Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik USA I can't breathe - Ich kann nicht atmen.

Internationale Politik USA I can't breathe - Ich kann nicht atmen.

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: USA I can't breathe - Ich kann nicht atmen.
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Karl vom 31.05.2020, 10:44:57
Lieber @pschroed,
das Schlimme ist wirklich, dass dieser Präsident Öl ins Feuer gießt, anstatt zu versuchen, die Nation zu versöhnen.

Ich schaue in großer Trauer und mit noch größerer Sorge in die USA, weil ich fürchte, dass sich der ganze Frust über die verkorkste Coronapolitik, die Empörung über die rassistischen Morde und die Hetzkampagnen von Trump und seinen aufgewiegelten Anhängern vermischen und entladen wird.
Karl 
geschrieben von karl
Lieber Karl.
Es ist für mich einfach nicht zu begreifen dass dieser ungehobelter Scharlatan noch von circa 43 prozent der US Bürger getragen wird.
Phil.
RE: USA I can't breathe - Ich kann nicht atmen.
geschrieben von ehemaliges Mitglied

die Ursachen von Rassismus sind vielfältig
sie können individuelle begründet sein oder/und sehr häufig durch das soziale Umfeld gefördert werden –
in den USA hat Rassismus eine lange Tradition, besonders people of color sind davon betroffen ( also Menschen die als nicht-weiß wahrgenommen werden) und sie sind immer noch allen Formen des Rassismus ausgesetzt, auch institutionellem
In digitalen Zeiten, haben Manipulation und bewusst gestreute FakeNews geschickt eingesetzt, eine enorme Reichweite. So wird Rassismus weiter gezielt geschürt.
Wenn das "System" das toleriert, wird Rassismus institutionalisiert, auch wenn die Verfassung ect grundsätzlich vlt. dagegen spricht.
Wenn Präsident himself das noch ausnützt, ist es man mMn. schon berechtigt, von systemischen Strukturen zu reden.
Aber egal, wie wir es nennen, Immer sind die Auswirkungen unmenschlich!

Noch sind aber in den USA viele Menschen, die das nicht einfach hinnehmen und zur Tagesordnung übergehen. Der Polizist wurde des Mordes angeklagt. Es gibt Kundgebungen und Proteste.
Auch hier macht die globale Vernetzung eine breite Wirkung möglich.

Rassismus bei den Sicherheitskräften (Polizei und Militär) ist ein weltweites Problem, denn in diesem Fall ist Rassismus mit sehr viel Macht gekoppelt. Die Auswirkungen sind entsprechend größer. Leider ist das aber kein Problem, dass nur die USA betrifft. Auch Europa kann seine Hände nicht in Unschuld waschen.

WurzelFluegel

Karl
Karl
Administrator

RE: USA I can't breathe - Ich kann nicht atmen.
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.05.2020, 11:49:40

Liebe Wurzelflügel,

ich stimme Dir voll zu. Es ist übrigens nicht zu übersehen, dass auch Weiße zusammen mit den Farbigen gegen Rassismus demonstrieren. Es gibt auch viel Solidarität mit den vielen Minderheiten in der US-Mehrheitsgesellschaft.

Schlimm ist, wie Du auch betont hast, dass der jetzige Präsident den Rassismus befeuert.  

Karl


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RE: USA I can't breathe - Ich kann nicht atmen.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 31.05.2020, 12:01:18

ich frage mich dann ja immer, was kann ich/ wir tun?

die Weltöffentlichkeit muss achtsam bleiben/werden
wir können leider nicht direkt eingreifen, aber wir können die unterstützen die sich für Gleichberechtigung einsetzen
und wenn es nur medial ist - es ist zumindest etwas!
Wenn tragische Ereignisse, wie diese, gar nicht mehr wahrgenommen werden, haben wir eine arg verschärfte Situation, die betroffene Menschen extrem hart trifft.

Für mich heißt es auch, die Augen auf zu machen, vor der eigenen Haustüre.

WurzelFluegel

Rosi65
Rosi65
Mitglied

RE: USA I can't breathe - Ich kann nicht atmen.
geschrieben von Rosi65
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.05.2020, 12:15:45

Das bringt mich jetzt aber mächtig ins Grübeln:

Die Familien-Anwälte melden nach George Floyds Tod Zweifel an den Ergebnissen der Obduktion an.
Zugleich kündigen sie nach einem Bericht der ABC an, eine eigene Untersuchung in Auftrag zu geben.

Nach vorläufigen Erkenntnissen sei das Opfer nicht erstickt. George Floyd habe an Gesundheitsproblemen gelitten, die gemeinsam mit der Festsetzung und möglichen Rauschmitteln vermutlich zum Tod geführt haben.

https://www.diepresse.com/5820616/zweifel-an-ergebnis-des-gerichtsmediziners-wie-starb-george-floyd

Rosi65
Edita
Edita
Mitglied

RE: USA I can't breathe - Ich kann nicht atmen.
geschrieben von Edita
als Antwort auf Rosi65 vom 31.05.2020, 13:57:38

Den Leuten, die so etwas publizieren, könnten sich zur Beweisfähigkeit ihrer Aussage, doch einem Selbstversuch unterziehen und sich 8 Minuten lang von einem gleich schweren Menschen wie dem Cop, ein Knie auf den Nacken drücken lassen!

Edita


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Karl
Karl
Administrator

RE: USA I can't breathe - Ich kann nicht atmen.
geschrieben von Karl
als Antwort auf Rosi65 vom 31.05.2020, 13:57:38

Liebe @Rosi65,

dem Täter konnte ja alle Welt bei seinem brutalen Verhalten zuschauen. Der kniete über 8 min auf dem Hals des Opfers und bewegte sich noch genüsslich dabei. Nachdem Floyd ohnmächtig war, blieb er noch minutenlang auf dem Hals sitzen. 

Ich denke, da sollten die Gerichtsmediziner zum Schutz ihres Kollegen behaupten können, was sie wollen. Der Fall ist eindeutig. Mord 3. Ordnung wie angeklagt entspricht unserer fahrlässigen Tötung, das ist m. E. eine noch sehr milde Anklage. 

Karl

Rosi65
Rosi65
Mitglied

RE: USA I can't breathe - Ich kann nicht atmen.
geschrieben von Rosi65
als Antwort auf Karl vom 31.05.2020, 14:23:22

Lieber Karl,

natürlich beurteile ich den Fall genauso wie Du.
Diese gemeine Tat ist einfach nur verabscheuungswürdig!
(Entschuldigung, sicher habe ich mich zu unklar ausgedrückt.)

Meine "Grübelei" bezog sich nur auf die Person des Gerichts-Mediziners.
Es würde mich interessieren, aus welchen Gründen er zu diesem Untersuchungsergebnis gekommen ist.
War er befangen, wurde er bedroht, oder hatte er vielleicht ganz andere Motivationsgründe?

Herzlichen Gruß
   Rosi65

aixois
aixois
Mitglied

RE: USA I can't breathe - Ich kann nicht atmen.
geschrieben von aixois
als Antwort auf Rosi65 vom 31.05.2020, 15:49:56

Spielt das denn eine Rolle, die Ergebnisse der Obduktion ? Das ist doch nun wirklich nicht das Problem, selbst wenn das Opfer an sonst was ums Leben gekommen wäre: er wurde menschenunwürdig behandelt nicht von Verbrechern, sondern von den vom Staat beauftragten Schützern des Rechts, also auch der Menschenwürde. Dummerweise wurde das mal wieder gefilmt, während viele hundert Opfer des 'weissen' Rassismus unerkannt und selbstverständlich auch ungesühnt bleiben.
Da gibt es eine sehr starke Systemimmanenz, nicht nur in den traditionell sklavenhaltungsaffinen Südstaaten.

Das ist der seit dem Sezessionskrieg 1865 ungelöste, latente, sich zunehmend manifestierende Rassenhass in den USA, die zehnmal soviele Gefängnisinssassen hat wie Deutschland und wo der Anteil schwarzer Amerikaner daran 3 mal höher ist als ihr Bevölkerungsanteil.

Die Polarisierung wird durch die neu erstarkte (noch weitgehend friedliche) Protestbewegung sich verschärfen und möglicherweise erheblichen Einfluss auf die presidentials (Wiederwahl eines völlig überforderten Staats'lenkers' ?) .

Die Zeiten, wo die USA sich global als Anführer und Verteidiger der "westlichen Wertegemeinschaft"  darstellen konnten, dürften endgültig vorbei sein . Zumindest so lange, wie die schweren inneren Konflikte (Wirtschaft, Gesellschaft) nicht aufgelöst haben werden.
Was leicht mehr als eine Generation dauern kann. Der Wunsch nach dem "great again"  wird sich so schnell nicht erfüllen lassen.
Auch andere sind nicht nur "schwach" und werden verstärkt danach streben, ihren Platz  am Tisch der globalen Aktoren einzunehmen.
"Hallo Europa, wo bist Du ?"





 

RE: USA I can't breathe - Ich kann nicht atmen.
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Was mich so fassungslos macht, warum wurde George Floyd so lange zu Boden gedrückt. Es waren drei Polizisten und einer stand daneben. Laut diesem Bericht:

https://de.wikipedia.org/wiki/Todesfall_George_Floyd

war er unbewaffnet und stand unter Verdacht mit einem gefälschten 20 Dollarschein bezahlt zu haben. Das Video einer Überwachungskamera soll wohl auch zeigen das er keinen Widerstand leistete. In Notwehr haben diese Polizisten nicht gehandelt
LG Heidrun


 


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