Religionen-Weltanschauungen Existiert Gott?

Der-Waldler
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Re: Existiert Gott?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf arno vom 26.12.2016, 19:03:41

Die Quantentheorie, Evolutionstheorie, Kosmologie, die Hirnforschung, usw.
braucht für die Erklärung der Welt und allen Lebens keinen Rückgriff auf einen Gott!
geschrieben von arno


Das habe ich auch nirgendwo behauptet. Ich fand nur die These gewagt, die Naturwissenschaften wären in der Lage, die Welt und alles, was mit ihr zusammenhängt, vollständig zu erklären. So weit ist die NW nicht, und ich bezweifle auch (wie jeder seriöse Naturwissenschaftler), dass das jemals der Fall sein wird. Es wird immer eine "offener Rest", eine offene, ungeklärte Frage übrig bleiben. Der Naturwissenschaftler kann mit so einem "offenen Rest" gut leben. Wer nicht damit leben kann, bringt Gott ins Spiel. Für denjenigen ist das legitim.

Und wer, wie Gerd, aus seinem Glauben Kraft und Trost zieht, ist doch nicht schlechter dran wie der, der das nicht tut oder nicht braucht oder nicht will. Heikel wird es nur, wenn Gläubige anderen vorschreiben wollen, was sie zu glauben haben. Und ganz offen: Heikel wird es für mich auch, wenn Atheisten anderen vorschreiben wollen, was diese NICHT zu glauben haben. Obwohl ich als Agnostiker den Atheisten EIGENTLICH näher stehe als religiösen Menschen, sind mir "militante Atheisten" genauso unsympathisch wie religiöse Fundamentalisten (womit ich nicht Dich meine! Ich war lange Zeit in einem Atheismus-Forum aktiv, das war schlimmer als in manchem religiösen Forum...)

Schönen Gruss

Der Waldler
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Re: Existiert Gott?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf gerd54 vom 26.12.2016, 19:57:51
Gott ist eine Sache der Seele und eben des Glaubens.


Genau so ist es, lieber Gerd. Und daher sind solche Diskussionen zwischen Menschen, die von Wissen reden, und solchen, die von Glauben reden, fruchtlos. Ich gehe solchen Gesprächen meistens aus dem Weg, selbst in einem früheren Atheismus-Forum, in dem ich war, habe ich mich irgendwann zurückgezogen, weil der atheistische Fundamentalismus genauso wenig zu ertragen war wie der religiöse. Ich weiss gar nicht, warum ich mich hier in diesen Thread eingemischt habe

Einen lieben Gruss zur Nacht

Der Waldler
arno
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Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von arno
als Antwort auf Der-Waldler vom 26.12.2016, 21:34:35

Die Quantentheorie, Evolutionstheorie, Kosmologie, die Hirnforschung, usw.
braucht für die Erklärung der Welt und allen Lebens keinen Rückgriff auf einen Gott!


Das habe ich auch nirgendwo behauptet. Ich fand nur die These gewagt, die Naturwissenschaften wären in der Lage, die Welt und alles, was mit ihr zusammenhängt, vollständig zu erklären. So weit ist die NW nicht, und ich bezweifle auch (wie jeder seriöse Naturwissenschaftler), dass das jemals der Fall sein wird. Es wird immer eine "offener Rest", eine offene, ungeklärte Frage übrig bleiben. Der Naturwissenschaftler kann mit so einem "offenen Rest" gut leben. Wer nicht damit leben kann, bringt Gott ins Spiel. Für denjenigen ist das legitim.

..... Heikel wird es nur, wenn Gläubige anderen vorschreiben wollen, was sie zu glauben haben. Und ganz offen: Heikel wird es für mich auch, wenn Atheisten anderen vorschreiben wollen, was diese NICHT zu glauben haben........

Schönen Gruss

Der Waldler
geschrieben von arno


Moin, Der Waldler,

1)den Seligen wird nicht vorgeschrieben, was sie zu glauben haben, hier wird über das Thema diskutiert!

2)Wenn heute ein "Gott" schon ein Störfaktor in den Naturwissenschaften ist, wird er dies bestimmt bei dem noch zu erforschenden und immer kleiner werdenden "offenen Rest" bleiben, wodurch Deine Einwände für die Existenz eines Gottes immer schwächer werden und sich letztlich auflösen, es sei denn, Du gehörst zu den Seligen.

3)Dass Du große Schwierigkeiten mit dem "offenen Rest" oder den noch ungeklärten Fragen hast, verstehe ich.

4) Da das Universum schon immer und ewig existiert, erübrigt sich überhaupt die Frage nach einem Schöpfer, weil sich der Schöpfungsakt
erübrigt.

5) Der Franzose Charles Baudelaire brachte es auf den Punkt:

"Gott ist das einzige Wesen, das,um zu herrschen, noch nicht einmal selbst zu existieren braucht!"


Gruß arno

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Der-Waldler
Der-Waldler
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Re: Existiert Gott?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf arno vom 27.12.2016, 03:56:41

2)Wenn heute ein "Gott" schon ein Störfaktor in den Naturwissenschaften ist, wird er dies bestimmt bei dem noch zu erforschenden und immer kleiner werdenden "offenen Rest" bleiben,
geschrieben von arno


Die HYPOTHESE Gott ist für mich kein Störfaktor für die oder in der Wissenschaft. Störfaktoren sind nur Menschen, die glauben, Religion und Wissenschaft vermischen zu müssen und z.B. behaupten, die biblische Schöpfungsgeschichte sei eine naturwissenschaftliche relevante Kosmologie. Und wenn diese Menschen dann noch Einfluss und Macht bekommen, dann wird es störend und vielleicht sogar gefährlich. Aber solange Privatleute an ihren Gott glauben, stören die doch nicht.

wodurch Deine Einwände für die Existenz eines Gottes immer schwächer werden und sich letztlich auflösen, es sei denn, Du gehörst zu den Seligen.


Ich denke, Du verwechselst mich da oder hast meine bisherigen Postings nicht korrekt gelesen. Ich habe keine Argumente FÜR Gott vorgebracht. Ich lasse es offen, ob es Gott gibt. Für mich spricht mehr dagegen als dafür (jedenfalls gegen einen Gott, wie Bibel und andere Weisheitsbücher ihn lehren). Aber meine naturwissenschaftliche Ausbildung, zahllose Gespräche mit Freunden, die Naturwissenschaftler sind, und auch die wissenschaftliche Redlichkeit lassen es nicht zu, dass ich behaupte, es gäbe Gott nicht. Das ist genauso eine unbeweisbare These wie die These, dass es ihn gibt. Beide Seiten führen bestenfalls Indizien an. Beweise im wissenschaftlichen Sinn sehe ich auf beiden Seiten nicht.

3)Dass Du große Schwierigkeiten mit dem "offenen Rest" oder den noch ungeklärten Fragen hast, verstehe ich.


Ich habe damit keine Schwierigkeiten (ich frage mich wirklich, ob Du mich verwechselst oder einfach falsch gelesen hast ). Für mich ist es ganz selbstverständlich, gewisse Fragen (sowohl wissenschftliche als auch nichtwissenschaftliche) offen zu lassen. Das ist das "tägliche" Brot des Wissenschaftlers und zwar nicht nur des Natür-, sondern auch des Sozial- und Geisteswissenschaftlers. Da hat keiner Probleme damit, eine Frage offen zu lassen.

4) Da das Universum schon immer und ewig existiert, erübrigt sich überhaupt die Frage nach einem Schöpfer, weil sich der Schöpfungsakt
erübrigt.


Schön, dass Du das weisst Grosse Geister wie Stephen Hawking können das so definitiv nicht sagen, sie VERMUTEN, dass es so ist, aber es fehlt der Beweis dafür...

Aber ich denke, wir drehen uns im Kreis, zumal ich nicht das Gefühl habe, als diskutieren wir über das gleiche. Du willst mir widerlegen, dass es Gott gibt, an den ich aber gar nicht glaube, weil ich das für mich offen lasse. Und ich wünsche mir einfach nur etwas mehr wissenschaftliche Bescheidenheit, wie ich bei zahllosen Wissenschaftlern erfahren habe, und die uns während des Studiums auch "eingebleut" worden ist.

Schönen Gruss zum Tag

Der Waldler
Re: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf diego48 vom 26.12.2016, 13:51:43
Du verlangst von einem Glauben, einer versuchten Beschreibung des Unerklärlichen und nicht Beschreibbaren, trotzdem logische Konsequenz?
Warum sollte es nicht möglich sein, dass mir jemand erklärt, wo sein Glaube herrührt, was ihn verursacht, was das "Unerklärliche" denn ist? [...]
geschrieben von det
Das war nicht meien Frage. ich fragte danach, ob du von einem Glaubenssystem logische Konsequnz erwartest - was ich persönlich für unlogisch halte.

Religion muß keine logisch durchdachten und in sich konsistenten Aussagen machen, das ist nicht ihre Aufgabe.
Habe ich gefordert, dass Religionen logisch durchdachte Aussagen machen? Mir ist es egal, ob "Religionen das wollen oder nicht". Aber ein dummes Menschlein wie ich hinterfragt, was aus seiner beschränkten Sicht nicht zusammenpasst. [...]
geschrieben von det
Ja, das hast du. Du hast hast Gerd gefragt "Kannst du die vielen Inkonsistenzen und das "Zurechtbiegen" wirklich nicht erkennen?" und wieder halte ich für eine unlogische Frage.

Ein Glaubenssystem muss keine logisch durchdachten und in sich konsistenten Aussagen machen. Ich erwarte von einem Kaminfeuer auch nicht, daß es das Haus zusammenhält, sondern daß es wärmt, schön aussieht und ein heimeliges Gefühl vermittelt. Dafür ist keine Logik vonnöten. Die braucht man für die Statik, die dafür sorgt, daß das Haus nicht über mir zusammenfällt.

Ich kann deine Frage aber verstehen, weil ich sie ähnlich selbst gestellt habe. Vor längerer Zeit habe ich mal eine Dokumentation über die Geburtstagsfeier für den Buddha in der hannoverschen Pagode gesehen. Dort sprach auch kurz eine junge Frau davon, daß "man halt an den Buddha glaubt", was ich absolut nicht verstanden habe. Wie kann man an den Buddha glauben? Er hat vor seinem Tod eindeutig klargestellt, daß die Lehre von seiner Person unabhängig ist, daß er nur der Wiederentdecker der Lehre ist und nicht der Glaubensstifter. Doch mir wurde klar, daß nicht die junge Frau auf dem Holzweg ist, sondern ich es bin. Ich habe ganz selbstverständlich erwartet, daß andere den gleichen, sagen wir mal "intellektuellen" Zugang zur Lehre haben wie ich und daß sie nicht einfach "nur" glauben. Dumme Idee von mir, das wurde mir nach einigem Nachdenken dann auch klar.

Genauso sehe ich deine Frage, ob Gerd die vielen Inkonsistenzen und das "Zurechtbiegen" wirklich nicht erkennen könne? Selbst wenn er sie erkennt, warum sollten sie ihn interessieren? Vermutlich hat er eine völlig andere Erwartungshaltung an den Glauben, als du sie sehen oder verstehen kannst und deswegen wird deine Frage für ihn unverständlich sein.

Zuletzt möchte ich noch etwas zur der Prüfung des Gläubigen durch Gott sagen, die du als Aufhänger für deine Frage nach den Inkonsistenzen benutzt hast. Könnte es nicht sein, daß es für einen Menschen auf Grund eines häßlichen Schicksals eine schützende Hilfskonstruktion ist, Ereignisse als Prüfung durch Gott zu verstehen? Wäre es dann nicht vermessen, ja sogar überheblich, ihm seinen Schutz wegzutreten, indem man ihn unter logischen Gesichtspunkten zerlegt und seine Unsinnigkeit deutlich macht? Vielleicht braucht der andere ja so eine schützende Konstruktion, um mit seinem Schicksal leben zu können? Das muß jetzt nicht auf Gerd zutreffen, es ist eine grundsätzliche Frage, wie man mit dem Glauben anderer umgeht, wenn man ihn logisch auseinandernimmt. Nicht jedem Menschen ist es gegeben, allein auf Grund von Rationalität und Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten und Fertigkeiten mit dem Leben umzugehen. Mancher kann das nicht und es ist die Pflicht derer, die das können, auf die anderen Rücksicht zu nehmen. Das ist sicherlich nur ein Aspekt der Frage nach der Prüfung. Aber es ist meines Erachtens nach der wichtigste.

just my 2 cents
arno
arno
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von arno
als Antwort auf Der-Waldler vom 27.12.2016, 08:15:13
Moin, Der-Waldler,

als Du studiert hast, gab es noch wenig neue Erkenntnisse und wenn man sich in der aktiven Zeit nach dem Studium nicht über den Tellerrand weiter gebildet hat, bastelt man sich seine Welt auf dem Wenigen, was so im Kopf hängen geblieben ist, wenn man bedenkt, dass sich heute alle zwei Jahre das gesamte Wissen der Menschheit verdoppelt!

Stephen Hawking hat in dem Buch "Der große Entwurf" nachgewiesen, dass
ein Schöpfergott für die Entstehung des Universums nicht gebraucht wird.


Gruß arno

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Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf arno vom 27.12.2016, 09:43:10
Moin, Der-Waldler,

als Du studiert hast, gab es noch wenig neue Erkenntnisse und wenn man sich in der aktiven Zeit nach dem Studium nicht über den Tellerrand weiter gebildet hat, bastelt man sich seine Welt auf dem Wenigen, was so im Kopf hängen geblieben ist, wenn man bedenkt, dass sich heute alle zwei Jahre das gesamte Wissen der Menschheit verdoppelt!

Stephen Hawking hat in dem Buch "Der große Entwurf" nachgewiesen, dass
ein Schöpfergott für die Entstehung des Universums nicht gebraucht wird.


Gruß arno
geschrieben von arno


Sag mal, arno, liest Du eigentlich, was ich schreibe? Wo habe ich geschrieben, dass man den Schöpfergott (an den ich nicht glaube!) für eine Kosmologie braucht? Ich habe nur geschrieben, dass man über die Entstehung der Welt nichts Definitives WEISS, sondern dass auch das heutige Wissen zu einen grossen Teil unbewiesen ist. Ich habe das Gefühl, Du willst unter allen Umständen Recht behalten, und gehst darum gar nicht darauf ein, was ich WIRKLICH schreibe, sondern auf das, was Du glaubst, das ich "meine".

Und wissenschaftliche Redlichkeit hat nichts damit zu tun, wann man studiert hat. Sie gilt auch heute noch. Und redlich ist es, nicht von Fakten zu reden, solange man nur Hypothesen zu bieten hat. Das gilt für Gläubige und für Atheisten gleichsam.

Aber es bringt nichts. Du willst in dem, was ich schreibe etwas anderes lesen als ich schreibe, und dagegen kann und will ich mich nicht wehren. Mehr als nun zum dritten Mal darauf hinweisen kann und will ich nicht.

Schönen Gruss

Der Waldler
benito
benito
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von benito
als Antwort auf arno vom 27.12.2016, 09:43:10
An den Nachweis des Stephen Hawking, dass kein Schöpfergott gebraucht wied, glauben nur jene, deren vorgefasste Meinung durch diese Aussage bestätigt wird.
Was ist denn an seinen Aussagen zu diesem Thema wissenschaftlich?
Es geht allein um sein Glaubensbekenntnis.

Gruß benito
Tina48
Tina48
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von Tina48
Ich zitiere an der Stelle jetzt einfach mal den Robert ( 9 J.) :

"Wer nicht glaubt , ist kein Christ sondern einfach bloß ein Mensch"
ehemaligesMitglied32
ehemaligesMitglied32
Mitglied

Re: Existiert Gott?
geschrieben von ehemaligesMitglied32
als Antwort auf Tina48 vom 27.12.2016, 10:09:29
Hallo Tina48,
Du hast geschrieben, "wer nicht glaubt, ist kein Christ, sondern ein Mensch".
Meine Frage als Ungläubiger, was ist dann ein Moslem?
LG. Franz

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