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Internationale Politik Obamas Außenpolitik - ein Experiment

julchentx
julchentx
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Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von julchentx
als Antwort auf hugo vom 06.10.2009, 19:14:01
Schreck lass nach!!!
Doch nicht soooo gut informiert? Lach

Wie gesagt: mach mir nicht den kopf runter, ich habe lediglich gesagt
wie die Obama Stimmung hier ist - auch (und vor allem) unter Denen die
begeistert gewaehlt haben fuer ihn.

Du willst nur sehen wie ich Bush hinterherheule, lol.
George Bush ist sooo die Zeitung von Gestern. Get over it!

Was informatives - auch wenn es von mir kommt - und
Dir nicht in den Obama Krempel passt, das ueberliesst du recht flott.
Aber was gibt es sonst Neues hier, lach


--
julchentx
seewolf
seewolf
Mitglied

Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von seewolf
als Antwort auf julchentx vom 06.10.2009, 18:55:43
Auf US-amerikanischem Wasser zu wandeln ist auch wirklich nicht so einfach. Anfangs ist oft eine (zu?) große Begeisterung da, die stets der Ernüchterung weichen muß. Das ist nichts neues. Dennoch: ein Präsident kann ja nicht allein das Heil bringen. Da müßten die verschiedensten "Knüppel-zwischen-die-Beine-Werfer" erst an die Kandare kommen...
--
seewolf

PS personally: best greetings to julchen and friends
hugo
hugo
Mitglied

Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von hugo
als Antwort auf julchentx vom 06.10.2009, 19:31:32
ach neee julchen,,,vonwegen Kopf waschen,,,nicht mit mir,,,hab noch leichtes Kopfwackeln von den Diskussionen mit Dir und Deinen politischen An-, und Einsichten aus der Mitte des Universums *g*

ich freu mich tatsächlich auf Deine Berichte zu dem was Du um Dich herum siehst und hörst, auch wenn ich es für mich danach etwas anders interpretieren muss, aber das kennst Du ja.

ob Du es nun glaubst oder nicht, mein bisheriger Eindruck hier in Europa von der Zustimmung, der Begeisterung der Hoffnung getragen für Obama, war ein positiv überwältigender,,natürlich zusätzlich aufgeheizt aufgemotzt von den hiesigen Medien,,und,,,er ist noch nicht völlig abgeklungen.

Aber -so wie ich Dich kenne- wirst Du zur Abkühlung meiner diesbezüglichen Gefühle ein wenig beisteuern können und wollen ?
naja und dazu ist es eben förderlich, mal einige Dinge mit Direktbezug zu erfahren,

und wer eignet sich dafür besser als jemand der in den Staaten die lokalen örtlichen -von Europa und dem Rest der Welt völlig unbeeinflussten- Mediennews aktuell verfügbar hat ??

ich mach mir also wieder große Hoffnungen und warte auf Deine Einwände, Deinen Widerspruch, Deine tatsächlich erlebten, gesehenen, gehörten und/oder vermuteten Nachrichten und Deine eigene Meinung dazu

du merkst schon ,,auf Deine Frage: "Aber was gibt es sonst Neues hier, lach" kann ich nur sagen: "es ist alles ganz anders geblieben,,oder so ähnlich",,bis auf die Tatsache das uns einige gut bekannte Mitdiskutanten abhanden gekommen sind (hab ich aber auch erst nach meinem Urlaub erfahren und will es nicht weiter überbewerten,,,vermutlich hätte ich ähnlich entschieden wie unser webchef)

gruß hugo

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luchs35
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Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von luchs35
als Antwort auf julchentx vom 06.10.2009, 18:55:43

Danke, Julchen, für deine antwort. es ist immer zu begrüssen, wenn man direkt aus den usa hört, was sache ist.

ich halte obama zugute, dass er das böse Bush-erbe angetreten hat und sehr vieles nun wie ein klotz an seinem bein hängt. das war aber schon vorher zu erwarten. Viele klippen versucht er auch zu umschiffen, anstatt sie zu beseitigen. Und ich denke, er bangt zu recht um seine angestrebten reformen.

obama wurde nach all dem jubel und den in ihn gesetzten hoffnungen sehr hart mit der realität konfrontiert, und die ungeduld der menschen tut ein übriges, um ihm vorzuhalten, dass ergebnisse seiner reformagenda fehlen.

in seiner aussenpolitik ist übrigens nicht zu verstehen, dass die eigentlich erfahrenere Hillary Clinton derart in den hintergrund geschoben wurde. Gibt es dafür eiegntlich auch ein erklärung?





luchs35
julchentx
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Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von julchentx
als Antwort auf hugo vom 06.10.2009, 20:01:45
Ok Hugo ich beisse dann mal an.

Also hier ist der scoop was es mit den Protesten auf sich hat:

Es geht um Regierung - die gesamte Regierung mit allen Fettsaecken, Schrank-Kommunisten,
Sahne-Abschoepfern die seit Jahren "politik" machen, sich gegenseitig die fetten Stueckchen zuschieben, ihre Gesetzchen so erlassen dass sie den Vorteil davon haben und u ns, dem Volk,
eine kleine Freiheit nach der Andern abgesprochen wird.
Hier noch ne kleine Steuer da noch ne kleine Steuer, damit sie kleine Projectchen ihren Lieblings-Lobbyisten zuschieben koennen und nur nicht vergessen dass sie sich jaehrlich eine fette Gehaltserhoehung in den doppelten zahlen "waehlen"....

Kurz, die Amis haben es dicke mit Washington im Allgemeinen, aber mit keiner Partei im
Besnderen. Es wird nicht differenziert ob es sich um Demokraten oder Republikaner handelt. Die ganze Bagage taugt nix, so der Volks Konsensus.

Das Objektiv ist alle zu "entlassen" und zu ersetzen, vor allem solche die sich seit jahrzehnten einen schoenen Lenz machen in Washington und ueberhaupt keine Ahnung haben wie Joe Sixpack und seine Familie leben und welche Probleme sie haben.

Obama hat Versprechungen gemacht und ist gewaehlt worden weil man ihm geglaubt hat. Er
wollte "durchsichtiges" Government. Keine Geheimnisse mehr. Der kleine Mann sollte die
gelegenheit haben fuer 7 tage im internet alles zu lesen ueber welches in Washington
beschieden werden sollte.

Nichts davon ist eingetreten. Im Gegenteil.
Es wird weiterhin hinter verschlossenen Tueren rumgeknuschelt und gemacht und kleine
gesetzchen sollen kurz vor ladenschluss dem Volk noch schnell zur Kehle runtergedrueckt werden ohne dass irgendwer so richtig weiss was drinsteht. Business as usual.


Insofern ist Obama eigentlich aber nur der Tropfen Wasser der das Fass zum ueberlaufen gebracht hat. Die Proteste stellen sich bei weitem nicht nur gegen Obama, aber ist nunmal der kopf von dem stinkigen Fisch, der sich Washington DC nennt.

Dass er sich auf der einen Seite nicht durchsetzt, auf der anderen Seite auch seine Berater
links liegen laesst und macht was er will, wobei auch schon mal der eine oder andere Kopf
im Volk gekratzt wird mit der Frage: was macht der denn????? - hilft weder Obama noch
seinen Kumpanen.

Ergo protestiert das Land seit dem Fruehjahr mit staendigen kleineren und groesseren
Demonstration. Die am 4. Juli in meiner Kleinstadt brachte 37,000 Menschen zusammen.
Das ist kein Klacks mehr wenn man bedenkt dass fast jede Stadt im Land einen solchen
Protest hatte am 4. Juli. Fast taeglich findet irgendwo einer statt.

Unter anderem geht es natuerlich auch um die Schuldenmacherei in Washington und da gebe
ich dir recht, wer weiss welchen Ausfall das haben koennte auf die gesamte Weltwirtschaft,
aber natuerlich im Besonderen unsere.

Und nun darfst du dich mal fragen warum da ein Pressedeckelchen auf die ganze Sache
getan wird und die proteste "totgeschwiegen" werden sollen.











--
julchentx
julchentx
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Mitglied

Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von julchentx
als Antwort auf luchs35 vom 06.10.2009, 20:20:42
Hallo Luchs,

warum Hillary Clinton voellig in den Hintergrund gedraengt wird - oder sich freiwillig dorthin begiebt ist auch hier ein enigma.

Boese Zungen behaupten (auf der einen Seite), dass Obama das Buehnenlicht nicht zu teilen gedenkt. Andre Boese Zungen (auf der anderen Seite) meinen Hillary haelt sich tunlichst raus,
damit das ganze Obama-Kartenhaus, wenn es denn dann umfaellt ihr das Wahlkampagnen Kleidchen
fuer die naechste Runde nicht verschmuddelt und sie, nach guter Politiker-Manier dann
alles was nix war dem Obama in die Schuhe schieben kann.
What goes around - comes around.

Ich neige zu beidem.....glaub ich..aber ich verliere keinen schlaf darueber, es interessiert mich eigentlich nicht.

Was da boese Bush Erbe betrifft. Ok, ist nicht leicht sowas zu uebernehmen, aber wann wird
es denn DEIN JOB? Wie lange kannst du denn die Schuld an allem deinem Vorgaenger in die
Schuhe schieben? Jeder Arbeitgeber verlangt nach gemessener Einarbeitungszeit dass der neue
Angestellte selbst verantwortlich ist fuer sein tun. Persoenlich denke ich mal dass 9 monate
auslangen sich einzuarbeiten.

:)
--
julchentx

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luchs35
luchs35
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Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von luchs35
als Antwort auf julchentx vom 06.10.2009, 20:49:16

naja, was bush in 8 jahren geliefert hat, dürfte obama kaum in 4 Jahren beiseite schaffen, geschweige denn in 9 monaten.

Aber das steht auf einem andern blatt. Jetzt muss obama mit ergebnissen aufwarten, nur so kann er noch punkten.

betreffs deutung hillary clinton neige ich eher zu ersteren, sie kann sich ein "freiwilliges" abwarten als aussenministerin nicht leisten.
--
luchs35
lissi
lissi
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Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von lissi
als Antwort auf luchs35 vom 06.10.2009, 21:01:18
hi julchen
ich bin mir sehr gewiss, dass alle unguten Typen die du hier aufgezeigt hast, nichts anderes im Sinne haben, dass Obama sschlapp macht und das Handtuch werfen möge! Dazu zähle ich mit Gewissheit auch beide Clintons, die viel mehr im Hintergrund ungut fürs Land und die Bürger agieren, als offensichtlich ist.
Dass Obama sehr diplomatisch agieren -muss- um event. auch am Leben zu bleiben ist mir auch gewiss.
Das Volk in Amerika hat auf einen Hoffnungsträger gesetz bei der Wahl. Und genau dieses Hoffen sollte dort nicht aus dem Herzen gelassen werden, und sehe es noch so triste aus.
In der Quantenlehre heisst es, alles ist Energie und keine Energie geht verloren. So gesehen kann jeder Bürger in Amerika "energetisch" einen ehrlichen gewählten Präsidenten wertvoll unterstützen, zum eigenen Wohle.
Ich wünsche allen Menschen in Amerika die innere Standfestigkeit zur Wahrhaftigkeit.
--
lissi
hugo
hugo
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Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von hugo
als Antwort auf julchentx vom 06.10.2009, 20:40:28
aber aber, julchen, da sind ja ganz neue Töne dabei,,,,das irritiert mich ein wenig und macht Hoffnung zugleich.

Zitat julchen: "Kurz, die Amis haben es dicke mit Washington im Allgemeinen, aber mit keiner Partei im Besonderen. Es wird nicht differenziert ob es sich um Demokraten oder Republikaner handelt. Die ganze Bagage taugt nix, so der Volks Konsensus"

soll das heißen das das ehemalige betonfeste Vertrauen der großen Massen in die Unfehlbarkeit der eigenen Regierung, die ersten größeren Risse bekommen hat,,und das noch dazu übergreifend, von links nach rechts ??

Na, da müssen sich ja erhebliche Änderungen oder Androhungen zum Nachteil der Massen ergeben haben und diese dem tatsächlichem Verursacher/Mitverursacher zugeschrieben worden sein, dem Lobbyistenunwesen.

man liest hier ja z.B von schwerem Fahrwasser in welches Eure Gesundheitsreform geraten ist,,,eigentlich unverständlich das es da sooo viel Widerspruch gibt.

Da müssen ja verdammt viele Dollars vom Steuerzahler reingepumpt werden und erstaunlich wenige Cent beim "Kunden/Kranken/Bürger,,,ankommen,,

wenn ich z.B die Statistik bemühe und sehe das Eure Gesundheitsausgaben zwischen 1980 und 2008 pro Kopf (in US$)von 1800 auf über 7800 gestiegen sind,(Quelle: Centers for Medicare & Medicaid Services, Office of the Actuary),,,welch unvorstellbar große Summe, damit ließe sich doch viel anstellen.

Diese Summe für Gesundheitsausgaben pro Kopf bei Euch ist übrigens doppelt so hoch wie die unsrige -und das bei ca 50.000 Millionen nicht teilhabenden/nichtversicherten Bürgern,,also nochmal viel höher.

ok julchen, dann dürft/müßt/solltet Ihr tatsächlich fragen wo das Geld bleibt,,,bin gespannt ob Obama darauf die passende Antwort findet.

übrigens hab ich gestern gelesen das Du wohl momentan keine kostenlose Impfung gegen die Schweinegrippe bekommst,,,fällst nicht unter die Bevorzugtengruppe. Also pass gut auf Dich auf,,*g*


--
hugo
carlos1
carlos1
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Re: Obamas Außenpolitik - ein Experiment
geschrieben von carlos1
als Antwort auf luchs35 vom 06.10.2009, 12:22:00
"Aber es wäre an der zeit, dass von all seinen projekten wenigstens mal eines wirklich mit erfolg zu ende gebracht wird." luchs35

Hallo luchs, es geht um Außenpolitik. Sicher hängen Innen- und Außenpolitik zusammen. Aber in erster Linie ist die Außenpolitik Obamas noch in einem Versuchs- und Experimentierstadium. Zuviel darf man deshalb auf die Schnelle nicht erwarten. Politik ist das Bohren harter Bretter mit Augenmaß und Beharrlichkeit hat Max Weber sinngemäß einmal gesagt. Mit diesem Bohren wurde wurde erst begonnen. Es hat keinen Zweck bereits jetzt festzustellen, dass das Konjunkturprogramm und andere Reformen noch keine Ergebnisse zeitigten und ein Stimmungsbild allgemeiner Frustration zu zeichnen, wie julchen es tut. Ein Land befindet sich in einem militärischen Konflikt der demnächst der längste in seiner Geschichte sein wird, daneben besteht ein weiterer Konflikt im Nahen Osten, in dem die USA beteiligt sind. Die Finanzkrise hinterlässt tiefe Spuren in den Statistiken und im täglichen Leben der Bürger (8100 MRD Dollar an Anlagewerten - assets - wurden vernichtet). Mit dem Schnippen zweier Finger ist das nicht wegzuwischen. Was erwarten wir denn?

"ich glaube, dass es ein sehr kluger Schachzug von Obama war, die Raketenabwehrpläne zu stornieren."Karl

Hallo Karl, das ist genau das, was ich andeuten wollte. Vielleicht kommt mehr nach, damit ersichtlich wird es geht in Richtung Stabilität und Frieden, so brüchig alles jetzt noch aussehen mag. Gedankliche Offenheit bei verhärteten ideologischen Fronten, Einbeziehung neuer Partner können (müssen nicht zwangsläufig) bewirken, dass direkte Konfrontationen aufgeweicht werden. Das geht nur, indem gemeinsame Interessen gesucht werden. Wo gemeinsame Interessen ins Spiel kommen, dort hat jede Seite ihren Vorteil. Es darf nicht so sein, dass auf eigene Vorteile verzichtet wird, nur damit der Gegner auch keine haben soll. Kriege sind in vielen Fällen eine sinnlose Vergeudung von Geld und Menschenleben, wenn die unmittelbaren Ziele nicht bald erreicht werden.

Kriege verändern auch die Menschen und Institutionen, meist unmerklich langsam. Der General Petraeuns soll Ambitionen auf die Präsidentschaft bei der nächsten Wahl hegen. Unter Obama wird klar, dass er nicht mehr bedingungslos jeden Rat der Militärs als sankrosankt abzeichnet. Das Militär hat dienende Funktion, unterleigt der Kontrolle der Politik. Das ist gut so und notwendig.
c


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