Plaudereien Wollt ihr mich testen, da draußen ?
*********
Oh Mutter, wie hast Du nur alles ertragen,
ohne zu murren und ohne zu klagen?
Wie hast Du das Leben Dir eingerichtet?
Wie manchen Streit wohl uns geschlichtet?
Wie oft hast Du uns erwartet mit Bangen,
wenn wir des nachts sind herumgehangen?
Wie hast Du das mit dem Bisschen gemacht,
das Vater als Lohn Dir hat heim gebracht?
Wie oft hast Du wohl auch bitter geweint,
wenn Du sahst, wie für andere die Sonne scheint?
Nie machte ich mir die geringsten Gedanken,
dass ich Dir auch einmal sollte danken.
Heut` bin ich halt älter und sehe es ein:
ich war oft bös zu Dir und manchmal gemein.
Hab` selber nun Kinder, die weinen, die lachen
und die, wie ich damals, oft Kummer machen.
Nun ist es an mir, des nachts zu warten,
wenn sie wieder mal eine Fete starten.
Dann wähne ich Dich in Gedanken bei mir.
Oh Mutter, wie wär` ich dann gerne bei Dir
und Du streicheltest mir zart übers Haar.
Oh Mutter, wär` ich noch das Kind, das ich war.
*****************
Oktober 1993 "mutter" Schorsch
Schönen Muttertag
Danke, dass du mein Gedicht noch verziert hast!
Meine Kinder, die mittlerweile über 40 Jahre alt sind, kommen heute mit ihren Partnern und unseren Enkeln zu uns und gehen dann gemeinsam auf die Suche nach "Muttertagsblumen". So nannten sie damals, als sie noch klein waren, das Wiesenschaumkraut, welches jedes Jahr zu Muttertag auf den Wiesen blühte.
Diesen Brauch haben sie beibehalten und ich freue mich immer wieder darüber:
Liebe Grüße,
Mane
Klasse
Auch heute ist dieser Balanceakt kaum zu stemmen.
Meine Tochter nebenan hat 2 Kinder und ist Sonderschullehrerin im Mehrfachbehinderten-Bereich. Sie ist alleinerziehend. Es ist kaum zu leisten, sowohl Job und Familie zufriedenstellend zu managen. Und für die eigenen Bedürfnisse ist kein Raum mehr ...
Ich bringe mich dort gerne als Groß-Mutter ein ...
Was habe ich empfunden, wie die Mütterjahren entlohnt werden?
Ich habe nichts erwartet und drum nichts empfunden.
Meine Studienjahren in den Niederlanden werden besser entlohnt als die Mütterjahre in DE.
Da wir als Ehepaar gut harmoniert haben und eine gute Rollenverteilung hatten, ist es uns gelungen in Eigenleistung ein tolles Eigenheim zu bauen.
Als mein Mann im Alter von knapp 54 Jahren tödlich verunglückte, war das Haus schuldenfrei.
Die pflegebedürftige Schwiegermutter starb 2 Monate vor ihrem einzigen Sohn.
Ich war zu dem Zeitpunkt 49 Jahre alt und hatte deshalb Anspruch auf die große Witwenrente. Wäre ich 48 Jahre alt gewesen, hätte es anders ausgesehen.
Die drei Töchter waren halbwegs erwachsen aber alle noch studierend.
Mit Bafög und Erbschaft wurden die Studienjahre auch gemeistert.
Die "Entlohnung" sind diese drei tolle Frauen, die ihren ureigensten Weg gehen konnten ...
Abfällig wurde ich in meinem Umfeld nie behandelt, im Gegenteil.
Liegt wohl auch an meinem Selbstbewusstsein.
Was die Gesellschaft von "Nur-Hausfrauen" hält berührt mich nicht - ich sehe es ebenfalls so wie Du als PRIVILEG, dass ich mein Leben nach eigenem Gusto gestalten konnte und kann.
Ergänzend:
"Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass der Beruf der Hausfrau/ des Hausmann eingeführt bzw. anerkannt wird, wenn diese zusätzlich zum üblichen Haushalt auch noch Kinder erziehen":
https://www.openpetition.de/petition/online/familienfragen-einfuehrung-bzw-anerkennung-des-berufs-der-hausfrau-des-hausmannes
Die Begründung der Ablehnung ist hanebüchen.
Hut gezogen, starke Frau!
"Hut gezogen"
Schorsch, ich muss schmunzeln.
Bevor die Kinder kamen, relativ kurz hintereinander, habe ich in unserem Wohnort an der Grundschule unterrichtet.
Wenn ich mit der Aktentasche unterwegs war, haben die älteren Herren immer den Hut gezogen. Das war für mich völlig ungewohnt! Diese Form von Respektbekundung kannte ich nicht in den Niederlanden.
Und diesen Respekt spürte ich immer wieder, auch später, wenn ich in Gremien ehrenamtlich unterwegs war.
Womöglich war ich für viele eben doch nicht "Nur-Hausfrau".