Internationale Politik Machtwechsel in Frankreich

hafel
hafel
Mitglied

Re: Machtwechsel in Frankreich
geschrieben von hafel
Ich denke einmal, dass die Startvoraussetzungen nicht so ungünstig sind, dass es nicht klappen könnte. Gewiss hat Merkels Parteinahme für Sarkozy das Verhältnis zu Frankreichs Sozialisten bereits in der Wahlkampfzeit belastet, und das wird sich auch über Nacht nicht wegwischen lassen. Doch ich sehe Ansätze zum Optimismus, denn A. Merkel wird wie gewohnt pragmatisch genug sein, sich auf den neuen Partner einzulassen. Schließlich war Sarkozy auch nicht der Ausdruck politischer Liebe, sondern ein schlichtes Ergebnis von Staatsräson.

Hollande wird sich ebenso auf Deutschland erst einstellen müssen, denn Frankreichs Schwierigkeiten sind so groß, dass diese nur einvernehmlich mit Berlin gelöst werden können.

Wer weiß es denn jetzt schon? Vielleicht stimmt sogar die Chemie zwischen den beiden Menschen, die auf dem ersten Blick frei von Charisma sind.

Merkels Ziehvater Kohl hat mit Mitterrand gezeigt, dass politische Gräben schnell überwunden werden können.

Hafel
hugo
hugo
Mitglied

Re: Machtwechsel in Frankreich
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.05.2012, 13:10:42
dann muss auch die irre in berlin ihre koffer packen. (wolfgang)

dessen bin ich mir gar nicht so sicher,,,,so irre ist sie nun auch wiederum nicht ihre Machtposition leichtfertig aufs Spiel zu setzen,,,
hat sie doch bisher noch alle Klippen an welche Ihr Schiff verdächtig nahe heranshipperte, in letzter Minute umkurvt.

aber irre find ich die Summen welche sie (als Rettungsschirm getarnt) in die Hand nimmt und um sich wirft.
Fast eine halbe Billion Euro an Nothilfe bei einer doppelt so hohen Garantiesumme mit unsicheren Hebelmodellen, und einem enormen Ausfallrisiko,,,irre

die Regierungschefs von Frankreich und Deutschland werden -egal was kommt- wie gewohnt darauf erpicht sein ihre Macht im jeweilig eigenen Revier zu halten und zu festigen,,,und wenn dazu die gegenseitige Unterstützung hilfreich ist, werden sie (sind ja Profis genug) diese auch leisten.

Naja und wie Wir ja mehrfach erfahren durften ist ja unsere oberste Haudraufcheffin darin besonders erfahren wenns darum geht sich unliebsamer oder sich ihren Stuhlbeinen sägenderweise nähernde Konkurrenz zu entledigen.
siehe Andenpaktversenkung

hugo





olga64
olga64
Mitglied

Re: Machtwechsel in Frankreich
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.05.2012, 13:10:42

dann muss auch die irre in berlin ihre koffer packen. lächele

--
Wolfgang


Ich befürchte, Sie haben in Ihrem Leben viele Misserfolge erleben müssen und das Resultat ist dieser Hass, den Sie in vielen Ihrer Beiträge versprühen. Unserer Bundeskanzlerin können Sie mit Sicherheit nie das Wasser reichen! Und seien Sie beruhigt - sie wird auch ab 2013 unsere Kanzlerin sein,vermutlich in einer grossen Koalition - Ihre Beleidigungen und Ihre Meinung sind von Frau Dr. Merkel nicht gefragt und den Wegfall Ihrer Wahlstimme kann sie sicher gut verschmerzen. Olga

Anzeige

carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Machtwechsel in Frankreich
geschrieben von carlos1
als Antwort auf hafel vom 08.05.2012, 13:16:22
Zu hafels Beitrag ist kaum etwas hinzuzufügen. In den Beziehungen zwischen Staaten spielen weltanschauliche Gräben eine geringere Rolle. Hollande ist kein innenpolitischer Konkurrent. Dtld und Frkrch gewinnen durch Zusammenarbeit. Warum sollte diese Zusammenarbeit an persönlichen Eitelkeiten und Verletzlichkeiten scheitern? Die Zusammenarbeit zwischen Merkel und Sarko war anfänglich auch recht schwierig.

Die sehr guten Beziehungen zwischen Gorbatschow und Kohl waren anfänglich auch nicht ungetrübt, vor allem durch eine Ungeschicklichkeit Kohls.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Machtwechsel in Frankreich
geschrieben von olga64
als Antwort auf carlos1 vom 08.05.2012, 16:06:45
So ist es und so wird es sein. Glücklicherweise ist unsere Kanzlerin sehr unprätentiös und auch sehr sachlich und politikerfahren. Bis auf letzteres soll ja Monsieur Hollande ähnlich sein.
Es wäre für uns alle katastrophal, wenn dies anders wäre. Wenn Hollande seine wichtigsten Wahlversprechen wahr machen sollte und Frankreich sich noch mehr verschuldet, bekommt dieses Land von heute auf morgen nur noch sehr teures Geld - eine Rettung von Frankreich wird sich niemand leisten können und uns würde ein sehr wichtiger Exportpartner wegfallen. Olga
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Machtwechsel in Frankreich
geschrieben von pschroed
als Antwort auf carlos1 vom 08.05.2012, 12:54:30
Hallo phil,

So völlig daneben ist das nicht. Nur wehre ich mich entschieden dagegen, dass dies auf das Sparen zurückgeführt wird. Niemand spart. Im Gegenteil, Geld wird mit vollen Händen zum Fenster hinausgeworfen und Schulden gemacht. Sparen bedeutet nicht Schuldenmachen.

Komme bitte auf den Boden der Tatsachen zurück. Es wird nicht gespart. Im Gegenteil die Schuldenuhr tickt weiter. Auch in Dtld. Unser Vorteil ist momentan, dass wir gute Nischenprodukte auf dem Weltmarkt anbieten können. Deshalb ist unsere Exportindustrie erfolgreich. In der Massenproduktion können wir nich mit China, Indien... etc., konkurrieren, weil wir zu teuer sind. Wir müssen dafür immer etwas besser sein. China und Indien & Co holen aber auf.



Nochmals: Von Sparwillen oder gar Sparen sehe ich weit und breit nichts. Es wird in den nächsten Jahren auch nie gespart werden. Es geht nur um eine im Rahmen gehaltene solide Haushalts- und Ausgabenpolitik. Weiter: Die Schuldenaufnahme muss im Rahmen bleiben und darf nicht überborden. Ein Großteil der gr. Staatsschulden wurde erlassen. Alle weiteren Schulden über 60 % des BIP sollen durch die Gemeinschaft übernommen werden. Was soll denn sonst noch kommen? GR wird unregierbar.



Hallo carlos1

Meine Wennigkeit steht an erster Stelle zu dem normalen Bürger, wir beide könnten auch griechische Bürger sein und dann ?

Wir beide könnten eine griechische Firma haben, welche durch das Auftragen der hohen Steuern nicht mehr funktioniert, oder weil die Renten 30 % gekürzt wurden keine Aufträge in unseren Betrieb einfließen würden.

Der einfache Helene, wußte überhaupt nicht was ihm geschah als er in die EU aufgenommen wurde.

Und heute, wird dem Helenen Bürger vorgeworfen, er wäre Arbeitsscheu, würde sich auf Kosten anderer bereichern.

Nein, für mich ist das größte Problem unsere Politiker, nicht der normale sterbliche Helene.

China hat uns schon längst überholt, damit müssen wir uns abfinden, umso wichtiger wäre es wenn die EU Staaten endlich ihr nationalistisches Denken ablegen würden und gemeinsam eine Lösung finden würden, anstatt sich nur an die nächste Innenpolitische Wiederwahl zu konzentrieren.

Interessanter Link.


Phil.

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

Re: Machtwechsel in Frankreich
geschrieben von olga64
als Antwort auf carlos1 vom 08.05.2012, 16:06:45
Am Regierungssitz französischer Präsidenten gibt es u.a. 18 (!) Chefköche - Herr Hollande hat diese von seinem Vorgänger, dem Mini-Napoleon Sarko übernommen.
Ich mag mir nicht ausmalen, was geschehen würde, wenn unsere Kanzlerin ein ähnlich feudales, lukullisches Leben führen würde. Sie hat einen Chefkoch - den ihr ja wohl die meisten gönnen werden, oder? Sicher gibt es aber auch solche (Männer?), die ihr empfehlen möchte, doch selbst zu kochen - Frauen kommen ja automatisch mit dem Koch-Gen auf die Welt, oder? Olga
canello
canello
Mitglied

Re: Machtwechsel in Frankreich
geschrieben von canello
als Antwort auf hafel vom 08.05.2012, 13:16:22
Verhältnis Merkel-Hollande....
Kenne Frankreich sehr gut,habe große Familie dort...
Es gibt ein Problem,das sie nicht genügend beachten.Die Leute
an der Spitze der Länder sind wichtig,aber nicht so sehr,wie
man meinen könnte.Wichtiger sind die Interessen der Länder
selbst.
So ist die Deutsch-Franz.Freundschaf tnicht das Ergebnis der
persönlichen Beziehung zwischen De Gaulle und Adenauer(wie
in den Memoiren nachzulesen)sondern des Wunsches der Franzosen (damals)die Deutschen zu binden,einerseits,um sie besser zu
kontrollieren,andereseits wegen wirtschaftlicher Vorteile.
Die bestanden am Anfang für Deutschland auch.Später,mit zu-
nehmender Wirtschaftsmacht,bekamen in Deutschland die Vertreter
einer größeren Zuwendung zu den USA die Oberhand,was den
Franzosen nicht gefiel.Später,bei der Einigung Europas,hatten
sich die Franzosen mehrheitlich damit abgefunden,daß sie der
wirschaftlich schwächere Partner sind.Der Vorteil bestand nun
darin,von dieser Kraft mit zu profitieren.
De Gaulle war strikt gegen eine supra-nationale Europa-Bildung,weil er darin eine Schwächung Frankr.befürchtete.
Und heute ist die Interessenslage so,daß Frankreich wirt-
schaftlich viel größere Probleme hat,als man denkt,während
Deutschland immer noch relativ "gut da steht".
Wenn nun der franz.Versuch,Deutschland dazu zu bringen,in-
direkt der Hintergrund-Zahler (über die Euro-Bonds) zu
werden,dann klappt das mit Frankreich.Wenn die Deutschen das
aber micht tun (und bei unserer Kanzlerin sieht das nicht so
aus),dann wird es problematisch.....
Glauben sie nicht zu sehr an die Freundschaft zwischen den
Nationen.Das ist schön,das macht gute Atmosphäre----und hält
genauso lange,wie die Interessen stimmen....Da gibt es zig
Beispiele.
Die nächsten Monate werden sehr spannend werden,nicht nur
wegen Griechenland,sondern,weil sich schon ein Bündnis der
Südländer(mit Hollande)gebildet hat.Unsere Lady braucht da
viel Kraft und Unterstüzung im Land!Es sei denn,wir zahlen
über die Bonds (oder etwas versteckter) dann klappts auch
wieder mit den Nachbarn--im Westen....

sehr
olga64
olga64
Mitglied

Re: Machtwechsel in Frankreich
geschrieben von olga64
als Antwort auf canello vom 19.07.2012, 19:14:56
Sicherlich habe ich nicht die grossen internen Kenntnisse von Frankreich wie Sie; meine resultieren aus einem Aufenthalt von 9 Monaten in Paris und sehr vielen weiteren Besuchen in diesem schönen Land.
Ich glaube allerdings zu wissen, dass der französische Präsident die grössten Kompetenzen in diesem Bereich und die grösste Entscheidungsfreiheit weltweit besitzt - mehr als der US-Präsident.
Und unsere 1st Dame ist mittlerweile mit allen Wassern gewaschen: sie hat ein Heer von Entscheidungsträgern und Präsidenten weltweit überlebt und weiss sich intelligent und emotionslos/sachlich zu wehren - so wie es NaturwissenschaftlerInnen eigen ist.
Und wenn sie nicht mehr möchte - tritt sie nächstes Jahr nicht mehr an; ihr Platz in den Geschichtsbüchern ist ihr sowieso sicher - ob dies bei Monsieur Hollande auch so sein wird (oder petit Sarko) wage ich ein wenig zu bezweifeln. A bientout Olga
canello
canello
Mitglied

Re: Machtwechsel in Frankreich
geschrieben von canello
als Antwort auf olga64 vom 20.07.2012, 17:18:41
Da ich kein Nachtragender bin,und zunächst mal von einem
"Mißverständnis ausgehe,blicke ich jetzt nicht mehr zurück..
Also...
zu Ihrem Beitrag:
So ein Kenner "Frankreichs"bin ich auch nicht,aber Einiges weiß ich...
Daß der franz.Präsident gro0e Macht hat ,stimmt, daß die
"Elite" in FR.geformt durch die "Ecoles" (also ENA,Math-sup
usw.),zwar in großen Lagern aufgeteilt ist,letzten Endes von einem aber überzeugt ist :"Frankreich ist der Nabel der Welt"
Schon bei den franz Nachrichten fängt das an,nur wenn in der
Welt etwas sehr Wichtiges passiert,wird das zuerst gebracht,
sonst unter "ferner Liefen..."
Um aber aufs Thema zurückzukommen:DieMachtfülle des franz.
Präsidenten könnte ihn ja dann autoritär entscheiden lassen,
es ist aber ein in Fr,offenes Geheimnis,daß es einen
inneren Kreis gibt (der relativ groß ist)der hat die Macht!
Das ist in Deutschland nicht so,seit dem Krieg...
Dieser "innere Kreis" wie in den USA,ist für "Außenstehende"
nicht erreichbar,genau wie das gesamte Establishment sich
vom Volk abschottet.Wer meint,Frankreich sei durch die
Tatsache,daß es ein Republik sei "demokratisch" irrt sich in
einem Punkt: alle franz.Lager haben letzten Endes immer nur
eines im Auge:la grandeur de notre pays....
Das interessante ist,daß das die meisten Franzosen auch so
sehen...diskutiert wird in Frankreich viel,aber es gibt
Tabu´s...wenn z.B.Deutsche mit Ausländern diskutieren,haben
sie nichts dagegen ,wenn diese sich kritisch mit Deutschland
auseinader-setzen.Sollten sie diese Erfahrung in Fr.nicht
schon einmal gemacht haben,dann werden Sie erleben,daß,wenn
Sie sowas als Fremder in Frankreich als Gast machen...
die Gespräche verstummen .So wie man in England NIE über Geld
spricht (als Gast) so sollte man als ausländ.Gast in Fr.
alles kritisieren,nur nicht "die Nation" das hat mit vielen
Dingen zu tun,daß das so ist...führt hier zu weit...
Also,wenn diese"obere Schicht"(nennen wir sie mal so)meint,
etwas schadet Fr.dann wird gehandelt!Diese Schicht geht
übrigens quer beet durch alle Parteien u.Richtungen...
In Deutschland wird man das Interesse "der Nation" ganz am
Schluß erwähnen...Zuerst kommen : die Menschenrechte,die
europ.Idee,das westl.Bündnis...usw.
Wenn sie einen (sehr intelligenten,wichtigen ) Franzosen
fragen,was er von so einem deutschen Verhalten hält....
wird er charmant schmunzeln...die Achsel zucken....und...
vielleicht nach ein paar Gläsern guten Weins....sagen ..
"Vielleicht hat das was mit der Vergangenheit zu tun"...
oder vielleicht haben die Deutschen ein Problem mit ihrem
Nationalstolz....wir Franzosen haben das nicht....
Denke mal,Sie haben verstanden........

Anzeige