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Netzwelt Hat die Telekom Geld im Überfluss?

lalelu
lalelu
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Hat die Telekom Geld im Überfluss?
geschrieben von lalelu
Gestern erhielt ich einen Anruf. Der Anrufer stellte sich als Mitarbeiter der Telekom vor. Diese wolle Ihren Kundendienst verbessern und ihre Kunden in Zukunft gezielt per Mail, SMS oder Telefon über neue Tarife informieren. Da Werbeanrufe vom Gesetzgeber verboten seien, brauche die Telekom dazu das Einverständnis ihrer Kunden. Dazu sei es notwendig, dass das Gespräch mitgeschnitten und aufgezeichnet würde und ich mein Einverständnis auf Band spreche.

Auf meinen Einwand, dass ich grundsätzlich nicht an Werbung interessiert sei, außerdem einer Aufzeichnung des Gesprächs nicht zustimme und ganz abgesehen davon nicht glaube, dass die Telekom einen derartigen Aufwand betreibe, ALLE ihre Kunden anzurufen, wurde mir versichert, doch, ALLE Kunden - 11 Millionen an der Zahl - würden angerufen.

Ich frage mich jetzt, ob die Telekom Geld im Überfluss hat oder ob sich dieser Aufwand wirklich auszahlt. Bei 11 Millionen Telekomkunden und einer durchschnittlichen Gesprächszeit von nur drei bis vier Minuten kämen zwischen einer halben und einer ganzen Million Arbeitsstunden zusammen – und das nur dem Zweck, den Kunden neue Tarife vorzustellen. Ganz gleich, ob die Telekom eigene Mitarbeiter beauftragt oder ein Callcenter: das ergibt unter dem Strich ein hübsches Sümmchen.

Übrigens: Ich habe die Nummer im Display zurückgerufen, und es meldete sich tatsächlich der Kundendienst der Telekom. Zuerst dachte ich nämlich, dass eine dubiose Firma mit unlauteren Methoden auf Kundenfang geht.

Lalelu
Re: Hat die Telekom Geld im Überfluss?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lalelu vom 03.02.2011, 11:19:39


das dem so ist lalelu wurde mir vor einiger zeit bestätigt. sehr wahrscheinlich sind die mitarbeiter der telekom, seit der gesetzgeber einen riegel vor diese telefonwerbung geschoben hat, nicht mehr voll ausgelastet.

meldet man sich bei der telekom mit einem problem, wird man auf jeden fall im nachgang gefragt, ob man zukünftig neuerungen per anruf übermitteln kann. ansonsten werden so nach und nach alle kunden angerufen. da es sich dabei erstmal nicht um werbung handelt, sondern um die frage „darf ich“ ist das legitim.


und noch eins, natürlich hat die telekom geld ohne ende.


olga64
olga64
Mitglied

Re: Hat die Telekom Geld im Überfluss?
geschrieben von olga64
als Antwort auf lalelu vom 03.02.2011, 11:19:39
Was glauben Sie, Lalelu, wie teuer es käme, wenn die Telekom eine Mailing-Aktion starten würde, will heissen, alle Telekom-Kunden anschreiben würde? Ich persönlich bin seit Jahren sehr zufrieden mit der Telekom, insbesondere wenn ich von Freunden und deren Erfahrungen mit 1:1, Vodaphone usw.usw. höre.
Und wenn Mitarbeiter beschäftigt sind, macht mich dies nicht traurig. Vielleicht kommen ja einige Zeitarbeitskräfte, die hierfür engagiert werden, dauerhaft in Arbeit, wenn sie sich bewähren? Wäre doch für unseren Sozialetat recht gut, oder? Olga

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lalelu
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Re: Hat die Telekom Geld im Überfluss?
geschrieben von lalelu
als Antwort auf olga64 vom 03.02.2011, 16:18:39
@ plumpuddimg: wenn man selbst bei der Telekom anruft und im Anschluss an ein Gespräch gefragt wird, ob man seine Zustimmung dazu gibt, zukünftig über Neuerungen informiert zu werden, kann ich das ja noch verstehen. Das geht, wie man so schön sagt, in einem Rutsch hin. Ich frage mich nur, ob es Sinn macht, wenn die Telekom 11 Millionen Kunden gezielt anruft, nur um diese Zustimmung zu bekommen. Da müssen aber viele Mitarbeiter unausgelastet herumsitzen.

@ olga: es ist ja gar nicht so, dass ich mit der Telekom grundsätzlich unzufrieden wäre – ganz im Gegenteil. Telefon und Internet funktionieren in der Regel störungsfrei, und wenn es tatsächlich mal ausnahmsweise zur einer Störung kommt, kann man eine kostenlose Hotline anrufen, und man kümmert sich schnell darum. In dieser Hinsicht habe auch ich nichts zu meckern. Einige Freunde und Bekannte sind inzwischen ebenfalls wieder Kunden der Telekom, weil sie bei anderen Anbietern Probleme hatten.

Dass diese groß angelegte Telefonaktion allerdings die erhoffte Wirkung zeigt, kann ich mir kaum vorstellen. Ich zumindest betrachte Werbe-Anrufe mittlerweile als eine Art Pest und reagiere eher ungnädig darauf. Von etlichen Bekannten weiß ich sogar, dass sie in einem solchen Fall einfach unwirsch den Hörer auflegen.

Lediglich das Argument der Arbeitsbeschaffung, das Sie es in Ihrem letzten Satz vorbringen, erscheint mir positiv. Es würde mich freuen, wenn dadurch Arbeitsplätze geschaffen werden......aber ob die Zahl der neuen (oder erhaltenen) Arbeitsplätze in einem angemessenen Verhältnis zu den Kosten steht????

Lalelu
ingo
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Re: Hat die Telekom Geld im Überfluss?
geschrieben von ingo
als Antwort auf lalelu vom 03.02.2011, 11:19:39
Das sind keine Mitarbeiter der Telekom, sondern Mitarbeiter/früher "Drücker" von Privatfirmen, die von Telekom beauftragt sind. Warum die sich bei Rückruf mit "Kundendienst Telekom" melden, erklärt sich eigentlich von selbst. Die haben von Telekom eigene Nummern gestellt bekommen, die nirgendwo veröffentlicht werden. Wenn dort jemand anruft, muss es jemand sein, der "zurückruft". Du hattest übrigens (und hoffentlich) Glück, lalelu, dass Du so reagiert hast. Wenn die mitgeschnitten hätten, hätten sie das Telefonat so zusammenschneiden können, dass da ein Vertrag für Dich rausgesprungen wäre. Allen Anderen kann ich nur raten: Wenn jemand anruft, egal mit welchem "Absender", dann höchstens zwei Worte: "Nein, danke". Seit ich das vor ein paar Jahren einige Male praktiziert habe, bekomme ich keine Anrufe mehr. Ausserdem bin ich auch nicht im Telefonbuch verzeichnet. Die Nummern werden gehandelt.
Nachtrag: Hier ein Link zur Entwicklungsgeschichte:
lalelu
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Re: Hat die Telekom Geld im Überfluss?
geschrieben von lalelu
als Antwort auf ingo vom 03.02.2011, 22:22:51
@ingo, wie ich schon im Eröffnungsthread schrieb, hatte ich ganz spontan den gleichen Gedanken wie du, nämlich dass das Telefonat aufgenommen und anschließend so zusammengeschnitten wird, dass ein Vertrag dabei herauskommt. Deshalb habe ich das Gespräch sehr schnell beendet. Falls das bis dahin Gesagte schon aufgezeichnet wurde, haben sie nur meine Aussage auf Band, dass ich keiner Aufzeichnung zustimme und ihren Aussagen nicht glaube – schlechte Vorlage für einen Vertrag.

Aber hältst du es wirklich für möglich, dass die Telekom unsaubere Machenschaften deckt? Zwar erscheint es mir nach wie vor suspekt, dass Telekom-Mitarbeiter angeblich jeden einzelnen der 11 Millionen Kunden anrufen, aber dass die Telekom durch derartige Praktiken einen Skandal riskiert, kann ich mir auch nicht vorstellen – und den gäbe es sicher, wenn Hunderte sich über einen untergejubelten Vertag beschweren.

Dein Link führt zu Seiten, die ja eher vermuten lassen, dass der Anruf doch von der Telekom kommt, um die Zustimmung der Kunden zu erhalten und auf Band aufzuzeichnen.

Lalelu

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ingo
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Re: Hat die Telekom Geld im Überfluss?
geschrieben von ingo
als Antwort auf lalelu vom 04.02.2011, 08:56:58
"Decken" tut die Telekom sowas nicht; aber sie nimmt manches halt billigend in Kauf. Ich hatte die Links nicht nachgelesen, weil ich diesen Teil Telekomgeschichte schon gar nicht mehr lesen mag. Natürlich haben die Werberfirmen sich auf die verändert Rechtslage eingestellt (Nummernanzeige/Einverständnis); das sieht man ja bei Dir; aber selbst nach den Urteilen: Buisiness as usual. Die Technik des Zusammenschneidens von Wortfetzen habe ich neulich mal im Fernsehen vorgeführt bekommen. Telekom würde sowas nie tun. Das wäre ja wie Selbstmord; aber die beauftragten Firmen nehmen dieses Risiko natürlich auf sich. Denk an das, was Drückerkolonnen alles machen; und nichts anderes ist das hier.
Ich hatte "mein" Erlebnis, als sie noch Leute von Tür zu Tür geschickt haben. Da standen zwei Leute in schwarz/lilaner Telekomuniform vor meiner Tür, wollten meinen Vertrag "überprüfen", dafür aber erstmal meine letzte Rechnung sehen. Die Beiden habe ich nach Strich und Faden vorgeführt. Ich habe gesagt: Wenn sie von der Telekom kommen, müssen sie meine letzte Rechnung doch kennen. Dann haben sie schon angefangen, rumzueiern. Ich habe sie noch einen Moment zappeln lassen und ihnen dann ins Gesicht gesagt, dass sie keine Telekom-Mitarbeiter sind, sondern zu einer Werbefirma für Telekom gehören. Der "Chef" der Beiden wurde daraufhin leicht unflätig, und beide verliessen schimpfend das Haus, ohne auch nur an einer weiteren Tür zu klingeln. Telekom zahlt diesen Firmen jährlich Millionen. Wenn Du ein bisschen googelst, findest Du sogar den Namen dieser Werbefirma/-firmen. Das geht jetzt gut, bis zum nächsten Fall, der öffentlich wird und dann wird Telekom sich wieder rausmogeln und anders weitermachen (lassen).
lalelu
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Re: Hat die Telekom Geld im Überfluss?
geschrieben von lalelu
als Antwort auf ingo vom 04.02.2011, 09:33:36
@ Ingo, was du schreibst, stimmt. Ich habe es ebenfalls erlebt, dass Drücker an der Haustür unflätig werden, wenn man ihnen ins Gesicht sagt, dass man sie durchschaut hat.

Zum hier vorgestellten konkreten Fall habe ich ein paar interessante Details: Ich habe gerade den Kundenservice der Telekom angerufen und gefragt, ob dort etwas von der geschilderten Aktion bekannt ist. Man wusste nichts und gab mir die Empfehlung, mich direkt in der Bonner Zentrale zu erkundigen. Der dortige Mitarbeiter wusste ebenfalls nichts darüber, sagte aber, dass eine solche Vorgehensweise nicht von der Telekom praktiziert wird.

Allerdings: er rief selbst die Nummer an, die in meinem Display erschienen war und bestätigte anschließend, dass es sich um eine offizielle Hotline der Telekom handelt. Er habe augenblicklich jedoch selbst keine Erklärung für das, was hier läuft. Ob das eine Schutzbehauptung war oder ob er im Anschluss versucht, der Sache auf den Grund zu gehen, weiß ich nicht.

Was nun: ein Schelm, der Böses dabei denkt - oder ein Böser, der irgendwie Zugang zu einer offiziellen Telekom-Hotline hat und von dort aus versucht, unsaubere Geschäfte abzuwickeln?

Lalelu
clara
clara
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Re: Hat die Telekom Geld im Überfluss?
geschrieben von clara
als Antwort auf ingo vom 03.02.2011, 22:22:51
Wenn die mitgeschnitten hätten, hätten sie das Telefonat so zusammenschneiden können, dass da ein Vertrag für Dich rausgesprungen wäre. Allen Anderen kann ich nur raten: Wenn jemand anruft, egal mit welchem "Absender", dann höchstens zwei Worte: "Nein, danke".

Diesen Rat würde ich auch geben. Vor ein paar Jahren rief mich angeblich jemand von der Telekom an, und als ich nachfragte, ob es auch wirklich die Telekom sei, wurde bejaht. Ich zeigte mich damals interessiert an einer Änderung, wollte es mir aber noch überlegen.
Nach 2 Wochen kam eine Nachnahmesendung, die ich per Personalausweis bestätigen sollte. Was ich nicht tat, sondern alles zurück gehen ließ. Es erfolgte weiter nichts, jedenfalls stellte sich heraus, dass es sich nicht wirklich um die Telekom handelte.
Ich glaube auch, dass sich die Herrschaften das Passende aus dem Gespräch heraus geschnitten hatten und als Zustimmung verkauften.

Clara
ingo
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Re: Hat die Telekom Geld im Überfluss?
geschrieben von ingo
als Antwort auf lalelu vom 04.02.2011, 12:36:39
Die Nummer ist eine Telekomnummer, weil es Teil des Vertrages sein wird, dass Telekom für diese Werbezwecke auch Nummern zur Verfügung stellt. Ob der Telekommitarbeiter, den Du an der Strippe hattest, davon wusste, sei dahingestellt. Der sitzt auch nur in einem Callcenter und weiss nicht mehr, als wir.

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