Literatur Der "Literatur-Ratefred" Runde XIV - Das grosse DichterInnen und AutorInnen - Raten

Hallo liebe Rätselfreundinnen und Freunde und alle, die es werden möchten!

Runde XIII ist eröffnet, sobald in Runde XII das letzte Rätesel gelöst wurde!

Es werden DichterInnen und AutorInnen aus allen Ländern und Zeiten geraten.

Bitte formuliert Eure Fragen so, dass man ein paar Anhaltspunkte hat - sie dürfen auch versteckt sein ...

Es wäre schön, wenn Ihr dann zu den geratenen Personen nach Lösung des Rätsels auch noch etwas schreibt, beispielsweise ein Gedicht oder einen Hinweis auf einen besonders guten Roman, den ihr kennt oder eine Anekdote. Na und ein Link zu einer Künstlerbiografie wäre ganz toll!

Weiterhin viel Spass!

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angelottchen

im Auftrag von Chris, Oberquizmasterin

.....und weils so schön passt, stell ich doch gleich einmal die erste Frage ein:

Der gebürtige Ostpreusse war geradezu ein Universalgenie und seine Lebenslinie führte dementsprechend auch nicht stringent vom Anfang bis zum Ende sondern in wilden Zick-Zacklinien durch zig Studien, Interessen und Berufe. Übersetzer, Komponist, Autor ... und in gewisser Weise wohl auch ein Messie, sofern man darunter jemanden versteht, der alles sammelt aber eben nicht vermüllt ...
Und er machte sich Notizen ... zu allem und überall. So gehören zu seinem Nachlass fast 10.000 Briefe und über 35.000 Blätter handschriftlicher Notizen und Tagebuchaufzeichnungen... alle Seiten beidseitig beschrieben ... leider sehr unbekannt aber ein absolutes Sprachgenie ...

Mal sehen ob Ihr da sschon eine Fährte findet ..
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angelottchen

Hallo Angelottchen,

das schien ja wirklich ein Universalgelehrter zu sein, dieser Jürgen von der Wense (1894 - 1966). Vieles, was ich über ihn gelesen habe, passt auf deine Beschreibung.

Gruß
welling

Und danke für das Einrichten der neuen Raterunde und für deine Aufgabe

Du bist einfach zu klug für diese Welt )
Grossartig! Du bist der erste Mensch neben meinem Bruder, der mir "begegnet" und Jürgen von der Wense kennt.

Ich habe hier in Literaturkritik.de eine lesenswerte Kurzbiografie über ihn gefunden, die schon einiges über ihn verrät.

Kurz-Bio

aber spannender und ausführlicher ist die Seite des Wense Forums Kassel (s.u.)

Ich bewundere immer wieder, wie solche Menschen wie Wense das alles in einem Leben leisten konnten - und das oft nicht "nur" hinter einander sondern parallel.

Hier ein "Selbstportrait"



Nur ein Ausschnitt für alle LesemuffelInen:

"Er muss wohl eine Art Genie gewesen sein: Musiker, Komponist, Dichter, autodidaktischer Landeskundler, Übersetzer, Sprachenerkunder - einmal schrieb er: "Ich lerne jetzt mongolisch, um eine Königschronik von 1400 nachübersetzen zu können, eine der ergreifendsten Balladen der menschlichen Überlieferung, in Granit geschrieben!" Ein Universalgelehrter, ein fleißiger Mann, aber auch ein Besessener, der sich seinem Leben hingab, ohne Kompromisse. " ...



Ich hoffe, das macht neugierig und freue mich auf das nächste Rätsel ..


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angelottchen

Ich hatte auch noch nie was von Jürgen von der Wense gehört.
Kompliment an Welling!

Und an dich Angelottchen, danke für das Rätsel - das war eine großartige Idee!!!
Und jetzt werde ich mal etwas ausführlicher in den Links schmökern...


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cecile

Hallo, Angelottchen und Cecile,


ich sage es mal mit einem "Bonmot", das Goethe den Orest im 3. Aufzug, 1. Auftritt, seines Schauspiels "Iphigenie auf Tauris" aussprechen lässt: "Zwischen uns sei Wahrheit". Auch ich habe noch nichts von unserem Autor gelesen, sein Name fiel vor Jahren allerdings mal in einem privaten Gespräch mit einem Bekannten aus Paderborn im Zusammenhang mit Wanderungen in der Heimat. Von der Wense hat sich wohl gerne im Sauerland und in Paderborn umgetan. Allerdings, Angelottchen, ohne www. wäre ich dir nicht so schnell auf die Schliche gekommen, wenn überhaupt.
Auch von mir noch eine Information zu ihm.

Ich werde dann in den nächsten Tagen ein Rätsel einstellen.

Gruß

welling

Freut mich, Euch so eine Perle servieren zu können. Er fiel mir schlagartig wieder ein, als ich mich neulich im Chat mit jemandem über Robert Walser unterhielt, und ich denke, zwischen beiden gibt es viele Parallelen.

Auf der Seite des Deutschlandfunk schreibt man über ihn:

Dieser erstaunliche Sonderling, dieser absolute Nicht-Literat gehört an hervorragende Stelle in jener überfälligen Geschichte der geheimen deutschen Literatur, von der ich immer träume

schwärmte Botho Strauß. Ja, in der Tat, von Adalbert Stifter bis Peter Handke ist die deutschsprachige Literatur wahrlich nicht arm an inspirierten Landschaftsschilderungen. Aber bei Jürgen von der Wense findet man diese hohe Temperatur, diesen Beschreibungsfuror und "naiven" Verehrungswillen, der nur an einen anderen Dichter denken lässt: den unergründlichen Robert Walser. Beide waren kostbare, durch und durch poetische Figuren, artistische Höhenwanderer mit einem sicheren Gespür, den hohen Ton nicht zu überreizen, ihn durch Anfälle burlesker Selbstdemontage auszubalancieren. Selbst Leute, die normalerweise nur mit dem Restaurantführer im Gepäck von Event zu Event unterwegs sind, dürfte Wenses Feuer beeindrucken, denn es gelingt ihm, diese Landstriche, wo der Hund begraben liegt, Ereignis werden zu lassen. Wer das wunderschöne Buch Wanderjahre, das der Freund und Nachlaßverwalter Wenses Dieter Heim jetzt herausgegeben hat, aufschlägt und nur ein bisschen anfällig ist für poetische Qualitäten, der gerät in den Sog dieser ganz eigenen reizvollen Mischung aus geologischem Expertenscharfsinn, metaphysischer Trunkenheit und kindlich koboldiger Unmittelbarkeit, oder, um Wense selbst zu zitieren,

dieser kühnen Verbindung von freier Dichtung und pünktlicher Wissenschaft, voll von Realien, alles einwebend in den universalen Traum, in dies herrliche Eine Leben und Lebensgeheimnis.

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angelottchen

Hej, Welling!

Ich (und ich sage: wir...) warten auf dein Rätsel!

"Wissen ist so ziemlich das einzige auf der Welt, was auf der Straße liegt und wovon sich jeder nehmen kann, soviel er Lust hat." Thomas Mann.

Er konnte nicht wissen, dass auch in einem e-Medium wie ST Wissen oder gar Über-Wissen in den Zeilen aufbereitet liegt.

Aufauf, sagte man dem Apfelbaum, als er einstürzen sollte im ersten Herbstwind.
"Ach. Ich mach noch weiter, vielleicht kommt noch ein Leser mit Gedichten im Kopp vorbei", knarrte er.

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longtime

"Dem Mann kann geholfen werden." (Schiller, Die Räuber, 5. Akt, 2. Szene)

Damit das Warten nicht zur Plage wird, ein neues Rätsel.

Die gesuchte englischsprachige Autorin wurde in der 1. Hälfte des vorigen Jahrhunderts geboren und sie veröffentlicht noch. Neben der Schriftstellerei hat (hatte) sie noch einen anderen Beruf, der in der Nähe ihrer Kunst angesiedelt ist.

Romane, Kurzgeschichten, Gedichte sind die wichtigsten Textformen. Sie beschäftigt sich aber auch mit gesellschaftlichen Problemen ihres Landes. Mindestens eines ihrer Werke wurde verfilmt, ihre Werke wurden in -zig Sprachen übersetzt.

Ich lese momentan einen ihrer Romane, für den sie einen Preis erhielt, nicht der einzige übrigens, der ihr zuteil wurde.
Sie schreibt so gut, so lebendig und kreativ, dass ich sehr froh über die Begegnung mit ihrem Werk bin. Nach kurzem Einlesen erkennt der geneigte Leser, dass da eine Künstlerin von hohem Rang am Werke ist. Einge von euch werden sie gelesen haben.
Nun noch eine Textstelle: (Es geht dabei um Gekritzel an den Wänden einer Gaststättentoilette)
"Die zurzeit beste Sequenz ist die in der mittleren Kabine. Der erste Satz ist mit Bleistift geschrieben, in abgerundeten Buchstaben, wie denen auf römischen Sarkophagen, tief in die Farbe eingeritzt: Du sollst nichts essen, was du nicht selbst töten würdest.
Dann, mit grünem Filzstift: Du sollst nichts töten, was du nicht selbst essen würdest.
Darunter mit Kugelschreiber: Du sollst nicht töten.
Darunter mit lila Filzstift: Du sollst nicht essen.
Und darunter, die bis dato letzte Fortschreibung, in kühner schwarzer Schrift: Scheiß-Vegetarier - Alle Götter sind Fleischfresser."
(Diese letzte Fortschreibung hat eine der Protagonistinnen des Romans dort hinterlassen)

Und nun frohes Raten

Gruß

welling

Stammt besagte Autorin aus Kanada und hat Literáturwissenschaft studiert?
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heijes