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Internationale Politik Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten

Mitglied_5ccaf87
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 14.07.2011, 22:32:24
Zwei Zeitungsmeldungen von heute: Schulden: China setzt die USA unter Druck[/url]
Die Zeitung schreibt "China [u]hält
US-Schulden im Wert von mehr als 1,15 Billionen Dollar". Soweit zu diesem Thema.

Zu allen Überdruss unkt man noch im Ausland: «Als Waffenhändlerin durch Afrika» Eklat in Deutschland über Militärhilfe für Angola[/url]

Wie war das damals eigentlich? Die CDU bekam in den 90ern von der Waffenlobby Parteispenden, damit Kohls Wahlkämpfe finanziert werden konnten. Von diesen Spenden hatte übrigens Schäuble 100.000 DM bekommen und wusste nicht mehr wo sie geblieben sind (das nur nebenbei). Es ging dabei [u]nur
um schnelle Lieferung von 36 Spürpanzer des Typ Fuchs nach Saudi-Arabien.

Der Mann, welcher auf einem Micros-Parkplatz in der Ostschweiz 1 Mio DM freizügig aus einem Aktenkoffer verteilte, hieß Karlheinz Schreiber. Er wurde nach seinem 10 jährigen Ausflug in Kanada verhaftet und vergangenes Jahr in Augsburg rechtskräftig wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Im Urteil wurde festgestellt:
Rund zwölf Millionen Euro Steuern soll Schreiber hinterzogen haben. Das Geld, so die Anklage, verschwand in einem für die Finanzbehörden "undurchschaubaren Lügengebäude". Quelle HAB vom 19.01.10
Von dort gibt es also kaum noch was. In zwei Jahren sind wieder Wahlen, BW ist futsch, aus jeder Richtung kommt Gegenwind, die Kassen sind leer ..... und die Union auf einem historischen Tiefststand in den Umfragewerten. Ein Schelm der Böses denkt.

mradefeld
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von mradefeld
als Antwort auf olga64 vom 14.07.2011, 16:19:55
Das würde man dann "Einmischung in innere Angelegenheiten" nennen. Da sind wir doch auch dagegen? Oder?
Gibt es da bestimmte Spielregeln?
Im übrigen sehe ich nicht, was daran schlecht sein sollte, den Angolanern einige Küstenschutzschiffe zu verkaufen. Gegen Öl als Tauschgeschäft. Na und? Diese Schiffe lassen sich doch vermutlich nicht gegen "friedliche Demonstranten" einsetzen wie die Panzer der Saudis (haben die das schon einmal gemacht?). Oder gibt es da jetzt auch schon wieder etwas dagegen zu argumentieren?
Oppositionsarbeit in Saurer-Gurken-Zeit halt. Die wollen doch auch ihre Daseinsberechtigung beweisen.

Karl
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Administrator

Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von Karl
als Antwort auf mradefeld vom 15.07.2011, 06:53:29
Im übrigen sehe ich nicht, was daran schlecht sein sollte, den Angolanern einige Küstenschutzschiffe zu verkaufen. Gegen Öl als Tauschgeschäft. Na und? Diese Schiffe lassen sich doch vermutlich nicht gegen "friedliche Demonstranten" einsetzen wie die Panzer der Saudis (haben die das schon einmal gemacht?). Oder gibt es da jetzt auch schon wieder etwas dagegen zu argumentieren?
Mit Küstenschutzschiffen kann man auch die großen Flüsse hinauf fahren. Die Saudis haben übrigens bereits sehr wohl ihre Panzer gegen demonstrierende Bürger eingesetzt, in Bahrain.

Die Politik unserer Regierung ist am moralischen Tiefpunkt angekommen und ich persönlich halte Ablenkungsmanöver à la sysiphus, die ja nicht zum ersten Mal kommen und m. E. System haben, für deplaziert. Seit wann muss die Bundesrepublik Deutschland sich an den moralischen Standards Chinas messen?

Wenn Moral nur noch in Euros gemessen werden kann, dann muss es wahrlich schlecht um uns stehen. Müssen wir auf Teufel komm raus, Waffen verkaufen, um den eigenen Bankrott abzuwenden? Oder hat Hinterwäldler Recht, der vermutet, dass die alte Waffenmafia die Regierung wieder voll im Griff hat?

Armes Deutschland!

Karl

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mradefeld
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von mradefeld
als Antwort auf Karl vom 15.07.2011, 07:30:00
Die Gefahr des Staatsbankrotts sehe ich im Moment nicht für unser Land. Vor allem auch deshalb nicht, weil wir eben eine Werkstatt der Welt sind, vom Export abhängig wie kaum ein anderes Land. Und des Kunden Wille und Wunsch ist für den Verkäufer das Maß. Für uns als beinahe Exportweltmeister noch viel mehr.
Auch Kriegsschiffe werden nicht in den Großbanken, sondern auf den Werften gebaut. Dort haben sehr viele Leute Arbeit.
Man kann überschläglich rechnen, dass eine Million Euro etwa 25 Leuten für ein Jahr Beschäftigung garantiert. So kann man sich leicht ausrechnen, was so ein Auftrag für den deutschen Arbeitsmarkt bedeutet. Ich habe zwar noch nicht gefunden, in welcher "Preisklasse" sich diese Rüstungsgeschäfte bewegen, könnte mir aber denken, dass es sich dabei um mehrstellige Millionenbeträge handelt.
Im übrigen bleibe ich bei meiner Ansicht, dass nicht der Waffenschmied der Mörder ist, sondern der, der die Waffen gegen andere Menschen gebraucht.
adam
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 15.07.2011, 07:30:00

@karl,

Deine Argumentation interessiert mich.

Wo sollen denn die Patroullienboote hinfahren? Luanda liegt am Meer und nicht direkt an einem Fluß.

Die Hinweise auf Miniwaffengeschäfte unserer Regierung sind doch auch nur Mininebelwerfer, um davon abzulenken, was China in Afrika treibt. Den Vorwurf möchte ich also umdrehen.

"Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral" (B.Brecht). Manchmal denke ich bei dieser Moralargumentation an den Radfahrer, der von einem Auto totgefahren wurde und auf dessen Grabstein steht: "Er hatte Vorfahrt." Die Moral hat in der Politik keine Vorfahrt, schon gar nicht international.

Wie ja hier im Forum schon öfter geschrieben wurde, ist unsere Waffenindustrie ein Winzling des Bruttosozialprodukts. Und wollen wir olle Kamellen aus den Neunzigern vorkramen, um heutige Politik falsch auslegen zu können?

Soll ich jetzt noch schreiben, daß in China die Regierung selbst, ganz offiziell die Waffenherstellung kontrolliert und eine Lobby gar nicht nötig ist? Wenn wir endlich die Moral mal weglassen, sehe ich, daß wir uns über den Splitter im eigenen Auge fürchterlich aufregen und übersehen, wie andere überall die Balken aus ihren Augen verteilen.

In Bahrain habe ich keine saudischen Panzer gesehen, wobei Bahrain militärisch sowieso von den Saudis und den Emiraten kontrolliert wird. Aus militärischen Gründen wurde die Landverbindung zu Saudi-Arabien gebaut. Bahrain ist doch praktisch nichts anderes für Saudi-Arabien als ein winziger Grenzstreifen zum Iran.

--

adam
hugo
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von hugo
als Antwort auf mradefeld vom 15.07.2011, 08:18:44
Im übrigen bleibe ich bei meiner Ansicht, dass nicht der Waffenschmied der Mörder ist, sondern der, der die Waffen gegen andere Menschen gebraucht.


hm mradefeld, da will ich mal einen etwas gewagten und von weiter her geholten Vergleich anstrengen,,

wenn das so ziemlich gleichgültig ist wem man Waffen verkauft und die Verantwortung den Hersteller sowieso nie trifft, dann hätten die Natostaaten den Sowjets nach dem 17 Juni oder dem Ungarnaufstand oder dem Prager Frühling deren schrottreife Panzer ersetzen können (natürlich gegen gutes Geld oder Öl,,)

Eine Regierung die dafür bekannt ist das sie Waffen gegen Demonstranten, also gegen Freiheit und Demokratie-fordernde Bürger einsetzt, mit speziell dafür geeigneten Waffen aufzurüsten und auszustatten,,grenzt doch wohl mindestens auch an Beihilfe zum Mord, oder ??

das magst Du nun wieder anders sehen, aber ich hab da große Bedenken und ein ungutes Grummeln im Magen. Das wird auch nicht dadurch besser, das ich daran erinnert werde das andere Regimes andere Regierungen ebenfalls so schlimme Geschäfte betreiben.

Nicht von ungefähr verteidigt unser BP die übliche Verfahrensweise das unsaubere, grenzwertige oder Kritikwürdige Geschäfte vor seinen Bürgern geheim gehalten werden. Diejenigen welche solche Entscheidungen treffen, wissen also ganz genau das sie eine Schweinerei vorhaben und deshalb die demokratische Öffentlichkeit scheuen müssen.

Dein Todschlagargument Arbeitsplätze sichern,, lass ich nicht gelten, da hab ich dutzende Beispiele wo es unserer Regierung völlig am A vorbei ging als tausende Arbeitsplätze geschliffen wurden,,da spielen wohl eher die auf Gewinn ausgerichteten Interessen der Waffenlobby und die strategischen Ziele der Amerikaner eine Rolle, ohne deren Zustimmung ein solches tun unmöglich ist.

ist dann im Übrigen auch Jener der Rauschgift anbaut handelt und an Kinder verkauft unverdächtig unschuldig ??

hugo

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adam
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 15.07.2011, 08:48:29
@hugo,

Du kannst Dir die Welt nicht nach Deinen Vorurteilen zurecht biegen. Das geht schief.

Chinesische Firmen sichern sich in Afrika in großem Maßstab Rohstoffvorkommen und große Infrastrukturaufträge. Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft auf ihrer Afrika-Tournee auf eine chinesische Übermacht.
geschrieben von Wirtschasftsblatt


Durch diesem Artikel kann man auch seine Moralvorstellungen der Realität anpassen: "Chinas Vorsprung in Afrika ist überwältigend"

--

adam

sysiphus
sysiphus
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf Karl vom 15.07.2011, 07:30:00
Daniel-Dylan Böhmer und Michael Borgstede| in Welt am Sonntag, am 10.07.2011
"Dann gibt es die andere Hälfte der Waffenwelt: Wo gekämpft wird oder notorische Diktaturen herrschen – neben dem Iran etwa Syrien und der Sudan – halten Embargos und politische Erwägungen westliche Regierungen davon ab, Waffenverkäufe zu genehmigen. Diese Lücke füllen China und Russland. Sie sind die Grossisten jener Hemisphäre, in der moralische Skrupel wenig zählen und die technischen Ansprüche ebenso gering sind wie die Budgets..

„Die Russen wären sehr gern mit den Saudis ins Geschäft gekommen“, sagt Siemon Wezeman, der am angesehenen Stockhomer Sicherheitsforschungsinstitut SIPRI den internationalen Waffenhandel erforscht. „Aber das Königreich kauft eben immer nur das Allerbeste und das dürfte derzeit nun einmal der Leopard sein. Da konnte der russische T-90 nicht mithalten". Und in RIA NOVOsTI gab es eine Meldung, am 4.7.2011, "Veraltet und teuer: Russisches Militär wettert gegen Panzerschmieden - „RBC daily“Im Streit um die Qualität russischer Panzer hat sich Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow gegen heimische Neuerwerbungen ausgesprochen, schreibt die Zeitung „RBC daily“.


So viel zum Thema. Nun zu dem "System à la sysiphus". Karl, Du hälst Themen auf die ich "hin", nicht "ab"gelenkt habe, hier im Seniorentreff für deplaziert. Ist hier nur Platz für antiamerikanische, antiisraelische Beiträge, oder ist es opportun in die antieuropäische, antizionistiscvhe Hetze à la abdu ainzustimmen? Oder ist es so, dass ich deinen Meinungen beipflichten muß, Karl-Webmaster? Das geht garnicht, noch nie sang ich im Zeitgeistchor Volkesmeinungslieder. Armes Deutschland sage ich, wenn Meinungen nur noch die Kirchturmspitze im Blick haben, über den Tellerrand nicht hinausschauen wollen und von Einseitigkeit geprägt sind.

sysiphus...
hugo
hugo
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Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 15.07.2011, 09:06:29
hallo adam,,,Deine Schlagzeilen lassen sich beliebig fortsetzen,,

-Chinas Vorsprung in Afrika ist überwältigend,
-chinesische Übermacht.
-China punktet in Afrika
-China hat Nase vorn,,
-Muss man Afrika vor China schützen?
-

Eine Billion Dollar sind seit den 1950er Jahren in die Entwicklungsstaaten geflossen - und doch werden die Armen in Subsahara-Afrika immer ärmer.(so die DW schon vor 4 Jahren)

Da sollte es uns doch zu Denken geben ob diese Hilfe nicht doch nur ein Krücke, ein Lendenschurz ein Selbstbeweihräucherungsbetrug war/ist ?

aber wenn ich mich an die vielen früheren Beiträge in diesem Forum erinnere als es darum ging anhand des Zustandes der DDR von 1990 den hugos die gewaltige Überlegenheit des Westens, des Kapitalismus und der sog. Freien Welt an den Kopf zu werfen,,,und das mit heutigen Tönen vergleiche wenn das Thema China im Fokus steht, oder die Probleme Westeuropas usw. dann überfällt mich doch die pure Lust dazu einiges Passendes zu sagen,und/oder einige Passagen aus meinen früheren Beiträgen zu wiederholen,,

aber nicht hier und nicht heute,,,da kommen noch günstigere Gelegenheiten.

hugo
Karl
Karl
Administrator

Re: Schuldenerlass für Schurkenstaaten, Dollars für Despoten
geschrieben von Karl
als Antwort auf sysiphus vom 15.07.2011, 09:28:49
Armes Deutschland sage ich, wenn Meinungen nur noch die Kirchturmspitze im Blick haben, über den Tellerrand nicht hinausschauen wollen und von Einseitigkeit geprägt sind.
Dieses Etikett darfst Du gerne mir überstülpen, aber verwechsle meine Meinung nicht mit dem Seniorentreff, auf dem auch Du Deine Meinung posten darfst. Karl

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