Plaudereien Afrika

jeweller
jeweller
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RE: Afrika
geschrieben von jeweller
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2021, 12:03:51

Bruny, Armut wird es auf diesem Planeten immer geben, obwohl VIELE es hier abstellen wollen. Im Moment, da unsere Unterhaltung statt findet, wurden schon wieder Tausende geboren die dazu beitragen. Irgendwann ist Schluss.
Aber mach dir keine Gedanken wir werden es nicht erleben.😁

LG Hubert

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Komet
Komet
Mitglied

RE: Afrika
geschrieben von Komet
als Antwort auf omaria vom 01.03.2021, 13:32:09
Danke Maria für Dein schönes Video über Deine Reise von Afrika.

Viele Grüße
Ruth
Mitglied_6d29e9d
Mitglied_6d29e9d
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RE: Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2021, 12:03:51

den schlimmsten Verlauf habe ich durch meinen Bruder und seine Familie erfahren, der ursprünglich in Zimbabwe bzw Rhodesien lebte. Nach dem "Befreiungskrieg" zogen marodierende Terrorgruppen im Auftrag von Mugabe durch das Land und terrorisierten die Bevölkerung - weisse Zimbabwer genau wie bürgerliche und besser situierte Schwarze. Viele von ihnen sassen ständig auf ihren "Gap Bags“ , falls die Situation es erforderlich machte, schnell fliehen zu müssen-  ("Gap-Bags sind Taschen mit den wichtigsten Habseligkeiten, die man tragen konnte um schnell zu fliehen). Bis heute hat sich wenig daran geändert und viele haben es nicht geschafft, ihre Heimat zu verlassen - und die war und ist ein Land nun einmal, wenn man dort geboren und aufgewachsen ist, unabhängig von Recht und Unrecht der Kolonialisierung. Mein Bruder hatte dort Nachbarn, er, der Mann,  war dort geboren, in 2. Generation und sie war eine Jüdin aus Berlin, die den Nazis entkommen war. Beide wurden Opfer des "Boiled-Frog-Syndroms" ... wie in diesen schaurigen Experimenten zum Glück vergangener Bio-Unterichtszeiten-- die bewiesen, dass ein Frosch, den man in einen flachen Topf mit Wasser setzt und bei dem man dieses Wasser sehr langsam erhitzen, nicht bemerkt, dass es immer heisser wird, er könnte herausspringen, aber er tut es nicht. Bis es zu spät ist und er lebendig gekocht wird...Dieses Ehepaar wiurde grausam zu Tode gefoltert und alles, was sie aufgebaut haben, zerschlagen und niedergebrannt.  Mein Bruder und seine Familie hatten das Land da zum Glück schon verlassen.

Und dennoch .. ich würde Zimbabwe gerne wieder bereisen wollen, denn die Natur und die Tiere haben mich so ganz in ihren Bann gezogen - nachts auf dem Kariba-See vom Hausboot aus in Ufernähe die Tiere beobachten .. einen Sonnenaufgang über dem Zambesi .. das hat sich eingeprägt und dazu kommen die vielen freundlichen Menschen, die frei sind von Hass und Gewalt


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RE: Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf jeweller vom 02.03.2021, 13:50:07

Ich weiß lieber Hubert, dass es ein unmögliches Unterfangen ist, Armut abzuschaffen. Außerdem kommt der Neid hinzu, falls es ein Land wirklich geschafft hat, die Armut erträglicher zu machen. Und ja, die Überbevölkerung ist ein großes Problem. Darum glaube ich auch, dass die Frauen viel mehr unterstützt werden müßten, denn nur eine starke unabhängige Frau kann dem Mann Paroli bieten, in jeder Hinsicht.
Und die stärksten Männer, zu finden in der katholischen Kirche, sollten von den Frauen in ihre Schranken gewiesen werden.
Aber du hast recht, wir werden es nicht erleben. Also freu dich an dem Blütenmeer von dem du umgeben.
Bruny

RE: Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2021, 14:16:57

Ich weiß um die vielen Gräueltaten Woschi, allerdings nur vom Hörensagen. In unserer unmittelbaren Nachbarschaft lebt ein deutsches Ehepaar die 40 Jahre Entwicklungshilfe in Afrika geleistet haben. Oft mussten sie fliehen in einen Nachbarstaat und besonders die Frau erzählt mir immer welch herzliche Freundschaften sie geschlossen hat, mit Frauen die nicht wussten wie sie ihre Kinder und sich selbst ernähren oder kleiden sollten. Trotzdem waren sie weder unfreundlich noch verbittert, aber sehr hilfsbereit.
Und wie ich schon schrieb, auf mich hat dieser Kontinent eine magische Anziehungskraft. 

aixois
aixois
Mitglied

RE: Afrika
geschrieben von aixois
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.03.2021, 14:16:57

Mugabe ( Shona Stamm) hat sich ja letztlich gegen seinen Rivalen  Joshua Nkomo - ein Matabele  ('umafukufuku' genannt)  durchgesetzt (ZANU- ZAPU Aufspaltung).

Ich erinnere mich noch, wie ich eines morgens an Nkomos Haus in Lusaka vorbeifuhr, das, nach einem nächtlichen Bombenangriff der von S.Africa unterstützen rhodesischen Luftwaffe, noch etwas qualmte und gross verkündet worden war, dass er sich heldenmütig durch die Türe des angebauten Gartenhäuschens hätte retten können.

Wer das schmale Türchen kannte und auch Nkomos Statur, wusste, dass dies rein 'physisch' eher ein Ding der Unmöglichkeit war. J.N. war tatsächlich in dieser Nacht gar nicht zuhause gewesen...

Jedenfalls war es nach dieser Attacke (wie auch nach anderen, gar nicht so seltenen)  empfehlenswert, sich als Nicht-Einheimischer einige Tage sich nicht allzu sehr in der Öffentlichkeit zu zeigen.

Dass die ''Weissen" (rhodesischen Soldaten)  die Widerstandsgruppen sogar in Zambia verfolgten (Flüchtlingslager teils hauptsächlich Kinder, von dort Entführungen und Bombardierungen, auch direkte Angriffe z.B. das 'Dorf Ndaba) darf ruhig auch mal erwähnt werden. Ian Smith lief ganz bestimmt nicht mit einem 'Heiligenschein' rum ...

Die ständigen Bombardierungen hatten uns indirekt zu Besitzern von 7 Schäferhunden (davon fünf allerliebste Welpen)  gemacht ... aber das ist eine andere Geschichte.


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JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Afrika
geschrieben von JuergenS

Offensichtlich ist Afrika allgemein in einem endlosen Umbruch begriffen, an zahllosen Orten, sodass sogar viele von euch aktuelle Berichte hier darüber posten können.

Nachdem Afrika unser Nachbarkontinent ist, von China aber so nach und nach "unterstützt" wird, mit vielen Projekten, scheint Instabilität zur DNA des ganzen Kontinents gehören.

was tun?
warten, bis irgendwo ein stabileres Gebiet entsteht oder mehr als nur Militär, Waffen, Abfälle dort hin zu bringen?

Dann ist noch das Übervölkerungsproblem, die Flüchtlingswellen, etc...

Klingt alles nicht gut, Achselzucken?

Globetrotter
Globetrotter
Mitglied

RE: Afrika
geschrieben von Globetrotter
victoria falls.jpg

Jetzt habe ich doch noch ein Bild von den Victoria Falls gefunden. Wohl eine der wenigen touristischen Einnahmequellen Simbabwes. Die Fälle gehören zwar zu Sambia, aber von Simbabwe hat man den Ausblick. Die Regenbögen waren fantastisch. 
Wir hatten dann auch eine kleine rafting tour auf dem Sambesi Fluß gemacht. Wir waren zu mehreren Kajaks unterwegs. Mein Mann saß hinter mir und durch sein etwas höheres Gewicht steckten wir oft auf Steinen fest und mussten uns paddelnd befreien. Die Steine haben mich nicht sehr beunruhigt, eher schon das neben uns immer wieder Nilpferde und Krokodile auftauchten. 
Die Landschaft war atemberaubend aber nochmal muss ich das nicht haben, hinterher haben wir nämlich erfahren das die Woche davor ein Tourist von einem Krokodil aus dem Boot gerissen  wurde.



 
RE: Afrika
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Globetrotter vom 02.03.2021, 19:20:57
Ui ui ui - ich wäre 1000 Tode gestorben 🐊
Globetrotter
Globetrotter
Mitglied

RE: Afrika
geschrieben von Globetrotter

@Woschi2 wir hatten auch weiße Freunde aus Simbabwe, die auch schon in der 2. und 3. Generation dort lebten. Leider wurden sie auch aus dem Land gejagt und haben sich dann in England eine neue Existenz aufbauen müssen.

Bei meinem Besuch in Simbabwe saßen die üblichen Straßenverkäufer am Wegesrand, auf einer ausgebreiteten Decke boten sie alles mögliche zum Verkauf an. Ich bin ja eine wirkliche Schnäppchenjägerin, aber als ich dort auf dem staubigen Boden Gebrauchsgegenstände aus Sterlingsilber
sah mochte ich nicht einmal nach dem Preis fragen. Der Anblick schnürte mir bei dem Gedanken an meine verjagten  Freunde die Kehle zu.


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