Internationale Politik Was geht in der Slowakei ab?

nasti
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Re: Was geht in der Slowakei ab?
geschrieben von nasti
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 14.10.2011, 16:34:01
Ich bin in Slowakei geboren und hielte ich die Daumen damit Sie bleiben bei diese Meinung--NEIN! Wird nichts bezahlt für Griechenland.
Diese arme und überfleißige Land hat nur 2 Jahre das Euro, ist wirklich an jede Ecke gespart worden --ich spreche mit meine ehemalige Kollegen manchmal. Ein Horror!!! Die Rentner bekommen sehr wenig Geld, ich persönlich habe auch eine Mini Rente aus Slowakei, habe ich dort 25 Jahre gearbeitet. Die Renten sind jedes Jahr erhört worden, trotzdem sind sehr sehr niedrig.
Das Volk ist genügsam und kann damit Leben. Kaum hat sich die Wirtschaftliche Situation bisschen verbessert, sollen Sie blechen----Unverschämtheit!!

Nasti
dutchweepee
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Re: Was geht in der Slowakei ab?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf nasti vom 15.10.2011, 12:47:32
@nasti

Das verstehst Du falsch. Es interessiert viele Deutsche nicht, ob ein kleines, sparsames Land zweimal überlegt, ob es das Geld milliardenweise verschenkt. Da ist der deutsche Durchschnittsbürger in seiner Einschätzung ganz schnell. Die Slowaken sollen gefälligst dankbar auf Kniehen rutschen und froh sein, dass sie mit dem Euro gesegnet wurden.
ingo
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Re: Was geht in der Slowakei ab?
geschrieben von ingo
als Antwort auf nasti vom 15.10.2011, 12:47:32
Ich beschreibe mal eine umgekehrte Geschichte: Wenn Du heute eine Versicherung abschliesst und Dir morgen ein Schaden entsteht, willst Du sofort Schadenersatz haben; und Dich interessiert nicht, dass der Schaden 1000 mal höher ist, als das Geld, was Du eingezahlt hast. Da erwartest Du, dass die Versichertengemeinschaft eintritt.
Ich verstehe ja Deine Entrüstung; aber die Slowakei müsste im Vergleich zu Deutschland auch nur für einen Bruchteil bürgen; und niemand hat dies Slowakei gezwungen, den Euro einzuführen. Im Gegensatz zu den alten EU-Mitgliedern wusste die Slowakei übrigens bei der Einführung schon, dass Griechenland bezüglich der Haushaltsführung jahrelang gelogen und betrogen hat. Der Zorn der Bevölkerung müsste sich also in erster Linie gegen die Regierung richten, die blauäugig der Währungsunion beigetreten ist.

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Re: Was geht in der Slowakei ab?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 15.10.2011, 13:50:51
Ich könnte mir vorstellen, dass die Slowenen nicht so wie Rösler "“beeindruckt von der Entschlossenheit der griechischen Regierung, die Wirtschaft wieder auf Vordermann zu bringen” sind.

Da werden tatsächlich 400 Panzer der US-Armee gekauft und 100 amphibische Truppentransporter sollen folgen. - Nirgends kann so leicht Geld abgezweigt werden, wie bei Rüstüngskaufen.


Da ist etwas sehr faul im Staate Europa!


adam
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Re: Was geht in der Slowakei ab?
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 15.10.2011, 13:16:12
@nasti

Das verstehst Du falsch. Es interessiert viele Deutsche nicht, ob ein kleines, sparsames Land zweimal überlegt, ob es das Geld milliardenweise verschenkt. Da ist der deutsche Durchschnittsbürger in seiner Einschätzung ganz schnell. Die Slowaken sollen gefälligst dankbar auf Kniehen rutschen und froh sein, dass sie mit dem Euro gesegnet wurden.


@dutch,

schimpf nicht auf die Bürger, sie können nichts dafür. Es wurde in Europa seit dem 2. Weltkrieg zu wenig getan, um Grenzen in den Köpfen der Menschen abzubauen.

Schon in den Anfängen Europas, 1951 mit der Montan-Union, war noch das Mißtrauen gegenüber Deutschland federführend, damit seine Kohle- und Stahlproduktion beobachtet werden konnte. Wirtschaftlich wurden Grenzen geöffnet, in den Köpfen blieben sie bestehen.
Gleichzeitig wuchs der Eiserne Vorhang . Die Mitgliedschaft in Nato und Warschauer- Pakt gaukelte ein Zugehörigkeitsgefühl vor, aber im westlichen Aufschwung igelten sich alle ein, Konkurrenzdenken für den eigenen Wohlstand stand im Vordergrund. Ich kann nur für Westdeutschland schreiben, aber die Westdeutschen machten sich durch ihr Geld in den anderen europäischen Ländern nicht gerade beliebt. Was ich gehört habe, ging es den DDR-Bürgern auch besser als den anderen Ostblockländern. Überall Grenzen in den Köpfen.

Nach dem Kalten Krieg wurde in Deutschland die neue Bundesrepublik über die Menschen aus der DDR und Westdeutschland gestülpt, die eigentlich keine gemeinsamen Interessen hatten. Die DDR-Bürger wollten am Wohlstand teilhaben und in den alten Bundesländern konnte man nur beobachen, was passierte und staunen. Statt zu versuchen, die Menschen selbst daran zu beteiligen, wie "zusammenwachsen sollte, was zusammen gehört", wurde von der Politik der Soli beschlossen und in den Köpfen neue Grenzen gezogen.

Die Globalisierung versprach neue Märkte, Aufschwung und Verdienst, allerdings stellte sich heraus, daß statt einer Beteiligung der Menschen am Gewinn, auch der Arbeitsmarkt globalisiert und Produktion in Billigländer verlegt wurde. Wieder entstanden neue Grenzen in den Köpfen, durch Verzicht und Konkurrenzdenken.

Warum sollte sich da der deutsche Bürger plötzlich dafür interessieren, was in der Slowakei passiert? Er wird sich erst dann dafür interessieren, wenn er merkt, daß seine Interessen auch die Interessen der Slowaken sind. Vielleicht passiert es jetzt bei den Kundgebungen gegen den Kasinofinanzmarkt, daß ein Funke des gegenseitigen Interesses entsteht, der dann wächst und die Europäer aneinander näher bringt und dann durch die Menschen ein wirkliches Europa schafft.

Rein vom Prozedere her sehe ich nichts undemokratisches im Abstimmungsverhalten des slowakischen Parlamentes, aber es verdeutlicht mir, daß im Rahmen der Finanzkrise, eigentlich in allen Parlamenten der demokratischen Staaten, zwei Welten aufeinander prallen: Die demokratische Welt der Bürgern und die hierarchische, absolutistisch geordnete Welt der globalisierten Finanzmärkte. Es geht nicht darum, Banken abzuschaffen oder zu verstaatlichen. Es geht darum, dem Geld seine ursprüngliche Stellung zuzuweisen und seine Verwaltung wieder in den demokratischen Rahmen der Staaten zu zwingen, damit es dort seine Arbeit machen kann. Das werden die Bürger wohl auf der Straße erledigen müssen. Den Politikern traue ich es momentan nicht mehr zu.

--

adam


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Re: Was geht in der Slowakei ab?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.10.2011, 19:30:52
Richard Sulík, seit Juli 2010 der Präsident des slowakischen Parlaments, bringt in seinem Blog etliche vernünftige Antworten auf die Frage "Was geht in der Slowakei ab".

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olga64
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Re: Was geht in der Slowakei ab?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.10.2011, 19:30:52
Ich könnte mir vorstellen, dass die Slowenen

Da ist etwas sehr faul im Staate Europa!


Sind Slowenen jetzt Einwohner der Slowakei? Da ist wahrlich was faul im Staate Europa, wenn die Bürger die diversen Nationalitäten nicht auseinanderhalten können. Olga
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Re: Was geht in der Slowakei ab?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 17.10.2011, 16:41:21
ja, dieser Irrtum meinerseits ist peinlich .... vor allem, da eine meiner Verwandtschaftslinien zu den Slowenen gehört ...
Gut, dass du den Fehler richtiggestellt hast.
LG mart

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