Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Um 04:40 dröhnen die Sirenen, Gedenken an den zweiten Weltkrieg.

Internationale Politik Um 04:40 dröhnen die Sirenen, Gedenken an den zweiten Weltkrieg.

pschroed
pschroed
Mitglied

Um 04:40 dröhnen die Sirenen, Gedenken an den zweiten Weltkrieg.
geschrieben von pschroed

Besonders heute wo die Rechten wieder bei einigen gesellschaftsfähig werden ist es wichtig auf den Anfang  diese Horrorzeit hinzuweisen.
Die Mehrheit der DE circa 87% Rosesind gegen diesen rechten Vereine AFD und NPD, 
Phil,
QUELLE https://www.sueddeutsche.de/politik/zweiter-weltkrieg-polen-steinmeier-1.4582991

Plötzlich gehen die Lichter aus. Sirenen dröhnen durch das nächtliche Wieluń. Es ist 4.40 Uhr am Sonntagmorgen - Auftakt zur Gedenkfeieran den deutschen Bombenangriff auf die kleine Stadt im Süden Polens, mit dem vor 80 Jahren der Zweite Weltkrieg begann. Auf dem Marktplatz stehen Bürger der Stadt, viele halten Kerzen in ihren Händen.

QUELLE https://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/zweiter-weltkrieg-warum-er-im-kleinen-ort-wielun-begann_id_11088880.html

Damals brachten die Deutschen Tod, Zerstörung und Leid. 1200 Menschen starben, allein 32 davon in einem Krankenhaus, das als erstes bombardiert wurde, obwohl es mit einem Roten Kreuz auf dem Dach markiert war. 80 Jahre später ist der Bundespräsident gekommen. Frank-Walter Steinmeier macht ein ernstes Gesicht, er wirkt angespannt, fast unsicher, als er mit seinem polnischen Amtskollegen Andrzej Duda die militärische Ehrenformation abschreitet. Doch die Menschen auf dem Marktplatz begrüßen ihn mit respektvollem Applaus und neugieriger Erwartung. Einige Minuten später wird er sogar einen besonderen Applaus für eine besondere Geste erhalte    siehe Link,

QUELLE https://www.sueddeutsche.de/politik/zweiter-weltkrieg-polen-steinmeier-1.4582991

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Um 04:40 dröhnen die Sirenen, Gedenken an den zweiten Weltkrieg.
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf pschroed vom 01.09.2019, 12:04:47

das ist ein sehr kniffliges Thema, wie unten beschrieben.

Ob dieser Entschuldigungs-Maraton, so nenn ich ihn mal, jemals das erreichen wird, was man sich allgemein erhofft, weiss ich nicht. Jedenfalls gäbe es Millionen Entschuldigungsgründe. Manche meinen sogar, das wäre zu Ende, wenn man parallel dazu Entschädigungsgeld fliessen liesse.
Ich weiss es nicht, ob D. jemals aus dieser Beklemmungs-Phase herauskommen wird.

Vielleicht sollte man, obwohl es da um eine andere Art von Diskriminierung und Gewalttaten handelt, wie in Südafrika, eine Art Versöhnungs-Forum starten, wo von beiden Seiten, Polen und Deutschland, kompetente Partner, und gemeinsam aufarbeiten?

RE: Um 04:40 dröhnen die Sirenen, Gedenken an den zweiten Weltkrieg.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 01.09.2019, 15:38:12

Gute Idee!

Ich finde es jedenfalls gut, dass wir Deutschen uns auch nach Jahrzehnte nicht aus der Beklemmung entlassen, wenn wir uns an die Verbrechen der damaligen Zeit erinnern.
Wünschenswert fände ich es jedoch, auch in anderen Ländern hin und wieder mal was zu hören von Erinnerung und Beklemmung im Hinblick auf ihre kriegerischen Initiativen. Von den Amerikanern zum Beispiel. Ob es das gibt und ich es vielleicht nur nicht mitgekriegt habe ...?

Nick42
Nick42
Mitglied

RE: Um 04:40 dröhnen die Sirenen, Gedenken an den zweiten Weltkrieg.
geschrieben von Nick42

Ich finde das gut, dass die Erinnerung 80 Jahre Ausbruch des 2. Weltkriegs zum Anlass genommen wird, das Thema zu thematisieren und zu aktualisieren.

Und ich würde mir wünschen, dass Schüleraustausch und Begegnungen mit den Überfallenen Völkern Osteuropas
noch stärker organisiert und gefördert wird, vergleichbar der Aussöhnung mit Frankreich nach dem 2. Weltkrieg.

Sich kennen lernen ist eine der besten Maßnahmen, um Vorurteile abzubauen und zu friedlichem Miteinander unter den europäischen Völkern zu kommen.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Um 04:40 dröhnen die Sirenen, Gedenken an den zweiten Weltkrieg.
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nick42 vom 02.09.2019, 10:55:39
Ich finde das gut, dass die Erinnerung 80 Jahre Ausbruch des 2. Weltkriegs zum Anlass genommen wird, das Thema zu thematisieren und zu aktualisieren.

Und ich würde mir wünschen, dass Schüleraustausch und Begegnungen mit den Überfallenen Völkern Osteuropas
noch stärker organisiert und gefördert wird, vergleichbar der Aussöhnung mit Frankreich nach dem 2. Weltkrieg.

Sich kennen lernen ist eine der besten Maßnahmen, um Vorurteile abzubauen und zu friedlichem Miteinander unter den europäischen Völkern zu kommen.
DAnke für diesen klugenBeitrag.
Ich persönlich habe langjährige und intensive Beziehungen nach Polen. ERstmals war ich dort vor ca 20 Jahren geschäftlich und bereiste dann mit polnischen Kollegen auch das Land und es folgten natürlich intensive und gute Gespräche bis hin zu FReundschaften, die auch heute noch Bestand haben.
Ich erinnere mich gut als ich durch Warschau ging und auf einem vor dem Umschlagplatz stand. Ein Pole, der ein wenig Deutsch sprach, erklärte mir ,dass man kein polnisches Wort für diese Ungeheuerlichkeit hat, dass an einem Platz der Regierung eines anderes Staates missliebige Menschen gesammelt wurden, um sie dann in die Vergasungsfabriken zu deportieren.
Mit meinen polnischen Kollegen besuchte ich Auschwitz - sie waren es auch ,die mich hinterher "einsammelten und aufbauten", weil dieses Grauen zu gross war und ist und bis heute Spuren bei mir hinterlassen hat.
Ich komme aus einer Nazifamilie. Der Bruder meiner Mutter war "Mann der ersten Stunde" und als Offizier beim Einmarsch nach Polen beteiligt.
Später als alter Mann bat er mich dann mal, dass ich ihm von einem Besuch in Krakau Fotos mitbringe - er selbst getraute sich nie mehr in seinem langen Leben, dorthin zu reisen, wo er frühere mordete und Menschen tötete.

Es wäre gut, wenn mein Land Deutschland schnellstens noch einen Fond auflegen würde,der noch Überlebenden aus Polen (viele dürften dies ja aufgrund der fortschreitenden Zeit nicht mehr sein) eine finanzielle Zuwendung gibt, damit sie ihre letzten Jahre würdevoll verbringen können.
Nach dem Krieg erhielten z.B. Franzosen eine grosszügige Zahlung; Griechenland und Italien erhielten nichts. Polen verzichtete darauf, was uns aber nicht hindern sollte, geschichtlich doch noch grosszügiger zu reagieren.
Auch wenn diese Reparationsforderungen der polnischen Regierung immer zu Wahlkampfzwecken missbraucht werden, bleibt die Tatsache bestehen, dass wir Deutsche uns hier unelegant herausmanövriert haben.
Das sollten wir ändern - Polen ist ein sehr wichtiger Partner für uns und dies nicht nur ökonomisch, was wir insbesondere nach dem Brexit noch erkennen werden. Olga

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