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Lebenshilfe Warum Ärger beim Denken hilft

nasti
nasti
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Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von nasti



Ärger führt bei Menschen nicht immer zu irrationalem Verhalten: Sie können bisweilen sogar klarere Gedanken fassen und rationaler entscheiden, als wenn sie einer Situation neutral gegenüber stehen, haben amerikanische Psychologen herausgefunden. Diese überraschende Erkenntnis trifft allerdings nur dann zu, wenn mit dem Ärger kein überschießender Emotionsausbruch einhergeht. Das schließen die Forscher aus einem Versuch, in dem sie mehrere hundert Studenten ihrer Universität ärgerten und anschließend untersuchten, ob diese für rationale Argumentationen noch zugänglich waren. Ärger erhöhte eher die analytischen Entscheidungskompetenzen der Studenten, ergab die Auswertung.

Gekürzt.
Also, die Harmonie bedürftige denken schwächer. :O))), Mensch ärger sich, ist das ja soooo gesdund.
Karl
Karl
Administrator

Re: Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von Karl
als Antwort auf nasti vom 08.07.2007, 21:36:19
Dann hilft der ST ja doppelt beim Denken )
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karl
telramund
telramund
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Re: Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von telramund
als Antwort auf nasti vom 08.07.2007, 21:36:19
Daß Ärger, wenn er keine unmittelbare emotionale Blockierung der nüchternen Denkfähigkeit zur Folge hat, zu einer Schärfung des menschlichen Verstandes und einer erhöhten analytischen Entscheidungskompetenz führt, möchte ich voll bestätigen.

Vergleichbar ist dies damit, daß eine erhöhte Gefahrensituation auch verschärfte Wachsamkeit und größere Abwehrbereitschaft hervorrufen dürfte.

Und natürlich ist der ausschließlich harmoniebedürftige Friede-Freude-Eierkuchen-Mensch, zu faul und zu konsensbedürftig, um seinen kritischen Verstand einzusetzten und Widersprüche und komplexe Abhängigkeiten analytisch zu erfassen.
--
telramund

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schorsch
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Re: Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von schorsch
als Antwort auf nasti vom 08.07.2007, 21:36:19
Also wenn ich mich ärgere, dann ist mein Denkapparat die nächsten paar Minuten mit ärgern so ausgefüllt, dass keine brauchbaren Lösungen daraus entstehen....
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schorsch
pilli
pilli
Mitglied

Re: Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von pilli
als Antwort auf telramund vom 08.07.2007, 22:05:51
>Und natürlich ist der ausschließlich harmoniebedürftige Friede-Freude-Eierkuchen-Mensch, zu faul und zu konsensbedürftig, um seinen kritischen Verstand einzusetzten und Widersprüche und komplexe Abhängigkeiten analytisch zu erfassen.<

so is et!

ist doch die gier nach harmonie ein gar bözer gegner denkprozesse anzustrengen und zu erkenntnissen zu gelangen?

da flüchtet mensch sich sehr viel lieber in das wunschdenken, schönt unstimmigkeiten, die allzu sehr auffallen und kleistert fix entstandene risse mit verdeckenden spitzendeckchen zu!

um fast jeden preis wird rigoros widersprüchliches gedanklich ausradiert; selbst dann noch, wenn bekanntes wissen dem entgegensteht...egal...wech damit; es stört das eifern nach harmonie schmerzhaft!

mensch wendet und windet sich lieber in klischees, ist somit gefahrlos geschützt vor eigenständiger denke und braucht sich dem begreifen nicht ausliefern.

jetzt ist, reichlich harmoniebestückt, sicherer grund erreicht und wiedermal erfolgreich die angst abgewendet, sich dingen zu stellen, vor denen sich allzu oft gefürchtet wird.

interessant vielleicht auch die erklärung von wikipedia zum "Fünf-Faktoren-Modell (FFM)":

...

"Dimension Verträglichkeit

Ebenso wie Extraversion ist Verträglichkeit in erster Linie eine Dimension, die interpersonelles Verhalten beschreibt.

hohe Werte:

Ein zentrales Merkmal von Personen mit hohen Verträglichkeitswerten ist ihr Altruismus. Sie begegnen anderen mit Verständnis, Wohlwollen und Mitgefühl, sie sind bemüht, anderen zu helfen, und überzeugt, dass diese sich ebenso hilfsbereit verhalten werden. Sie neigen zu zwischenmenschlichem Vertrauen, zur Kooperativität, zur Nachgiebigkeit, und sie haben ein starkes Harmoniebedürfnis.

niedrige Werte:

Personen mit niedrigen Verträglichkeitswerten beschreiben sich im Gegensatz dazu als antagonistisch, egozentrisch und misstrauisch gegenüber den Absichten anderer Menschen. Sie verhalten sich eher kompetitiv (mit anderen in den „Wettstreit“ tretend) als kooperativ. Somit scheint die verträgliche Seite der Dimension eindeutig sozial erwünschter zu sein. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass die Fähigkeit, für eigene Interessen zu kämpfen, in vielen Situationen hilfreich ist. So ist Verträglichkeit im Gerichtssaal nicht unbedingt eine Tugend, und in Wissenschaft und Forschung helfen Misstrauen und Skepsis, den Problemen auf den Grund zu gehen."
zitatende

...

dass ärger anregend wirkt, ist juuutt! aber welcher harmoniebedürftige wird sich dem ärger stellen bzw. der angst vor ärger aussetzen wollen?

--
pilli
telramund
telramund
Mitglied

Re: Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von telramund
als Antwort auf pilli vom 09.07.2007, 10:54:14
Stimme dem voll zu.

Und trotzdem muß man bei aller nicht zugekleisterten Divergenz und allem nicht unterdrückten Ärger über vermeintliche oder tatsächliche Fehlbeurteilungen/Dummheiten, immer bestrebt sein, sich in die Person des anderen und seine Situation und Motivation hineinzuversetzen und versuchen sie zu verstehen (nicht unbedingt zu akzeptieren). Nur so läßt sich eine Eskalation und Ausuferung einer Auseinandersetzung in persönliche Diffamierungen und Unflätigkeiten vermeiden.

Und wenn sich absolut keine Annäherung/Verständigung erzielen läßt, dann helfen mir zwei Zitate von A. Schopenhauer weiter:

"Man bestreite keines Menschen Meinung; sondern bedenke, daß, wenn man alle Absurditäten, die er glaubt, ihm ausreden wollte, man Methusalems Alter erreichen könnte, ohne damit fertig zu werden."

und

"Auch wird man einsehen, daß, Dummköpfen und Narren gegenüber, es nur einen Weg gibt, seinen Verstand an den Tag zu legen, und der ist, daß man mit ihnen nicht redet."


Gruß
Telramund
--
telramund

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nasti
nasti
Mitglied

Re: Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von nasti
als Antwort auf pilli vom 09.07.2007, 10:54:14

Hi Pilli,

Mit Interesse habe ich deine Antwort an Teltramund gelesen. Ja, es ist viel Wahrheit dran, was du schreibst.
Du persönlich bist beschäftigt mit Worte, Schrift, Sätze, und alles zusammen geschickt servieren in ST, wobei die anderen, welcher sind nicht so stark interessiert mit schreibe Konstruktion, oder haben kein literarisches Talent oder so etwas ähnliches, die „tretest du in Ar…-h“

niedrige Werte:

Personen mit niedrigen Verträglichkeitswerten beschreiben sich im Gegensatz dazu als antagonistisch, egozentrisch und misstrauisch gegenüber den Absichten anderer Menschen. Sie verhalten sich eher kompetitiv (mit anderen in den „Wettstreit“ tretend) als kooperativ.

Diesen Satz ist für mich auch geltend in live Bereich, und das fast 100%, und was ich tue wird nachgeahnt, nachgeäfft mit einem neuen hauch, bin überhaupt nicht fähig kooperativ werden, eher trete ich die Kollegen/innen ganz brutal. Und das mögen Sie!! Sofort sind in Aktion, möchten Sie mir zeigen das Sie besser sind wie ich, Sie wachen von harmonischen Schlaf auf, mobilisieren Ihre Kräfte, werden überkreative in Bereich der Bildende Künste

und das sehe ich auch hier in ST, wie die Berichte sind wirklich mit mehr Sorgfalt geschrieben, neue und Kreative Ideen ausgedacht
LASSEN SIE SICH DAS TON NICHT GEBEN :O))))))))
Es ist auch ein Kampf das schreiben und gut schreiben

Ich persönlich habe mein Kampf so live und genügend, leider wenig Zeit für geschickte Sätze Konstruktion, vielleicht kann ich das überhaupt nicht, ist auch egal.

Alos, ich denke, wer genügend Konflickt, Motivation und Ärger hat in leben live,
wird das Konflickt nicht in ST suchen.
navallo
navallo
Mitglied

Re: Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von navallo
als Antwort auf nasti vom 08.07.2007, 21:36:19
Wie ärgert man sich ohne Emotionen? Kann das jemand und darf man dann noch von "Ärger" sprechen oder sollte man nicht doch eine andere Bezeichnung (Link) wählen?
Ärger gehört für mich zu den absolut nutzlosen Emotionen.
--
navallo
pilli
pilli
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Re: Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von pilli
als Antwort auf nasti vom 09.07.2007, 13:09:30
oh nasti

vielleicht solltest du dich einfach mehr ärgern, endlich erkennen zu können, dass du wohl einer irrigen meinung nachfolgen könntest, watt meine schreibe betrifft?

mehrfach hattest du mich persönlich gemeint und ich kann dir nur entgegnen, dass ich selbst mich eher flachwurzelnd sehe und mehr stümperhaft bissel notiere, als wirklich gut sein zu wollen.

meine fähigkeiten sehe ich eher im mittelfeld angesiedelt nasti und den drang, wie du nasti, stets tonangebend sein zu wollen, verspüre ich wenig, noch vermisse ich leute in meinem umfeld, die, wie du von dir geschildert, mich "nachäffen" wollen, so wie es dir armen und bedauerswerten person so häufig geschieht...

wenn dem aber so sein sollte, wie du es wiedermal schilderst nasti, mag es wohl die interpretation anderer sein, das so zu sehen und weniger meine verantwortlichkeit treffen für geschriebenes wort?

wenn andere "meinen", getroffen zu sein mit einem
"arschtritt", ist auch das nicht mein problem, sondern alleine das der anderen; so what?

...

telramund,

welche weiterführenden denkschritte könnten unternommen werden, wenn nicht kriterien abgeleuchtet werden dürfen, die das hinterfragen erlauben, ohne gleich persönlich betroffen zu reagieren?

für mich ist das hineinversetzen können in andere denkweise zwingend notwendig und das nachdenken darüber, wie könnte etwas gemeint sein, die basis vieler überlegungen; erst zum schluss greifen dann bei meiner art der einschätzung einer aussage, die...nur meiner sichtweise nach...bisher präsentierte denkweise des anderen in wort und bild.

ich möchte auch eventuelle gegner lernen zu verstehen, ihre schritte nachvollziehen können und weiß, warum zum beispiel, eine der trainingsmethode, die gegnerische fussballmannschaft per video und filmbeiträgen zu studieren, so effektiv sein kann.

eigene trainingsbedingungen zu schaffen, sportlich im wettbewerb der meinungen bestehe zu können, warum nicht? und da trennt sich meine denke zu der des von dir zitierten Schopenhauer zitates:

"wenn du die menschen kennenlernen willst, mußt du zu ihnen gehen", meinte Goethe und ich würde das so interpretieren wollen, dass ich mich auch hinwende zur vermeintlichen "Dummheit" und ohne sie zu "akzeptieren",
diese erfahren und ihr auch begegnen möchte, o h n e
einsehen zu müssen:

"daß, Dummköpfen und Narren gegenüber, es nur einen Weg gibt, seinen Verstand an den Tag zu legen, und der ist, daß man mit ihnen nicht redet."

welchen weg, wenn ich nicht mit vermeintlich "dummen" reden würde, hätte es denn ansonsten, eventuell anregend oder verändernd wirken zu können? nur der arroganz folgend, sie nicht zu beachten, könnte mitunter bedeuten, gefährliches denkpotential, wie es zur zeit die dumpfbacken der stark rechts angesiedelten braunhemden-szene bieten, zu übersehen?

--
pilli
telramund
telramund
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Re: Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von telramund
als Antwort auf navallo vom 09.07.2007, 14:00:01
navallo schrieb am 09.07.2007 um 14.00:
> Wie ärgert man sich ohne Emotionen? Kann das jemand und darf man dann noch von "Ärger" sprechen oder sollte man nicht doch eine andere Bezeichnung (Link) wählen?
> Ärger gehört für mich zu den absolut nutzlosen Emotionen.
> --
> navallo

Um hier möglichen Mißverständnissen zu begegnen: Natürlich ist Ärger immer mit Emotionen verbunden. Die Frage ist nur, ob die Emotionen (wie etwa beim aufbrausenden Choleriker) so stark sind, daß die nüchterne Denkfähigkeit total blockiert wird. Ansonsten kann Ärger eben durchaus die geistigen Abwehrkräfte stimulieren..

Im Übrigen, welche menschliche Aktion/Reaktionen ist nicht mit Emotionen verbunden? Ja, evtl. das Lösen einer Rechenaufgabe..

Und natürlich ist zuviel und ständiger Ärger vom Übel und schadet dem seelischen und körperlichen Wohlbefinden.
Macht überdies einen unzufriedenen und verbitterten Gesichtsausdruck, von den vermeidbaren Sorgenfalten ganz zu schweigen.

Aber keiner kann letztlich aus seiner Haut, bzw. den vorgegebenen Genen und dem vom Elternhaus und der sonstigen Umwelt geprägten Charakter ganz herausschlüpfen.
...

--
telramund

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