Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Lateinamerikas letzter Revolutionaer gestorben (der Spiegel)

Internationale Politik Lateinamerikas letzter Revolutionaer gestorben (der Spiegel)

luchs35
luchs35
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Re: Lateinamerikas letzter Revolutionaer gestorben (der Spiegel)
geschrieben von luchs35
als Antwort auf dutchweepee vom 10.03.2013, 13:37:12
Der Tod des charismatischen Hugo Chavez lässt weder Freund noch Feind kalt. Venezuales Oberschicht sowie die Gegner aus westlichen Heminsphären werden sich versteckt freuen, die Armen ,nicht nur Venezuelas sondern ganz Lateinamerikas werden angstvoll in die Zukunft blicken. Der Sozialismus des 21.Jh. ist wohl gescheitert, auch wenn offiziell von den Mitstreitern des toten Revolutionärs betont wird, dass der Kampf weitergehe.

Aber die Erben von Chavez stehen vor riesigen Aufgaben. Ob Liberale, Koservative oder Linke werden beweisen müssen, dass das Land sozial und ausgewogen zu regieren ist- leicht wird es ihnen nicht gemacht werden. Und Chavez hatte sich nie um einen Nachfolger gekümmert, wie es beispielsweise Fidel Castro machte.

Chavez wollte ein zweiter Simon Bolivar werden und den Sozialismus in seinem Land aufbauen. Aber er baute vor allem auf den Ölreichtum und dessen rücksichtslosen Verkauf auf. Investoren auf anderen Gebieten wurden abgeschreckt. Nun liegt die Wirtschaft am Boden, Staatsfinanzen und Inflation werfen das Land weit zurück.

Der armen Bevölkerungsschicht ging es kurzfristig zwar besser, dafür sorgte die Staatskasse ohne für dauerhaften finanziellen Nachschub zu sorgen. Natürlich brachte ihm dies die Verehrung der armen Bevölkerungsschicht ein.

Und da setzt auch gleichzeitig die Frage ein, wohin eigentlich der Ölreichtum des Landes unter den korrupten Regierungen auch vor Chavez geflossen ist ?

Was wird von Hugo Chavez bleiben? Vielleicht nur das Bild eines exzentrischen Revolutionärs, der sich mit allen überwarf, die sich ihm in den Weg stellten?

Luchs
olga64
olga64
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Re: Lateinamerikas letzter Revolutionaer gestorben (der Spiegel)
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 07.03.2013, 17:50:01
Ich hoffe, dass Venezuela mit seinem in der Chavez-Zeit gestärktem Selbstvertrauen keine leichte Beute der internationalen Konzerne sein wird und wünsche Venezuela eine fähige Führung, die die Interessen der Bevölkerung in den Verhandlungen vertritt.

Karl
geschrieben von karl


Hier decken sich unsere Wünsche - ich wünsche dem Volk in Venezuela mehr Demokratie (damit war es zu Chavez Zeiten leider nicht allzu weit her: wer ihm widersprach, war gegen ihn - so sah er dies. ER agierte dann mit einem Verbot von Medien, Fernsehsendern usw. Auch ehemalige Mitstreiter wurden eingesperrt, wenn sie Bedenken anmeldeten.
Und sein jetziger Nachfolger, den Chavez in einer ARt "Familien-Dynastie" ernannte, setzte sofort den Schwiegersohn von Chavez nun als Vize ein. Finde ich als demokratieerprobte Frau nicht so gut.

Da finde ich z.B. Länder wie Brasilien erfolgversprechender; dort gibt es allerdings auch seit Jahren eine jüngere, erfolgsuchende und gut ausgebildete Mittelschicht, die sicher keinerlei Interesse mehr an stundenlangen Reden und Aufmärschen nach altem, überholten cubanischen Muster mehr hätte.
Zittern werden jetzt Cuba und Nicaragua- diese hingen ja am Tropf von Venezuela. Bin nach wie vor gespannt, wie es dort weitergeht. Olga

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