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Lebenshilfe Warum Ärger beim Denken hilft

telramund
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Re: Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von telramund
als Antwort auf pilli vom 09.07.2007, 14:17:33
pilli schrieb am 09.07.2007 um 14.17:
> oh nasti



> telramund,

> welche weiterführenden denkschritte könnten unternommen werden, wenn nicht kriterien abgeleuchtet werden dürfen, die das hinterfragen erlauben, ohne gleich persönlich betroffen zu reagieren?

> für mich ist das hineinversetzen können in andere denkweise zwingend notwendig und das nachdenken darüber, wie könnte etwas gemeint sein, die basis vieler überlegungen; erst zum schluss greifen dann bei meiner art der einschätzung einer aussage, die...nur meiner sichtweise nach...bisher präsentierte denkweise des anderen in wort und bild.

> ich möchte auch eventuelle gegner lernen zu verstehen, ihre schritte nachvollziehen können und weiß, warum zum beispiel, eine der trainingsmethode, die gegnerische fussballmannschaft per video und filmbeiträgen zu studieren, so effektiv sein kann.

> eigene trainingsbedingungen zu schaffen, sportlich im wettbewerb der meinungen bestehe zu können, warum nicht? und da trennt sich meine denke zu der des von dir zitierten Schopenhauer zitates:

> "wenn du die menschen kennenlernen willst, mußt du zu ihnen gehen", meinte Goethe und ich würde das so interpretieren wollen, dass ich mich auch hinwende zur vermeintlichen "Dummheit" und ohne sie zu "akzeptieren",
> diese erfahren und ihr auch begegnen möchte, o h n e
> einsehen zu müssen:

> "daß, Dummköpfen und Narren gegenüber, es nur einen Weg gibt, seinen Verstand an den Tag zu legen, und der ist, daß man mit ihnen nicht redet."

> welchen weg, wenn ich nicht mit vermeintlich "dummen" reden würde, hätte es denn ansonsten, eventuell anregend oder verändernd wirken zu können? nur der arroganz folgend, sie nicht zu beachten, könnte mitunter bedeuten, gefährliches denkpotential, wie es zur zeit die dumpfbacken der stark rechts angesiedelten braunhemden-szene bieten, zu übersehen?

> --
> pilli



Pilli,
hierauf zwei Entgegnungen:

Die Schopenhauersche Erkenntnis findet nur dann Anwendung, wenn sich bei wiederholten Versuchen der Verständigung und Annäherung zeigt, daß sich hier zwei absolut unvereinbare Meinungen/Welten gegenüberstehen, die sich in keinster Weise annähern bzw. zusammenkommen können.

Und was die von Dir angeführten braunen Dumpfbacken anbelangt, so wird sicher jeder vernünftig Denkende gegenüber diesen eine Abscheu an den Tag legen. Wenngleich diese Auswüchse eben auch ihren Hintergrund in schlimmen gesellschaftlichen und sozialen Fehlenwicklungen haben dürften. Aber dies wäre ein anderes Thema.

Im Übrigen werden unser Land und unsere Gesellschaft von Gefahren ganz anderer Dimension bedroht, als von den Aufmärschen und Parolen eines Häufleins irregeleiteter
ewig-gestriger Nazi-Glatzköpfe in Springestiefeln.
--
telramund
pilli
pilli
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mehr als nur ärgerlich...
geschrieben von pilli
als Antwort auf telramund vom 09.07.2007, 15:07:58
"Im Übrigen wird unser Land und unsere Gesellschaft von Gefahren ganz anderer Dimension bedroht, als von den Aufmärschen und Parolen eines Häufleins irregeleiteter
ewig-gestriger Nazi-Glatzköpfe in Springestiefeln."

mancherlei arten von bedrohungen meine ich zu erkennen telramund, aber damit entfernen "wir" uns vielleicht vom ursprünglichen thema.

darum nur kurz : es sind für mich nicht nur die irregeleiteten dumpfbacken telramund,

sondern die vielen ewig-gestrigen, die mehr oder weniger gut versteckt an vielen stellen immer noch mitwirken und entscheidungen beeinflussen könnten.

der gerade verstorbene patenonkel meines schwiegersohnes hat nicht nur ein beträchtliches vermögen hinterlassen, sondern im nachlass befinden sich ordner, aufgeschriebene informationen, tagebuchaufzeichnungen und nameslisten, die nur beim bisherigen flüchtigen querlesen von mir, übelstes erschrecken bewirkt haben.

so erfuhr ich erst jetzt den namen des damaligen doktorvaters dieses patenonkels: Friedrich August von der Heydte; u.a. dem ehemaligen präsidenten der "Abendländischen Akademie" sicherlich kein aufenthaltsort nur für die dummbeuteligen glatzköppe!

aus dem u.a. link:

"Abendländische Akademie, Gründung: 1955, Auflösung: Ende der 60er Jahre

Zahl der Mitglieder: ca. 250

Funktionäre: Friedrich August von der Heydte (Präsident).

Mitglieder: u.a. Dr. Alfred Seidl, Dr. Hans Joachim von Merkatz, Heinrich Hellwege, Prof. Dr. Theodor Oberländer.

Aktivitäten: Die Abendländische Akademie wurde von Friedrich August Freiherr von der Heydte gegründet. Die Mitglieder kamen zum großen Teil aus der 1951 gegründeten Abendländischen Aktion, einer Tarnorganisation des Bundesnachrichtendienstes. Sprachrohr war die Zeitschrift Neues Abendland. Nach öffentlichen Protesten zog sich die Akademie nach Spanien zurück, wo beste Beziehungen zum Europäischen Informations- und Dokumentations-Zentrum (CEDI) des Otto von Habsburg bestanden.

Bedeutung: Vorgebliches Ziel der Abendländischen Akademie sollte ein Diskussionszirkel für christlich-konservative Strömungen sein. Ihr Gedankengut wies jedoch eindeutig rechtsextreme Tendenzen auf. Nach der Auflösung der Akademie wirkten ihre Mitglieder in Organisationen wie z.B. der Deutschland-Stiftung oder in Kreisen um die Zeitschrift Criticon weiter."

...

nur mein gedankengang zu webfäden eines bedenkenswerten knüpfwerkes, der jetzt wiedermal aus privatem erleben und erfahren aus anlass des todes, mehr bestätigt wurde als ich es mir je hätte wünschen wollen...

--
pilli
nasti
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Mitglied

Re: Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von nasti
als Antwort auf navallo vom 09.07.2007, 14:00:01

Hi Navallo,

Ärger ist anders als Wut. Bei Wut fliegen bei mir Tellern in Luft. Ich verliere die Kontrolle einfach. Und danach bin ich ganz lustig, keine Spuren blieben über Wut.
Es gibt Stufungen von Ärger. Eine von meinem Bekannten ist so geizig, das Sie gibt nicht mal eine Zigarette wenn du es brauchst. Habe ich 3 Packungen gekauft, und eine große Gesellschaft, meistens aus junge Studenten stammende damit pausenlos bewirtet, für was waren die Studenten sehr dankbar, hatten sofort eine beste Laune. Sie ärgerte sich so, das Sie blas ward in Gesicht. Ich fragte Sie:“Was ist los?“
Sie war wütend, Sie beißt sich in Mund, schrieen mich an und langsam ward ich auch geärgert. Ich schrie zurück: „ Ärgerst du sich jetzt über mich oder über Dich selber? Bist du unfähig über deine Schatten springen?“
Ich sah genau wie sie Ihren Gesicht beginnt zu kontrollieren, das war wie in einem Horror Film, zuckte das Gesicht paar Mal zusammen und das Stück von Stück, das Oberen Bereich, dann das mittlere Bereich, zuletzt das unteren bereich mit Mund und Kinn und danach fing an zu lächeln.
Sie sagte: „Ich kann mein Ärger überwidmen jedes mal.“ „Na danke schön“ antwortete ich,
„deine Magen Probleme möchte ich nicht haben.“
Sie unterduckte Ihrer Ärger, und ist Sie schon jetzt krank, obwohl nicht mal 40 Jahre alt. Mich packte eher ein Mitleid mit Ihr an, und mein ärger war weg.
Wie sieht das aus ein Leben total ohne Ärger? Kann ich mir nicht vorstellen.


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nasti
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Mitglied

Re: Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von nasti
als Antwort auf pilli vom 09.07.2007, 14:17:33
Pilli

"und den drang, wie du nasti, stets tonangebend sein zu wollen"

Ich?
du schreibst es. Ich kann nicht mal ein Satz fehlerlos schreiben, wie könnte ich etwas mit Ton angeben zu tun haben?
Weit entfernt von mir so eine Absicht. Bei der gelesenem habe ich kein Ärger, es scheint mir nicht die echte Welt zu sein, eher so künstlich und ich halte mich daran.
Versuchen die Menschen so online kennen lernen ist eine vergebliche Mühe, das Reale ist ganz anders, nicht nur das geschriebene ist wichtig, eine Ausstrahlung eines Menschen live
halte ich als das wichtigste.
Gerade bei mir ist das sehr gefährlich, ich ohne die deutsche Schule habe eine Tendenz gehabt die gut schreibenden zu idealisieren. Bei einem Treff war ich plem-plem, der gut schreibende war in Gespräch langsam und unkreativ, und hatte wenige Zähnen in Mund. :O))).
Über einen Psychopathen habe mich gewundert, er schrieb FANTASTISCH gut , sprechen könnte er aber nur ganz anders, alles war vor Bücher abgeschrieben und sehr geschickt konstruiert, er lebte sehr oft in Psychiatrie. Seitdem bin ich vorsichtiger geworden, und verwechsle das reale mit online nicht.
Welt Online sollte so bleiben wie ist, und nicht nachgehackt werden ins private. Es ist eine Welt der Phantasien.
Twittern sollten wir…:O)))))

senhora
senhora
Mitglied

Re: Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von senhora
als Antwort auf nasti vom 09.07.2007, 13:09:30
Wenn es um die Sache geht, kann Ärger sicher ein Denkmotor sein. Aber Ärger um des Ärgers willen, muss wohl auch nicht sein.
Ich halte es ansonsten lieber, wie bei Wikepedia nach zu lesen, so:
„Sanftere“ Formen des Ärgers sind zum Beispiel „Unbehagen“, „Unmut“, „Missmut“.
Diese Emotionen sind als innere Reaktionen zunächst spontan und in aller Regel unvermeidbar.

Daraus schließe ich, keiner kann so richtig aus seiner Haut.
senhora
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von schorsch
als Antwort auf senhora vom 10.07.2007, 10:53:49
Es soll Leute geben, die sich schon ärgern, wenn sie mal nix zu ärgern finden (
--
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navallo
navallo
Mitglied

Re: Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von navallo
als Antwort auf nasti vom 09.07.2007, 20:05:47
Hallo nasti,
Du hast ja recht, "ein Leben total ohne Ärger" gibt es nicht. Aber meistens (!) ist er die Sache nicht wert. Welchen Nutzen hätte es beispielsweise, sich über vereinzelte Lieblingsfeindschaften in den Foren regelmäßig mit zu ärgern? Da ziehe ich doch ein innerliches Schmunzeln vor - gelegentlich auch Mitleid mit den Opfern, weil ihr Ärger sie dazu macht.
navallo
darklady
darklady
Mitglied

Re: Warum Ärger beim Denken hilft
geschrieben von darklady
als Antwort auf Karl vom 08.07.2007, 21:44:53
Karl, kannst Du Dich überhaupt noch retten vor lauter guten Gedanken?....ggg
--
darklady

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