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Internationale Politik Wegschauen - die Schande Europas

luchs35
luchs35
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Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von luchs35

 Während wir hauptsächlich mit Covid_19 -Viren beschäftigt sind, nutzen Politiker Europas die "Gunst der Stunde" Flüchtlinge aus Auffanglagern auf den Ägäischen Inseln zu holen und sie an der griechischen Seegrenze nachts in Schlauchbooten auszusetzen. Was mit ihnen dann geschieht bleibt wohl im Dunkeln verborgen. Die "New York Times" berichtet davon, dass die griechischen Küstenwächter mindestens 1072 Menschen ausgesetzt haben. Dafür scheint es Berichte und Bilder  zu geben. 
Den Griechen aber alleine für ein solches Vorgehen die Schuld zu geben, dürfte verfehlt sein, denn die angrenzenden EU-Länder haben seit Jahren wenig Unterstützung für die Griechen  erkennen lassen, denn sich konnten sich bis jetzt nicht auf einen Verteilerschlüssel einigen - also wurde das Thema "abgeschoben" .
Bisher stützte  sich die griechische Strategie überwiegend auf Nothilfe durch humanitäre Organisationen und Wegschauen oder Nichtwissenwollen. Doch diese Aussetzfahrten in der Nacht unterstreichen nachdrücklich die Gleichgültigkeit, wenn  Menschen bei dieser Art von Aussetzung ums Leben kommen.    
Der griechische Präsident Mitsotakis möchte mit diesen Aussetzungen auf dem Meer die neue Härte unterstreichen, mit der er das Flüchtlingsproblem zu lösen gedenke. 
Das sollte Europa nicht dulden! Menschen aktiv dem Tod auf dem Meer auszusetzen, kann es sich nicht leisten, denn jeder Funke Moral bleibt damit auf der Strecke. 

Luchs35 

Nick42
Nick42
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RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von Nick42
als Antwort auf luchs35 vom 19.08.2020, 12:50:58
 Während wir hauptsächlich mit Covid_19 -Viren beschäftigt sind, nutzen Politiker Europas die "Gunst der Stunde" Flüchtlinge aus Auffanglagern auf den Ägäischen Inseln zu holen und sie an der griechischen Seegrenze nachts in Schlauchbooten auszusetzen.....

.....Das sollte Europa nicht dulden! Menschen aktiv dem Tod auf dem Meer auszusetzen, kann es sich nicht leisten, denn jeder Funke Moral bleibt damit auf der Strecke. 

Luchs35 
Hallo Luchs,
machen wir mal ein einfaches gedankliches Experiment. Luchs hat die Möglichkeit, die 100 wichtigsten Politiker Europas auszutaschen und durch 100 Politiker ihrer Wahl zu ersetzen.

Was würde dann in der Europapolitik moralischer oder anders?

Nick42
Karl
Karl
Administrator

RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von Karl
als Antwort auf Nick42 vom 19.08.2020, 13:32:28

@nick42,

ich denke, es könnte sehr viel anders werden, wenn man gezielt 100 Politiker austauschen könnte. Nur leider geht das nicht so einfach.

Karl


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dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Karl vom 19.08.2020, 13:39:02

Wieso geht das Nicht, karl? Die Franzosen, die Russen und die DDR-Bürger habens schon mal gemacht. Man muss es nur richtig wollen.

luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Nick42 vom 19.08.2020, 13:32:28
 Aktuell zählen 27 Länder zu den EU-Staaten. Und das bedeutet, dass nicht nur einige wenige sich mit dem Flüchtlingsproblem befassen sollten , sondern alle. Ein Aufzählen der wichtigsten europäischen Politikern hilft da wenig. Aber jene Staaten, die zwar von der EU profitieren, aber bei dringenden Problemen den Rücken kehren, sollten nicht auch noch finanziell unterstützt werden. Aber sag das mal Orban und seinen gleichgesinnten EU- Kritikern und - Profiteuren, wenn es um Leistung und nicht um Geld zu bekommen geht. Da wird die Moral dann sehr sauer und der blanke Egoismus triumphiert.  Griechenland wurde ganz einfach im Stich gelassen, und der Rest reibt sich die Hände - Problem abgeschoben. Aber auch die griechischen Verantwortlichen müssen sich fragen, ob sie nachdrücklich betreffs Flüchtlingsaufnahme auf die EU eingewirkt haben oder ob sie nur das Geld für diese Menschen eingesackten. Sie nachts mit Gummibooten mitten im Meer auszusetzen ist keinesfalls eine Lösung. 
Luchs35



 
schorsch
schorsch
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RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von schorsch
als Antwort auf luchs35 vom 19.08.2020, 12:50:58

Das ist genau so schlimm wie die Piraten-Methode, bei der die Schiffsmannschaft einfach lebendig über Bord geworfen wird!


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pschroed
pschroed
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RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von pschroed
als Antwort auf luchs35 vom 19.08.2020, 13:55:21

 Luchs, mit den Orbans, wie Kurz, Pis und einige mehr wird es keinen Fortschritt geben, DE gehört sehr grossen Respekt was DE 2015 gemacht hat ist einmalig, aber DE kann nicht alle aufnehmen. Gut dass sich jetzt mal die AFD  selbst zerstört.
Es ist eine sehr traurige Schande. Phil.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 19.08.2020, 13:55:21

Ich kann Ihnen in vielem zustimmen, was Sie hier schrieben.
ABer nicht nur Griechenland wurde im Stich gelassen, sondern auch seit vielen Jahren Italien und Spanien. Das hat mit der geografischen Lage dieser Staaten zu tun, die zu lange achselzuckend von den Binnenländern zur Kenntnis genommen wurde.
Mittlerweile versuchen die Flüchtlinge ja auch über den Ärmelkanal zu kommen, weil sie hoffen, noch vor Inkrafttreten des Brexit dort bessere Chancen zu haben.

Übrigens kommen mittlerweile z.B. in Lampedusa viele Flüchtlinge aus Tunesien, wo man in Europa doch immer dachte, dies sei ein Vorbildland für demokratische ERneuerungen in Nordafrika.
In Spanien kommen die Nachbarn aus Marokko. Diese vorwiegend jungen Menschen dürften es dank Corona in diesem Jahr besonders schwierig haben, im eigenen Land irgendeinen Job zu finden. Die Tourismusindustrie fällt schon mal für längere Zeit aus, wovon das Land zu einem grossen Teil lebt. Olga

RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 19.08.2020, 18:07:57

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass die meisten Flüchtlinge nach Spanien ÜBER aber nicht aus Marokko kommen.
Und ich muß zu meiner Schande gestehen, dass ich langsam abstumpfe wenn sie bettelnd und immer öfer fordernd vor den Supermärkten sitzen. Einesteils fühle ich mich schuldig obwohl ich weiß, dass ich nicht endlos Geld verteilen kann und andererseits werde ich wütend wenn ich angefaßt oder auch nur beschimpft werde.
Oft denke ich aber darüber nach, dass diese Menschen, dort wo sie angekommen sind in der Regel noch ärmer sind als in der Heimat die sie verlassen haben.
Für keines der Länder, die im sogenannten „arabischen Frühling“ reformiert werden sollten, hat sich die Gegenwart der Menschen zum besseren gewandelt.
Bruny

olga64
olga64
Mitglied

RE: Wegschauen - die Schande Europas
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.08.2020, 18:31:55

BRuny, ich gebe Ihnen sehr recht!
Aber Ceuta ist eine spanische Exklave, wohin m.W. viele Marokkaner kommen. Bisher war es laut Berichten jedoch oft nicht aus purer Armut, sondern weil sie einfach ein besseres Leben in Europa wollten als es ihnen in Marokko ermöglicht wurde.
Aber ich denke,durch den Einbruch in der Tourismus-Industrie, wo viele junge Marokkaner arbeiten, dürfte es sich in diesem Sommer stark erhärten.
Ich habe es auch immer unangenehm empfunden, wie aufdringlich gerade Nordafrikaner sein können - sei es in deren LÄndern oder auch anderswo; allerdings lässt dies spürbar nach, wenn man - wie wir - älter wurde und nicht mehr in dieses Beuteschema passt.
Es stimmt auch ,dass dieser "arabische Frühling" von uns im Westen hochgejubelt  und ziemlich naiv erwartet wurde, wenn deren Diktatoren endlich aus dem Land gejagt worden sind, alles gut wird. Nichts davon ist eingetreten - es wurde nach meiner Beobachtung teilweise noch schlimmer, insbesondere wenn man dann den jahrelangen Krieg in Syrien, die ungeklärte Lage in Libyen, im Jemen anschaut.

Die meisten Flüchtlinge nimmt allerdings die Türkei auf; dort leben seit vielen Jahren Millionen, Man sollte sich nur mal vergegenwärtigen, wie dieses Problem sich für Europa gestalten würde, wenn die Türkei wirklich ihre Schleusen öffnen würde und sich diese Menschenmassen in Richtung unserer Staaten bewegten. Olga


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