Religionen-Weltanschauungen 'Die Zukunft der Religion'

qilin
qilin
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RE: 'Die Zukunft der Religion'
geschrieben von qilin
als Antwort auf arno vom 22.12.2017, 10:56:31
Religion kann die Welt schon lange nicht mehr erklären.
Deshalb nehmen die Kirchenaustritte immer mehr zu.
Die Aufklärung von Voltaire bis L. Feuerbach  haben
die  Christenreligion als Machwerk für  die politische Unterdrückung
und als eine Ideologie zur Vertröstung auf  ein Jenseits
gelehrt.
Wer sich öffentlich zu einer  Religion bekennt,
muß sich als Gebildeter sehr schämen.
 
geschrieben von arno

Es dürfte hier wohl kaum jemand geben, der meint
mit Religion die Welt erklären zu können Erschrocken
Als Grund für Kirchenaustritte ist das völlig daneben.
Voltaire und Feuerbach, so sehr ich beide schätze -
sind ebensowenig unfehlbar wie die Bibel.
Ich bekenne mich zu keiner Religion, denke aber
wer öffentlich hetzt über Dinge die ihm fremd sind,
dem stünde ein wenig Insichgehen auch ganz gut an...

Diese überholten christliche Überzeugungen werden heute immer noch
 für alle Bürger verpflichtend gemacht!


Nonsens! - Wo denn?

Eine Verschmelzung von Staat und Christentum
sehe ich am ehesten in den USA, nicht in Westeuropa -
eher das Gegenteil - was ich durchaus begrüße...

() qilin
arno
arno
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RE: 'Die Zukunft der Religion'
geschrieben von arno
als Antwort auf qilin vom 22.12.2017, 21:39:09
Religion kann die Welt schon lange nicht mehr erklären.
Deshalb nehmen die Kirchenaustritte immer mehr zu.
Die Aufklärung von Voltaire bis L. Feuerbach  haben
die  Christenreligion als Machwerk für  die politische Unterdrückung
und als eine Ideologie zur Vertröstung auf  ein Jenseits
gelehrt.
Wer sich öffentlich zu einer  Religion bekennt,
muß sich als Gebildeter sehr schämen.
 
geschrieben von arno

Es dürfte hier wohl kaum jemand geben, der meint
mit Religion die Welt erklären zu können Erschrocken
Als Grund für Kirchenaustritte ist das völlig daneben.
Voltaire und Feuerbach, so sehr ich beide schätze -
sind ebensowenig unfehlbar wie die Bibel.
Ich bekenne mich zu keiner Religion, denke aber
wer öffentlich hetzt über Dinge die ihm fremd sind,
dem stünde ein wenig Insichgehen auch ganz gut an...

Diese überholten christliche Überzeugungen werden heute immer noch
 für alle Bürger verpflichtend gemacht!


Nonsens! - Wo denn?

Eine Verschmelzung von Staat und Christentum
sehe ich am ehesten in den USA, nicht in Westeuropa -
eher das Gegenteil - was ich durchaus begrüße...

() qilin
Moin, qilin,

die Nachrichten sollte man hören und auch die Zeitung sollte man lesen.
Dann hätte man von der Verteidigung der christlichen Werte (=Kirchenpropaganda der
Kanzlerin) gehört. In vielen Landesverfassungen ist der Glaube an Gott als wichtigste
Aufgabe der Schulen festgeschrieben. Usw.

Sicher ist Dir auch entgangen, dass die Kirchen systematisch Einfluß auf die Politik
nehmen und vorzeitig in Gesetzgebungsverfahren eingebunden sind wie keine zweite
gesellschaftliche Kraft. Dabei gibt es für diese regelmäßige Einbindung der Kirchen
in Gesetzgebungssverfahren keine rechtliche Grundlage. Die politischen Entscheidungen
fallen im Sinne der Kirchen aus. Die Ämterverquickung kirchlicher Büros und der
Ministerialbürokratie offenbart den durch die Kirchen gekaperten Staat.
Über diese Verfilzung hat der Prof. Carsten Frerk sehr informative Bücher verfaßt.

Gruß arno
qilin
qilin
Mitglied

RE: 'Die Zukunft der Religion'
geschrieben von qilin
als Antwort auf arno vom 23.12.2017, 08:33:54

Hallo arno,

hm - die 'Verteidigung der christlichen Werte' ist tatsächlich en vogue, auch bei Leuten die absolut nichts mit Religion am Hut haben, wie div. Rechtspopulisten. Ich denke da an unseren jetzigen Vizekanzler H.C. Strache, der mit dem Kruzifix in der Hand eine Demo gegen 'Islamisierung' anführte... Das ist keine Einflussnahme der Religion, sondern deren Instrumentalisierung. Auch wenn Frau Merkel wohl wirklich religiös ist (und sich dafür schämen sollte Deiner Ansicht nach Smiley) - ihre Überzeugung verpflichtet niemand zu gar nix.
In welchen Nachrichten und Zeitungen der Wortlaut von Landesverfassungen zitiert wird, weiß ich nicht - sollte dort tatsächlich 'der Glaube an Gott als wichtigste Aufgabe der Schulen festgeschrieben' sein, dann ist das wohl totes Recht - kein Lehrer den ich kenne praktiziert bzw. kennt das überhaupt.
Dass die Kirchen von staatlicher Seite eine Vorzugsbehandlung erfahren weiß ich, ihr tatsächlicher Einfluss dürfte aber weit geringer sein als Du schreibst - wie sonst wären Gesetze wie Fristenlösung, Homo-Ehe etc. möglich? Ganz so weit dürften die Kirchen den Staat also wohl nicht 'gekapert' haben Lachen

() qilin
 


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arno
arno
Mitglied

RE: 'Die Zukunft der Religion'
geschrieben von arno
als Antwort auf qilin vom 23.12.2017, 09:43:08
Hallo arno,

..............
Dass die Kirchen von staatlicher Seite eine Vorzugsbehandlung erfahren weiß ich, ihr tatsächlicher Einfluss dürfte aber weit geringer sein als Du schreibst - wie sonst wären Gesetze wie Fristenlösung, Homo-Ehe etc. möglich? Ganz so weit dürften die Kirchen den Staat also wohl nicht 'gekapert' haben Lachen

() qilin
 
Moin, qilin,

der Einfluss der Kirchen auf das Gesetzgebungverfahren  Fristenlösung, Homo-Ehe etc.
darf nicht unterschätzt werden. Habe jetzt keine Zeit diesbezüglich zu suchen.

Ich möchte mal auf eine vor fünf Jahren von Merkel durchgepeitschte und dann vom Deutschen Bundestag legalisierte Menschenrechtsverletzung hinweisen.
Bei jüdischen und muslemischen wehrlosen Jungen darf das männliche Genital verstümmelt werden.
Nicht nur dass diese Kinder uns weniger wert zu sein scheinen als christliche Jungen, offenbart es auch, dass unsere Regierung diese schlimme Menschenrechtsverletzung für weniger wichtig als
Religionsfreiheit und elterliche Fürsorge hält!
Das ist pure Menschenverachtung.
Die Politiker haben auch nicht bedacht, das ein solches Gesetz wehrlose Mädchen benachteiligt.
Wenn aus religiöser Tradition die Schamlippen verstümmelt werden sollen, werden viele Ärzte
diesen Eingriff gegen ihre Überzeugung durchführen, damit dies kein "Kurpfuscher" macht,
obwohl solche Eingriffe in Deutschland unter Strafe gestellt sind.
Jungen sind in Deutschland  per Gesetz diesbezüglich nicht unter einem wirksamen staatlichen Schutz
gestellt.
Man kann nur hoffen, dass Betroffene wegen des irreversiblen Schadens ihre Eltern und die Beschneider später anzeigen und vor Gericht stellen.
Ich stelle mir gerade vor, wie sich unsere scheinheiligen Politiker verhalten würden, wenn ein Religion
fordert, Augen zu entfernen, weil man damit Böses sieht!
Es ist kein Witz, aber es gibt eine Religion, die Frauen veranlasst, ihr Haar  oder sich selbst ganz unter einem Gewand zu verstecken.

Der Gott oder die Götter der Viehzüchterreligionen haben schon viel Mist gebaut.

Die vom Parlament veranlaßten Gesetze sind nicht immer das Gelbe vom Ei, wenn Kirchen und
andere Lobbyisten Einfluß nehmen.

Gruß arno
 
qilin
qilin
Mitglied

RE: 'Die Zukunft der Religion'
geschrieben von qilin
als Antwort auf arno vom 24.12.2017, 14:09:59

Hallo arno,

die sind auch ohne Einfluss von Kirchen und anderen Lobbyisten nicht immer das Gelbe vom Ei... Lachender Teufel

Die 'Menschenrechtsverletzung' der Beschneidung sehe ich eher gelassen - in div. Ländern wurde die auch ohne religiösen Hintergrund 'aus hygienischen Gründen' auf breiter Basis empfohlen, mein Sohn wurde aus medizinischen Gründen beschnitten, womit er keinerlei Probleme hatte - eine Parallele zur FGM scheint mir da eher ideologisch herbeigeredet. Und dass die Kirchen sich hier für Juden und Muslime starkgemacht hätten, scheint mir nicht unbedingt überzeugend.
Wenn die 'den Staat gekapert' haben, aber 'alle sozialen Erleichterungen der Neuzeit nicht durch die Kirchen, sondern gegen sie geschaffen wurden' (was notabene völlig richtig ist) - wann und wie haben die Kirchen dann diesen Einfluss gewonnen? Bis vor 80 Jahren hatten Geistliche noch hohe Regierungsämter inne, aber die Kirchen konnten diese Modernisierungen nicht verhindern - und jetzt kann ohne ein placet der Kirchen plötzlich keine politische Entscheidung mehr fallen??? 
Wie glaubwürdig ist das denn?

() qilin
 

santos
santos
Mitglied

RE: 'Die Zukunft der Religion'
geschrieben von santos
als Antwort auf arno vom 24.12.2017, 14:09:59

Hallo Arno,

das von dir in deinem thread angesprochene Gesetz zur Beschneidung von kleinen Jungen, war nicht ein von Frau Merkel durchgepeitschtes Gesetz, sondern wurde in verschiedenen fachlich kompetenten Gremien geprüft und dann demokratisch verabschiedet. Glücklicherweise befinden wir uns in den meisten europäischen Ländern in der Lage, durch Gewaltenteilung Gesetzesentscheidungen getrennt von Kirche und Staat zu treffen. Trotzdem mischt sich die Kirche manchmal ein, besonders, wenn es um ehtische Fragen geht. Das mahnende Element Kirche kann sinnvoll sein. Beschäftigen wir uns nicht seit Jahren in  öffentlichen Diskussionen mit Themen wie: Leihmutterschaft, Abtreibung, Gentechnologie, bis hin zur künstlichen Befruchtung außerhalb des Mutterleibs u.s.w.  nicht zuletzt die Ehe von Homosexuellen Paaren. Wenn niemand Dinge in Frage stellt, könnte der Mensch nach jetzigem Stand der Wissenschaft Manipulationen vornehmen,  die den ethischen Grundsätzen auch nicht religiöser Menschen nicht gefallen würden. 

Ich komme auf die Beschneidung von kleinen Jungen zurück und frage mich: Haben wir keine anderen Probleme?
Erika
   


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hema
hema
Mitglied

RE: 'Die Zukunft der Religion'
geschrieben von hema
als Antwort auf arno vom 22.12.2017, 21:02:15

Arno, ich möchte nur erwähnen, dass weder Jesus, noch Mohammat VIEHZÜCHTER gewesen sind.


Nicht angeben, bringt nichts!

 

Karl
Karl
Administrator

RE: 'Die Zukunft der Religion'
geschrieben von Karl
als Antwort auf qilin vom 24.12.2017, 15:34:48

@Qilin,

ich denke auch, dass Arno den Einfluss der Kirchen überzeichnet. Er zieht ja mit missionarischem Eifer einen Feldzug gegen die Religionen durch und der distanzierte Blick für die Realität ist dann mangelhaft.

Qilin
die Kirchen konnten diese Modernisierungen nicht verhindern 

So ist es. Zwar ist der Einfluss der Kirchen noch immer groß, aber er schwindet doch zunehmend.

Karl
britti
britti
Mitglied

RE: 'Die Zukunft der Religion'
geschrieben von britti
als Antwort auf Karl vom 30.12.2017, 14:14:25

Ich lese gerade ein interessantes Buch, was zu diesem Thema passt:
"Naturwissenschaft und Religion" von Ken Wilber.
Es ist nicht ganz leicht zu lesen, aber der rote Faden wird sichtbar.
Beide Seiten erfahren Gleichberechtigung.

hema
hema
Mitglied

RE: 'Die Zukunft der Religion'
geschrieben von hema
als Antwort auf britti vom 30.12.2017, 15:09:44

Möchte in diesem Zusammenhang die Bahá´i Religion zitieren. Ihre Glaubensgrundsätze gefallen mir sehr.
Sie haben Zukunft!

b) Unabhaengiges Forschen nach Wahrheit
Erstmals in der Menschheitsgeschichte ist die unabhaengige Wahrheitssuche praktisch moeglich. Aufrichtiges, freies Forschen verlangt vom Menschen mehr als die blinde Nachahmung eines ererbten Glaubens.

c) Die gemeinsame Grundlagen der Religionen
Die Bahá´i glauben, dass alle großen Religionen der Welt goettlichen Ursprungs sind. Alle wurden von Gott an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten offenbart und entsprachen den zeitbedingten Beduerfnissen und der Aufnahmefaehigkeit der Menschen.

d) Die innere Harmonie von Wissenschaft und Religion
Bahá´u´lláh lehrt, dass Religion und Wissenschaft miteinander in Einklang stehen. Wahre Religion und wahre Wissenschaft haben sich nie widersprochen. Sie sind komplementaere Aspekte der Wahrheit.

Mehr davon auf meiner HP www.hopeland.at - Religionen - BAHÁ´I 

Eine gute Zukunft zum heutigen Jahreswechsel.
Hema

 


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