Internationale Politik Merkel im Elysee

Gestern schauten politisch und marktorientiert Interessierte gebannt nach Paris. Merkel + Sarkozy sollten ein außerordentliches Zeichen an die Märkte liefern. Nun bekommen wir normalsterbliche Bürger allerdings das "Kleingedruckte" nicht mit und können nur aus den Medienberichten heraus ahnen und urteilen.

Eine gemeinsame EU-Wirtschaftsregierung? Na endlich, nur wie soll das gehen? Was soll das für eine Wirtschaftsregierung werden? Und dann mit H. Van Rompuy an der Spitze? Er, der EU-Ratspräsident wurde, weil alle nur "leise Moderation" und keinen eigenständigen Kopf wünschten? Und was soll dann diese "Regierung" auf zwei Treffen im Jahr bewegen? Fragen über Fragen bleiben da zurück.

Die einzige große Aufgabe wäre doch der allgemeine Schuldenabbau, - aber das wird ja hier im eigenen Land vehement abgelehnt, da redet man lieber von Steuererleichterungen.

Ich denke, dass die tollen TV-Nachrichten von gestern Abend sehr schnell wieder in sich zusammen fallen werden. Die Märkte wird das Pariser Treffen nicht beruhigt haben.

Positiv ist jedoch zu werten, dass sich mal zwei EU-Länder (Deutschland und Frankreich) einig sind. Vielleicht überträgt sich diese Einigkeit noch auf weitere EU-Länder. Das wäre doch schon mal was.

Hafel

gottseidank ist nur wortgeklingel herausgekommen. es wäre furchtbar, wenn aus dem wortgeklingel politische praxis würde. die propagierte "wirtschaftsregierung" für EURO-land wäre demokratisch gar nicht legitimiert. sie hätte diktatorische vollmachten. die regierungen und die parlamente der länder dürften zusehen, was in brüssel über ihre köpfe hinweg beschlossen würde. eine diktatur durch die hintertür wäre das.

machmal denke ich, dass nur noch beten hilft - beten, dass die größenwahnsinnigen rechtzeitig stolpern und fallen mögen.

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Wolfgang

Na ja Wolfgang,

Gebete helfen meist nur einem zur Beruhigung selbst. In der Weltpolitik werden sie nicht gehört. Leider.

Hafel

Tag Wolfgang.

Es ist sehr schwer herauszufinden was du mitzuteilen hast ? Opposition, kann man ja tun , aber ich verstehe absolut nicht was du möchtest ?

Talente, Systeme in Frage zu stellen hast du ja, aber welche Lösungen hast du ?

Bist du dir wirklich nicht bewusst wenn der Zusammenbruch in der Realwirtschaft ankommt dass du eventuel keine Arbeit mehr hast ?

Philippe

ich weiß, dass gebete nicht gehört werden. noch nicht einmal auf ratschläge hören mächtige. sie ziehen ihr ding durch. so lange, bis sie gefällt werden oder selbst fallen. - schaunmermal

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Wolfgang

ich bin sicher, du wirst das bisschen mit deiner überragenden kompetenz regeln. ich bin schon ganz gespannt darauf. - lächele

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Wolfgang

Grüß Dich, Philippe,

so ganz unklar ist eigentlich nicht, was Wolfgang meint. In der Tat hatten wir bei Einführung des Euro nicht demokratisch mitzureden, es gab keinen Volksentscheid. Zum Zeitpunkt der Einführung fand ich persönlich die Sache mit dem Euro super - kein Umtausch mehr etc ; etliche in meiner Umgebung waren skeptischer. Die hätten wahrscheinlich dagegen gestimmt. Und Recht behalten, wie es jetzt aussieht. Dass nun weiter über unser aller Köpfe hinweg verhandelt und verhackstückt wird, hat in der Tat etwas von Diktatur an sich, allerdings sind ja alle Regierungen demokratisch gewählt worden und damit sind sie legitimiert, zu verhandeln. Wir können nur hoffen, dass gegen alle Egoismen der einzelnen Mitgliedsstaaten die gewählten Volksvertreter und deren Experten mit Vernunft und Augenmaß entscheiden und nicht getrieben von Panik und schon im Hinblick auf die nächsten Wahlen herummanipulierend. Klare Kante muss her - doch wie? Ich fühle mich trotz oder gerade wegen der kontroversen Diskussionen in der Politik und den Medien nicht in der Lage, auch nur ansatzweise Lösungsvorschläge zu machen, kompetente schon gar nicht. Man ist so ziemlich hilfloser Zuschauer, macht sich Gedanken, sieht heute Europa untergehen und morgen schöpft man wieder Hoffnung... unruhige Zeiten halt...
LG Melusine

Einen wichtigen Punkt lassen Sie leider ausser acht: Deutschland, das Exportland, ist der grosse Gewinner des Euro. Wenn heute - theoretisch - die DM wieder eingeführt würde, würden deren Kurs "nach oben hochschiessen". Dies hätte zur Folge, dass unsere Produkte am Weltmarkt unverkäuflich wären, was eine Riesen Pleitewelle unserer Unternehmen, hohe Arbeitslosenzahlen, Rentenprobleme usw.usw. zur Folge hätte. Wollen Sie das?
Bisher ist kein Euro an die notleidenden Länder geflossen - auch dies sollten Sie nicht ausser acht lassen. Olga

es gab keinen Volksentscheid

Ach ja, Ihr immer mit Eurem "Volksentscheid".

Bitteschön, was sind denn Wahlen anders als ein Volksentscheid? Und jetzt komme mir niemand damit, dass man bei Wahlen nichts ändern könne.

Damit muss man halt auch leben, wenn bei Wahlen andere Ergebnisse herauskommen als die eigenen Wünsche. Es meckern immer nur die über Wahlen, die sich ein anderes Ergebnis gewünscht hätten.

Die D-Mark wieder einführen? Na, das wäre unser wirtschaftlicher Untergang. Trotz allem Gemeckere: Deutschland ist immer noch der größte Nutznießer des Euro! Lasst Euch da bloß nix am Hals kratzen.


e k o

Hallo Olga,
nun, ich gestehe ja ein, dass ich keine Expertin in Sachen Euro-Krise und deren Folgen bin und daher auch nicht für die Wiedereinführung der DM plädiere/ plädieren kann.Ich bin weit entfernt davon, etwas von Volkswirtschaft wirklich zu verstehen, dennoch mache ich mir ziemliche Gedanken über das, was mit Europa passiert. Welche Folgen die Wiedereinführung der DM hätte oder die evt. Ausgabe von Euro-Bonds, kann ich nicht im Detail überblicken, da verlasse ich mich auf die Argumente von Spezialisten. Ihres zur DM scheint mir sehr logisch zu sein und ich bin bereit, immer etwas dazuzulernen.
LG Melusine