Literatur Gevatter Tod, Bruder Hein, Freund Hein - ist jeglicher T o d männlich?

Klar, enigma, war mir grad so eingefallen.

Wenn ich hier auch nicht mit immenser Büldung glänzen kann, so habe ich doch manchmal den einen oder anderen brauchbaren "Einfall".

Überlege grade, ob ich die Etymologie von "Einfall" kenne .... von Zufall kenne ich sie jedenfalls.

Liebe Grüße
loretta

Buttervogel ???? ... nicht Butterflieger?

Butterfliege wäre die genauere Eindeutschung von butterfly.

….. egal auf jeden Fall ist es ein Pfauenauge.

Genau!

Etymologie????? Wusste bis eben noch nicht mal, was das ist.

Verzeih! Für mich ist die Wortherkunftserklärungswissenschaft so alltäglich wie ein Leberwurschtweckle (aber das kennst du doch?).

Das deutsche Wort "Schmetterling" ist dem englischen Wort viel näher, als man allgemein glaubt.

Und es ist gar kein ürsprünglich deutsches Wort, sondern ein slawischen, genauer tschechisches.

Ich hoffe, du kennst Bedrich Smetana? Auf deutsch hieße der Friedrich Buttermilch/Sahne.

Im ostdeutschen Raum kennt man

Schmet|ten, der; -s tschech. (ostmitteld. für Sahne);

(c) Dudenverlag.

Auch der Schmand dürfte bekannt sein.

Schmant, auch Schmand, der; -[e]s (landsch. für Sahne; ostmitteld. für Matsch, Schlamm);

(c) Dudenverlag.

Von diesem Wort kommt der deutsche Schmetterling; das Wort bedeutet Buttermilch- oder Sahnekerl. Das -ling kennt man ja von Jüngling, Schönling, Frischling etc.

Hinter der Namensgebung steht die Beobachtung, dass diese Sommervögel gern ans Butterfass gingen. Das Wort ist zuerst in Sachsen, dem Nachbarland Böhmens bezeugt.

Dazu auch noch Kluge:

Schmetten
Substantiv Maskulinum "Rahm" peripherer Wortschatz omd. (17. Jh.) Entlehnung. Wie Schmant entlehnt aus Cech. (usw.) smetana "Milchrahm". Schmetterling.
Bielfeldt (1965), 23;
Eichler (1965), 120f.;
Bellmann (1971), 134f. Cech

Schmetterling
Substantiv Maskulinum Standardwortschatz (16. Jh.) Stammwort. Zunächst in Sachsen bezeugt. Das Wort gehört zu Schmetten "Rahm" wie Buttervogel, ne. butterfly usw. (weil sich Schmetterlinge gerne auf Milchgefäße setzen). Darauf weisen vor allem mundartliche Bezeichnungen wie Milchdieb, während sonst auch ein Anschluß an schmettern (in bezug auf das Schlagen der Flügel) denkbar wäre.
Bierwirth, H. C. BGDSL 15 (1891), 387-389;
Oehl, W. FS Schuchardt (1922), 3, 102-108;
Hermodsson, L. SN 64 (1992), 92f.;
Röhrich 3 (1992), 1374. deutsch d

Kluge ist übrigens DAS etymologische Wörterbuch, neben dem Pfeifer. Unverzichtbar fürGermanisten und Sprachkundler.

Gruß

Aha, intressant, was lehrt mich das?

Dass die Österreicher die Arschkarte haben, aber halt, grübel ....
vielleicht gibt es ja Ober(s)schmetterlinge.

gelehrige Grüße
loretta

Den Ausdruck Buttervogel kannte ich allerdings nicht - auch schön!!

Hier noch ein paar Bezeichnungen für diese Falter:

Schmetterling,
auch Honigsauger, Butterfliege, Schmandlecker und Schmattling, Milchdieb, Molkenstehler und Buttervogel oder Müllermaler, Lattichvogel und Sommervogel

Um wieder zum Ausgangsthema zu kommen.

Lessing hat in der kleinen Abhandlung "Wie die alten den Tod gebildet" den großen Unterschied zwischen der antiken Sicht des Todes und der christlichen aufgezeigt.

Hier die Titelvignette



Der Text ist hier zu finden: Lessing Wie die Alten den Tod gebildet

Der Text ist hier zu finden: Lessing Wie die Alten den Tod gebildet

Lessing beschreibt das Bild so:

Vor allem aber fällt mir der marmorne Sarg bei, welchen Bellori in seinen Admirandis bekannt gemacht,10 und von dem letzten Schicksale des Menschen erkläret hat. Hier zeiget sich unter andern ein geflügelter Jüngling, der in einer tiefsinnigen Stellung, den linken Fuß über den rechten geschlagen, neben einem Leichname stehet, mit seiner Rechten und dem Haupte auf einer umgekehrten Fackel ruhet, die auf die Brust des Leichnames gestützet ist, und in der Linken, die um die Fackel herabgreift, einen Kranz mit einem Schmetterlinge [415] hält.

Auf der Reproduktion ist der Schmetterling leider kaum zu erkennen.

Und so hätten wir Tod und Schmetterling, der hier die Seele darstellt beieinander.

Sinnig, gell?

Dass die Österreicher die Arschkarte haben, aber halt, grübel ....

Wie kommst du darauf?
Wo war hier von Österreichern die Rede?

Ich glaube, nicht nur ich benötige etwas Aufmunterung -
so habe ich mal den Heinrich Heine bemüht:

Worte! Worte! keine Taten!

Worte! Worte! keine Taten!
Niemals Fleisch, geliebte Puppe,
Immer Geist und keinen Braten,
Keine Knödel in der Suppe!

Doch vielleicht ist dir zuträglich
Nicht die wilde Lendenkraft,
Welche galoppieret täglich
Auf dem Roß der Leidenschaft.

Ja, ich fürchte fast, es riebe,
Zartes Kind, dich endlich auf,
Jene wilde Jagd der Liebe,
Amors Steeple-chase-Wettlauf.

Viel gesünder, glaub ich schier,
Ist für dich ein kranker Mann,
Als Liebhaber, der gleich mir
Kaum ein Glied bewegen kann.

Deshalb unsrem Herzensbund,
Liebste, widme deine Triebe;
Solches ist dir sehr gesund,
Eine Art Gesundheitsliebe.

Heinrich Heine

In diesem Sinne: eine gute neue Woche.

Medea.

Ich glaube, nicht nur ich benötige etwas Aufmunterung -
so habe ich mal den Heinrich Heine bemüht:

Aufmunternd ist auch dies:

Das Fräulein stand am Meere...

Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang.

Mein Fräulein! sein Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.

In diesem Sinne: eine gute neue Woche.

Wünsch ich dir auch!

Gruß

Jesses nochmal ... ist denn der immer noch am Leben!

A.