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Plaudereien Einschulungen damals und heute …

RE: Einschulungen damals und heute …
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf jacare4 vom 26.07.2019, 12:24:23

was für eine schöne Erinnerung und wie wundervoll muss es sein, noch heute einen Freund aus der Kinderzeit an seiner Seite zu haben. Darum beneide ich Dich.

RE: Einschulungen damals und heute …
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.07.2019, 12:08:26

ich habe wenig Erinnerungen an die Einschulung in die 1. Klasse.

Es fand gleich eine Unterrichtstunde (45 min) statt. Die Sitzplätze wurden aufgeteilt.

Die Lehrerin malte eine Zuckertüte an die Tafel, wischte dann oben das Gewebe weg ... Zuckertüte ist leer .... wir drehen jetzt die Zuckertüte um, also malte sie einen spitzwinkligen Winkel - Öffnung nach unten - und machte einen Querstrich. Das durften wir dann auch noch üben ... und kannten den ersten Buchstaben ... das "A" ... war auch nützlich, da mein Vorname mit A beginnt.

Aus Erzählung meiner Mutter weiß ich, dass sie vor dem Schulgelände wartete und gespannt war auf die kindliche Kritik .... die Klassenlehrerin hatte feuerrotes Haar.

Am Tag der Einschulung trug sie ein grünes Kostüm .... aber der kleine A. war begeistert.

Ich vermute, weil ich in 12 Schuljahren 8 Schulen (7 POS und 1 EOS) besucht habe, ist diese Erinnerung so verblasst.

Rosi65
Rosi65
Mitglied

RE: Einschulungen damals und heute …
geschrieben von Rosi65
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.07.2019, 12:32:24

Das Schönste war der dunkelrote Ledertornister, den ich mir kurz vor der Einschulung selbst aussuchen durfte. Sein herber Ledergeruch hat sich in meinem Gedächnis eingebrannt und wird mich deshalb wohl immer an meine erste Schulzeit erinnern. Zu den weitere Kostbarkeiten gesellten sich eine Tafel, Griffel, Schwammdose, bunte Stifte und ein Rechenbuch.

Leider war mein Start mit dem Eintritt in "den Ernst des Lebens" mit einem Frisörbesuch verbunden, und meine schönen langen Zöpfe vielen der Schere zum Opfer. Man verpasste mir einen 08-15 Pagenkopfschnitt. Auf dem Einschulungsfoto, mit der obligatorischen Zuckertüte im Arm, sieht man deshalb wohl ein kleines Mädchen, dass etwas unglücklich ausschaut.

Unsere Klassenlehrerin hieß Fräulein Lange und war noch ganz jung, denn sie kam frisch von der Uni.
Wir waren ihre erste Klasse.
Sie war wohl die geborene Lehrerin, denn alle Schüler liebten und vereehrten sie sehr. Auch ich habe diese herzliche, kreative und musikalische Frau in guter Erinnerung behalten.
Ob sie wohl noch lebt? 

An diesem Tag der Einschulung wurden die Kinder nur von den Müttern begleitet, die Väter mussten wohl alle arbeiten. Nach dem Ereignis ging man zur gewohnten Tagesordnung über. Eine Feier war nicht üblich.

Rosi65

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RE: Einschulungen damals und heute …
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Nachdem ich bis hier her alle euere Berichte /Erinnerungen gelesen hatte, konnte MIR nur noch die alte Bilderkiste helfen.
Und tatsächlich, auch ich hatte einen 1. Schultag! 

"Mein erster Schultag am 5. Sept. 1949"
ST 001.jpg
Wir lebten damals in Sachsen, wo wir 1945 als Heimatvertriebe
gestrandet waren. Und obwohl es ja damals noch nicht viel gab, dachten sich meine Eltern wohl: nur das Beste für unser Nesthäkchen.
Danke Mama & PapaHerz mit Schleife

Gillian
Gillian
Mitglied

RE: Einschulungen damals und heute …
geschrieben von Gillian
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.07.2019, 15:20:10

Sehr schön, liebe Suse/Surfoma - besonders die schon von mir erwähnte "Sahnenrolle" Lachen!
Und "Schleifchen" waren auch sehr beliebt ...
 Verliebt
LG, Gi.

RE: Einschulungen damals und heute …
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.07.2019, 15:20:10

Was sind das doch alles für schöne Erinnerungen von euch!
Auch die aus einer nicht so reichen Zeit!

Habe auch eine Schöne.

1964 war es ja schon etwas anders für die Menschen. Meine Schultüte, die ich vorher nicht zu sehen bekam war riesig und die Kröning der Vorbereitungen, wie ein schönes neues Kleidchen, Schuhe (natürlich mal wieder Lackschuhe, trotzdem Mutter wieder schimpfte! „schon wieder schwarze Lackschuhe“) und einem gut nach Leder schnuppernden Schulranzen, usw. Die Tüte (auch mit viel Ost und nicht nur Süßem gefüllt) konnte ich nur bis zur Schule tragen, den Rückweg musste mein Vater übernehmen. Dass er an diesem Tag dabei sein konnte war aber das Größte für mich, denn er war immer meine Bezugsperson!
Unsere Klasse hatte damals schon an die 30 Schüler, das war im ersten Moment ein wenig einschüchternd, da ich vorher in keinem Kindergarten war und es in unserem Haus bei weitem nicht so viele Kinder gab. In den Familien hatte man damals schon meist nur 2 – 3 Kinder. Allerdings ging es mir wohl nicht allein so, alle saßen ganz still wie die kleinen Mäuschen. Ein kleiner Matz hat sich sogar vor Anspannung in die Hose gepischert.
Selbst die, die sich auf dem Rückweg dann schon als nicht so gut erzogener kleiner Schatz outeten! Wie gut das unsere Eltern diese erste Schulstunde mit im Raum bleiben durften! Glaub auch für unsere junge LehrerinZwinkern.– Als wir dann zu Hause waren, war für den Nachmittag auch mal in der Woche mein Lieblingskuchen gebacken. Das war ein schönes Zeichen eines besonderen Tages, auch ohne große Familie und Feier!

Bei meinem Sohn haben wir es dann ähnlich gehalten aber mit Thema alles „Wald Disney“, allerdings das Gewicht der Tüte hat er auch nur bis zur Schultür geschafft…. Und Papa musste dann tragen helfen. Und er war stolz auf seine riesige Schultüte (teilweise auch mit Obst bevüllt)! Bei seiner Einschulung war auch seine Oma dabei. Aber nur weil sie mich die Jahre davor als Alleinerziehender immer unterstütz hat und es war ja dadurch auch eine ganz klein wenig ihr Tag.-

Glaub das diese Schultüten schon alleine etwas ganz Großartiges für die Kinder sind. Habe in zwischen über die Jahre ganz oft, für Kinder von Bekannten immer mal wieder eine selber gemacht. Und immer wieder, egal in welcher Generation die großen glücklichen Augen sehen dürfen. Der Sohn einer Freundin hatte sie noch mit 14 entrollt über seinem Bett an der Wand. Da glaube ich nicht das es unbedingt eines großen Familienfestes bedarf um für ein Kind den Tag (neuen Lebensabschnitt) zu etwas ganz besonderem zu machen.-

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RE: Einschulungen damals und heute …
geschrieben von ehemaliges Mitglied

An @Alle, die bis jetzt ihre interessanten Einschulungserinnerungen niedergeschrieben haben:

Vielen Dank Rose

Jede eurer privaten Erinnerungsbeschreibung ist doch wirklich etwas Besonderes  Herz

Ich bin noch beim Suchen nach meinem Einschulungsfoto … Zwinkern

Liebe Grüße von sirod49
 

Klara39
Klara39
Mitglied

RE: Einschulungen damals und heute …
geschrieben von Klara39
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.07.2019, 17:49:13
Susanne als Schulkind.JPG
Das hab ich noch gefunden und gescannt. Es ist aber kein
Einschulungsfoto. Die Schultasche ist schon ein großer
Fortschritt. Anfangs hatte meine Mutter eine Schultasche
gebastelt: 2 Kunststoffplatten gelocht und mit Igelitstrippe
zusammengebunden. Die Schulbücher bekamen wir als
Leihgabe, mussten sie ordentlich behandeln und dann
für das neue Schuljahr umtauschen. Irgendwie hab ich ein
Buch "Das Tor" Gedichte für die Grundschule von 1949
immer noch in meinem Besitz und hüte es. (Preis: geb. 2,60 DM,
damals gab es die Ostmark noch nicht.) Schulgeld mussten wir
auch nicht bezahlen, wäre auch für meine Mutter unmöglich
gewesen. Auf der anderen Seite Deutschlands gab es
sicher andere Erfahrungen.
Klara

 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Einschulungen damals und heute …
geschrieben von olga64
als Antwort auf Klara39 vom 26.07.2019, 18:03:33

Ich bin im SEptember 1950 mit 6 Jahren eingeschult worden und habe keine guten Erinnerungen daran. Noch heute bin ich froh, dass ich die Volksschule nur 4 Jahre besuchen musste.
Der Weg zu SChule dauerte ca 1/2 Stunde (einfache Entfernung)  und musste zu Fuss gemacht werden, weil die Trambahn zu teuer war und selbstverständlich Helikopter-Eltern, die die lieben Kleinen mit dem Auto ablieferten, völlig unbekannt waren.
Ein Vorteil war, dass die Schule neben der Münchner Grossmarkthalle angesiedelt war. Dort bettelten wir dann um Obst, das wir auch - meist ein wenig angefault  - auch bekommen haben. So konnte ich dort meine erste Orange geniessen, die noch heute zu meinen Lieblingsfrüchten gehört.
Die Lehrerin war eine DAme im fortgeschrittenen Alter mit weissem Haar-Knoten und wurde Fräulein Bauer genannt. Wir lernten deren Erziehungsmethoden bald kennen; sie bevorzugte die Prügelstrafe und besonders gerne mit dem Lineal, in dem die Tintenseite auf die Fingerknöchel runterschlugen.
Der lange Heimweg war dann die wirkliche Erholung, wo wir Kinder auch nicht müde wurden, unsere Streiche auszuleben und darüber Stillschweigen zu bewahren. Sonst hätte es ja zu Hause auch nochmals die Prügelstrafe gegeben.
War keine gute Zeit; wurde auf dem Gymnasium dann besser, weil dort junge Lehrer waren, die nicht von der Nazizeit vorbelastet waren und die gutes Wissen vermitteln konnten, woran man doch lebenslang partizipieren kann. Olga

RE: Einschulungen damals und heute …
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.07.2019, 17:49:13
Neu_Einschulung_1955.jpg
Nun habe ich mein Foto von 1955 gefunden Tränen lachen

Ein schönes Wochenende wünscht Euch sirod49

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