Musik Zigeunermusik

adam
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Re: Schuhplattler vs Belly Dance ...... :-)
geschrieben von adam
als Antwort auf enigma vom 07.08.2008, 07:27:58
Wirklich enigma,

jeder Kalif wäre in Ekstase geraten, angesichts dieser menschlichen Götterspeise!

Und zum Thema Django Reinhardt, denn der fehlt noch, wenn ich recht nachgelesen habe.

--

adam
enigma
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Zurück zur Zigeunermusik :-)
geschrieben von enigma
als Antwort auf adam vom 07.08.2008, 08:10:20
Hallo Adam,

ja, zurück zum ursprünglichen Thema ist eine weise Entscheidung, denn wir wollen ja nicht das Thema zerstören, sondern haben uns nur zwischendurch mal einen Jux erlaubt.

Ich will mich auch überhaupt nicht über “Belly Dancing” lustig machen, nur die Dame Delilah, bei all`ihren unbestrittenen Fähigkeiten, schmeckt doch sehr nach Hollywood. )
Sie kommt wohl auch aus Kalifornien und unterhält dort ein Studio.
Daher mein bewusst ironischer Zungenschlag, den ich jetzt aber wieder ablege und mich “der Sache” zuwende.

Ja, es gibt wohl kaum jemanden, der Django nicht für den Inbegriff der Zigeunermusik hält.
Aber er hat wirklich Erben.
Ich habe mir die Sendung, auf die Wolfgang hingewiesen hatte, natürlich angesehen. Ich habe sie sogar aufgenommen.
Man lernte dort u.a. mehrere Mitglieder der “Dynastie Weiß” (oder auch Weiss) kennen.
Für mich gab es Riesenunterschiede zwischen dem ältesten Mitglied (Emil Weiß)und “Manusch Weiß”, einem jungen Interpreten von heute, mit moderneren und weltläufigeren Ansichten, dessen Traum, einmal beim Reinhardt-Festival in Paris mit seiner Band auf der Bühne dabei zu sein, sich glücklicherweise schlussendlich erfüllte - she. Linktipp!

Den Musikbeitrag in Paris habe ich leider nicht gefunden.

Stattdessen möchte ich auf eine Band hinweisen, die mir auch sehr gut gefällt.
Es ist die Band
Csókolom.
Da gibt es zwar zwei Bands gleichen Namens, aber ich meine die mit Anti von Klewitz.
Und hören kann man etwas dieser Band
hier:


Gruß
--
enigma
Mitglied_bed8151
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Re: Zurück zur Zigeunermusik :-)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf enigma vom 07.08.2008, 09:29:33
Bei Csókolom ist noch etwas von der urspruenglichen Zigeunermusik zu hoeren. Danke fuer den Link, Enigma.

Eine Bemerkung zu Django Reinhardt und zu seiner Art und Weise des Musizierens... In Frankreich packt man solche Musik ins Genre Jazz manouche. Das kommt der Wahrheit nahe, denn es handelt sich tatsaechlich um Jazz und nicht um traditionelle Zigeunermusik, die den geringsten Einfluss hat. Das hat jetzt nichts mit Geschmack zu tun, um den bekanntlich nicht gestritten werden kann, sondern um die Einordnung der Musik.

Jazz manouche ist moderne (fast haette ich gesagt industrielle) Musik. Django Reinhardt kam ja aus Paris und nicht aus einem zurueckgebliebenen Dorf. Dort aber, in den zurueckgebliebenen Doerfern vor allem des Ostens, hielt sich die alte Zigeunermusik. Davon zehren wir heute. Bald wird der Fundus aufgebraucht sein.

Ich bin ein ziemlich altmodischer Typ. Ich mag solche Musik mehr als den als Zigeuner verpackten Swing der Salons. Aber, wie gesagt, das ist Geschmackssache.

--
Gruss... Wolfgang

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enigma
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Re: Zurück zur Zigeunermusik :-)
geschrieben von enigma
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.08.2008, 16:29:07
Hallo Wolfgang,

die NADARA gypsy band ist ja ziemlich urig.


Ich würde Django Reinhardt auch überwiegend als Jazz-Musiker sehen.
Er gehörte ja den Manouches an, einer Untergruppe der Sinti (französischsprachig).
Ich nehme an, dass der Begriff “Manouche-Jazz oder -Swing” sich aus dieser Quelle gebildet hat?

Der junge Manusch Weiß stammt ja auch aus einer Sinti-Familie und ist schon in Deutschland geboren.
Wahrscheinlich ist Django Reinhardt sein großes Vorbild, weil er, Manusch Weiß, sich auch dieser Richtung verschrieben hat.

Gefällt Dir denn die Musik, die Du am 29.7.2008 vom Café Royal Salonorchester hier eingestellt hast, auch nicht?

Aber wahrscheinlich - so kommt es jedenfalls aus Deinen Beiträgen rüber - vermisst Du die etwas nostalgisch anmutenden Zigeuner-Musikgruppen, die es heute immer weniger gibt, die Dich aber mehr erfreut haben?

Es gab es eine Sendung im MDR darüber, dass diese Art von Musik tatsächlich immer weniger Freunde und Gehör findet.
Vielleicht interessiert Dich dieser Artikel. Ich stelle ihn mal ein, zu lesen
hier:


Ich meine allerdings auch, dass es eine ganze Reihe junger und talentierter Musiker gibt, die alte Wurzeln mit neuen Ideen begießen. Und auch daraus kann etwas Schönes entstehen, wenn auch in veränderter Form, nicht mehr ganz so, wie es einmal war, aber oft auch gut.
Und Du hast doch kürzlich hier einmal geschrieben, dass Du auch gerne neue Musik entdeckst (na ja, die muss ja nicht unbedingt aus der Konserve sein oder so ähnlich...) ).

Und auf diesem Umweg komme ich jetzt zu einer Band, die wieder einmal aus dem Osten kommt.
Die Roma-Band nennt sich Kal und stammt diesmal aus einer Vorstadt von Belgrad.
Hier gibt es etwas über sie zu
lesen:


Und diese Musik ist garantiert nicht “industriell”, aber vielleicht etwas zu “rockig”??
Ich höre sie jedenfalls gerne mal - Linktipp!

Gruß

--
enigma
Mitglied_bed8151
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Re: Zurück zur Zigeunermusik :-)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf enigma vom 07.08.2008, 19:33:21
KAL gefaellt mir, Enigma. Schon wegen der attraktiven Dame, die durchs Bild taenzelt.

Das MDR-Manuskript hat mich interessiert. Danke. - Dass nichts bleibt, wie es war, ist mir klar. Manchmal bedaure ich das. - Bódi Guszti és a Nagyecsedi Fekete Szemek

Mein Webtipp heute... Maurice Ravels Tzigane - eine Rhapsodie urspruenglich geschrieben fuer eine Violine und ein Luthéal.

--
Gruss... Wolfgang
enigma
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Re: Zurück zur Zigeunermusik :-)
geschrieben von enigma
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.08.2008, 15:54:18
Hallo Wolfgang,

Bódi Guszti gefällt mir ziemlich gut, aber wenn ich ganz ehrlich bin, würde ich in diesem Fall doch Ravel und „Tzigane“ vorziehen.

Ja, manchmal möchte ich auch nicht, dass die Zeit so schnelllebig ist, dass ich etwas, das mir gefällt, länger oder dauerhaft genießen könnte.

Aber was die Musik (oder auch Bücher oder Filme) betrifft, kann man ja das, was einem am Herzen liegt, durch “Konservieren” eigentlich immer wieder hören/lesen und es so auch für sich erhalten.
Aber da hast Du schon Recht, in dieser speziellen Eigenart, entsteht vielleicht nichts Neues mehr.
Glücklicherweise gibt es aber immer neue Sachen, die es wert sind, erlebt zu werden.

Aufmerksam machen möchte ich jetzt auf “Sounds from a bygone Age“, eine kleine Serie, inzwischen preisgekrönt, die beim kleinen, aber feinen Label Asphalt-Tango- Records herausgebracht wurde, u.a. mit der Stimme von Dona Dumitru Siminic, nachzulesen
hier:

Und zu hören auch etwas mit der eigenartigen, überall als falsettartig beschriebenen Stimme von Siminic, enthalten auf der CD aus dem Jahre 2006. Da sind auch drei Hörproben
enthalten.

Die Stimme von Siminic ist sicher auch nicht jedermanns Fall, aber ich mag sie.

Und noch ein Titel mit Bild von der Gesamtatmosphäre von “damals” bei YouTube - Linktipp!


--
enigma

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