Internationale Politik Macron und Covid-19

olga64
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RE: Macron und Covid-19
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 03.07.2020, 18:59:27

Pardon, Madame - mein Frühstück ist lange vorbei.

Ich mache mir Sorgen um die Schweiz und die wieder steigenden Zahlen. In Relation zur Schweizer Bevölkerung waren diese von Anfang exorbitant, auch in Bezug auf die Toten. Und wenn es nun dort durch Leichtsinn der Bevölkerung (wie ja nachzulesen ist) wieder von vorne losgeht, sollte man das nicht ignorieren.

Da wäre es sinnvoll, dieses Medikament (das die EU jetzt unter Auflagen freigegeben hat) zu bevorraten, so wie es Deutschland macht (was Sie ja anscheinend nicht glauben). Auch Masken haben wir genügend.
Weshalb hätte ich hier protestieren sollen? Ich habe sie von Anfang an besessen, teilweise von meinem Arzt, von meiner Apotheke und kurz darauf gab es sie schon für wenig Geld bei Aldi.
Aber warum ist das für Sie in der Schweiz immer so wichtig und warum weisen Sie stets so gerne auf die Verfehlungen von Deutschland hin, wo Sie ja längst nicht mehr leben und auch politisch betrachtet, seit Jahrzehnten keinen Einfluss mehr nehmen können?
DArüber muss ich dann oft schmunzeln. Freue mich aber übrigens darüber, dass Sie nun in Sachen Frankreich endlich auch akzeptieren ,dass die dortigen Sieger der Kommunalwahlen die Grünen sind (darauf musste ich ja bei Ihnen lange hinarbeiten...). Olga

luchs35
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RE: Macron und Covid-19
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 03.07.2020, 19:25:43
Arbeiten Sie an mir weiter, liebe Olga, denn Spaß muss sein 😉..Luchs
olga64
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RE: Macron und Covid-19
geschrieben von olga64

Bei der Stichwahl konnte jetzt eine bislang recht unbekannte, 63-jährige Ärztin, Mitglied der Grünen in Frankreich Marseille gewinnen (die zweitgrösste Stadt Frankreichs) und wird dort Bürgermeisterin.
Das ist doch eine gute Sache, weil es auch zeigt, dass Mme le Pen mit ihren rechten Truppen nicht den Erfolg einfahren, den sie immer vorher ankündigen. Olga


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luchs35
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RE: Macron und Covid-19
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 06.07.2020, 16:37:03
Olga, Sie müssen mir nicht in die Schuhe schieben wollen, dass ich die LePen-Partei "RassembleNational (RN)  in den Vordergrund bringen wollte. Diese Partei habe ich mit Misstrauen im Auge, auch wenn sie durchwachsen abgeschnitten hat. Aber tot ist sie nicht.
Man darf auch nicht übersehen, dass die RN erst gar nicht in allen Städten zur Wahl angetreten ist. Deshalb ist es einfach zu früh, um sich über den Misserfolg zu freuen, denn die Präsidentschaftswahl 2022 dürfte der Zeitpunkt sein, an dem über den politischen Kurs des Landes entschieden wird. Ich denke, die Franzosen werden die Augen offen halten.

Und nun wurde mit dem neuen Premier Jean Castex ein  Mann gewählt, den bislang keiner kannte, aber der wohl von den Fehlern von Präsident Macron ablenken soll . Ex-Premier Eduoard Philippe hat mit Hinblick auf diesen Hintergrund  aus gutem Grund erst gar nicht gegen seine Entlassung protestiert. Und man sollte auch nicht vergessen, dass  gerade Philippe bei den Franzosen populärer ist als der Präsident selbst. Und den Neuen kennt noch keiner.
Und es ist Macron auch nicht mehr möglich  die Verantwortung im Zusammenhang mit der Coronakrise auf seine Minister abzuschieben, denn er reagierte auch in den jüngsten Krisen von Corona bis Gelbwesten nicht souverän. Deshalb werden nun allerlei politische Winkelzüge ins Feld geführt, um sogar die Regionalwahlen 2021 zu verschieben, um vor den Präsidentschaftswahlen keine weitere Wahlpleite einstecken zu müssen. 
Luchs35




 
olga64
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RE: Macron und Covid-19
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 06.07.2020, 18:32:19

Oh je, oh je - und schon verwöhnen Sie uns wieder mit Prognosen in eine uns allen unbekannte, französische Zukunft.
Bei Philippe kann ich mich sehr gut vorstellen ,dass er das nächste Mal für das Präsidentenamt kandidieren wird. ER ist ja derzeit parteilos, was aber auch passen würde. Er könnte sich dann einer Partei anschliessen, die erfolgversprechend genug ist, um ihn in dieses Amt zu wählen (wenn es die Wählermenschen auch so wollen).
Er war mit den Neuerungen übrigens noch drastischer als es Macron ist; wollte die 35-h-Stunde sofort abschaffen und das Rentenalter noch weiter erhöhen. Und das Volk scheint ihn trotzdem zu mögen - da ist noch viel drin, wenn das so ist.

ABer ich denke, an den Grünen kommt man in Frankreich nicht mehr vorbei.

Jetzt bin ich nur gespannt, ob Sie uns prognostizieren werden ,dass in Deutschland nächstes Jahr die Bundestagswahlen verschoben werden (aus welchen Gründen auch immer)... Haben Sie dazu was in der Pipeline? Olga

luchs35
luchs35
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RE: Macron und Covid-19
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 06.07.2020, 19:11:17
Nein, da ist  meine Pipeline leer! Wissen Sie mehr darüber? Ich brenne einfach nach Informationen, die sich nicht nur um Corona drehen, denn husten kann ich bereits.
Ich wünsche Ihnen ein heiteren Abend..
Luchs35
 

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olga64
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RE: Macron und Covid-19
geschrieben von olga64

Allmählich wird bekannt, wie die neue Minister-Riege aussieht, die Monsieur Macron nun um sich schart:

Da ist zum einen der in Frankreich sehr bekannte, neue Justizminister Eric Dupond-Moretti, der in seiner 30-jährigen Laufbahn spektakuläre Klienten aufzuweisen hat: Mafiabosse,bekannte Politiker, Professoren und Verwandte von Terroristen.
Diverse französische Richter und auch feministische Verbände sind schockiert über diese Wahl. Dupond-Moretti erklärt schon seit längerem seine Ablehnung gegenüber "Me-Too".
Aber er hat auch eine spezielle Gegnerin und dies ist Marine le Pen,die ihn nun ihrerseits als "linksextremen Justizminister" beschimpft.

Eine weitere Personalie, die Empörung hervorruft, ist der neue Innenminister Gerald Darmanins. Ihm wirft eine Frau vor, sie 2009 vergewaltigt und belästigt zu haben.

Es kommt viel Arbeit auf Macron zu, um seine Homebase zu befrieden. Olga

val
val
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RE: Macron und Covid-19
geschrieben von val

Hallo Olga,hallo Luchs,

Was den neuen Innenminister Darmanin und dessen Beschuldigungen betrifft, so finde ich es ungeschickt, gerade ihn gewählt zu haben, ihn, auf den ein Prozess wartet, auch wenn er ihn gewinnt.
Und er er wird ihn gewinnen! (Wie denn sonst? 😉)

Dagegen begrüsse ich die Walh des Eric Dupont-Moretti zum Justizminister.
Seine zwiespältige Einstellung zu "Me-too" usw sehe ich differenziert. Auch da wird übertrieben.

Gruss Val

olga64
olga64
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RE: Macron und Covid-19
geschrieben von olga64
als Antwort auf val vom 08.07.2020, 19:17:27

DAnke Val - ich finde es immer wichtig und wertvoll, wenn Menschen vor Ort uns informieren. Uns ist es ja nur möglich über hoffentlch seriöse, deutsche Medien. Aber auch das lese ich natürlich gerne über Länder, zu denen ich eine eigene Beziehung habe.
Was mich auch nach wie vor beschäftigt, ist das Gerichtsurteil gegen Fillon,der, wenn es schlecht läuft, demnächst in den Knast muss. DEr hat es aber mit seiner Familie auch ganz schön dick getrieben, wie ich finde. Olga

luchs35
luchs35
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RE: Macron und Covid-19
geschrieben von luchs35
als Antwort auf val vom 08.07.2020, 19:17:27

   Ja, liebe Val, die schnelle Ernennung von Gerald Darmanin als Innenminister  zum jetzigen Zeitpunkt mutet schon etwas sehr merkwürdig an. Immerhin steht dieser in einem Gerichtsverfahren wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung, was sicher nicht nur die Feministinnen auf die Barrikaden treibt. Nun ja, wo Rauch ist ,ist auch Feuer ,heißt es doch so schön.  Aber es dürfte darauf  hinauslaufen, dass die Klägerin kaum eine Chance gegen Darmanin haben wird. 

Mit involviert ist auch der neue Justizminister Eric Dupond- Moretti, der  einst als Anwalt in dem Sexskandal des Ex- IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn gegen eine Angestellte in einem New Yorker Hotel verteidigte.

So wie es derzeit aussieht kommt Frankreich und damit auch der Präsident  kaum zur  Ruhe. Man muss sich schon fragen, warum Macron auf so zwielichtige Personen als Regierungsmitglieder  zurückgreift. Das könnte ihm heftig auf den Fuß fallen. Und das zu einem Zeitpunkt, wo ein Virus die Wirtschaft lahmlegt, wovon gerade Frankreich besonders betroffen ist...Luchs

 

https://de.euronews.com/2020/07/08/frankreich-wut-uber-neues-kabinett-der-schande
 


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