Literatur Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen "Mala"
Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
Bei einem Wirte wundermild
da war ich jüngst zu Gaste -
ein goldner Apfel war sein Schild,
an einem langen Aste.
Medea
(mir fällt im Moment nicht ein,
wer dieses hübsche Gedicht geschrieben hat)
da war ich jüngst zu Gaste -
ein goldner Apfel war sein Schild,
an einem langen Aste.
Medea
(mir fällt im Moment nicht ein,
wer dieses hübsche Gedicht geschrieben hat)
Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
Das habe ich immer sehr gemocht und es ist von
Uhland.
n.
Bei einem Wirte wundermild
da war ich jüngst zu Gaste -
ein goldner Apfel war sein Schild,
an einem langen Aste.
Medea
Ein hübsches Gedicht, sicher. Aber verrat mir doch mal, wie ein Wirt "wundermild" sein kann. Schmeckt er so oder kann man sich mit ihm die Hände waschen?
--
adam
Es gibt ganz offenbar "wundermilde" Apfelgedichte und humoristische.
Für diese zweite Variante von Apfeltexten empfiehlt sich unbedingt ( allerdings in Prosa)
Ein Apfel ist an allem Schuld
eh klar - von Ephraim Kishon
Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
Lotte,
ein köstlicher Band der Satire, kann ich auch nur
weiter empfehlen.
(ninna, die seit dem Blaumilchkanal 1971-72 fast alles
von Kishon gelesen hat)
ninna
Ja, ninna .... Kishon liebe ich auch .... schade, dass man immer Pausen machen muss - all zu viel auf einmal vertrage ich nicht.
Ich habe jetzt zu unser aller Erbauung ein tolle Seite im Net gefunden:
Ernstes, Liebes, heiter Ironisches.
Es findet sich dort ein Goethezitat:
Ein Autor aus dem 15, Jahrhundert erzählt uns eine köstliche Till Eulenspiegelgeschichte.
Till Eulenspiegel, Episode vom gebratenen Apfel
Es fehlt auch nicht eine Geschiche aus "Tausend und einer Nacht: Geschichte von den drei Äpfeln
Wer sich also " einapfeln will" - hier ist der Link
Ich habe jetzt zu unser aller Erbauung ein tolle Seite im Net gefunden:
Ernstes, Liebes, heiter Ironisches.
Es findet sich dort ein Goethezitat:
Früchte bringet das Leben dem Mann; doch hangen sie selten
Rot und lustig am Zweig, wie uns ein Apfel begrüßt.
Rot und lustig am Zweig, wie uns ein Apfel begrüßt.
Ein Autor aus dem 15, Jahrhundert erzählt uns eine köstliche Till Eulenspiegelgeschichte.
Till Eulenspiegel, Episode vom gebratenen Apfel
Es fehlt auch nicht eine Geschiche aus "Tausend und einer Nacht: Geschichte von den drei Äpfeln
Wer sich also " einapfeln will" - hier ist der Link
Bei einem Wirte wundermild
da war ich jüngst zu Gaste -
ein goldner Apfel war sein Schild,
an einem langen Aste.
Medea
Ein hübsches Gedicht, sicher. Aber verrat mir doch mal, wie ein Wirt "wundermild" sein kann. Schmeckt er so oder kann man sich mit ihm die Hände waschen?
--
adam
Da solltest Du nicht Medea, sondern Ludwig Uhland fragen, den Verfasser dieses Gedichtes, welches übrigens noch mehr Strophen hat. Es handelt sich bei dem Wirt um einen Apfelbaum (siehe unten), zwar schmeckt nicht der Baum so, aber vielleicht seine Äpfel.
Bei einem Wirte wundermild
Da war ich jüngst zu Gaste.
Ein goldner Apfel war sein Schild
An einem langen Aste.
Es war der gute Apfelbaum
Bei dem ich eingekehret
Mit süßer Kost und frischem Schaum
Hat er mich wohl genähret.
--
majana
Die Äpfel, die dieser Baum trug, schienen auch zu schmecken:
In den Äpfeln
Ich kam zu einem Apfelbaum,
In dessen grünen Ästen
Ein krummer Zwerg den frischen Schaum
Der Äpfel sog, der besten.
Um einen Apfel bat ich ihn,
Da fing er an zu rütteln
Und toll und wild und her und hin
So Frucht wie Laub zu schütteln.
Ich ass wie ein begier’ger Mann
Und liess es mich gelüsten,
Nicht achtend, wie der Zwerg begann,
Die Krone zu verwüsten.
Da sang ein Vogel: "Iss, du Held!
Du hast den Witz gefunden:
Das Laub, das mit daneben fällt,
Bedeutet deine Stunden!"
Da jagt’ ich Kobold Unverstand
Herunter aus den Zweigen
Und unternahm, mit Fuss und Hand
Bedacht hinanzusteigen.
Nun sass ich selber auf dem Baum,
Nach Äpfeln auszuspähen,
Und ich genoss den süssen Schaum,
Die Blätter liess ich stehen.
Gottfried Keller
--
enigma
Re: Von Äpfeln (winterlichen, weihnachtlichen und anderen, ästhetischen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich komme noch nicht dahinter,was du uns zu verstehen geben willst
ja das überlege ich mir auch,
vielleicht fiel ihm das Thema ja ein, als er den täglichen Apfel verzehrte,
der angeblich den Doktor fernhalten soll,
aber es ist ihm doch gelungen, einigen einige Kommentare und hübsche Weiterschreibungen zu entlocken, von Adamsapfel bis Kishon,
also hat sich das Thema doch gelohnt
roseluise
Bei einem so offen vorgegebenen Thema kann doch jede/r einstellen, was er oder sie will.
Wie es ja auch bisher geschehen ist, mit assoziativen Anmutungen, eingestellten Fremdgedichten, Links (wie z.B. von Lotte), die etwas zum Thema anbieten, eigenen Gedichten usw.
Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Longtime da irgendwelche “Richtlinien” oder feste Vorstellungen, wie das Thema zu handhaben ist, vorgeben würde. Jedenfalls ist das bisher noch nie geschehen. Er hat die thematischen Vorgaben eigentlich immer offen gelassen für das, was kommt.
Und wenn ich nicht meine “Eigenprodukte” immer gleich wieder zerreissen würde, weil ich sie nicht gut genug finde, dann würde ich auch mal ein eigenes Gedicht einstellen.
So aber langt es wieder nur zu einem, das ein “Könner “ verfasst hat, auf den Apfel bezogen, aber auch etwas frech (“nett frech”, finde ich):
Unterm Apfelbaum
Lieschen kletterte flink hinauf
Bis in die höchsten Äste,
Fing in der Schürze die Äpfel auf
Ihrer Mutter zum Feste.
Ich lag unten, verliebt und faul,
Auf dem Rücken im Grase;
Mancher Apfel fiel mir ins Maul,
Mancher mir auf die Nase.
Jetzt stand Lieschen auf starkem Ast,
Schelmisch sah sie hernieder;
Ihres Leibes liebliche Last
Wiegte sich hin und wieder.
Innig umschlungen hielten sich
Splitternackt ihre Füße,
Taten sich auf und befühlten sich -
Winkten mir tausend Grüße.
Durch das Röckchen sandte der Tag
Seine goldenen Strahlen,
Was darunter geborgen lag,
Farbenprächtig zu malen.
Schimmernd rings um die weiße Haut
Wob sich die gedämpfte Helle;
Welcher Meister hat je gebaut
Prächtiger eine Kapelle.
Kindlich faltet ich da die Händ',
Forderte heiß und brünstig:
Was kein irdischer Name nennt,
Werde dem Sünder günstig.
Sieh, und am nämlichen Abend schon,
Tief in die Kissen gebettet,
Wurden der kindlichen Bitte zum Lohn
Leib und Seele gerettet.
Frank Wedekind
Vielleicht kann je jemand auch mit einer eigenen Satire daherkommen.
Ich jedenfalls werde mich, nachdem ich genüsslich einen Apfel verspeist habe, ins Freie begeben, in die sonnige Kälte.
Macht`s gut und bis dann.....
Gruß von Enigma
Wie es ja auch bisher geschehen ist, mit assoziativen Anmutungen, eingestellten Fremdgedichten, Links (wie z.B. von Lotte), die etwas zum Thema anbieten, eigenen Gedichten usw.
Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Longtime da irgendwelche “Richtlinien” oder feste Vorstellungen, wie das Thema zu handhaben ist, vorgeben würde. Jedenfalls ist das bisher noch nie geschehen. Er hat die thematischen Vorgaben eigentlich immer offen gelassen für das, was kommt.
Und wenn ich nicht meine “Eigenprodukte” immer gleich wieder zerreissen würde, weil ich sie nicht gut genug finde, dann würde ich auch mal ein eigenes Gedicht einstellen.
So aber langt es wieder nur zu einem, das ein “Könner “ verfasst hat, auf den Apfel bezogen, aber auch etwas frech (“nett frech”, finde ich):
Unterm Apfelbaum
Lieschen kletterte flink hinauf
Bis in die höchsten Äste,
Fing in der Schürze die Äpfel auf
Ihrer Mutter zum Feste.
Ich lag unten, verliebt und faul,
Auf dem Rücken im Grase;
Mancher Apfel fiel mir ins Maul,
Mancher mir auf die Nase.
Jetzt stand Lieschen auf starkem Ast,
Schelmisch sah sie hernieder;
Ihres Leibes liebliche Last
Wiegte sich hin und wieder.
Innig umschlungen hielten sich
Splitternackt ihre Füße,
Taten sich auf und befühlten sich -
Winkten mir tausend Grüße.
Durch das Röckchen sandte der Tag
Seine goldenen Strahlen,
Was darunter geborgen lag,
Farbenprächtig zu malen.
Schimmernd rings um die weiße Haut
Wob sich die gedämpfte Helle;
Welcher Meister hat je gebaut
Prächtiger eine Kapelle.
Kindlich faltet ich da die Händ',
Forderte heiß und brünstig:
Was kein irdischer Name nennt,
Werde dem Sünder günstig.
Sieh, und am nämlichen Abend schon,
Tief in die Kissen gebettet,
Wurden der kindlichen Bitte zum Lohn
Leib und Seele gerettet.
Frank Wedekind
Vielleicht kann je jemand auch mit einer eigenen Satire daherkommen.
Ich jedenfalls werde mich, nachdem ich genüsslich einen Apfel verspeist habe, ins Freie begeben, in die sonnige Kälte.
Macht`s gut und bis dann.....
Gruß von Enigma