Forum Kunst und Literatur Literatur Für Rätselfreunde. Runde XVI

Literatur Für Rätselfreunde. Runde XVI

welling
welling
Mitglied

Re: Für Rätselfreunde. Runde XVI: Enzensberger
geschrieben von welling
als Antwort auf enigma vom 24.03.2009, 07:35:56
Hallo Enigma,

Und die Dinge stehen gut. In diesem Fall können wir die Möglichkeitsformen "hätte" und "könnte" außen vor und der Wirklichkeit den Vortritt lassen - küzer gesagt, ich meinte Monika Maron und ihren Roman "Animal Triste". Aus ihm hatte ich zitiert. (Frankfurt 1996, S. Fischer Verlag, S. 90 f.)
Du hast schon wesentliche Informationen geliefert. Ich gebe euch noch Rezensionen zu ihrem vorläufig letzten Roman "Ach Glück", den ich nicht gelesen habe.

Dir und longtime danke fürs Mitraten. Ich freue mich auf neue Aufgaben, die ich - neben dem Ratespaß - nahezu immer auch als Anregungen und somit Bereicherungen auffasse.

Gruß

welling

longtime
longtime
Mitglied

Re: Für Rätselfreunde. Runde XVI: Monika Marorn
geschrieben von longtime
als Antwort auf welling vom 24.03.2009, 08:49:02
Bei der Monika Maron war ich natürlich auf ihren ersten, Aufsehen erregenden Roman "Flugasche" (1981)- wg. des Luftverschmutzungsproblems konnte es nicht in der ach so wahrheitsliebenden DDR erscheinen. Der stammte aber ja nun nicht aus dem genannten Dezennium und konnte nicht gemeint sein.
Was mit "Animal triste" (1996) so revolutionär war, ist mir nicht eingefallen.

Aber:
Danke für die prima Textpassage daraus, die ein schönes, sprachliches Bild der Entwicklung in der Schmetterlingsmetapher entfaltet.
Das ließ sich gut googeln.

Beim nächsten Mal habe ich vielleicht mehr Glück oder Findegeist.

-
longtime
welling
welling
Mitglied

Re: Für Rätselfreunde. Runde XVI: Monika Marorn
geschrieben von welling
als Antwort auf longtime vom 24.03.2009, 09:25:47
Hallo longtime,

neben vielen anderen fand ich die Textstelle auch besonders gelungen.

Mein"..in einem ihrer Romane" bezog sich auf "Flugasche", erschienen außerhalb des letzten Dezenniums. Noch klarer hätte ich dann "einen anderen ihrer Romane..." gesagt. Dann hättest du dir wohl Mühe erspart.

Aber: Sie, diese Mühe, ist selten schädlich ))

Gruß
welling

Anzeige

enigma
enigma
Mitglied

Re: Für Rätselfreunde. Runde XVI: Monika Marorn
geschrieben von enigma
als Antwort auf welling vom 24.03.2009, 10:01:54
Ein neues Rätsel zum Wochenende:

Gerne hätte ich einen Schriftsteller eingestellt, der mich zurzeit sehr neugierig macht, obwohl ich noch nichts von ihm gelesen habe. Aber in Kürze bekomme ich ein Buch von ihm und kann dann nur hoffen, dass ich noch irgendwann einmal richtig geraten haben werde, um Autor und Buch in Form eines Rätsels präsentieren zu können. )

Zunächst also, hier und jetzt, suche ich noch einmal eine Frau, deutschsprachig, geboren in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Nach dem Studium arbeitete sie in verschiedenen Berufen, als Journalistin, Übersetzerin und Redakteurin.
Auch im Fernsehen spielte sie eine Rolle (aber keine Rollen, so weit ich weiß...).

Sie nahm sich häufig sozialer Themen an, sehr realitätsnah, meist beschrieb sie erlebte und nicht erfundene Situationen.

So ist auch das Buch, das ich von ihr in den Achtzigern gekauft und gelesen habe, kein Roman, sondern eher eine Dokumentation. Eine Dokumentation über die Hintergründe zu einem tragischen Geschehen.
Obwohl das Buch über 20 Jahre alt ist, erweist sich das Thema als erstaunlich aktuell - leider!

Erst spät, sehr spät in ihrem Leben, wurde meine Gesuchte freie Schriftstellerin und fand auch zur Lyrik.
Zusätzlich übernahm sie noch eine weitere Tätigkeit.

Sie hat einige Preise für ihr Wirken erhalten, meist regionale, was aber keineswegs gleichbedeutend mit unwichtigen Auszeichnungen ist.

Die gesuchte Autorin lebt nicht mehr.

So, nun höre ich erst mal auf und erwarte mit gespannter Aufmerksamkeit Eure Antworten.

Gruß
--
enigma
enigma
enigma
Mitglied

Re: Für Rätselfreunde. Runde XVI: Monika Marorn
geschrieben von enigma
als Antwort auf enigma vom 28.03.2009, 17:24:56
Ein weiterer Hinweis:

Die Kriegsjahre verbrachte meine Gesuchte in Schweden und übersetzte von dort aus Schriften aus der Widerstandsbewegung gegen die deutsche Besatzungsmacht.

Vielleicht hilft das weiter.

Gruß
--
enigma
enigma
enigma
Mitglied

Re: Für Rätselfreunde. Runde XVI: Monika Marorn
geschrieben von enigma
als Antwort auf enigma vom 29.03.2009, 09:25:57

Das habe ich noch vergessen, u.a. hat sie auch Kaj Munk übersetzt.

Gruß
--
enigma

Anzeige

welling
welling
Mitglied

Re: Für Rätselfreunde. Runde XVI: Monika Marorn
geschrieben von welling
als Antwort auf enigma vom 29.03.2009, 10:32:52
hallo Enigma,

es gibt mehrere Übersetzerinnen des Werkes von Kai Munk. In die enge Wahl habe ich Elsa Carlberg und Gudrun Cavin genommen und entscheide mich für Elsa Carlberg. Bin ein bisschen nach dem Ausschlussverfahren vorgegangen, biografische Daten habe ich nicht gefunden. Elsa Carlberg hat aus dem Schwedischen übersetzt, so mag es sein, dass sie dort auch zeitweilig ihren Wohnsitz hatte. Aber, wie gesagt, alles etwas vage.
Aber vielleicht finden Mitrater(innen) ja Biografisches.

Gruß

welling
enigma
enigma
Mitglied

Re: Für Rätselfreunde. Runde XVI: Monika Marorn
geschrieben von enigma
als Antwort auf welling vom 29.03.2009, 11:54:49
Hallo Welling,

Du bist sehr nahe dran, aber ich meine noch eine andere Übersetzerin, der nach den Informationen, die ich mir “angelesen” habe, vor allem die Übersetzung einiger Predigten von Munk zu verdanken ist.

Aber Du wirst ganz schnell wissen, von wem ich spreche, wenn Du dies hier liest:

Die Gesuchte war die Mitbegründerin (und Redakteurin) eines “Magazins”, das der Wochenendausgabe einer Zeitung ihres Landes beilag und von der Max Frisch gesagt haben soll, dass er dieses Magazin für unvergleichlich besser hielte als das Magazin der “Zeit”.

Und u.a. Adolf Muschg und Hugo Loetscher haben sie mit Nachrufen gewürdigt.

Gruß

--
enigma
welling
welling
Mitglied

Re: Für Rätselfreunde. Runde XVI: Monika Marorn
geschrieben von welling
als Antwort auf enigma vom 29.03.2009, 12:51:21
Hallo Enigma,

es muss wohl an der Mathematik liegen, in diesem Fall an Gleichungen mit 2 Unbekannten, an und für sich nichts Besonderes, schlimmer schon, wenn in Textaufgaben Wasser aus mehreren Rohren in ein unschuldiges Becken fließt oder wenn 2 Radler oder Flugzeuge oder was immer starten, der eine um 8, der andere 10 Minuten später und wenn jemand unbedingt wissen will , wann, da sie ja nicht in eine Richtung fahren, sondern von unterschiedlichen Orten aufeinander zufahren oder -rasen, sie einander treffen, es muss also wohl daran liegen, dass ich die

Schweizerin Laure Wyss

übersehen habe. Sie könntest du meinen, zumal sie das Tages-Anzeiger-Magazin mitbegründet hat.

Ihr traue ich auch zu, dass sie Kluges zu unseren "Bildungsanstalten" schreiben könnte, wenn sie denn noch schriebe. Es gibt eine Fernsehsendung, sie heißt "neues aus der Anstalt" und wird wohl etwa alle 4 Wochen gesendet, wenn ich nicht irre, als Großvater erlebe ich täglich neues aus der Anstalt.

Nun noch zum PPP, nichts, das explodiert, heißt nur Partizip Perfect Passiv, die alten Lateiner liebten und nutzten ihn, vor mehreren Jahrzehnten habe ich ihn in einer engen Schulbank kennengelernt, nun holt mich die Vergangenheit wieder ein.

Gruß

welling
enigma
enigma
Mitglied

Re: Für Rätselfreunde. Runde XVI: Monika Marorn
geschrieben von enigma
als Antwort auf welling vom 29.03.2009, 17:08:12
Hallo Welling,

nun hast Du sie natürlich, ja, Laure Wyss habe ich gemeint.
Aber eigentlich bin ich ganz froh, dass Du sie zunächst etwas aus dem Blickfeld verloren hattest, sonst wäre ich nicht in den Genuss Deiner witzigen Vergleiche gekommen. ))

Und jetzt lasse ich ganz langsam Wasser aus mehreren Rohren fließen, und da fließt mit ein, dass ich vor Jahren die Dokumentation “Ein schwebendes Verfahren” - Mutmaßungen über die Hintergründe einer Familientragödie - von Frau Wyss gelesen habe.
Darin beschreibt sie , wie ein junger Mann türkischer Herkunft seine Eltern umbrachte ohne von außen erkennbaren Grund.
Die Familie war Frau Wyss bekannt.

Sie schrieb die Dokumentation, weil sie nicht verstehen konnte, wie diese Zerstörung stattfinden konnte, erhielt aber nach ihren Recherchen letztlich keinen Aufschluss über die Motive des Täters, jedenfalls keine eindeutigen Erklärungen oder Antworten.

Im 10. Kapitel des Buches resümierte die Autorin:
“Die Zerstörung fand allmählich statt; oder: Unsere eigene Machtlosigkeit”
Und weiter: “Die Geschichte ist zu Ende. Es gibt keine Erklärungen. Die einzige Hoffnung, die bleibt, ist, eine nächste Geschichte zu vermeiden.”

Eine relativ ausführliche Kurz-Biografie von Frau Wyss ist beim Limmat-Verlag Zürich zu finden.

Ein Interview von Moritz Leuenberger mit Laure Wyss zum Uno-Tag des Alters nachzulesen im Linktipp!

Und hier noch einige Informationen über Frau Wyss bei Wapedia.


Einen schönen Sonntag noch und Gruß

--
enigma

Anzeige