Internationale Politik "Moderner Antisemitismus"?

sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf clara vom 24.05.2012, 16:59:54
da gibt es zwei ? in deinem beitrag ...

helfe der kuh auf die sprünge ... bitte .


SB
Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sittingbull vom 24.05.2012, 16:10:28
"... quellenangabe die es uns möglich macht , dass in den "MEW" im zusammenhang nachzulesen ."


Das Zitat ist eigentlich bekannt.
Es stammt aus einem Privatbrief von Marx an Engels.
Marx an Engels, 1862 (MEW Bd. 30, S. 257)

Nachtrag: Sehe gerade, dass du die Quelle schon selber gefunden hast.
Natürlich muss man Marx in die Zeit einordnen, in der er lebte und arbeitete und so etwas schrieb.
Ob er das auch heute so von sich geben würde, glaube ich nicht.
Aber das ist rein spekulativ.
Immerhin hat er das nicht selbst veröffentlicht - aber es zeigt doch eindeutig eine Geisteshaltung.
Wenn das, was er hier von sich gab, kein Antisemitismus ist, komme ich mit dem Begriff Antisemitismus in Schwierigkeiten.
Ich meine auch, dass Karl( nicht Karl Marx ) Recht mit seiner Einlassung hat: "Antisemitismus ist keineswegs auf die Faschisten beschränkt".

Es passt eben nicht immer so alles zusammen bei den "Göttern", die man sich vorgegeben hat, wenn man etwas tiefer bohrt.
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf sittingbull vom 24.05.2012, 17:13:22
und nocheinmal ..."antisemitismus" ist sache der faschisten .


Hallo SB, ich kenn da noch einige, die den antisemitismus auf ihre fahne geschrieben hatten und haben.
Da wäre Stalin, Amedhinadschad, die Hamas, die Hisbolla, die Salafisten um nur einige zu nennen.
Nach Deiner einordnung alles faschisten.
Da haste vielleicht sogar recht.



Anzeige

Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 24.05.2012, 16:10:46
Na ja, mit augenöffnend meinte ich, dass der "moderne Antisemitismus", den lt. Wiesenthalzentrum der österr. Verteidigungsminister zeigt und der deshalb zurücktreten müsse, so symptomatisch für den Mißbrauch des Wortes ist und die Ziele so blank legt, wofür der "Antisemitismus"-vorwurf heute herhalten muss.

Die Jerusalem Post verbindet die Meldung über den antisemitischen Darabos mit dem Abstimmungsverhalten von Österreich, das als eines der zwei einzigen EU-Länder für einen untersuchenden Ausschuss des UN-Menschenrechtsrats über die Verhältnisse in den besetzten Gebieten stimmte.( "Auswirkungen der israelischen Siedlungen auf die zivilen, politischen, wirtschftlichen, sozialen und kulturellen Rechte des palästinensischen Volkes innerhalb der besetzten Gebiete, einschließlich Ost-Jerusalems")

Interessant ist jetzt, wie die Haaretz Daily Newspaper meldet, dass Liebermann alle Strippen zieht "U.S. pressing UN Human Rights Commissioner to put off West Bank settlements probe", um diesen Ausschuss zu verhindern.

Wer nichts zu befürchten hat, der kann ruhig untersuchen lassen, lese ich wiederholt in einem anderen Zusammenhang.

Ich will sagen, dass der Antisemitismusvorwurf einfach ad absurdum geführt wird, er wird instrumentalisiert - das ist traurig, weil dadurch einerseits das Ausstellen von "Freifahrscheinen" erzwungen werden soll und andererseits die Gefahr besteht, dass echte antisemitische Einstellungen nicht mehr genügend beachtet werden.
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.05.2012, 18:14:32
Ich meine auch, dass Karl( nicht Karl Marx ) Recht mit seiner Einlassung hat: "Antisemitismus ist keineswegs auf die Faschisten beschränkt".



"antisemitismus" ist zumindest dummes zeug ,

da sind wir uns aber einig .

und klaus ...

ich bin marxist ... aber ...

karl (marx) ist für mich kein gott .


im tipi des "häuptling" geht es viel entspannter zu .


sitting bull


adam
adam
Mitglied

Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.05.2012, 19:00:03
Ich will sagen, dass der Antisemitismusvorwurf einfach ad absurdum geführt wird, er wird instrumentalisiert - das ist traurig, weil dadurch einerseits das Ausstellen von "Freifahrscheinen" erzwungen werden soll und andererseits die Gefahr besteht, dass echte antisemitische Einstellungen nicht mehr genügend beachtet werden.


@mart,

anders gesehen kann die Antisemitismusdiskussion im Ergebnis auch dazu mißbraucht werden, daß Rassisten zukünftig relativ sicher sein können, nicht als Antisemiten benannt zu werden oder sich wieder auf den Mißbrauch des Vorwurfs berufen, dann auch noch unter Bezug auf diese Diskussion. Kann dies das Ziel sein? Ich glaube nicht.

Rassismus muß weiter angeprangert werden. Kein Antisemit darf sich künftig darauf berufen können, man habe den Antisemitismusvorwurf doch geächtet, weswegen er unzulässig sei.

Das zum Antisemitismus im "alten Stil".

Du schreibst in Deinem Eröffnungsthread über den "modernen" Antisemitismus:
Dieser Vorwurf wird immer dann erhoben, wenn Kritik an Israel, seiner Politik oder an einem israelischen Poliker geübt wird.


Das stimmt so pauschal nicht, denn es gibt diesen modernen Atisemitismus bei Leuten, die

- Israel das Existenzrecht absprechen -

- nur die Gewalt anprangern, die von Israel ausgeht -

- geschichtliche Tatsachen verdrehen, z.B. Israel zum Angreifer machen, wenn es sich verteidigt hat. -

- ihren Antisemitismus zum erlaubten Antizionismus erklären -

- jede Handlung jeden Feindes Israels entschuldigen oder als gerechtfertigt befürworten. -

- jeden Feind Israels verharmlosen -

- jeden, der für Israel argumentiert, als Faschisten oder Kriegstreiber beschimpfen oder auf eine Art und Weise verunglimpfen, um ihn in der Diskussion verstummen zu lassen oder zu vertreiben. -

- fehlende Argumente durch israelfeindliche Polemiken ersetzen. -

- Veränderungen im Weltgeschehen ignorieren und seit Jahr und Tag Israel auf immer die gleiche Art beschimpfen -

Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und der moderne Antisemitismus ist erfindungsreich.

Das ist der moderne Antisemitismus, wie nicht nur ich ihn sehe und gegen den ich mich auch zukünftig wenden werde. Mir ist es ziemlich gleichgültig, auf welche Art und Weise sich Menschenverachtung aus dem Blickfeld stehlen will, um ungestört ihr Unwesen treiben zu können. Es wird nicht sein, daß ich dabei gleichgültig oder eingeschüchtert zusehe.

--

adam


Anzeige

Karl
Karl
Administrator

Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 24.05.2012, 23:13:53
Es wird immer dann unangenehm, wenn mit zweierlei Maß gemessen wird, wenn eine Seite glaubt, allein aus Gründen der Abstammung im Recht zu sein.

Messen wir die Taten aller Politiker daran, ob es den Menschen, über die sie Macht haben, nützt - und zwar allen Gruppen gleichermaßen, auch den Minderheiten!

Karl
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 24.05.2012, 23:13:53
Adam, nur zur Erinnerung:

Der österreichische Verteidigungsminister ist vom Wiesenthal-zentrum als moderner Antisemit bezeichnet worden, weil er Liebermann als "unerträglich" und Israels Drohungen gegen den Iran als "entbehrlich" bezeichnet hat.

Es steht dir frei, Liebermann erträglich oder sogar gut und toll zu finden, es darf aber auch eine andere Meinung geäußert werden ohne befürchten zu müssen in eine üble Schublade gesteckt zu werden.

Es steht dir selbstverständlich frei, Israels Drohungen gegen den Iran als nützlich zu bezeichnen - wenn ich gerade wieder die Drohungen des israelischen Vizepremiers vom Mittwoch auf ynet lese, dann fällt mir dazu nur ein: "Ceterum censeo..."

Es steht dir auch frei, eine Untersuchung des UN-Menschenrechtsrats über die "Auswirkungen der israelischen Siedlungen auf die zivilen, politischen, wirtschftlichen, sozialen und kulturellen Rechte des palästinensischen Volkes innerhalb der besetzten Gebiete, einschließlich Ost-Jerusalems" als höchst überflüssig zu betrachten. Aber ein Staat, der dafür gestimmt hat, ist deswegen noch nicht "modern antisemitisch", wie es die Jerusalem Post angedeutet hat.

Um das ging es mir hier - und um sonst nichts. Deine Ausführungen über Antisemitismus in Ehren, aber vor kurzem gab es im St. auch einen sehr guten Link dazu.
adam
adam
Mitglied

Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.05.2012, 00:08:30
mart,

zu keiner Deiner Unterstellungen habe ich mich je so geäußert, wie Du es mir "frei" stellen möchtest, zur israelischen Regierung sogar hier in diesem Thread. Wie wäre es, wenn Du das liest?

Weder finde ich Liebermann toll und zu den Drohungen der israelischen Regierung gegen den Iran habe ich in einem anderen Thread geschrieben, daß ich sie kontraproduktiv finde und daß Israel meiner Meinung nach vom Iran momentan nichts zu fürchten hat. Allerdings kenne ich auch die Drohungen der iranischen Regierung gegen Israel. Du offenbar nicht.

Zu den restlichen "Freistellungen" äußere ich mich nicht, es ist mir einfach zu blöd und ich denke nicht daran, mich in irgendeiner Weise zu rechtfertigen.

Deine Antwort auf meinen Beitrag werte ich allerdings jetzt so, daß Du durch diesen Thread versuchst, Rassisten vor Kritik zu schützen. Bis zum heutigen Tag hätte ich das nicht erwartet.

--

adam
Marija
Marija
Mitglied

Re: "Moderner Antisemitismus"?
geschrieben von Marija
als Antwort auf Karl vom 24.05.2012, 08:22:48


......... immer wenn dies begonnen wird, wird hier im Forum versucht, Kritik an der Politik Israels mit dem unter- oder überschwelligen Vorwurf des Antisemitismus zum Schweigen zu bringen.

Die Lehren aus der Geschichte müssen sein, dass keine Religion, keine Ethnie mehr wert ist als andere. Die Politik von allen Regierungen, die Menschen, auf die sie Macht ausübt, klassifiziert und ungleich behandelt, muss kritisiert werden! Das ist die Lehre, die wir aus der Geschichte ziehen müssen. Alle Menschen sind gleich viel wert und es ist Unrecht, wenn die eine Gruppe eine andere unterjocht und vertreibt.

Einige werden jetzt wieder schreiben, dass Moral in der Politik keine Rolle zu spielen habe. Das sehe ich nun eben einmal anders.

Karl
geschrieben von karl

Hervorhebungen / Marija

Danke,
Karl !

Marija

Anzeige