Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Obama und Putin: Überraschendes Treffen am Rande des G20 - Gipfels

Internationale Politik Obama und Putin: Überraschendes Treffen am Rande des G20 - Gipfels

luchs35
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Obama und Putin: Überraschendes Treffen am Rande des G20 - Gipfels
geschrieben von luchs35
Völlig überraschend trafen sich heute, Sonntag, der amerikanische Präsident Obama und der russische Regierungschef Putin zu einem Gespräch am Rande des G20 Gipfels. Während ihr letztes Gespräch letzten September distanziert und kühl ablief, gab es dieses Mal langes Händeschütteln und danach leidenschaftliche Diskussionen am Nebentisch.
Was der Inhalt des Gesprächs war, ist noch nicht bekannt. Aber die Vermutung liegt nahe, das es dabei um den syrischen Diktator al Assad und um das weitere Vorgehen in Syrien ging.
Nach dem letzten Treffen der beiden Regierungschefs begann Russland mit den Luftangriffen auf Syrien, bezw. auf Stellungen des IS und anderen Rebellengruppierungen.
Bei der Aufstellung des G20 –„Familienfotos“ schien das Eis zwischen den beiden Präsidenten gebrochen zu sein, da sie sich im Gegensatz zum letzten Treffen lange dabei die Hände schüttelten und einen entspannten Eindruck machten.
Zuvor hatte man es für unwahrscheinlich gehalten, dass sie überhaupt miteinander sprechen. Ob hierbei etwa auch die Anschläge in Paris einen Einfluss hatten, lässt sich schwer sagen.
Die nächsten Tage werden wohl zeigen, ob und über was sich die beiden Regierungschefs verständigt haben.

Luchs
Karl
Karl
Administrator

Re: Obama und Putin: Überraschendes Treffen am Rande des G20 - Gipfels
geschrieben von Karl
als Antwort auf luchs35 vom 15.11.2015, 18:16:30
Liebe Luchs,

hoffentlich ist es mehr als nur ein gemeinsames "Hau drauf". Ich hoffe, dass auch in Bezug auf Assad eine Lösung gefunden wurde. Es kann nicht sein, dass er Präsident bleibt. Es muss eine Lösung ohne ihn geben. Russland kann dafür sorgen, dass Assad verzichtet und ein Neuanfang ohne ihn stattfindet.

Karl
luchs35
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Re: Obama und Putin: Überraschendes Treffen am Rande des G20 - Gipfels
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Karl vom 15.11.2015, 18:20:44
Lieber Karl, ich fürchte, dass Assad vorläufig noch gebraucht wird, denn das Militär, aber auch weite Teile der ( bevorzugten?) Bevölkerung stehen noch hinter ihm. Es wäre dann eine Art dritte Front, wenn Assad nicht von selbst ginge, und der denkt im Moment (vermutlich) nicht daran. Ausgeschlossen ist aber seine Abdankung und Rückzug ins Exil nicht. Das kann aber nur die Entwicklung zeigen. Unsere Wünsche nützen da leider gar nichts.

Ich vermute eher, dass es bei dem Gespräch zwischen Putin und Obama um eine Koordinierung der Angriffe auf diverse Stellungen der verschiedenen Rebellengruppierungen und dem IS gegangen ist. Aber das ist reine Spekulation, denn noch ist über den Gesprächsinhalt nichts bekannt.

Luchs

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hobbyradler
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Re: Obama und Putin: Überraschendes Treffen am Rande des G20 - Gipfels
geschrieben von hobbyradler
Obama bezeichnete Russland als Regionalmacht, nun wird ihm klargeworden sein, dass er sich etwas weit aus dem Fenster gelehnt hatte. Es ist auf alle Fälle gut, wenn sich beide wieder entspannt unterhalten können.

Ob es einen Frieden nach westlichen Vorstellungen geben wird glaube ich eher nicht. Auch der von vielen bejubelte „Arabische Frühling“ hat keine Demokratie zum blühen gebracht.

Ciao
Hobbyradler
luchs35
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Re: Obama und Putin: Überraschendes Treffen am Rande des G20 - Gipfels
geschrieben von luchs35
als Antwort auf hobbyradler vom 15.11.2015, 18:54:38
Da ist sicher was dran, Hobbyradler, aber ich denke auch, dass sich die Amerikaner die Augen reiben, wenn sie die Aktionen Putins sehen und bemerken, dass er sich immer mehr das Vertrauen der arabischen Länder als Partner sichert, während die USA dort immer weiter in den Hintergrund gerät.

Luchs
luchs35
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Re: Obama und Putin: Überraschendes Treffen am Rande des G20 - Gipfels
geschrieben von luchs35
als Antwort auf luchs35 vom 15.11.2015, 20:16:40
Nach den letzten Meldungen über das Gespräch zwischen Obama und Putin ging es vor allem um einen „Fahrplan für einen politischen Neubeginn in Syrien“. Danach geht es um eine Übergangsregierung, die in sechs Monaten stehen soll, eine Wahl unter UN-Aufsicht soll in 18 Monaten stattfinden.
Offenbar ist al Assad nun doch „ angezählt“. Allerdings wird es für den IS kaum eine Rolle spielen, mit oder ohne Assad wird er weiterhin Syrien in seine Gewalt bringen wollen.

Luchs



Link:
http://www.nachrichten.at/nachrichten/politik/aussenpolitik/Fahrplan-fuer-politischen-Neuanfang-in-Syrien;art391,2031717

Leider kann ich den Link nur so einsetzen.

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Monja_moin
Monja_moin
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Re: Obama und Putin: Überraschendes Treffen am Rande des G20 - Gipfels
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf luchs35 vom 15.11.2015, 21:13:46
Wenn man es schafft aus der Opposition und der Regierung eine von allen Seiten anerkannte Regierung zu bilden, sehe ich dies als ersten Schritt.
Hören dann hoffentlich die Kämpfe untereinander auf und sie können gemeinsam gegen den IS vorgehen.
Dazu gehört, daß der folternde Geheimdienst mit den Foltergefängnissen aufgelöst wird.
Davor fliehen ja auch ein großer Teil der Flüchtlinge und nicht nur vor dem IS.

Bleibt nur zu hoffen, daß es in 6 Monaten zu schaffen ist und alle Seiten mitziehen.

Monja.
Re: Obama und Putin: Überraschendes Treffen am Rande des G20 - Gipfels
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Monja_moin vom 15.11.2015, 21:30:59
Welche Opposition? Das Kardinalproblem ist die Zersplitterung und Zerstrittenheit der Opposition. Neben Personalstreitigkeiten gibt es tiefe Zerwürfnisse zwischen interner Opposition und Exil-Oppositionellen, um weltanschauliche Ausrichtungen, um den bewaffneten Kampf und die Unterstützung aus dem Ausland.
Zwischenzeitlich glaube ich, dass Syrien verloren ist. Ohne al-Assad wird es den Alawiten und den Christen an den Kragen gehen.
Ich hoffe, dass es ein gutes Ende gibt, jedoch glauben daran kann ich nicht.
Bruny
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Re: Obama und Putin: Überraschendes Treffen am Rande des G20 - Gipfels
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.11.2015, 21:59:41
Welche Opposition? Das Kardinalproblem ist die Zersplitterung und Zerstrittenheit der Opposition. Neben Personalstreitigkeiten gibt es tiefe Zerwürfnisse zwischen interner Opposition und Exil-Oppositionellen, um weltanschauliche Ausrichtungen, um den bewaffneten Kampf und die Unterstützung aus dem Ausland.
.....

Nun sprach Steinmeier in einem Interview in den Tagesthemen der Tagesschau von Gesprächen mit den Vetretern der Opposition gegen Assad.

Wer diese sein sollen, sagte er nicht.

Vielleicht erfährt man dazu noch näheres.

Steinmeier in den tagesthemen

Monja.
Re: Obama und Putin: Überraschendes Treffen am Rande des G20 - Gipfels
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Monja_moin vom 15.11.2015, 22:14:22
Ach Monja, ich kann mir gerade lebhaft vorstellen wie unsere Politiker mit der Exilopposition spricht. Wahrscheinlich wissen sie noch nicht einmal dass genau diese Exilopposition zum Chaos in Syrien beiträgt. Das haben wir doch schon zur Genüge in Afghanistan, Libyen und auch Ägypten gesehen.
Die Günther Jauch Sendung finde ich gerade deutlich aufschlussreicher.
Bruny

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