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Internationale Politik Wegschauen - die Schande Europas

wandersmann
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RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf luchs35 vom 19.08.2020, 12:50:58
 Während wir hauptsächlich mit Covid_19 -Viren beschäftigt sind, nutzen Politiker Europas die "Gunst der Stunde" Flüchtlinge aus Auffanglagern auf den Ägäischen Inseln zu holen und sie an der griechischen Seegrenze nachts in Schlauchbooten auszusetzen. Was mit ihnen dann geschieht bleibt wohl im Dunkeln verborgen. Die "New York Times" berichtet davon, dass die griechischen Küstenwächter mindestens 1072 Menschen ausgesetzt haben.
Ganz so gruselig ist das ja nun auch wieder nicht.
Und was dann mit diesen "Boatpeople" geschieht, bleibt ebenfalls nicht im "Dunklen verborgen", weiß jedenfalls die von Dir bemühte "NYT":

" Die Personen wurden dabei im Dunkel der Nacht von maskierten Einsatzkräften aus den Lagern und Unterkünften geholt und in teilweise überfüllte und undichte Schlauchboote ohne Ruder oder Motor gesetzt. Diese wurden daraufhin aufs offene Meer gezogen und im Bereich der Seegrenze zwischen der Türkei und Griechenland ausgesetzt. Dort wurden die Boote schließlich Stunden später von der türkischen Küstenwache aufgegriffen und in die Türkei gebracht. "

Vermutlich tritt mit der Aufnahme in die Türkei sogar eine Verbesserung der Lebenslage für diese Menschen ein.
Seenot entsteht dabei aber nun wirklich nicht, da es eine Abstimmung zwischen den griechischen und türkischen Verantwortlichen zu geben scheint.
 
RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 19.08.2020, 18:44:55

Betr. Titel dieses Threads
Es ist keine Schande Europas (oder wie es impliziert ist; Deutschlands) wenn Menschen aus ihren angestammten 'Sitzen' flüchten, sondern hauptsächlich die Interventionen der großen Mächte (zu denen Deutschland gewiss nicht zählt), welche diese Länder destabilisierte.

Die Gründe sind vielzählig und betreffen in der Hauptsache die Destabilisation seit 1990, wo der 'cold war' die Waage hielt. Frühe 'Vorfälle' wie Korea, Vietnam, Kuba oder Chile betrafen Europa nicht maßgebend; (obwohl mir in Schweden die Vielzahl von eindeutig Südamerikanischen Flüchtlingen auffiel, welche in der Folge des Pinochet Regimes, von Olof Palme aufgenommen wurden).

Flüchtlinge aus Afrika sind das Ergebnis einer völlig falsch verstandenen 'Demokratie' der ehemaligen Kolonialmächte. Und diese Staffel des Unverständnisses wurde gepflegt und unter der 'freien Welt' weiter gegeben. Alle afrikanischen Staaten haben mit wenigen Ausnahmen Grenzen, welche nicht von diesen Staaten 'gezogen wurden' (ähnlich wie es auch den Irak, Syrien und Jordanien betrifft). Bantu, Zulu und viele der indigenen Stämme Afrikas, leben in von weißen Kolonisatoren eingeteilten Gebieten.

Als Vergleich biete ich ein Beispiel an: wenn Nordamerika eine passable Brücke zu einem anderen Kontinent aufweisen würde, hätten sich amerikanische, indigene Völker ebenso auf den Weg gemacht, um die Heimat der 'Kolonisatoren' heimzusuchen, wie es jetzt die afrikanischen Bewohner demonstrieren.

Die stolzen Afrikaner sind zu Bettlern geworden. Dies betrifft nicht nur die Nordafrikaner, sondern alle Afrikaner mit Ausnahme der Äthiopier, Ägypter und der penetrant überheblichen Nigerianer (die haben Öl). Nigerianer verachten die anderen Afrikaner und Äthiopier verachten eh alle 'Schwarzen' weil sie sich als 'auserlesen' betrachten und sich als eigene 'Rasse' verstehen. Über allen anderen thronen die Inder in Ost-/Südafrika, welche einen penetranten Rassismus vor sich hertragen.

Landflucht - auch weil die besten Böden - von den Chiefs und Leadern afrikanischer Staaten, den Europäern und Asiaten zum Ausschlachten verkauft wurde. Beste Böden in Tansania dienen niederländischen und deutschen 'Landwirten' zum Blumenanbau, welche mit Frachtflugzeugen von Afrika nach Europa geflogen werden. Die Kleinbauern (welche sich stolz Farmer nennen) kämpfen ums Überleben und schicken ihre besten Kinder auf die große Reise nach Europa, damit der Generationenvertrag - die Jungen sorgen für die Alten - erfüllt werden kann. In Afrika gibt es keine Krankenversicherung oder Rentenkassen. In der Zwischenzeit hängen sie in den Städten des Landes herum, werden kriminell oder prostituieren sich, um die Kohle für den Trip nach Europa zu bekommen.

Das kleinste Land Afrikas (Gambia) stellt die meisten Drogendealer in Deutschland. Warum? Weil dies Land von Skandinaviern, Deutschen und Engländern stark frequentiert wird, welche nichts lieber tun, als am Strand zu 'spazieren' und ihren Reichtum mit sich zu tragen. Das Land ist beliebt, weil es englischsprachig ist, was die aufgezählten Nationen besser beherrschten als im (das 'The Gambia' umgebende) französisch parlierende Senegal.

Die Gründe für die afrikanische Flucht sind vielfältig und nicht alle in einem kurzen Posting zu erklären, ohne in eine falsche 'Zunge' zu geraten. Solange auf afrikanischen Märkten, Tomaten und Zwiebeln aus den Niederlanden angeboten und verkauft werden, solange haben wir sie 'an der Backe'. Da möge sich die EU einmal fragen, was da schiefläuft mit der EU-Subventitis und Handelsverträgen per se.

Abhilfe? Ich würde den Gambiern und sonstigen Westafrikanern erst einmal den Trockenreisanbau 'verschreiben', weil der Klimawandel den Reisanbau nach Art der Asiaten, nicht mehr ermöglichen wird. Im Gegensatz zu Ostafrika, wo Mais angebaut und gegessen wird ( Mieli Pap), ist Westafrika beim Reis stehen geblieben. Kartoffelfelder habe ich in Afrika keine gesehen.

Dies resultiert aus der TSE-TSE-Fliege, welche die besten Flusstalböden beherrscht. In diesen Flusstälern könnte man eine veritable Fleischversorgung Afrikas vornehmen. Dies macht die TSE-TSE-Fliege aber unmöglich und nur evolutionär angepasste Wildarten, können dort leben; domestizierte Tiere nicht (auch keine Hunde oder Katzen). Die besorgte Welt hat den Einsatz von DDT dort verboten, die Sprühflugzeuge verrotten auf den Flugfeldern afrikanischer Flugplätze.

Was die 'guten Menschen von Sezuan' auch anpacken, es geht fast immer in die Hose.


 

RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 19.08.2020, 13:55:21

Ich denke, Griechenland hat nachdrücklich genug auf die EU eingewirkt. Auch die freie, europäische Presse hat dies thematisiert. Die EU ist ein Krämerverein, dem zu viel Geld in die Hand gegeben wurde. Pfeffersäcke eben, denen moralische Aspekte völlig gleichgültig sind (siehe Visegrad-Staaten).

Covid-19 hat einen Hotspot auf dem Balkan. In dem Einzugsgebiet, wo die Flüchtlinge in der Hauptsache ankommen. Schleuser - zu denen die Türken gewiss zählen - werden kein Geld ausgeben, diese Flüchtlinge zu 'testen'. Der Merkel' Flüchtlingsdeal mit Erdogan war ein schlimmer Fehler. Man hätte die Menschen in den Lagern in der Türkei, Libanon und Jordanien unterhalten müssen und diese 'Lager' in einen menschenwürdigen Zustand versetzen müssen, welche eine Rückkehr in die angestammten Gebiet ermöglichte.


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wandersmann
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Mitglied

RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2020, 21:44:26


Was die 'guten Menschen von Sezuan' auch anpacken, es geht fast immer in die Hose.


 
Wer hier hat den Brecht schon gelesen?
Wer ihn schon verstanden?
RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2020, 21:44:26
Die stolzen Afrikaner sind zu Bettlern geworden. Dies betrifft nicht nur die Nordafrikaner, sondern alle Afrikaner mit Ausnahme der Äthiopier, Ägypter und der penetrant überheblichen Nigerianer (die haben Öl). Nigerianer verachten die anderen Afrikaner und Äthiopier verachten eh alle 'Schwarzen' weil sie sich als 'auserlesen' betrachten und sich als eigene 'Rasse' verstehen. Über allen anderen thronen die Inder in Ost-/Südafrika, welche einen penetranten Rassismus vor sich hertragen.
 
zu deinem Beitrag gäbe es viel zu sagen, ich greife das Zitat oben heraus

MMn. ist das eine völlig undifferenzierte Beurteilung ganzer Völker, ich widerspreche dir mit Nachdruck!
wie kommst du zu solchen Aussage über Äthiopier, Nigerianer und Inder?

es gibt in diesen Volksgruppen Menschen die deiner Beschreibung entsprechen, aber es so zu verallgemeinern entspricht den Tatsachen nicht

WurzelFluegel
RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2020, 22:05:10

Dies bleibt dir unbenommen. Nun wird man kaum einige Millionen Afrikaner auf eine gemeinsame Linie bringen können (selbst 'Grüne' können dies nicht) und so habe ich mir die Wertung von Afrikanern über Afrikaner angehört. Dafür hatte ich einige Jahre Zeit.

Wenn wir aber über ein Flüchtlingsproblem zu diskutieren pflegen, muss man naturgemäß einen Rahmen ziehen, weil man am Verhalten von Bushmännern, schwerlich einen Drang nach Europa festmachen kann.

Da ich einige Jahre Resident in Afrika war, bilde ich mir ein - trotz aller Vorbehalte, welche mir meine Erziehung mit auf den Weg gegeben hat - einigermaßen diesen Kontinent er'lebt' zu haben.

Die Milch der frommen Denkungsart wird nämlich dann sauer, wenn man den Traum vom Edlen Wilden aufgeben muss.

Politisch geht es in Ostafrika um die Herrschaft zwischen indischen (ehemaligen Gleisbauern für die Eisenbahnen) und einheimischen 'Völkern'. Jeder wirft dem anderen vor, mittels seiner Geburtenrate, an die Spitze des Landes zu kommen. Dabei muss man wissen, dass Inder dort das Geschäftsleben dominieren, während die Afrikaner dort, Hand-und Spanndienste leisten dürfen. Dies war auch der vormalige Grund für den Ugandischen Präses Amin, die Inder des Landes zu verweisen; wie bekannt, kamen sie zurück.

Aus der Sicht aufgeklärter, toleranter und wissender Europäer, sieht all dies eher putzig aus, weil die Konflikte schwelen und nicht entflammen. Aber was erzähle ich dir eigentlich, all dies weißt du ja sicherlich.

 


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RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2020, 22:30:35

aus der Sicht toleranter und wissender Europäer sieht das Ganze sehr komplex aus
Verallgemeinerungen werden dieser vielschichtigen Realität nicht gerecht

über Afrika zu reden und nicht zu differenzieren, ist genauso seltsam wie über Europa in seiner Gesamtheit zu referieren 
da gibt es von Land zu Land gewaltige Unterschiede - oder würdest du behaupten, das man zB, Deutschland und Weißrussland so ohne weiteres in einen Topf werfen kann?

ich bilde mir überhaupt nicht ein, alles zu wissen - wie könnte ich 
auch würde ich mich nie erdreisten von "edlen Wilden" zu sprechen/schreiben - das fällt unter Rassismus. Ich bitte dich darauf in Zukunft zu achten.

es kommt vielleicht sehr darauf an, wen man fragt
ich habe eine Weile in Nigeria gelebt und kenne entsprechend viele Menschen aus diesem Land - ich habe keinen dieser "penetrant überheblichen Nigerianer, die andere verachten", wie du schreibst kennengelernt. 
Deine Verallgemeinerung ist deshalb definitiv nicht zutreffend.

WurzelFluegel

Mitglied_cde6d1e
Mitglied_cde6d1e
Mitglied

RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Wie in einigen Berichten und Video-Clips dargestellt wird, erfolgt der aktive Grenzschutz der EU-Außengrenze in Griechenland drch die griechische Küstenwache durch Push-Backs von Personen ohne Aufenthaltstitel bereits vor Erreichen des griechischen Festlandes auf See.

Es erfolgt die Umsetzung von Personen aus deren offensichtlich meist nicht seetüchtigen, oder beschädigten Booten auf Rettungsinseln. Damit ist eine evtl. "Schiffbrüchigkeit" nicht mehr gegeben. Diese Rettungsinseln werden in türkische Hoheitsgewässer per Push-Back-Aktion geschleppt und dort von der türkischen Küstenwache auf türkisches Festland gebracht.

Mit dieser Praxis wird nicht gegen den Grundsatz der Nichtzurückweisung verstoßen und ist seerechtlich nicht zu beanstanden, da die aufgegriffenen Personen sich auf einer sicheren Rettungsinsel und damitt in Sicherheit befinden.

Die Europäische Grenzschutzagentur FRONTEX vor Ort sieht hier auch keinen Handlungsbedarf, da dem EU-Recht mit dieser Praxis entsprochen wird.

Gerade im Hinblick auf die hoffnungslos überfüllten  Lager in Griechenland und der Corona-Krise, hat Griechenland gar keine andere Wahl, als mit Push-Backs die weitere Überfüllung und damit auch weitere Ausbreitung von Corona, zu verhindern. Und das, solange eine EU-Entscheidung über den Verbleib der Asylwilligen nicht getroffen worden ist.

Berichte über Personen (ca 1000), die aus Flüchtlingslagern in Push-Back-Aktionen ebenfalls in Rettungsinseln in türkische Hoheitsgewässer geschleppt worden sein sollen, lassen sich nicht ausreichend belastbar verifizieren. Derartige Aktionen verstoßen selbstverständlich gegen das Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte. und sind unzulässig. Das Bedarf in jedem Fall einer weiteren Untersuchung zur Aufklärung.

Möglicherweise bestanden in den Lagern, wo das vorgekommen sein soll Notsituationen, die schnell entschärft werden mußten. Anders wäre das nicht zu erklären, da auch Griechenland ohne Zweifel,  ein europäischer Rechtsstaat ist.

Morvan
olga64
olga64
Mitglied

RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2020, 21:58:13
 
 
. Der Merkel' Flüchtlingsdeal mit Erdogan war ein schlimmer Fehler.
Ist es Unkenntnis Ihrerseits oder möchten Sie gerne provozieren? Einen "Flüchtlingdeal Merkel mit Erdogan" gab und gibt es nicht - es ist ein EU-Flüchtlingsdeal, auch unter Einschaltung des UNHCR, die gemäss ihrer Bestimmung dafür sorgt, dass die bezahlten Gelder bei den Flüchtlingen, die millionenfach in der Türkei seit Jahren untergebracht sind, an die richtige Stelle kommen.
Sie überschwemmten mit Ihren Ansichten und Meinungen ja förmlich diesesThema und ich rechne es Wurzelflügel sehr hoch an, dass sie versuchte, darauf einzugehen.
Persönlich halte ich vieles, was sie teilweise recht despektierlich über Afrikaner schreiben als letztes Aufbäumen des Auslaufmodells "alter, weisser Mann" - viel Zukunft hat diese Spezie nicht mehr im Gegensatz zu vielen, jungen Menschen weltweit - auch aus Afrika. Olga
RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2020, 23:25:12

Der 'Edle Wilde' ist ein Ausspruch von J.-J. Rousseau und hat mit einem hechelnden 'Rassismus' nichts zu tun*.
Mit meiner Ansicht musst du leben können, so wie ich mit deiner Kritik leben werde. Es gibt immer Betrachtungsweisen welche von innen oder von außen getätigt sind.

Ich saß in einem Flieger bei einer Zwischenlandung in Lagos. Ein nigerianischer Chief samt Gefolge kam an Bord. Die Maschine war aber voll. So verlangte dieser Chief, einige Passagiere herauszuschmeißen, damit er und seine Entourage Platz hatte. Das Wedeln mit grünen Naira-Scheinen hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Die afrikanischen Passagiere (an einen Weißen trauten sie sich nicht heran) waren not amused.

Ebenso erlebte ich diesen feisten Typus auf einem Flug nach Addis-Ababa, wo ein solcher einer Stewardess unten den Polter griff. Nun haben die Äthiopier diese Klientel zur Genüge kennengelernt und immer einen männlichen Purcer im Stile eines Sumo-Ringers an Bord. Der übernahm dann die 'Bewirtung' dieses A...!

Es kommt nicht darauf an wie sich ein Volk selbst sieht, sondern wie seine Außenwirkung ist.

*auch ein Karl May idealisierte diesen Begriff mit seinem Winnetou


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