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Internationale Politik Schlaflose Nächte für Emmanuel Macron

olga64
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RE: Schlaflose Nächte für Emmanuel Macron
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 26.09.2017, 17:31:20

Die Wunschpunkte des MOnsieur Macron waren ja vorher schon in Teilen bekanntgeworden. ER braucht aber nicht nur Deutschland als Partner sondern alle souveränen EU-Staaten. Deshalb wird er jetzt auf Werbetour gehen.
Bin mal gespannt, wie sich die osteuropäischen Staaten (Polen, Tschechien, Rumänien, Bulgarien, Ungarn usw.) dazu stellen werden.
BEi Frau Merkel fange ich allmählich mit der Befürchtung an, dass sie evtl. irgendwann nicht mehr weitermachen wird. Ich an ihrer Stelle hätte es längst getan, wenn mich eine Horde Menschen in Ostdeutschland mit verzerrten, entmenschlichten Gesichtern anbrüllt und nun irgendsoein AFD-Depp dieser Horde erklärt, man würde - von diesen entsandt - nach Berlin gehen und dort einen Gerichtssaal aus dem Plenum machen, um Frau Merkel endlich zu verurteilen.

Auch bei dieser äusserlich ruhigen und gelassenen Frau dürfte irgendwann die Frage auftauchen ,warum sie sich das eigentlich mit über 60 Jahren noch antun sollte. Dann hat aber nicht nur die CDU/CSU, sondern ganz Deutschland und auch Europa ein grosses Problem: wer soll es denn dann machen?
Der Looser Schulz ist ja längst out of duty und seine Grossmäuligkeit wird man bald in das SPD-Museum der Kanzler-VErlierer schaffen. Olga

pschroed
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RE: Schlaflose Nächte für Emmanuel Macron
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 26.09.2017, 18:21:21

Bei aller Sympathie für Frau Merkel, ich hoffe nur daß sie es persönlich nochmal auf die Reihe kriegt, ich vermute daß sie selbst niemals mit so einem Ergebnis rechnete.
Der sich selbst maßlos überschätzender Bayerische König Seehofer trägt eine grosse Schuld an dem Disaster.
Phil. 
 

olga64
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RE: Schlaflose Nächte für Emmanuel Macron
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 26.09.2017, 18:27:11

So ist es lieber Phil und deshalb wünsche es mir auch von Herzen, dass dieser Seehofer einen gossen Anteil dieser Rechnung bezahlen muss (immerhin verlor die CSU mehr an Stimmen als die CDU).
Frau Merkel wusste aber von den ersten Hochrechnungen bereits um 14.00 Uhr am Wahlsonntag; sie war also schon vorbereitet als dies dann offiziell kam.
Ich kenne sie ja nicht, aber wenn ich mir vorstelle, wie ich reagieren würde oder reagiert hätte, wenn mir dies in meinem beruflichen Umfeld passiert wäre, ich weiss nicht, welche SChritte ich unternommen hätte.
Ich bin aber sicher auch rachsüchtiger als Frau Merkel und auch nicht so überlegt und emotionsloser, wenn es gefährlich wird und natürlich auch nie so wichtig gewesen, weil ich eine solche Verantwortung für ein Land auch nie hätte tragen können. Olga


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luchs35
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RE: Schlaflose Nächte für Emmanuel Macron
geschrieben von luchs35

Wie es im Moment aussieht, dürfte die Ampel-Koalition in Deutschland  zu Präsident Macrons Albtraum werden, denn nun erhebt FDP-Chef Linder Anspruch auf den Posten des Finanzministers, sofern diese  Ampel-Verbindung tatsächlich klappt, was kaum  zu bezweifeln ist. Linder ist entschieden gegen einen gemeinsamen Euro-Haushalt und zieht eher - wie auch der derzeitige Finanzchef Schäuble - die Bildung eines Europäischen Währungsfond vor. Krisenlagen könnten so eher entschärft werden, aber auch die Kontrolle der finanziell zu großzügig agierenden Mitgliedsländern wäre besser im Griff zu behalten. 

Macron hat keine Zeit verloren, um sofort nach den Wahlen in Deutschland seine brisanten und nicht unumstrittenen Vorschläge zu entwickeln. Zuvor wolllte er nicht in den deutschen Wahlkampf eingreifen, um nicht  womöglich die Bundeskanzlerin zu gefährden, die er als - noch - seine stärkste Partnerin betrachtet. Er braucht sie an seiner Seite, denn in den schwächeren Staaten hat er kaum eine wirkliche und tragbare Unterstützung. Aber auch sie ist durch das Wahlergebnis geschwächt und müsste sich zusätzlich nicht nur gegen Linder sondern auch gegen den noch amtierenden Finanzminister Schäuble durchsetzen. Beide sind gegen Macrons forsche Pläne eines Eurogremiums, das wiederum auf einen "spuckenden Geldesel" aus Deutschland spekuliert.

Luchs35

olga64
olga64
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RE: Schlaflose Nächte für Emmanuel Macron
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 27.09.2017, 14:22:18

Unsere Kanzlerin ist in der derzeitigen Situation gar nicht legitimiert, solche wichtigen Zukunftsprojekte mit Monsieur Macron zu verhandeln (sämtliche Termine sind ja abgesagt).
Die FDP wird einige Ministerposten beanspruchen; inwieweit sie Zugeständnisse in diesem Dreier-Gespann machen muss, wird sich zeigen. Es ist normaler Verhandlungsalltag, dass man vorher die Pflöcke dort einrammt, wo man sie möchte und dann Kompromisse eingeht. Dasweiss auch jeder der Beteiligten; das sind ja keine Amateure (wie es z.B. Herr SChulz gewesen wäre).
Herr Schäuble wird der nächste Bundestagspräsident (Nachfolger von Herrn Lammert). Frau Nahles ist Fraktionsvorsitzende der SPD und nicht mehr ARbeitsministerin.
Alle anderen MinisterInnen sind nur noch kommissarisch in ihren Ämtern, inkl. unserer Kanzlerin, die ja bei einer neuen Koalition auch noch gewählt werden muss.
Darauf muss sich Herr Macron einstellen und hat es sicher getan. Er sollte bei allem aber auch nie vergessen ,dass dies kein Spiel nur zwischen Frankreich und Deutschland ist, sondern weitere 25 Staaten ebenfalls gleichberechtigt mitzuentscheiden haben. Das wird mir zu falsch dargestellt, wenn es nur auf den Focus zwischen Deutschland und Frankreich geht. So ist das ja nicht. Olga

Edita
Edita
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RE: Schlaflose Nächte für Emmanuel Macron
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 27.09.2017, 17:47:05
Unsere Kanzlerin ist in der derzeitigen Situation gar nicht legitimiert, solche wichtigen Zukunftsprojekte mit Monsieur Macron zu verhandeln (sämtliche Termine sind ja abgesagt).
Die FDP wird einige Ministerposten beanspruchen; inwieweit sie Zugeständnisse in diesem Dreier-Gespann machen muss, wird sich zeigen. Es ist normaler Verhandlungsalltag, dass man vorher die Pflöcke dort einrammt, wo man sie möchte und dann Kompromisse eingeht. Dasweiss auch jeder der Beteiligten; das sind ja keine Amateure (wie es z.B. Herr SChulz gewesen wäre).
 Olga
Das nicht Olga, aber  - er hat jetzt kundgetan was ihm vorschwebt, und ich finde den Zeitpunkt doch recht günstig, denn " die Ampel " ist noch nicht durch oder gar geschaltet, ergo gibt es von da kein " lautes Getöse", alle, einschließlich Frau Merkel können " in Ruhe " abwägen und nachdenken, vielleicht wirkt sich das für die Kanzlerin auch positiv auf die 
" Sondierungsgespräche " und die anschließenden Verhandlungen aus!
Who knows? Macron hat sich schon was dabei gedacht, nehme ich mal an!
Außerdem finde ich es , angesichts der vielen Krisen, auch die, die noch nicht akut sind, auch dringend notwendig, daß sich Europa reformiert!
Das muß man in etwas ruhigeren Zeiten angehn, und nicht wenn es irgendwo brennt!

Edita

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olga64
olga64
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RE: Schlaflose Nächte für Emmanuel Macron
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 27.09.2017, 18:06:25

Ja, sicher Edita. Auch, damit es die anderen Staaten erfahren, ist es richtig, dies zu veröffentlichen, denn wie gesagt: Deutschland und die Kanzlerin sind wichtig, aber nicht alleinentscheidend.
Es wäre für Macron sicher einfacher gewesen, wenn Merkel mit Schulz in irgendeiner Form politisch vereint wären; denn gerade SChulz liess uns ja immer wissen, dass Macron "ein Freund" von ihm sei, ein wohl sehr väterlicher.
ABer um es mal ganz gefühlvoll zu sagen: auch diesen Freund lässt er nun im Stich.... Olga

luchs35
luchs35
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RE: Schlaflose Nächte für Emmanuel Macron
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 27.09.2017, 18:16:48

Zuerst muss sich mal die Koalition in Deutschland finden, Olga, und so lange wird auch Macron warten müssen - er rechnet sowieso erst mit dem Ende dieses Jahres (hoffentlich!) mit entsprechenden Gesprächen. (Wir dürfen so lange spekulieren emoji_wink)

Aber seine Wünsche hat er bereits klar umrissen. Auch wir als lockere Zuschauer werden erst abwarten müssen, welche Koalition sich in Deutschland mit welcher Aufgabenverteilung bildet. Das ist durch die hohen Verluste von CDU/CSU schwierig geworden.
Es ist bedauerlich, dass sich Martin Schulz so hart auf eine SPD-Oppositionsrolle festgelegt hat, denn im Moment kann Europa alles gebrauchen- nur kein geschwächtes Deutschland. Und ich fürchte,eine Jamaica-Koalition wird sich eher noch selbst zerfleddern als an einem Strang zu ziehen. 

Trotzdem: der Focus wird sich auf Frankreich und Deutschland richten - auf wen denn sonst? Es zieht doch jedes Land an einem anderen (für sich vorteilhaften) Strick. Ohne kräftige  Zugpferde in der Mitte geht es nicht vorwärts.  Macron hofft zu Recht auf Deutschland als sein stärkster Partner.

Noch ist Frankreich geschwächt, aber Macron macht den Eindruck, dass er sich nicht aufhalten lassen will.  
Luchs35 

Edita
Edita
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RE: Schlaflose Nächte für Emmanuel Macron
geschrieben von Edita
als Antwort auf Edita vom 27.09.2017, 18:06:25

Edita - wat für'n Blödsinn - die Ampel - ist doch keine Ampel, dieser schwarz-grün-gelbe Dreier-Bund!

Edita

olga64
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RE: Schlaflose Nächte für Emmanuel Macron
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 28.09.2017, 06:43:05
Edita - wat für'n Blödsinn - die Ampel - ist doch keine Ampel, dieser schwarz-grün-gelbe Dreier-Bund!

Edita

geschrieben von Edita

Vierer-Bund, liebe Edita. Die CSU nicht vergessen, weil die ein ein machtgieriges Zünglein an der Waage stellen wird. Wie das ausgehen wird, ist sehr spannend: die CSU-Männer wollen die Verhandlungen in Berlin in Sachen Koalition keinesfalls selbst führen und haben nun das Paket (Obergrenze usw.) so voll gepackt, dass Herr Seehofer ziemlich scheitern wird. Kommt er dann zurück ohne parteigenehmes Ergebnis für die CSU, wird man ihn auch leichter los.
Gestern Abend im TV sah ich ihn wirklich als alten, müden Mann, der kurz vor einem Tränenausbruch stand. Recht so - wie oft hat er Menschen seines Umfelds das Leben extrem schwer gemacht.
Die Putschisten, die sich hinter Söder sammeln, werden sicher nicht so schnell aufgeben und weiter an ihrer Strategie arbeiten. Olga


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