Anschuldigungen( Feigheit...) deinerseits ziemlich daneben - da spielen wohl deine üblichen Vorurteile gegenüber der Frau Merkel eine große Rolle.
Eigentlich Schade, dass du hier so wenig objektiv bist. Aber man kann eben nicht über seinen Schatten springen.




--
klaus
Karl
Karl
Administrator

Re: Die Menschenrechte gelten auch für die Palästinenser
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.03.2008, 14:48:35
Hallo Klaus,


es ist nicht wichtig, ob ich über meinen Schatten springen kann oder nicht. Wichtig ist, dass wir uns darauf einigen, dass auch die Palästinenser Menschenrechte besitzen. Wenn diese Übereinstimmung nur möglich wird, wenn ich meine Anschuldigung gegen Frau Merkel zurück nehmen und ihr Mut bescheinigen muss, dann mache ich das sofort.
--
karl
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Die Menschenrechte gelten auch für die Palästinenser
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Karl vom 24.03.2008, 15:45:30
....und dazu noch dies: Ab 1940 sickerten Gerüchte durch die Weltpresse, dass es im von Deutschland kontrollierten Raum Konzentrationslager gäbe, in dem systematisch Juden und andere "Volksfeinde" gefangen gehalten, gefoltert und getötet würden. Die Weltöffentlichkeit schloss Augen und Ohren. Damals konnte man noch argumentieren, dass die Quellen unpräzise waren. Heute aber gibt es keine Entschuldigungen mehr zum Verbrechen, das Israel an den Palästinensern verübt....

--
schorsch

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