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Plaudereien Soziales Pflichtjahr für Rentner!

Salia65
Salia65
Mitglied

Re: Soziales Pflichtjahr für Rentner!
geschrieben von Salia65
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.12.2011, 14:33:23
Ich halte auch von einem "sozialen Pflichtjahr" für Rentner erstmal nichts. Falls ein
Mensch im Ruhestand sich ehrenamtlich engagieren möchte, ist das sicher zu
begrüßen. Aber meine Erfahrung mit der Suche nach einem Ehrenamt ist leider
so, wie du schreibst: Eigentlich will die "Alten" so gut wie niemand. Viele
Institutionen erzählen öffentlich, wie sehr sie Ehrenamtler benötigen,
machen allerdings bei konkreter Nachfrage (nicht öffentlich) einen Rückzieher.
Möglicherweise fürchten sie, durch diese "Laien" mehr Arbeit als Nutzen zu
haben?? Oder sie möchten sich nicht in ihre Arbeitsweise schauen lassen!
Während meines langen Berufslebens habe ich immer gerne mit Ehrenamtlern ge-
arbeitet und habe sie meistens als Bereicherung empfunden. Vielleicht wäre ein
"Soziales Jahr" oder eine "Sozialzeit" für Menschen im Ruhestand diskussionswerter.
Re: Soziales Pflichtjahr für Rentner!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 12.12.2011, 11:03:24

Da nützt auch eine "pers. offene Rebellion" nichts.
geschrieben von arno


Da greift dann wieder meine (ebenfalls ganz persönliche) Definition von privater Alters-Vorsorge (eine mit geringer Rendite, aber dafür auch eine, von der keiner was weiß)
olga64
olga64
Mitglied

Re: Soziales Pflichtjahr für Rentner!
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.12.2011, 10:39:28

wie ich es mir im Ruhestand verdient habe.
Als älterer Mensch, nach arbeitsreichen Lebensjahren, noch zu Frondiensten herangezogen zu werden, wäre für mich ein Grund zur pers. offenen Rebellion.

Glücklicherweise sind das ja bislang nur Hirngespinste eines einzelnen, zwar intelligenten, aber doch schwer verdrehten Kopfes....die hoffentlich niemals weiter in Betracht gezogen werden!


ich stelle mir das gerade vor,wie eine Horde rebellierender Senioren mit Rollatoren und anderen Hilfsgeräten offen (wofür?) kämpft und dabei wieder mal nicht an die lieben Kinder und Enkel denkt, die sie doch eigentlich - je nach Kräften - unterstützen könnten?
Es sind nicht Hirngespinste eines philosophisch angehauchten Buchautors allein - es gibt mittlerweile viele mittelalte Menschen, die dies ebenso sehen.
Umgekehrt gibt es viele Senioren (meist Männer), denen es einfach zu langweilig ist, nur auf Parkbänken oder am Recycling-Hof von ihren früheren Erfolgen zu schwärmen.
Nicht immer nur alles aus dem eigenen, zu engen Blickwinkel betrachten oder gar zu beurteilen, würde uns schon viel weiter bringen. Olga

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Robertino
Robertino
Mitglied

Wie wird die Zukunft für alte Menschen aussehen? (Vorsicht: Längerer Beitrag)
geschrieben von Robertino
als Antwort auf pschroed vom 12.12.2011, 11:58:10
Interessante Aspekte in den letzten Beiträgen.

(Versuch einer Stellungnahme, ohne jeweils jene Personen zu nennen, deren Gedanken und Darstellung mich anregten bzw. auf die sich die folgenden Zeilen beziehen.)




Unsere persönliche Betroffenheit, unser persönliches Schicksal ...

Es wird so sein, daß dieses letztlich niemand interessiert. (In zehn, zwanzig Jahren ohnehin niemand mehr; dann dürfte diese sogenannte Aufbaugeneration ja schon tot sein.)

In der Regel tangiert unsere Betroffenheit nicht einmal die eigenen Kinder, was ja auch nicht ganz unverständlich ist, denn sie haben ihr eigenes – eben zukunftorientiertes – Leben mit jeweils ihren Aufgaben und Problemen.

Irgendeinen „Dank“ zu erwarten, ist zwar menschlich verständlich, aber wirklich nur unsere „persönliche Erwartung“ bzw. Hoffnung als alte Menschen.
Ob sich junge Menschen – seien es die eigenen Kinder oder überhaupt die jüngeren Generationen – für unsere – eben die der alten Menschen – Erwartungen interessieren – ich bezweifele das in Bezug auf die gegenwärtige ganze Gesellschaft sehr stark.
Aber da mag ja jeder seine persönlichen Erfahrungen – etwa mit seiner Familie und seinem sozialen Umfeld – haben.) Ach ja, ich vergaß: Als „Vererbende“ haben natürlich alte Menschen einen hohen und wichtigen Wert; d.h. nicht ganz ... man erwartet deren Ableben.[/indent]

Für Politiker und für die Wirtschaft haben unsere Belange als alte Menschen, haben alte Menschen nur einen funktionalen Wert:
(1) Die Wahlstimmen der alten Menschen, die ja so ab 2025/30 offenbar die Wählermajorität darstellen. (Wie hier, in Beiträgen, zu lesen war, wird hinter verschlossenen Türen schon über eine Einschränkung, Veränderung des Wahlrechts nachgedacht und gemunkelt.) [/indent]
(2) Die Konsumfähigkeit der alten Menschen und ihre „wirtschaftliche“ Bedeutung, denn von den alten Menschen lebt ja immer mehr die sogenannte „[i]weiße Industrie“ – eben solange das Geld vorhanden ist. (Siehe noch einmal der Hinweis auf die Dokumentation: Die Reise nach Jerusalem[/url].)
In der letzten Woche enthielt die Süddeutsche Zeitung wieder einmal eine „Seniorenbeilage“; entwaffnend ehrlich wird direkt erklärt, es geht nur um das [i]Geschäft mit den Alten
: Seniorenheime, alte Menschen als Konsumenten von Reisen und als Käufer von Geschenken für ihre Familie (Enkel!), als potentielle Konsumenten/Patienten von gerontologischen Dienstleistungen und Produkten (Rollatoren, Treppenlifte & Co.)

(3) Die Alten als sozialer Unruhefaktor ... bisher nicht in Erscheinung getreten, solange etwa das Fernsehen als öffentliches Sedativum gut funktioniert und die Alten es nicht merken (wollen), dass man sie bloß unterhalten und damit ruhig stellen will. (Interessant wird es sein, wenn die 68er-Generation (sofern sie, als aufgeklärte, politsche alte Menschen) zahlenmäßig eine Rolle spielt) und die 60er-Jahrgänge richtig alt werden ... hier heißt es in der wissenschaftlichen Literatur, dass es sich in diesem Falle um eine noch nie dagewesene Altengeneration handele. Wie ist deren Alten-Verständnis? Wie werden diese sich als alte Menschen in dieser Gesellschaft verstehen? Ob man diese Menschen als mit diesem „verblödenden Fernsehen“ noch zufrieden stellen kann?)
[/indent]
Organisatorisch-funktional unterscheidet man sehr wohl zwischen verschiedenen Kategorien; ob man diese „[i]nützlich
“ oder „[u]unnütz
“ nennt, produktiv oder unproduktiv oder sonst irgendwie funktional (oder diskriminierend?) klassifiziert – es ändert nichts an der gesellschaftlichen Realität der alten Menschen.

Wenn sie kein Geld mehr haben oder nur noch Geld(=Renten/Pensions)Empfänger sind, werden sie mehr und mehr als staatsfinanzieller Belastungsfaktor, als allgemeiner – auch familiärerKostenfaktor, als Störfaktor, als Bremsklötze für – wie auch immer gearteten – Fortschritt empfunden.
In einem ganzseitigen Essay vor einigen Jahren (FAZ oder SZ) wurden die kulturellen und technologischen Folgen einer vergreisenden Gesellschaft beschrieben; so u.a. auch unter Aspekt, dass eben kultureller und technologischer Fortschrift (der wesentliche Motor für die kapitalistische Wirtschaft und Gesellschaft!) immer von jungen Menschen getragen sei; von denen ginge innovatives Denken aus. Hier, in jenem Artikel, wurde eben die demographische Schwäche der europäischen Gsellschaften gegenüber etlichen asiatischen und lateinamerikanischen Gesellschaften herausgestellt.


Nun mag sich jeder seiner eigenen Vorstellung bezüglich der Rolle alter Menschen in einer Gesellschaft (in der Familie etc.) hingeben und diese Vorstellung als Norm, als allein seligmachende Wahrheit verkünden – an der Realität alter Menschen in unseren kapitalistischen Gesellschaften ändert das nichts.
(Wer das alles schrecklich, makaber, empörend empfindet, sollte sich z.B. einmal mit der Triage befassen ...)


Die wirtschaftlich-politischen Vorgänge der letzten Jahre müssten jedem (mit)denkenden Menschen bewusst gemacht haben, dass die kapitalistische Konsumgesellschaft mit ihren Normen, dass Rendite, Profit und damit Börse etc. absolute Priorität haben und dass die Politik vorwiegend die Rolle eines Zuträgers für eben die (Finanz)wirtschaft und für die allgemeine Bevölkerung eine Beschwichtigungsfunktion hat.
Der reale Mensch hat in der kapitalistischen Konsumgesellschaft - wen's freut und/oder beruhigt, kann auch vom Versuch (sic!) der sozialen Marktwirtschaft sprechen - nur einen produktiven und konsumierenden Wert. Das gilt auch für den alten Menschen; der hat keinen Schonraum.

Jede Reminiszenz an Humanität etc. hat allenfalls historischen und feuilletonistischen Charakter, solche Begriffe schmücken die Verfassungen und die Leitartikel, sind Präambeln und Füllsel in Wahlprogrammen und Politiker-Reden, aber sie spielen in der wirtschaftlichen und politischen Realität keine tragende, normative, allenfalls eine schmückende Rolle.
Die Produktion und damit auch der potentielle Einsatz von Landminen, von Rüstungsütern - doch gerade aktuell! - wird doch nicht von [i]humanitären Aspekten bestimmt. Und wer glaubt, dass die Produktion von landwirtschaftlichen Produkten von dem (Haupt)Gedanken, etwa den Hunger in der Welt zu beseitigen, bestimmt sei, der soll sich einmal mit der Agrarpolitik der EU befassen und sich mit einem Landwirt (so etwas gibt's in dieser ST-Gemeinschaft wohl doch nicht?) unterhalten ... [/indent]

Und jetzt noch einmal zum „Sozialen Jahr“ oder so ...
dem Artikel „Revolution der Reifen“ von Andrea Zielke ...
FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG, 11.12.2011, S. 28; dieser Artikel bezieht sich auf das Buch „[i]Wir brauchen Euch! Wie sich die Generation 50plus engagieren und verwirklichen kann“ von Roland Krüger und Loring Sittler, Hbg. 2011[/indent]
... wird u.a. erwähnt, dass „in der öffentlichen Wahrnehmung (es) die Alten (sind), die die Ressourcen aufzehren“.

Es sei an den Alten, dieses Bild zu verändern, zumal diese bzw. kommende Altenge-neration eine ganz andere „Qualität“, ganz andere Möglichkeiten und Fähigkeiten habe. In diesem Buch – so in diesem Artikel – wird konstatiert, dass die Mehrheit dieser alten Menschen aktiv sein möchte, sich beteiligen möchte. Ein Zitat aus dem Buch:
Bis in die 1960er Jahre betrachtete man den Ruhestand als Erholung vom harten Arbeitsleben, in den 1970ern als Belohnung für ein arbeitsames Leben und ab den 1980ern als bezahlte Freizeit.[/indent]

Was sowohl in diesem Zitat als auch in dem Buch offensichtlich (so laut des Artikels) nicht zum Ausdruck kommt, ist der sich immer mehr anbahnende Konflikt zwischen den [i]armen, ärmeren Alten
und eben die reichen Alten.

Oder eben der potentielle bzw. eintreffende Generationenkonflikt. (Wer so etwas als „negative Spekulation“ abtun bzw. verdrängen möchte, sollte sich einmal mit den Generationenkonflikten früherer – etwa bäuerlicher – Gesellschaften, in den Adelsdynastien etc. befassen: Nichts von seligem und harmonischem Zusammenleben von Alt und Jung. (In der Kriminologie spricht man zutreffend von Tatort Familie. In einigen (Bauern)Romanen von Ludwig Thoma wird dieses familiäre Zusammenleben, vor allem zwischen den Generationen, sehr direkt und drastisch geschildert.)


Wenn die alten Menschen in Zukunft tatsächlich nicht nur als negative Faktoren betrachtet werden wollen (das betrifft weniger die jetzigen Alten, als – wie schon öfters hier erwähnt – die Jahrgänge ab 1950, vor allem die 60er Jahrgänge), sollte man seinen aktiven Platz (je nach Können, Fähigkeiten und [nicht nur gesundheitlichen] Möglichkeiten) in dieser Gesellschaft suchen.

Es wird unerläßlich sein, dass – ebenfalls hier, im ST, schon erwähnt – die „jungen“ Alten Pflege und Fürsorge für die „alten“ Alten übernehmen.
Sonst – so prognostiziert der Soziologe Reimer Gronemeyer – dürften amtlich geregelte Ablebetermine und Enteignungen aller, die älter sind als siebzig, in Zukunft eintreffen.
Siehe auch: Gronemeyer, Reimer: Kampf der Generationen.

Nochmals: Ob der Staat, die Politik nach irgendwelchen Lösungen angesichts der vergreisenden Gesellschaft und der sich daraus ergebenden Problemen sucht - etwa mit Hilfe von gesetzen - oder die Probleme als solche gesellschaftlich (d.h. für das Zusammenleben der Menschen) relevant und berohlich werden - es liegt vor allem an den jetzigen und kommenden Altengenerationen, wie sich das zukünftige Zusammenleben entwickeln wird, wie das Leben der alten Menschen in den nächsten dreißig, vierzig, fünfzig Jahren ablaufen wird. (Man möge die ständig wachsende höhere Lebenserwartung berücksichtigen! D.h. in etwa, dass die geburtenreichen Jahrgänge der 60er, vor allem der späten 60er Jahre - nach traditionellen Vorstellungen etwa 2025/2030 - ins Rentenalter kommend, der Altenüberhang bis 2060, gegebenenfalls noch länger den Altersaufbau bestimmt.
Irgendwo im Internet - Statistisches Bundesamt? - findet man eine [i]aktive Grafik, mit der man diesen Altersaufbau, unter der Berücksichtigung einer flexiblem Lebensarbeitszeit und Geburtenentwicklung, durchspielen kann.[/indent]

Angesichts der Problematik dürfte es müßig sein, sich über den Herrn Dr. Precht aufzuregen oder an seinem Auftritt in irgendwelchen Fernsehsendungen Anstoß zu nehmen ... das ist lächerlicher Kleinkram irgendwelcher Kleinbürger und Fernsehkonsumenten.

Auch wenn's einigen Lesern vielleicht nicht gleich auffällt ... hier handelt es sich nicht um eine wie auch immer geartete persönliche Meinung oder um eine "Aus-dem-Bauch-Gequatsche", sondern um eine - sich nur grobe - Skizzierung der (möglichen?) Altenproblematik in der (sicher nicht nur) deutschen Gesellschaft. Oder sieht die Wirklichkeit anders aus?

Auf wissenschaftliche Hinweise kann wohl hier verzichtet werden; es gibt eine Fülle vn Literatur, die dieses Thema seit rund zwanzig Jahren behandeln. Hinterher wird man dann wieder entdecken, dass alles vorher beschrieben und prognostiziert worden ist. Allerdings könnte man mit dem Überlegen ja jetzt schon beginnen.


Robert(ino)
Edita
Edita
Mitglied

Re: Soziales Pflichtjahr für Rentner!
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 12.12.2011, 15:55:36
Umgekehrt gibt es schon sehr lange, auch schon als ich noch jugendlich war, Senioren, die sich in der Gesellschaft entgeltlos nützlich machen, das Hüten der eigenen Enkelkinder zähle ich dazu, weil es ja den Eltern dieser Kinder dadurch ermöglicht wird, sich am Steueraufkommen zu beteiligen. In Sportvereinen, kirchlichen Einrichtungen, Krankenhäusern, Altenheimen und vor allen Dingen in den Hospizen, nicht zu vergessen die Tafeleinrichtungen, Obdachlosenasyle usw. mag man ja auf die Senioren schon lange nicht mehr verzichten! Es ist ohne Zweifel unbedingt erforderlich, daß unser Sozialsystem neu geordnet werden muß, aber was diesen philosophischen Schlaumeier betrifft, bleibe ich bei meiner Meinung, mediengeil ein paar schlaue Sätze in den Äther geschleudert, über Nacht zum Pop-Philosophen mutiert, und so ganz nebenbei seine Bücherverkaufszahlen in die Höhe katapultiert! Das ist Marketing der feinsten Art!

Edita
olga64
olga64
Mitglied

Re: Soziales Pflichtjahr für Rentner!
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 12.12.2011, 16:58:50
Das Marketing für die sehr erfolgreichen Bücher des Herrn Precht macht sicher nicht dieser selbst; es wird vom Verlag erledigt und er ist dafür zuständig, diese Feinheiten bei Talkshows usw. zu verbreiten. Es gäbe ja die Möglichkeit ,seine Bücher nicht mehr zu kaufen - aber gerade zu Weihnachten wird so mancher Gabentisch diese Werke enthalten.

In unserem Haus wohnt ein Ehepaar - er ist 83 Jahre alt; sie ist 85 Jahre alt. Sie haben 6 Kinder, alle wohlversorgt - der Vater war viele Jahre international in guten Positionen in der EDV-Branche tätig. Seine Rente ist auch entsprechend gut.

Allerdings ist dieser ältere Herr in unserem ganzen Umkreis als der Computer-Experte bekannt und hilft, wo er kann. Dafür verlangt er einen sehr moderaten Stundensatz.
Er sagt selbst, wenn er dies mal nicht mehr könne, sei er sicher, in Kürze sterben zu müssen. Wir als seine dankbaren Kunden hoffen natürlich, dass er noch lange leben wird.
Und solche Beispiele gibt es viele -. Olga

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Lotte-aus-Aurich
Lotte-aus-Aurich
Mitglied

Re: Wie wird die Zukunft für alte Menschen aussehen? (Vorsicht: Längerer Beitrag)
geschrieben von Lotte-aus-Aurich
als Antwort auf Robertino vom 12.12.2011, 16:56:45
Interessante Aspekte in den letzten Beiträgen.
...
Angesichts der Problematik dürfte es müßig sein, sich über den Herrn Dr. Precht aufzuregen oder an seinem Auftritt in irgendwelchen Fernsehsendungen Anstoß zu nehmen ... das ist lächerlicher Kleinkram irgendwelcher Kleinbürger und Fernsehkonsumenten. Robert(ino)


Auch Deinen Beitrag (siehe drei Beiträge vorher) finde ich sehr interessant, auch wenn ich diesen Text erst richtig "studieren" muss.
Aber schade, dass man sich offensichtlich mehr mit der Person des Herrn Precht befasst als mit der eigentlichen Problematik, so wie Du sie "skizziert" hast.

Soviel jetzt.

Lotte

Mal sehen, ob man den Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung im Netz findet.
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Wie wird die Zukunft für alte Menschen aussehen? (Vorsicht: Längerer Beitrag)
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Robertino vom 12.12.2011, 16:56:45
Zitat : Robertino

Die wirtschaftlich-politischen Vorgänge der letzten Jahre müssten jedem (mit)denkenden Menschen bewusst gemacht haben, dass die kapitalistische Konsumgesellschaft mit ihren Normen, dass Rendite, Profit und damit Börse etc. absolute Priorität haben und dass die Politik vorwiegend die Rolle eines Zuträgers für eben die (Finanz)wirtschaft und für die allgemeine Bevölkerung eine Beschwichtigungsfunktion hat.
Der reale Mensch hat in der kapitalistischen Konsumgesellschaft - wen's freut und/oder beruhigt, kann auch vom Versuch (sich!) der sozialen Marktwirtschaft sprechen - nur einen produktiven und konsumierenden Wert. Das gilt auch für den alten Menschen; der hat keinen Schonraum.
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Hallo robertino > danke für deine interessanten Beitrag.

Die Finanz-Märkte sind die Bürger, kaufen wir unsere Lebensmittel oder tanken wir Benzin, oder machen sonst eine größere Anschaffung, so wird indirekt unser gezahltes Geld welches auf einer Bank, Sparkasse landet, neu verteilt. Jeder möchte seine Rendite, viele Bürger haben (insbesonders in Deutschland / Minorität) sehr große Summen gespart und erwarten ihre Zinsen.

Ist der Bürger gesättigt, Rentenbeitrag bezahlt, genug zu Essen, materialistisch eingedeckt, PC, TV, vieleicht auch noch ein Auto und hat dann noch etwas in der Brieftasche, so wird gespart > aber die Mehrzahl der Bürger kann das nicht mehr.

Weil die Politik insbesonders die BRD (enstchuldige) nicht genug an Renten und Löhne auszahlt, wenn ich die Beträge lese , 1000 bis 1500 Euro Lohn pro Monat wie soll das denn funktionieren , wie soll ein Staat dann noch Geld haben um seinen Bürger ein ordentlicher Ruhestand zu finanzieren ??

Ein Staat kann nur soviel in seine Rentenkasse legen wie der Arbeitnehmer von seinem Lohn abgeben kann. (Resultat Kausa Schroeder)

Meiner Meinung nach müßten in der BRD die unteren Lohnempfänger unbedingt nach oben angepaßt werden.

Warum akzeptiert die Politik daß so viel Geld in die Industrie abfließt? Um dann wieder im asiatischen Raum investiert zu werden.

Die Politik müßte sich unbedingt Gedanken über relevante Steuer-erhöhungen (Reichensteuer) für die Arbeitgeber machen. Die BRD hat 2011 für eine Billion euro exportiert.

Es wundert mich daß der deutsche Bürger das einfach so akzeptiert. Mann kann nicht alles auf die Demographie der Bevölkerung abschieben.

Phil.



Mariamaus
Mariamaus
Mitglied

Re: Wie wird die Zukunft für alte Menschen aussehen? (Vorsicht: Längerer Beitrag)
geschrieben von Mariamaus
als Antwort auf pschroed vom 12.12.2011, 20:36:54
Ich helfe oft bei meinen Kindern aus. Sie sind berufstätig und auf meine Hilfe angewiesen. Da gehe ich für sie einkaufen und manchmal mache ich den Haushalt. Ich machs freiwillig, denn meine Kinder tun auch alles für mich. Wenn die Kinder mal abends ins Theater oder am Wochenende ausgehen möchten, dann übernehme ich die Enkelkinder, manchmal für´s ganze Wochenende.

Für so eine aufgezwungene Sozialarbeit, wie sie der verehrte Phylosoph vorschlägt, hätte ich garkeine Zeit.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Wie wird die Zukunft für alte Menschen aussehen? (Vorsicht: Längerer Beitrag)
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mariamaus vom 13.12.2011, 15:52:00
Das ist sicher sehr schön für Sie und erfüllt Sie vermutlich auch. Allerdings sind die Enkel-Jobs bei immer weniger Kindern keine Zukunftsperspektive für ältere, rüstige Menschen, zumal wenn diese Familien weit entfernt wohnen, was ja immer mehr der Fall ist.
Die Südd. Zeitung ist am Wochenende voll mit Anzeigen älterer Menschen, die eine sinnvolle Tätigkeit suchen - vermutlich wirklich, weil sie sich intellektuell sonst langweilen und oft auch, um sich noch was dazuzuverdienen.
Ist doch nicht schlecht - ich glaube bestimmt, dass in einigen Jahren keiner mehr darüber diskutiert, sondern es einfach tut. Anders wird es nicht mehr gehen und alles auf die jüngeren Menschen abwälzen, ist auch sehr ungerecht. Olga

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