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Plaudereien Wir möchten mit Ihnen in den Austausch kommen - Studentisches Forschungsprojekt.

RE: Wir möchten mit Ihnen in den Austausch kommen - Studentisches Forschungsprojekt.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 15.07.2020, 13:37:48

Zum Alter habe ich meistens keinen Bezug. Ich bin mit 72 noch voll berufstätig in der digitalen Welt und kommuniziere mit Menschen auf internationalem Level. Wir streamen, up- und downloaden via Glasfaser, wir telefonieren per VoIP, unsere WEB wurde mit Word Press erstellt, wir bestellen Online, tätigrn die Bankgeschäfte mittels einer Banking App und Produktneuheiten werden mittels verschiedenen Webinar vorgestellt.
Da wäre sich alt zu fühlen vollkommen fehl am Platz 😁.
Bruny

heide †
heide †
Mitglied

RE: Wir möchten mit Ihnen in den Austausch kommen - Studentisches Forschungsprojekt.
geschrieben von heide †

Gestatten, ich habe  auch mal *nachgedacht*. Aber mit der Aussage, dass ich mich deutlich jünger fühle als ich tatsächlich bin, damit kann ich überhaupt nichts anfangen. Wie fühlt man sich denn an, wenn man zum Beispiel die 70 überschritten hat ...wie ich mich anfühle, das merke ich sehr wohl...aber schon vor 20 Jahren gab es die Rille zwischen den *Backen* , besser als verlängerter Rücken bekannt. Und was mein Spiegelbild hergibt, das sehe ich auch......aber wer sich vernünftig pflegt, der Figur entsprechend kleidet und generell auf sich achtet....da muss es auch im Alter keine nennenswerte Unterschiede mehr geben, gerade eben sehe ich wie 23 aus. 

Dass ich mich ab und an ausgepowert fühle, das bin ich selbst schuld weil....mein häusliches Umfeld muss immer tipptopp aufgeräumt sein...
Aber  jungen Menschen ergeht es zum Beispiel nach sportlichen Aktivitäten nicht anders. Aber verändern werden ich mich in dieser Beziehung auch nicht mehr.
Und obwohl ich zur Zeit  ein Wechselprogramm durchlebe, soll heißen, dass ich trotz meiner plötzlichen KrebsErkrankung zwar nicht über den Boden krieche und das Abstellgleis auch noch nicht rieche....so ärgert es mich schon gewaltig, dass ich nicht nur wegen der Coronakrise etwas eingeschränkt bin. Diese ewige Arztlauferei empfinde ich als unangenehm...und schlimmer noch, wenn’s einem gut gehen soll, muß man höllisch aufpassen und fast noch besser informiert als der Mediziner selbst sein.
Ja, um wirklich gut behandelt zu werden, sollte man schon Privatpatient sein. Wie gut, dass ich vor etlichen Jahren eine Zusatzversicherung abgeschlossen habe...und ich bleibe dabei...ob jung oder alt, wer arm ist, dem geht es auch während der CK weniger gut.
Es gäbe noch mehr zu erzählen, für heute

Danke fürs Gespräch... 

Heide

 
RE: Wir möchten mit Ihnen in den Austausch kommen - Studentisches Forschungsprojekt.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf heide † vom 15.07.2020, 15:29:49

"  . . gerade eben sehe ich wie 23 aus."

Na, na, na! Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich diese Aussage ein klein wenig in Zweifel ziehe.
"Wie 30" hätte auch genügt, um anderen zu imponieren, meine ich. 😉 Und wir wir wissen auch so, dass du die Schönste im ganzen Land bist. 😉


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JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Wir möchten mit Ihnen in den Austausch kommen - Studentisches Forschungsprojekt.
geschrieben von JuergenS

in meinem ST-Profil steht seit Jahren folgendes:

"einen Tag fühl ich mich uralt, dann wieder 1 Jahr jünger."

Ich muß es nicht überarbeiten, heute nicht, höchstens die zeitliche Schwankungsbreite.

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Wir möchten mit Ihnen in den Austausch kommen - Studentisches Forschungsprojekt.
geschrieben von JuergenS

Ich bin sehr gespannt, wie "schlau" ihr aus all unseren, oft weit auseinanderliegenden Beiträgen für euer studentisches Forschungsprojekt geworden seid. 

werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Wir möchten mit Ihnen in den Austausch kommen - Studentisches Forschungsprojekt.
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf KuBis PHLudwigsburg vom 14.07.2020, 19:46:20

...habe gerade erst diese, eure Umfrage gesehen und hänge mich mal ran..., Altern tun wir alle mit der Geburt aber darum geht es ja nur beiläufig, dennoch hat es Bedeutung, denn wir werden eben jeden Tag ein wenig "anders"..., ich würde dazu aber nicht "altern" sagen, es ist Entwicklung.
Wir werden alle immer etwas reifer, liest sich gleich viel besser, finde ich.

Ich für meinen Teil habe noch nie Probleme mit dem "Älterweden" gehabt, weil ich es eben nehme, so wie es jeden ist. Für mich war und ist Alter immer nur eine ganz blöde Zahl, mehr nicht !!!
Wie ich aber damit lebe..., genau dafür bin ich selbst verantwortlich und ich meine, genau so erlebt man das "Alter". Sehe heute noch meine Oma vor mir, die letztlich 101 geworden ist, das war noch die Generation der Haarnetze, Schürzen...oh oh...alles weg heute!

Ich gebe aber zu, dass ich mich auch nicht immer so supi fühle aber zumindest überwiegend und dafür tue ich aber schon immer etwas. Von jung an habe ich Sport getrieben und liebe es noch heute. Habe ich Bewegung, fühle ich mich wohl und da ist es egal, was ich mache...radeln, wandern u.a.m. 
Der weile empfinde ich es aber auch sehr wichtig, im Kopf fit zu bleiben. Dabei helfen mir so einige Sachen, wie Computertechnik, Smartphon, Kontakte aller Art.

Ich war schon in den 90igern arbeitsbedingt voll mit den ersten PCs dabei, habe Schulungen gemacht und mich immer weiter entwickelt. Nur einen PC oder Handy zu bedienen reichte mir nie..., ich klemme mich oft richtig dahinter und bin oft stolz, wieder eine Hürde genommen zu haben.
Es spornt mich regelrecht an und es gibt für den Kopf "da oben" kaum etwas besseres, als sich zu fordern. 

Oft denke ich aber, dass der Mensch so ist, wie er ist...jeder hat eine Biografie hinter sich oder ist noch drin, Wege haben einen geprägt, Menschen sowieso und so vieles andere auch. 

Ich mache der weile vieles am PC, kaufe ein, buche Reisen, Onlinebanking schon seit Jahren, weil ich meinem Sohn vertraut hatte, der da meinte..., Mama mach das ruhig, es ist sicher, das schaffst du locker.
Bin immer weiter und tiefer in die digitale Welt gekommen, brauche sie auch.

Dennoch liegt mein Hauptaugenmerk auf unserem Garten mit allem drum und dran...bin sehr naturverbunden und würde ohne Natur wohl eingehen...alles zusammen genommen hält mich fit.

Eines kommt aber bei mir dazu... meine Enkel und davon habe ich in einer Patchworkfamilie derzeit immerhin 7...sie sind eh mein Motor und sehr wichtig für mich. Habe aber schon immer lieber mit jungen Menschen zu tun gehabt..., man bekommt ganz andere Inputs.

Nunja...mich würde interessieren, was ihr Mädels eigentlich über Das "Alter" so denkt, fühlt oder auch nicht..., wie seht ihr eure Großeltern oder andere "Alte" z.B. ? Wo werdet ihr mal später stehen und das "Alter" sehen ?

Kristine


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aixois
aixois
Mitglied

RE: Wir möchten mit Ihnen in den Austausch kommen - Studentisches Forschungsprojekt.
geschrieben von aixois
als Antwort auf KuBis PHLudwigsburg vom 14.07.2020, 19:46:20

Persönlich bringe ich das in Verbindung mit den Begriffen des 'phasing in' (die die ihre Boliden auf die Rennbahn vorbereiten) und des 'phasing out' (die Rennautos die klappern und nicht mehr auf der Strecke mithalten können, deshalb immer öfter an den Rand fahren müssen, um den Schnelleren Platz zu machen, ehe sie dann die Strecke von selbst verlassen oder verwiesen werden).

Ich habe neulich meinem Enkel beim (unbeliebten) Vokablelernen klarzumachen versucht, dass das wie ein ewiger Kreislauf ist : in den Köpfen der Alten sind die Vokabeln u.v.a.m. 'drin', in die Köpfe der Jungen müssen sie erst wieder von neuem durch Lernen rein.
Eigentlich eine Energie- Zeitverschwendung. Wie schön wäre es doch, wenn man durch eine Art USB Stick das Erlernte der Älteren einfach auf die noch leere Gehirnfestplatte der Jüngeren übertragen könnte...

Mein Punkt: der Respekt vor dem Wissen der Alten verliert an Bedeutung, nicht zuletzt deswegen, weil dieses Wissen auch global verstanden, ständig in Echtzeit abrufbar im Digitalhirn vorhanden ist. Auch der erlebte Einsatz des Wissens, d.h. die Erfahrung (durch die sich die Alten noch differenzieren können), verliert weitgehend an Bedeutung. Die Jungen haben die Zukunft, die mal ihre Vergangenheit sein wird, noch vor sich und müssen sie gestalten, die einstige Zukunft mit ihren Erwartungen, Hoffnungen,  ist vorbei für die Alten.

Das Altersbild ist daher abhängig vom ethisch begründeten Menschenbild jedes Einzelnen. Man kümmert sich um die Kleinen, weil sie es noch nicht (aber immer mehr) können, und um die Alten, weil sie es nicht mehr (und immer weniger) können. In einer auf Leistung und den Sieg der Stärksten gegründeten Gesellschaft, sind die Alten logischerweise  'nachrangig', als 'klapprige' Vehikel müssen sie die Strecke frei machen, dürfen nicht im Wege stehen, behindern. Das kann man Diskriminierung nennen, ist es oft auch, aber eher, nach meinem Verständnis, als Ablehnung des Schwächeren , des physisch und mental-psychisch nicht mehr auf der 'Höhe' der Zeit befindlichen Teilnehmers am Rennen, bei dem Schnelligkeit (nicht Entschleunigung) und Nutzenüberlegungen (was bringt der Alte mir ?) im Vordergrund stehen.  Durch den (geographisch bedingten) Zerfall der Familienverbünde, ist der Generationenvertrag nicht mehr persönlich zu erfüllen, Pflegedienste müssen einspringen, die Alten werden zu Kostenfaktoren, und Kosten belasten, verlangen Verzicht (Abgabe) an eigenen Wohlstandsgewinnen. 

Künstlich-postive Altersbilder, bei denen die Alten nicht Verzicht,, sondern Gewinn versprechen, entstehen da, wo der Alte als Konsument interessant ist und deshalb als 'gesund- fit noch im hohen Alter - usw. ' dargestellt wird (bes. in den Medien, Werbung, Film/Fernsehen...). Gebrechlichkeit existiert nicht, gegen jedes Zipperchen gibt es ein Mittelchen (das Treppensteigen tut doch nicht mehr weh, jetzt gibt es doch den Treppenlift XY ... usw.) dann kann man endlich geniessen, reisen, sich was gönnen, frei von Verpflichtungen. Daraus entstehen falsche Gegenbilder bei den Alten selbst, die diesem Idealbild nicht entsprechen (können) bis hin zu Minderwertigkeitsgefühlen (Rückzug von sozialen Kontakten) und bei der Umwelt, weil es den Alten anscheindend so (=zu) geht , auf Kosten der Jungen.

Da man aber so alt ist, wie man sich individuell fühlt, können diese durch ide Medienwelt geschaffenen falschen Idealisierungen oder auch Distanzierungen einen prägenden Einfluss auf die Alten selbst haben, je nach der Stärke ihres Selbstwertgefühls.
Deshalb die Notwendigkeit eines "Schutzraumes",, wo die Alten nicht kategorisiert (noch brauchbar - schon gebrechlich ?) , sondern so sein können, wie sie sind und sich fühlen, selbstbestimmt, nicht fremdbestimmt. Wo man sagt, lass mal, geh zur Seite,  du kannst es nicht, sondern mach mal, ich helfe dabei, und was nicht mehr geht, mache ich dann. Eine kleine, aber bedeutende Nuance, die die Alten aber sehr wohl spüren.


 

isetta
isetta
Mitglied

RE: Wir möchten mit Ihnen in den Austausch kommen - Studentisches Forschungsprojekt.
geschrieben von isetta
als Antwort auf JuergenS vom 15.07.2020, 16:44:41
Ich bin sehr gespannt, wie "schlau" ihr aus all unseren, oft weit auseinanderliegenden Beiträgen für euer studentisches Forschungsprojekt geworden seid. 
Wie Jürgen es geschrieben hat, das Ergebnis fände ich auch sehr spannend.
Denn hier im St sind nicht nur Senioren unterwegs, sondern auch noch viele Personen, so wie ich , die noch mitten im Leben stehen.

Bei uns beginnen nun gerade die Ferien, da denke ich an die vielen Jahre meiner Schulzeit zurück. Wenn ich nun so Rückschau halte, haben sich auch die Eltern die ganzen Jahre sehr verändert , doch das ist ja nicht die Frage hier.   😉

Das Schulsytem bei der Pandemie konnten wir bisher gut bewältigen, es fanden Unterrichsstunden im wöchentlichen Wechsel statt.  Vorher gab es Unterricht per Bildschirm , da mussten sich auch die älteren Lehrer /innen auf das neue System einstellen.


--- "Wir sind Hannah, Julia, Johanna und Lisa, Studentinnen des Masterstudiengangs Kulturelle Bildung an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Dieses Semester besuchen wir ein Seminar, dessen Inhalt eine Forenanalyse mit anschließender Aufarbeitung der Ergebnisse ist.  " ---

Ich wünsche ihnen viel Erfolg

isetta



 
KuBis PHLudwigsburg
KuBis PHLudwigsburg
Mitglied

RE: Wir möchten mit Ihnen in den Austausch kommen - Studentisches Forschungsprojekt.
geschrieben von KuBis PHLudwigsburg

Liebe Nutzer*innen des Seniorenportals, 
ein letztes Mal möchten wir uns ganz herzlich bei Ihnen für Ihre vielen spannenden Beiträge im Kontext unserer letzten Fragestellungen bedanken. Darüber zu lesen, wie Sie das Thema Alter(n) ganz unterschiedlich verstehen, für sich definieren und auch auslegen war für uns eine ganz besonders spannende Erfahrung. Drachenmutter nimmt dabei etwa eine Unterscheidung zwischen körperlichem und geistigem Alter vor, oder mareike schreibt davon, dass im Alter die Gelassenheit zunimmt - die Perspektive von marina, dass es junge Alte und alte Junge und alle Nuancierungen dazwischen gibt, klingt für uns sehr plausibel. aixois berichtete uns von der Notwendigkeit eines Schutzraumes, in dem keine Kategorisierungen, keine Fremdbestimmungen vorgenommen werden. Ein spannender Ansatz, der auch zum Nachdenken anregt!

Neben den neuen Beiträgen möchten wir an dieser Stelle auch nochmals alle anderen Beiträge und User*innen würdigen, die uns in der vergangen Woche mit Ihren Perspektiven und Ideen bereichert haben und uns an Ihren Erfahrungen haben teilhaben lassen - dafür sind wir Ihnen sehr dankbar! Nach einer Woche beenden wir mit diesem Beitrag nun unsere Forschung hier bei Ihnen im Seniorenportal und bedanken uns für die schöne Zeit mit Ihnen. 

Einige Nutzer*innen hatten angedeutet, dass sie die Ergebnisse unseres Forschungsprojekts interessieren würde. Aktuell sind wir natürlich noch nicht soweit, dezidierte Erkenntnisse ableiten zu können -  wir werden aber nach der Analyse einen Artikel im Magazin “Altern & Medien - Zeitschrift für Forschung und Praxis” über diese Forumsdiskussion veröffentlichen. Sobald dieser online ist, werden wir Ihnen gerne einen Link zur Verfügung stellen, unter dem Sie diesen dann sehr gerne abrufen können. Das Magazin erscheint außerdem auch im Printformat. Alle Beiträge werden, darauf möchten wir erneut hinweisen, im Forschungskontext natürlich anonymisiert. 

Falls Sie noch Fragen zum Projekt oder zur Forschung haben, treten Sie gerne in den persönlichen Austausch mit uns. 

Wir wünschen Ihnen alles Liebe, viel Freude, sowohl in der digitalen als auch analogen Welt und weiterhin einen guten Austausch hier auf der Plattform.

Herzlichen Dank für Ihre Offenheit und beste Grüße

Julia, Lisa, Hannah, Johanna
RE: Wir möchten mit Ihnen in den Austausch kommen - Studentisches Forschungsprojekt.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf KuBis PHLudwigsburg vom 15.07.2020, 21:06:35

Bye bye! Es war nett mit euch. So viel Höflichkeit und sogar Dankbarkeit für Geschriebenes ist man hier gar nicht gewohnt. 😉
Und eure Zeitung habe ich auch gefunden: Zeitschrift Medien & Altern
Ich nehme mal an, wir werden im November-Heft „verwurstet“.  😉


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