Internationale Politik Russland blutet aus

freddy-2015
freddy-2015
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RE: Russland blutet aus
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf lupus vom 30.04.2022, 12:53:45

Solange die Russen noch durch die Ukraine liefern kommen da auch Gelder an.

Ukraine bekommt 2,66 Dollar pro 1000 Kubikmeter durchgeleitetem Gas von Russland. Das sollten so ca. 1 Milliarde Dollar ausmachen weil da noch andere Gebühren dazu kommen, wie die Entfernungspauschale.
So weit ich es noch in erinnerung habe, kommt von Deutschland auch noch was rüber.................................(Ausfall oder Ersatz wegen Nordstream)
JuergenS
JuergenS
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RE: Russland blutet aus
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf MarkusXP vom 30.04.2022, 00:47:49


Eine Rakete ( fehlgeleitet oder nicht! )  kann sehr schnell mal in Polen oder einem andern NATO-Land einschlagen ... und dann haben wir den Salat!

Ich denke, dass ich das Risiko einer Kriegsausweitung schon realistisch beschrieben haben!
MarkusXP
Das möchte ich unterstreichen, das kann unabsichtlich auch! passieren, ich fürchte es sogar.

So ein Ereignis würde die Zeitenwende erneut wenden, da bin ich sicher, aber wohin?

Ist eine rhetorische Frage, denn es gäbe unbegrenzte Antworten darauf, die Wahrscheinlichkeit ist unbegrenzt.
lupus
lupus
Mitglied

RE: Russland blutet aus
geschrieben von lupus

Hallo freddy


1.Die Pipeline für die Ukraine wird nicht mehr von Rüssland gefüllt.
 
2.Solange die Russen noch durch die Ukraine liefern kommen da auch Gelder an.
 
 
Und für dich ist das doch logisch nach zu vollziehen.. Du hast es eben drauf.
 
lupus
 
 


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freddy-2015
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RE: Russland blutet aus
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf lupus vom 30.04.2022, 15:17:44

Ich komm mir bei dir etwas verarmt vor, wenn du bessere Infos hast wäre es nett sie uns mitzuteilen.

Streit mum Kriegsbeute, Russen beschiessen sich gegenseitig,
eine Ente oder das reale Leben.???

Eines der Gründe warum Truppen zusammengezogen werden, der Hunger............

olga64
olga64
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RE: Russland blutet aus
geschrieben von olga64
als Antwort auf lupus vom 30.04.2022, 11:14:11
Diese Handlungsweisen sind für mich als Normalbürger so unverständlich, dass sie eher unglaubwürdig erscheinen.
Nun könnten die Gesprächsrunden mal den ukrainischen Botschafter direkt fragen, ob denn z.B. wirklich noch das russische Gas für diese Zahlungen durchgeleitet wird.
An der Antwort wäre ich interessiert. Es wird aber sicher nicht gefragt werden.
lupus
Das verstehe ich nicht ganz.
Zum einen, warum den in Deutschland so unbeliebten ukrainischen Botschafter befragen? Vermutlich um eine weitere Angriffsfläche auf dessen Person zu haben? Warum nicht direkt bei Präsident Selenskij nachfragen? Und warum nicht selbst machen, dann könnte man sich auch so Bemerkungen wie "wird aber sicher nicht gefragt werden"ersparen.
Nur zu - haben Sie Mut und nehmen Sie Kontakt auf und lassen Sie uns teilhaben an Ihren Informationen.
Übrigens wird generell weniger Gas aus Russland bezogen (und dies nicht nur für Deutschland), d.h., die Durchleitungsgebühren reduzieren sich in ähnlichem Umfang wie die Einnahmen für Putin; letzterer hat aber noch den grossen Vorteil, dass durch erhöhte Gaspreise der Umatz monetär ansteigt (ebenso beim Öl, wo sich der Preis am Weltmarkt orientiert). Olga
olga64
olga64
Mitglied

RE: Russland blutet aus
geschrieben von olga64
als Antwort auf Michiko vom 29.04.2022, 19:41:01
Das hat hat vor ca. 2 Wochen Lawrow schon geäußert, dass sie Nachschublieferungen an Waffen für die Ukraine als potentielle Angriffsziele sehen und zerstören werden. Aber egal, was sie ankündigen oder auch nicht ankündigen, so wie heute z.B. den Raketenangriff auf Kiew, sie finden immer einen Grund für ihre Handlungen, auch wenn alles erlogen ist. Dieser Krieg ist ein Verbrechen und eine einzige Provokation. Inzwischen bereitet Putin seine große Militärparade in Moskau zum 9. Mai vor, 77. Jahrestag des Sieges über Hitlerdeutschland, wahrscheinlich mit einem guten Gefühl, weil er ja wieder dabei ist, ein Land zu "entnazifizieren". Das wird Eindruck machen auf die Bevölkerung, ausländische Staatsgäste sind ja nicht eingeladen. Eine junge Frau sagte einem Reporter heute in Moskau:  "Putin beschützt uns, sie würde ihn lieben". Besser kann Propaganda nicht funktionieren.
Aktuell verscherzt es sich Lawrow mit Israel, in dem er behauptet, auch Hitler hätte jüdische Anteile in seiner Person gehabt.
Wie soll da die meist uninformierte, russische Bevölkerung, die sich seit Jahrzehnten dadurch kennzeichnet, besonders duldsam zu sein, anders zu Putin äussern wollen? Diejenigen, die anders denken, sind auf dem Sprung, das Land zu verlassen und diejenigen, die das nicht können, müssen stumm bleiben, wenn sie in in eines der Straflager kommen wollen.

Am vergangenen Freitag erschien in der der SZ (Feuilleton)  ein hochinteressanter Aufsatz von Jürgen Habermas,dem wichtigen und noch lebenden Philosophen und dies nicht nur für Deutschland.
Obwohl Herr Habermas 93 Jahre alt ist, lässt er uns seine ausgewogene Meinung zu dem Ukraine-Krieg wissen. Es lohnt sich, diesen Aufsatz zu lesen - aber man sollte sich dafür wirklich Zeit nehmen - diese Doppelseite in der SZ ist eine auch intellektuell herausfordernde Lektüre.

Herr Habermas hat - im GEgensatz zu vielen von uns - den 2. Weltkrieg noch miterlebt und weiss, wovon er schreibt. Interessant ist auch, dass er zB. die Rolle von Frau Baerbock gut durchleuchtet. Es stimmt ja, dies sind die PolitikerInnen der neuen Generation, die anders sozialisiert und gebildet wurden und die Zukunft unseres Landes darstellen.
Eine wichtige Sichtweise finde ich auch, dass niemand einen Krieg gegen den Aggressor einer Atommacht gewinnen kann (auch die Ukraine nicht) - aber Habermas hat sehr recht, wenn er schreibt, dass ein konstruktiver Ausgang aus diesem Dilemma gefunden werden muss und die Ukraine den Krieg nicht verlieren darf. Olga

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Rispe
Rispe
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RE: Russland blutet aus
geschrieben von Rispe
als Antwort auf olga64 vom 02.05.2022, 17:06:37

Hallo Olga,
den intellektuell anspruchsvollen Habermas-Artikel habe ich gelesen und den Mann bewundert, wie scharf er mit seinen 93 Jahren noch denken und artikulieren kann. Zu beachten ist dabei, dass er die Lieferung schwerer Waffen skeptisch sieht und die anfängliche Vorsicht von Scholz lobend hervorhebt. Als er den Artikel schrieb, wusste er noch nicht, dass Scholz umgeschwenkt ist, was diese Lieferungen betrifft.
In gewisser Weise stimmt er überein mit der Unterschriften-Aktion von Alice Schwarzer, Juli Zeh , Edgar Selge, Ranga Yogeshwar und anderen.
Allerdings gebe ich zu, dass ich nicht so ganz schlau werde aus den Einlassungen von Habermas. Denn obwohl er einerseits zur Vorsicht mahnt und auch zu denen gehört, die sagen, dass wir mit der Lieferung schwerer Waffen mit eintreten in den Krieg, sagt er andererseits, die Ukraine dürfe diesen Krieg nicht verlieren. Widerspricht sich das nicht? Ich bin unschlüssig, wie ich das alles beurteilen soll, auch diese andere Unterschriftenaktion der Intellektuellen.

Mein Eindruck ist der, dass Habermas ebenso gespalten ist in der Beurteilung der Lage und des Vorgehens wie viele andere, das ist immerhin tröstlich. Denn ich weiß inzwischen auch nicht mehr so genau, wie ich zu all dem stehen soll, ehrlich gesagt.

Bias
Bias
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RE: Russland blutet aus
geschrieben von Bias
als Antwort auf olga64 vom 02.05.2022, 17:06:37
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Eine wichtige Sichtweise finde ich auch, dass niemand einen Krieg gegen den Aggressor einer Atommacht gewinnen kann (auch die Ukraine nicht) - aber Habermas hat sehr recht, wenn er schreibt, dass ein konstruktiver Ausgang aus diesem Dilemma gefunden werden muss und die Ukraine den Krieg nicht verlieren darf. Olga
Ja, das lässt hoffen, Olga
– wenn ein Philosoph wie Jürgen Habermas sogar im hohen Alter noch soviel Erkenntnisreichtum in der SZ publizieren und seine Empfehlung zur Konfliktlösung abgeben kann!
olga64
olga64
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RE: Russland blutet aus
geschrieben von olga64
als Antwort auf Rispe vom 02.05.2022, 17:32:11

Liebe Rispe,

auch mein Eindruck ist es, dass Habermas ähnlich gespalten ist wie vermutlich alle nachdenklichen Menschen bei diesem Kriegsgeschehen, die nicht sofort und oft unüberlegt eine fertige Meinung parat haben.
Habermas sagt aber auch mehrfach,dass die "Definitions-Hoheit" über das gesamte militärische Engagement der Natostaaten, inkl immer mehr Waffen, ausschliesslich bei Putin liegt. Das macht m.E. die Sache so extrem unübersichtlich und gefährlich, weil auch Putin dies weiss und dadurch sehr gut die WElt in Furcht halten kann.
Wir können froh sein, dass Scholz trotz aller verbalen Angriffe ruhig und sachlich bleibt; was ich ihm nur ankreide, ist, dass er sich seinem Volk nicht erklärt, insbesondere dann, wenn er seine Entscheidungen innerhalb weniger Stunden revidiert. Das schafft wiederum Unsicherheit, weil man irgendwann auch gedanklich nicht mehr nachvollziehen kann ,was hier eigentlich geschieht.

Mir hat der Aufsatz von Habermas aber auch den Denkanstoss gegeben, genauer hinzuhören was zum Kriegsgeschehen von ukrainischer Seite berichtet wird: da ist nämlich nicht viel, da wird detailliert zu den vielen toten, russischen Soldaten berichtet, zu den Abschüssen irgendwelcher Flugzeuge usw.
Aber irgendwann muss sicher auch aufgearbeitet werden, dass vermutlich Mariupol geopfert wurde zugunsten von Kiew und wie sollte das jemand erklären?
Das wäre dann ein Pendant zu Butscha oder anderen Orten, wo extreme Grausamkeiten ausgeübt wurden.

ES sind m.E. nur wenige Schritte zu gehen, bis es doch eine Entscheidung für eine Natobeteiligung zur Rettung der Ukraine geben wird und wohin diese Schritte münden, kann sich jeder von uns selbst ausmalen. Olga

Michiko
Michiko
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RE: Russland blutet aus
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Bias vom 02.05.2022, 17:34:34
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Eine wichtige Sichtweise finde ich auch, dass niemand einen Krieg gegen den Aggressor einer Atommacht gewinnen kann (auch die Ukraine nicht) - aber Habermas hat sehr recht, wenn er schreibt, dass ein konstruktiver Ausgang aus diesem Dilemma gefunden werden muss und die Ukraine den Krieg nicht verlieren darf. Olga
Ja, das lässt hoffen, Olga
– wenn ein Philosoph wie Jürgen Habermas sogar im hohen Alter noch soviel Erkenntnisreichtum in der SZ publizieren und seine Empfehlung zur Konfliktlösung abgeben kann!
geschrieben von Bias
Vor ein paar Tagen haben wir hier ein Interview mit Klaus von Dohnanyi zum Thema Ukraine-Krieg gehört, auch ein Herr in fortgeschrittenem Alter, ähnlich wie Jürgen Habermas. Und von allen hier und anderswo wurde die Weitsicht gelobt, mit der v.D. seine Gedanken äußerte und man schloss sich fast ausnahmslos seinen Worten an. Die Ansichten von Habermas zum Thema sind eher philosophisch, aber ähnlich begründet in ihrer Sicht auf die Dinge. Er sagt:  "Auf der anderen Seite könne sich der Westen »nicht beliebig erpressen lassen.« Die Ukraine ihrem Schicksal zu überlassen aber, wäre »nicht nur unter politisch-moralischen Gesichtspunkten ein Skandal, es läge auch nicht im eigenen Interesse«. Schließlich wäre zu erwarten, dass sich die Konstellation in Georgien oder der Republik Moldau wiederholen könne – »und wer wäre der Nächste?«, und damit hat er doch Recht. Sein besonderes Lob gehört Annalena Baerbock, ganz erstaunlich, aber ich kann es gut verstehen.
 

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