Internationale Politik Terror in Tunesien

adam
adam
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Re: Terror in Tunesien
geschrieben von adam
als Antwort auf Monja_moin vom 27.06.2015, 13:00:37
Bleibt nur zu hoffen, daß sich Touristen, die planen dort Urlaub zu machen, nicht abschrecken lassen und weiter dorthin fahren.


Monja,

dem möchte ich eine andere Schlußfolgerung, und zwar aus eigener Erfahrung, entgegen setzen. Die Warnungen, in Länder zu reisen, in denen man seines Lebens nicht sicher sein kann, haben ihren Grund: Nämlich den, nach dem Urlaub tot zu sein.

Vor 30 Jahren stand ich, mit fünf weiteren Urlaubern, in Reih und Glied am Rand einer Schotterstraße in Mexiko, nahe der guatemaltekischen Grenze, etwa 3 Fahrstunden entfernt von der nächsten menschlichen Behausung. Trotz eindringlicher Warnungen hatten wir uns, auf eigene Faust, zu einer Maja-Ausgrabungsstätte auf den Weg gemacht.

Angehalten hatten uns drei junge Uniformierte, zwischen 16 und 20 Jahre jung, indem sie sich mit ihren Kalaschnikows auf die Straße gestellt hatten. Wir mußten aussteigen, unsere Pässe abgeben und uns am Rand der Straße aufstellen. Die jungen Männer stanken nicht nur nach Pulque und ihre Maschinenpistolen waren immer auf unsere Bäuche gerichtet, während sie miteinander flüsterten. Sie hatten uns die Taschen geleert, zweien die Uhr abgenommen, rauchten unsere Zigaretten und bedienten sich an unseren Getränkevorräten. Ich hatte solche Angst, daß ich kurz vor Schließmuskelversagen stand.

Als der Älteste des Trios mit Papier aus unserem VW-Bus hinter Kakteen verschwand, nutzten wir die Unentschlossenheit der Jüngeren aus und schnappten nur unsere Pässe. Wir redeten ununterbrochen auf die Jungs ein, die nicht wußten, was sie tun sollten. Rein in den VW. Unser Fahrer fand vor Aufregung den Rückwärtsgang zum Wenden nicht, also raste er in einem Bogen durchs Gelände, zurück auf die Schotterstraße in die Richtung aus der wir gekommen waren. Wir sahen noch, wie der Älteste des Trios, an seiner Hose zerrend, zurück gerannt kam. Alle brüllten und schrieen, einer übergab sich vor Angst aus dem Beifahrerfenster und einer strullte in die Hose, einfach so. Wir fuhren drei Stunden Vollgas und schonten den VW nur etwas, wenn er anfing zu husten. An diesem Abend brauchte ich jede Menge Bier und Mezscal, um das Zittern in meinem Körper endlich unter Kontrolle zu bekommen.

Das alles wäre nicht passiert, hätten wir auf die Warnungen gehört. Muß man in solche Länder reisen, um sie zu unterstützen? Mein Fazit: Nein, denn man nimmt den Terroristen durch Fernbleiben die Gelegeenheit, derart spektakuläre Anschläge verüben zu können und so neue Mitglieder zu werben. Touristen mögen Geld bringen, stehen aber auch im Weg und bringen neue Risiken.

--

adam
Re: Terror in Tunesien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 27.06.2015, 14:01:19
Adam, da bin ich ganz anderer Meinung. Ohne Touristen, keine Arbeitsplätze, kein noch so geringer Lohn und dadurch werden junge Menschen erst in die Arme von Terroristen getrieben.

Vor etwas mehr als 30 Jahren bin ich mit Rucksack und meinem VW Käfer noch quer durch Mexiko gereist. Solche Erfahrungen, wie Du sie schilderst, habe ich nie gemacht. Im Gegenteil, man hat mir mit Benzin geholfen, da die einzige Tankstelle im Umkreis geschlissen hatte.
Ich will damit sagen, dass Überfälle überall auf der Welt vorkommen, dann dürfte man am besten sein Haus nicht mehr verlassen.
Bruny
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Terror in Tunesien
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.06.2015, 14:17:05
...jedes Jahr sterben ca. 8.000 Menschen durch Haushaltsunfälle in Deutschland. Das Leben endet immer tödlich.

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adam
adam
Mitglied

Re: Terror in Tunesien
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.06.2015, 14:17:05
Das eben ist der Trugschluß, Bruny.

Es gibt weit, weit mehr auf dieser Welt als man selber gesehen und erlebt hat. Gerade für uns Mitteleuropäer, die wir in jeder Hinsicht verwöhnt sind, offenbart sich die Welt durch die rosarote Brille, die nur die Postkartenansicht von Acapulco oder anderen Gegenden dieser Erde sehen läßt.

Die Realität sieht anders aus und ist meist so brutal, daß sie außerhalb des Vorstellungsvermögens verwöhnter Touristen liegt. Es müssen aber nicht immer nur andere sein, die das Unvorstellbare trifft. Plötzlich steht man selber mitten drin, hat vielleicht noch Zeit, daran zu denken, daß man ja nur die Wirtschaft des Landes beleben wollte und einen Moment später fängt einer an, einem den Kopf ab zu säbeln. Wir wissen, daß es passiert ist.

@dutch, also bitte....

--

adam
Re: Terror in Tunesien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 27.06.2015, 14:37:13
Tja Adam, mein Leben hätte ich fast ausgehaucht in New York, zur falschen Zeit am falschen Platz. Während mir auf einer Sandstrasse in Chihuahua geholfen wurde.
Wenn das Leben zu Ende geht, dann fliege ich zu Hause die Treppe runter, oder, oder, oder.
Aber wenn armen Ländern das einzige entzogen wird, womit sie Geld verdienen, dann haben diese Verbrecher gewonnen.
Bruny
bukamary
bukamary
Mitglied

Re: Terror in Tunesien
geschrieben von bukamary
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.06.2015, 14:17:05
Mich wundert, dass nirgendwo hier zu lesen war, dass ein junger weißer Amerikaner 9 schwarze Menschen in einer Kirche erschossen hat. So weit geht das Interesse von Senioren offensichtlich dann doch nicht

Und noch besser , von der Haltung Europas zum Thema Flüchtlinge schon gar nicht. Oder sollte ich hier was überlesen haben?

Ich will damit sagen, dass Überfälle überall auf der Welt vorkommen, dann dürfte man am besten sein Haus nicht mehr verlassen.
Bruny

Auch zu Hause kannst du überfallen werden.

bukamary

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Re: Terror in Tunesien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 27.06.2015, 14:36:18
"...jedes Jahr sterben ca. 8.000 Menschen durch Haushaltsunfälle in Deutschland. Das Leben endet immer tödlich."


Dieser Beitrag zum Thema "Terror in Tunesien" ist nun allerdings weit unter Niveau und hätte, als es um die NSU-Morde ging, einen Aufschrei deinerseits hervorgerufen.
Re: Terror in Tunesien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.06.2015, 15:40:14
Hast Du eigentlich gelesen, worauf Dutch geantwortet hat? Das Thema war doch bereits aus dem Zusammenhang gerissen worden, weil Adam auf seinen früheren Mexiko Vorfall hingewiesen hatte.
Also war die Antwort von Dutch auf einen direkten Beitrag von mir dass überall Überfälle passieren können.
Bruny
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Terror in Tunesien
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.06.2015, 15:55:31
Danke Bruny ...genauso wars gemeint, aber ich kann schreiben was ich will, für klaus ist es immer falsch. Das ist Heute schon das zweite mal, dass mich klaus falsch verstehen will.
Re: Terror in Tunesien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 27.06.2015, 14:36:18
...jedes Jahr sterben ca. 8.000 Menschen durch Haushaltsunfälle in Deutschland. Das Leben endet immer tödlich.


was für eine höhnische und menschenverachtende Bemerkung. Sicher denken Sie so auch über KZ Opfer? Ich verwende absichtlich nicht das "Du" , denn mit einem solchen Menschen möchte man nicht vertraut reden .

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