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Internationale Politik Meine Zweifel an der Hindukusch-Freiheitsverteidigung

nimrod50
nimrod50
Mitglied

Meine Zweifel an der Hindukusch-Freiheitsverteidigung
geschrieben von nimrod50


hatte ich schon immer, aber durch das Verhalten der afghanischen Streitkräfte bin ich davon überzeugt, dass die Mehrheit des afghanischen Volkes in ihrem Land nach ihren Regeln leben möchte und ihre religiösen und kulturellen Werte ausleben will.
Warum lässt man anderen Kulturen nicht die Freiheit in einer uns fremden und unseren demokratischen Rechtsvorstellungen diametral entgegenstehenden Gesellschaftsordnung zu leben?
Darum bin ich der Meinung, dass die für unser Empfinden fremden und abstoßenden Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens in diesen Kulturkreisen von ihnen selber von innen heraus gelöst werden müssen, denn wer die Geschichte richtig deutet weiß, dass das bei uns, im sog. Abendland, nicht anders war und dass dieser Prozess wohl auch noch im Gange ist, wie man an dem Problem Gender unschwer erkennen kann
 
 

RE: Meine Zweifel an der Hindukusch-Freiheitsverteidigung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nimrod50 vom 19.08.2021, 16:32:36

Ich bin mir sicher, wenn Afghanistan nicht über enorme Bodenschätze verfügen würde, würde kein Hahn danach krähen. Oder hört man einen weltweiten Aufschrei über die Zustände im Jemen? Oder wollte schon jemand die Demokratie dort etablieren?
Es ist alles eine Frage wer will profitieren. Im Moment sieht es eher nach China aus, die haben auch noch nicht Krieg geführt in dem Land. Sie sind deutlich schlauer!
 

Joggerin
Joggerin
Mitglied

RE: Meine Zweifel an der Hindukusch-Freiheitsverteidigung
geschrieben von Joggerin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2021, 16:41:33

Ich teile deine Meinung .
Ich glaube , in Afghanistan sind Erdöl und Erdgas zu fördern . 
Ich lasse mich da gern berichtigen .
Pakistan schützt und unterstützt die Taliban , obwohl diese selbst in Pakistan schwere Anschläge verüben .
Ja , China erkennt wohl die neuen Machthaber in Afghanistan an , aber wie wird sich Indien , der Erzrivale Afghanistans , verhalten . Müssen wir eine Konfrontation Indien - China fürchten ?
Joggerin


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RE: Meine Zweifel an der Hindukusch-Freiheitsverteidigung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Joggerin vom 19.08.2021, 16:54:18

Eisen, Kupfer, Kobalt, Lithium und Seltene Erden sind die Bodenschätze die China im Auge haben werden @Joggerin. Bisher haben die Taliban vom Opiumanbau profitiert, doch sie werden schnell finanzielle Mittel brauchen und da springt dann halt China ein, die werden dann schon darauf schauen, dass die Menschenrechte eingehalten werden. Pakistan, im Besitz von Atomwaffen, und Ausbilder und Unterstützer der Taliban und die dritte unbekannte - Indien, im Besitz von Atomwaffen - gruselig.
Bruny

olga64
olga64
Mitglied

RE: Meine Zweifel an der Hindukusch-Freiheitsverteidigung
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2021, 17:08:51

Das freut mich jetzt aber doch, Bruny.
Als ich gestern in einem Beitrag darauf hinwies,dass es in Afghanistan grosse Vorhaben an dringend benötigten Bodenschätzen gäbe, haben Sie meinen Beitrag abgebürstet, in dem Sie unbedingt weiter  auf die schlafende Bundesregierung hinwiesen und mich getadelt, dass ich diese Bodenschätze überhaupt erwähnte.
Und nun machen Sie es der Vernunft folgend, selbst - das freut mich und das möchte ich Ihnen auch mitteilen. Weiter so! Olga

RE: Meine Zweifel an der Hindukusch-Freiheitsverteidigung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 19.08.2021, 18:39:47

Echt jetzt @Olga? Wegen der Bodenschätze habe ich Sie getadelt? Würden Sie mir das zeigen, denn in diesem Fall würde ich mich entschuldigen.

Oder kann es sein, dass Sie hier die Unwahrheit erzählen, denn ich kann mich nur an meine Antwort an Sie erinnern in Bezug auf den/die Drogenbeauftragte. Dies sei mir als Frage gestattet.

Bruny


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aixois
aixois
Mitglied

RE: Meine Zweifel an der Hindukusch-Freiheitsverteidigung
geschrieben von aixois
als Antwort auf nimrod50 vom 19.08.2021, 16:32:36

Warum lässt man anderen Kulturen nicht die Freiheit in einer uns fremden und unseren demokratischen Rechtsvorstellungen diametral entgegenstehenden Gesellschaftsordnung zu leben?

Ja warum wohl ?

Weil die Einmischungen von aussen nichts mit Kultur oder Demokratie, sondern mit geopolitischen Macht-und Einflussüberlegungen zu tun hatten/haben.
Keiner der Besatzer interessierte sich je wirklich für Afghanistan und seine Bevölkerung als solche.

Das Königreich wurde abgeschafft. Nach dem Daoud Putsch 1973  und nach vielen Aufständen , Attentaten, Putschversuchen, schafften es die Kommunisten Ende der 1970-er  mit M.Taraki sogar den Ministerpräsidenten /Präsidenten der von Moskau gestützten Demokratischen Republik A. zu stellen. 
Nach Tarakis Ermordung marschierten die Sowjets Ende 1979 ein, um das kommunistische Regime zu 'stabilisieren', was ihnen nicht gelang, da die CIA/USA ihre religiösen Widersacher (Mujahiddin) unterstützten und mit den modernsten Waffen ausstatteten (die auch heute noch von den Taliban benutzt werden) .
Das Ziel der USA (nach ihrer Niederlage in Vietnam 1975): den kommunisitischen Einfluss zuzrückzudrängen und den Russen ihr "eigenes Vietnam" zu bereiten. Was ja auch gelang.

""Offensichtlich ging es nicht um die Freiheit und das Schicksal Afghanistans, sondern es war mit US-Dollars und afghanischen Leben eine blutende Wunde der Sowjetunion offen gehalten worden. Danach [nach dem Rückzug der Russen 1989] aber waren die Afghanen den USA und dem Westen offensichtlich gleichgültig."
(Dokument : Willi Steul - Afghanische Tragödie - Amerikas Verantwortung;  Konrad Adenauer Stiftung - Beitrag)

Interessant ist, dass die Reform Ziele der (gewollt atheitischen) sozialistischen Republik schon unter Taraki (nicht erst ab 2001) ,  Zwangsehen verboten, eine Schulpflicht bes. für Mädchen, ein Burkaverbot, die Aufhebung der Bartpflicht, Religionsfreiheit,  Bodenreformen, staatliche Kontrollen der Moscheen, Krankenversorgung  uvam vorsahen.

Diese wurden langsam - natürlich nicht mit 'unseren' demokratischen Mitteln- eingeführt, nicht ohne Widerstand, aber doch - anfangs -  mit einigen Erfolgen, die möglicherweise dauerhafter gewesen wären, wenn die USA nicht die religiösen Fanatiker im Land gestärkt und aufgehetzt hätten, was nach dem Abzug 1989 zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen und letztlich zur Stärkung der Taliban geführt hatte, die  fortan einen Machtanspruch geltend machen konnten, was ja dann mit der ersten Machtergreifung der Taliban 1996 (Emirat) auch gelang.

Mich erinnert das stark an die Beseitigung des moskaufreundlichen, 'linken' iranischen Präsidenten Mossadegh durch die CIA/USA. Wer weiss, wie Iran und Afghanistan heute aussehen würden, ohne die Einmischung der Amerikaner.
Ich denke jedenfalls mit weniger Ayatollahs und weniger selbsternannten Gotteskriegern und Führer wie jetzt Achundsasa.
Ein moderner Sozialismus wäre allemal besser gewesen als ein mittelalterlicher Scharia Staat.

"In den Augen weiter Teile der Dritten Welt, aber auch unter jungen Deutschen wird die Politik des Westens zunehmend als unglaubwürdig, ja als zynisch empfunden.
In Afghanistan [ hätte ]der Beweis dafür geführt werden [können] , dass die Verantwortung der Demokraten nicht an den eigenen nationalen Grenzen und dem eigenen Kulturkreis endet." (Willi Steul)

Wie wahr !

aixois
 
RE: Meine Zweifel an der Hindukusch-Freiheitsverteidigung
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ich habe mir gerade mal wieder die nachstehende Diskussion aus 2009 angehört. Es war die Zeit als bekannt wurde, dass die USA ihr militärisches Potential in Afghanistan aufstocken will. Vor allem wird auch einmal mehr die ganze Absurdität dieses Einsatzes klar.  Sehr aufschlussreich, das Gesagte mit Peter Scholl-Latour und Khazan Gul als Menschen mit qualifiziertem Wissen und politischem Geschwafel - für den Fall damals verantwortlich, Gert Weisskirchen SPD! Dazwischen Prof. Christian Hacke mit dem fast schon verzweifelten Versuch als klärendes Element zu fungieren...

phoenix runde vom 01.04.2009: "Deutschland im Krieg - Raus aus Afghanistan?"

 

olga64
olga64
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RE: Meine Zweifel an der Hindukusch-Freiheitsverteidigung
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2021, 20:23:30
Echt jetzt @Olga? Wegen der Bodenschätze habe ich Sie getadelt? Würden Sie mir das zeigen, denn in diesem Fall würde ich mich entschuldigen.

Oder kann es sein, dass Sie hier die Unwahrheit erzählen, denn ich kann mich nur an meine Antwort an Sie erinnern in Bezug auf den/die Drogenbeauftragte. Dies sei mir als Frage gestattet.

Bruny
Merke: eine andere Person der Unwahrheit bezichtigen, sollte man tunlichst nur tun, wenn man sich sehr sicher ist.
Ich habe Ihnen diesen Dialog (vom 18.8., 16.30 Uhr) nochmals in aller Ausführlichkeit geschickt - bin allerdings so grosszügig, dass ich keine Entschuldigung von Ihnen erwarte, die sowieso zu nichts führen würde,da leider immer Wiederholungsgefahr für so schlechtes Benehmen droht. Olga
RE: Meine Zweifel an der Hindukusch-Freiheitsverteidigung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 20.08.2021, 17:56:30

Lenken Sie nicht ab @Olga. Sie zeigen mir wo ich sie wegen der Bodenschätze getadelt haben. Es geht nicht darum ob Sie auf meine Entschuldigung verzichten, es geht darum, dass Sie ganz unverschämt, dreist und willentlich gelogen hätten. Darum geht es und darum verlange ich in aller Öffentlichkeit, dass Sie die mir vorgeworfene Verfehlung beweisen müssen.
 


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