Forum Kunst und Literatur Literatur Bis die Börse wieder lächelt...?

Literatur Bis die Börse wieder lächelt...?

eko
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Re: Pleitegeier, DAX und...
geschrieben von eko
als Antwort auf pharaox vom 16.10.2008, 12:03:29
Ja Longtime,

wie es scheint hat da Grass noch ein wenig untertrieben! Lafontaine, den ich wegen seiner Demagogie nicht leiden kann, hat gestern im Parlament aber sehr Richtiges von sich gegeben. Einem armen Schlucker, oder den Familien mal ein paar Euro zukommen zu lassen, ist in dieser Demokratie nicht möglich, aber den Banken, die hochrisikovolle Geschäfte tätigen, Milliarden verzocken, denen will man fast 500 Milliarden in den Rachen stecken, um weiter das Geld des Steuerzahlers zu verzocken!!! Das verstehe wer will, ich nicht!

pharaox


q pharaox:

Ich will Dich ja nicht belehren, aber Du hast wie scheinbar viele andere auch die ganze Sache völlig in den falschen Hals bekommen und hast Dich von dem Oberschreier Lafontaine anstecken lassen.

Es stimmt doch gar nicht, dass aus Steuergeldern 500 Miliarden in den Rachen der Banken gesteckt wird. Mann, hör doch mal genau hin! Es ist eine Garantiesumme mit dieser Höchstgrenze, die aber sehr wahrscheinlich und hoffentlich überhaupt nicht zum Tragen kommt.

Und man schmeisst es ja den Banken nicht grad so einfach in den Rachen, die müssen dafür auch Gegenleistungen erbringen, so sie vom Staat diese Garantie haben wollen. Und sie müssen das Geld wieder zurückzahlen!

Ich krieg einen Hals, wenn ich solchen Unsinn lesen muss, wie Du hier verzapfst. Für wie blöd hältst Du eigentlich die Leute in Berlin? Du hättest mehr darauf achten sollen, was Merkel und Steinbrück ( und im übrigen auch andere Fachleute!) dazu gesagt haben.

Der Vergleich, den Lafontaine gebracht hat, ist purer und astreiner Populismus, damit kann man Dummköpfe ködern, sonst niemanden. Willst Du so einer sein? Doch gewiß nicht.

--
eko
pharaox
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Re: Pleitegeier, DAX und...
geschrieben von pharaox
als Antwort auf eko vom 16.10.2008, 12:32:11
Oho eko,

Du kannst ja ganz schön aggressiv werden, wenn Du meinst im Recht zu sein! Aber für ganz so blöd darfst Du mich nun auch nicht halten. Denn, dass Du für Deine Arbeit, oder Deine Aussagen gerade stehen musst, sollte sogar Dir klar sein. Aber die Bankbosse müssen das nicht!!! Nur darauf bezieht sich meine Aussage. Wenn ein Bankboss wie Herr Ackermann im Jahr 12 Mio. Euro verdient und seine Leute derartige Geschäfte machen lässt muss dass doch jeden normal denkenden Menschen die Schamröte ins Gesicht treiben. Und eko, da kannst Du Dir noch so viel Mühe geben, etwas ist nicht in Ordnung in dieser Welt. Auch ist es mir ein Rätsel, wie Du die Politik in Berlin so bedingungslos hinnimmst, aber das ist Dein Problem!

pharaox
eko
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Re: Pleitegeier, DAX und...
geschrieben von eko
als Antwort auf pharaox vom 16.10.2008, 23:51:42
@ pharaox:

Tut mir Leid, aber das ist eben Dein Tenor: Sobald man sich darum bemüht, die von Dir in Schieflage gebrachte Ansicht etwas zu berichtigen, werden einem Sätze wie

Zitat: "Auch ist es mir ein Rätsel, wie Du die Politik in Berlin so bedingungslos hinnimmst"

entgegen gehalten. Wo bitteschön, habe ich geschrieben, dass ich die Berliner Politik "bedingungslos" hinnehmen würde. ?

Das ist doch das Teuflische, dass es immer gleich so dargestellt wird, nur, weil ich nicht in Eure unqualifizierten Schimpfkanonaden mit einfalle, frei nach dem Gesetz:"Wer nicht für uns ist, ist gegen uns".

Und da wunderst Du Dich, wenn meine Wortwahl etwas kräftiger wird? Tut mir Leid, aber ich hab was gegen Stammtischparolen

--
eko

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enigma
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Re: K u r s f e u e r w e r k
geschrieben von enigma
als Antwort auf longtime vom 16.10.2008, 08:20:02
Heute klingen sie wirklich wie ein Witz, die “Berühmten letzten Worte” von Pleite- oder Fast-Pleite-Banken, die die Süddeutsche Zeitung in ihrem Magazin gesammelt hat unter dem Titel:
“So klingen Ruinen”

Nachfolgend ein Auszug::

HYPO REAL ESTATE
»The architects of finance«
(»Die Architekten der Geldwirtschaft«)
Bürgschaft und Notkredit über insgesamt 50 Milliarden Euro. Schon zweimal stand der Dax-Konzern kurz vor der Pleite.

LEHMAN BROTHERS
»Where vision gets built«
(»Wo die Vision entworfen wird«)
Verluste: mehr als acht Milliarden Dollar. Die viertgrößte Investmentbank der USA meldete kürzlich Insolvenz an

AIG american international group
»No one knows more about the risks«
(»Niemand weiß mehr über Risiken«)
Verluste: mindestens 18 Milliarden Dollar. Die US-Notenbank rettete den größten Versicherungskonzern der Welt mit Krediten über 123 Milliarden Dollar.
.(.....)

Aber auch die Deutschen/Europäer hatten einige markige Sprüche auf Lager:

(.....)
SÄCHSISCHE LANDESBANK
»Sächsisch als Erfolgsprinzip«
Verluste: bis zu 1,2 Milliarden Euro.
Die Landesbank Baden-Württemberg hat die Sachsen LB übernommen, nachdem das Land Sachsen sich bereit erklärte, mit 2,75 Milliarden Euro zu bürgen.


BAYERISCHE LANDESBANK
»Maßgeschneiderte Finanzlösungen ­ made in Bayern«
Abschreibungen von bis zu fünf Milliarden Euro. Die Zukunft der halbstaatlichen Bank ist ungewiss, derzeit wird eine Fusion mit der Landesbank Baden-Württemberg diskutiert wie auch eine Teilprivatisierung.

FORTIS
»Here today, where tomorrow?«
(»Heute hier, morgen wo?«)
Staatliches Rettungspaket über 11,2 Milliarden Euro.
Der belgisch-niederländische Verbund zählt zu den zwanzig größten Finanzdienstleistern Europas und wurde nun teilweise verstaatlicht.“
(,,,,,)


Ja, da haben die fähigen Architekten wohl irgendwie eine tragende Wand vergessen,
die Visionen hat sich der Pleitegeier einverleibt, das Wissen über Risiken hat offensichtlich nicht vor solchen geschützt, die Maßschneiderei verändert sich in Richtung Konfektion und “Heute hier, morgen wo?” klingt ja fast wie Prophetie - aber so war`s wohl nicht gedacht.


Alles bei Bedarf nachzulesen:
hier:


--
enigma
longtime
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Re: K u r s f e u e r w e r k zur Wiederwahl Müntes
geschrieben von longtime
als Antwort auf enigma vom 17.10.2008, 07:45:21
Tolle Aussichten. Die Strologen, äh: Astrologen schwärmen:

Das Zeitfenster der Wahl für Franz Müntefering ist chichi verkittet, so das ihn keine Heuschrecke und kein Krokodil bei seiner Wiederwohl wählen oder sonst wie schlagen kann.
Ja, auch das „starting window“ für die Rede von Franz Müntefering auf dem Wohltätigkeitskongress, auf dem er wieder Zweiter Papst werden will, ist optimaal und mondial und rhetoral und semi-anal optimal.

Also. Ja!

Wir brauchen keine Pfläumchen, äh: Däumchen zu drücken. Nicht mit der Zunge zu schnalzen. Unser Herz wird schlagen. Wir brauchen nicht hinzuhören.
Zur Not können wir uns erkundigen, was ein Zeitfenster ist:

S. TIPP!

--
longtime
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Re: K u r s f e u e r w e r k zur Wiederwahl Müntes
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 17.10.2008, 08:26:28
Vom Konklave des Vorsitzenden Münte:

Fortsetzung der Geheimdurchwahl, äh: durchsage:
Herr Münte ist Müntefering und ein Redner von Voll-Maß und Kurzsatzformat? Isn’t he Queen, äh: King? – Willy the Zero.

Der Ex- und Prae-Vorsitzende wird sprechen am Samstag, äh, am Wochenende in Berlin, wird Müntefering in Berlin, äh, ja - zum SPD-Chef, also zum Versuchsvorsitzenden, im Vorfeld der Buchmessen, auf dem er sich seinen Obelpreis für Literatur abholen kann.
(Es gilt der gebrochene, äh: gesprochene Text:)

„Damit will ich nicht erst anfangen, sondern sofort aufhören:
Der Veritas-Meister Richling ist nicht in der Gewerkschaft und nicht in der Partei. Äh, in der SEPD! Er ist ein Klassenclown. Ich aber bin ein Partei-Kassenclown.
hat Münteferings Redestil einmal so karikiert:
Also, er hat gesagt. Und ich kann das hier nochmals ablesen, aber ich versteh es nicht.
Weniger ist mehr. Gut. Aber mehr ist auch mehr. Aber mehr ist auch weniger. Das heißt nichts anderes, als dass weniger weniger ist.
Deshalb schwätze ich einfacher; und aus meiner Hose riecht es nicht voll:
Wir können den Menschen ohne Furcht und Adel sagen: Wir sind die Sozialdemokraten. Wir gestalten das Land neu und erneuern Deutschland. Wir sorgen, dass es nach vorne geht. Wir wollen dieses Land sozial und demokratisch gestalten. Das ist unsere Aufgabe. - Opposition ist Mist. – Aber (Ach so, das „ABER“ habe ich gestrichen. Und das wollte ich weglassen. Kürze gibt keine Fürze. -Äh. Rhetorisch streichen: So: ätsch!)

Aber dennoch: Die Fraktion ist gut, die Partei auch. Ich auch. Glück auf! – Amen!
(Das habe ich meiner Frau in die Handpflege hinein versprochen!)
Und: Halleluja!
Das hat mir Frau Merkel aufgetragen! Lasset uns singen, äh: siegen!

Pups Scriptum.
Oder: Gesagt, getan:
Aber die Finanzkrise?
Da bin ich Ak-, äh: Ignorant! Wir werden wir uns gewöhnen, wir in der DAXOkratie. Äh, an sie.
Ich lasse mich nicht verhöhnen. Von Richling nicht. Und nicht vom DAX.
Ich bin Münte. Amen. Allerseelen! Ich werde die SPD quälen.

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pharaox
pharaox
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Re: Pleitegeier, DAX und...
geschrieben von pharaox
als Antwort auf eko vom 17.10.2008, 00:11:16
Tut mir leid eko,
aber Stammtischparolen verbreitest Du, weil man sich Deiner Meinung nicht anschließen kann! Nur Du musst natürlich nicht haften, wenn es zum Äußersten kommen sollte. Was helfen Dir dann Anteile, die die Regierung gekauft hat von den maroden Banken? Aber Du hast ja jahrelang ein grundsolides Bankhaus geleitet! Träumer haben wir schon genug, da kommt es auf einen mehr oder weniger nicht an. Wenn wir so gewirtschaftet hätten, wären wir schon lange Pleite. Nur wir hafteten für unser Tun, die Banker heute nicht!!!
Gruß
pharaox
longtime
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Re: Pleitegeier, DAX und...
geschrieben von longtime
als Antwort auf pharaox vom 17.10.2008, 18:34:32
Fortsetzung mit einem neuen Text?

Das "Wort zum Sonntag" zum Finanz-Skandal (diesen Begriff verwendet niemand; man hält den Schwindel für normal!), gesprochen von Schwester Jordana Schmidt:

Text:
http://www.daserste.de/wort/sendung.asp

Als Video im TIPP:

--
longtime
pelagia
pelagia
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Re: Börsenspiel
geschrieben von pelagia
als Antwort auf longtime vom 20.10.2008, 21:52:38
Heute gelesen in. Stuttgarter Zeitung Nr.246, Seite 29 (Kultur)

Neue Runde im Börsenspiel!
Gelernt ist gelernt
Von Rupert Koppold


Wer hat eigentlich den Dax erschossen? Ein uns vorliegendes Dokument legt den Verdacht nahe, dass es der - freilich entschuldbare - Fehler einer Zockerrunde war. Deren "Planspiel Börse" ist nämlich "ein Wertpapiertraining nach dem Prinzip des Learning by Doing". Und weil ja recht viel getan wurde - Milliarden verbrannt, Banken versenkt, Staat angepumpt - wurde sicher auch viel gelernt. So dass wir die neue Hatz auf den Dax, also die gerade gestartete neue Runde im "Planspiel Börse" voller Zuversicht verfolgen. Wie? Das Spiel wird gar nicht von Lehman Brothers, Hypo Real Estate und Co. gespielt? Es ist ein seit über 25 Jahren laufendes Projekt der Sparkassen für unsere Schulen? Es geht um "die Vermittlung von wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Zusammenhängen"? Aha.

Bei diesem "Planspiel Börse", so lobt die Bundesbildungsministerin Annette Schavan, lernen die Schüler "spielerisch sehr viel über die Funktionsweise der Wirtschaft" und "die Mechanismen der Finanzmärkte". Mehr als 30 000 Schülerteams sind jetzt - "in diesen turbulenten Zeiten" - wieder damit beschäftigt, mit jeweils 50 000 Euro fiktivem Startkapital aus 175 Wertpapieren auszuwählen, darunter auch Investmentfonds. Sieger ist am Ende das Team, das die wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Zusammenhänge am besten begriffen, also am Ende das meiste Geld rausspekuliert hat. Jawohl, so geht"s, so haben es inzwischen Generationen echter Broker in der Schule gelernt. Auf Wertpapierlistenplatz 88 taucht übrigens unverdrossen Hypo Real Estate auf. Kaufen? Sowieso.Wenn"s schief geht? Ist ja alles bloß ein Spiel!



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pelagia
miriam
miriam
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Re: Börsenspiel
geschrieben von miriam
als Antwort auf pelagia vom 21.10.2008, 13:12:50
Pelagia, es tut mir wirklich Leid - aber ich möchte dies doch richtigstellen.
Gespielt wurde Monopoly - und dies auf dem Nifo auf dem ich das Spiel vor sehr sehr langer Zeit auch spielte. Und mit genau so gründlichen Kenntnissen.

Nur war mir nie der tolle Gedanke gekommen dies mit einem Börsenspiel zu kombinieren.

Bestätigt wird meine Behauptung sogar von Wiki:

"Monopoly (englisch für Monopol) ist ein bekanntes Brettspiel. Ziel des Spiels ist es, ein Grundstücksimperium aufzubauen und alle anderen Mitspieler in die Insolvenz zu treiben."

Siehst du? Dies ist auch gelungen. Wenn ich dies damals gewusst hätte...

--
miriam

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