Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Menschenrechte: nur europäischer Rauch im Wind der Welt?

Internationale Politik Menschenrechte: nur europäischer Rauch im Wind der Welt?

sarahkatja
sarahkatja
Mitglied

Re: Menschenrechte: nur europäischer Rauch im Wind der Welt?
geschrieben von sarahkatja
als Antwort auf adam vom 03.05.2013, 13:00:25
Helmut Schmidt kann nicht im Recht sein.
Der Ruf nach Menschenrechten kam auf als die Grausamkeiten
der Gleichgültigkeit den Massen gegenüber unerträglich
wurden. Der Mensch an und für sich ist duldsam und es gehört schon
sehr viel dazu bis er aufbegehrt. Noch länger dauert es, bis sich die,vom Leben und der Natur Bevorzugten, zu dem Ruf und der Durchsetzung nach Menschenrechten durchringen.

Die Natur ist grausam, so wurde es auch der Mensch.
Doch er hat auch den Geist oder Verstand mitbekommen, den ein Tier nicht hat,jedenfalls nicht so.

Und dieser Geist hätte schon vor langer Zeit Grund und Zeit genug gehabt,
sich seiner auch zu bedienen.
Dagegen standen die selbst angeeigneten Vorrechte und das Erkennen, dass nur
die ungebildete Masse in der Lage ist, die Reichtümer zu beschaffen, die diese
obere Schicht unrechtmäßig für sich in Anspruch nimmt.

Menschenrechte wurden und werden immer noch von allen Ländern
mit Füßen getreten. Irgendwie findet irgendwer immer eine Möglichkeit dazu.
Dieses mit alten Traditionen und Entwicklungen zu erklären, ist nicht
hinnehmbar.

Sarahkatja
Re: Menschenrechte: nur europäischer Rauch im Wind der Welt?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.05.2013, 16:28:17
Und jetzt habe ich gerade noch was Interessantes gefunden: einen offenen Brief von Wolf Biermann an Liao Yiwu, weil "Die Zeit" ihn tatsächlich der Lüge bezichtigt hat. Das war mir neu. Unglaublich!!!
So etwas nennt man falsch verstandene Loyalität (damit meine ich natürlich die Loyalität der "Zeit" Helmut Schmidt gegenüber).
Lieber Liao Yiwu,

die vornehme "Zeit" kolportierte dieser Tage allerhand stinkende Neuigkeiten: Deine erschütternden Sittenbilder aus dem Turbo-KZ-Kapitalismus in China seien alles Fälschungen, hysterische Fantasiegeschichten, denn es sei ja gar nicht dermaßen mörderisch für die Millionen Menschen in den chinesischen Gefängnissen und Umerziehungs- und Arbeitslagern. Und daraus folgt natürlich der Vorwurf gegen Dich: Du habest Dir all diese attraktiven Verbrechen gegen die Menschlichkeit nur ausgedacht, damit Du den naiven Gutmenschen im Westen Deine Bücher lukrativ verkaufen kannst. Du habest Dir also mit diesen Lügen den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erschwindelt und den hochangesehenen Geschwister-Scholl-Preis ergaunert. Und es werden sogar etliche Ex-Freunde, die nicht im Exil leben, als Zeugen gegen Dein großes chinesisches Sittenbild in Stellung gebracht.
All das passt grauenhaft gut zu dem, was unser Globalökonom Helmut Schmidt seit eh und je über Rot-China verbreitet: das totalitäre Schlachtfest auf dem Platz des Himmlischen Friedens sei gar kein Massaker gewesen, die Soldaten der Chinesischen Volksarmee hätten sich an diesem 3. und 4. Juni 1989 mit ihren Panzern nur gegen das protestierende Studentenpack in Peking verteidigt.
geschrieben von Wolf Biermann

Der ganze Brief hier nachlesbar:
slash
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Re: Menschenrechte: nur europäischer Rauch im Wind der Welt?
geschrieben von slash
Menschenrechte, gut und schön, aber da gibt es ein Banken,- Industrie- oder Dienstleistungsimperium, mit einem Milliardenschweren Umsatz.
Zu den Menschenrechten zählen nicht nur Folter, sondern auch die Abschaffung von Zwangsarbeit- und Kinderarbeit, der Schutz der Umwelt und Natur.
Doch wer eigentlich kontrolliert die im Jahr 1999 verfaßten Grundsätze, unterzeichnet von der Weltbank, IWF und UECD?
Niemand kontrolliert!
Eine Unterschrift nämlich besagt noch lange nichts...
Alle Unterzeichner aber werben für die Menschenrechte mit dem Logo der Vereinten Nationen.
Im Jahr 2004 machte Kofi Annan den Vertretern der wichtigsten Gesellschaften den Vorschlag einer öffentlichen Kontrolle.
Oh Schreck...
Niemand will das!
Der Vorschlag Annan's wird einstimmig in die blaue Tonne gehauen.

Ausbeutung geht eben über unterzeichnete Grundsätze für Menschenrechte.

...
slash

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olga64
olga64
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Re: Menschenrechte: nur europäischer Rauch im Wind der Welt?
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 03.05.2013, 16:00:08
Ja, ja - der Opa Schmidt. Vor einiger Zeit erklärte er ja bei Günther Jauch, als er Peer STeinbrück offiziell zum Kanzlerkandidaten kürte (etwas frühzeitig, da dies ja Sache der SPD ist und nicht der selbsternannten "weisen alten Männer"),dass Demokratie überbewertet sei. ER sagte treffend, man solle sich das erfolgreiche China ansehen, wo Menschenrechte und Demokratie nicht gehandhabt würden. Ich wunderte mich damals wirklich,dass niemand aufschrie - hätte dies z.B. Herr Lafontaine oder jemand gesagt, der kein lebendes Denkmal wie Opa Schmidt ist, wäre das Gezeter gross gewesen. Freue mich,dass die Worte des Herrn Schmidt endlich differenzierter gehört werden.
Aus seiner Familie wundere ich mich auf oft über seine Tochter,die jahrzehntelang in englischen Banken beschäftigt war (und sicher nicht auf der Sachbearbeiter - Schiene). Mittlerweile zetert sie über Banken - warum wohl? Weil niemand ihren Rat möchte,wenn man von deutschen Talkshow-Auftritten absieht? Warum hat Tochter Schmidt nicht zu ihrer aktiven Zeit dazu beigetragen, dass sich bei Banken etwas ändert und beschränkt sich jetzt auf Theorien? Olga

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