Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Gottes Zorn über dem Wiener Rathaus

Religionen-Weltanschauungen Gottes Zorn über dem Wiener Rathaus

hema
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Gottes Zorn über dem Wiener Rathaus
geschrieben von hema
Ein Rathaus-Empfang für MitarbeiterInnen der Klinik "pro:woman" erzürnt die Kirche. Kardinal Schönborn ist alles andere als in Feierlaune und will an den "runden Tisch"

Den Ärger der römisch-katholischen Kirche hat sich die Wiener Stadtregierung mit einem Abendempfang im Stadtsenatsitzungssaal des Wiener Rathauses am Donnerstag kommender Woche zugezogen. Anlass für die Feier samt Jazzband ist das dreißigjährige Bestehen des Ambulatoriums für Sexualmedizin und Schwangerenhilfe "pro:woman" – bekannt als Ambulatorium am Fleischmarkt und immer wieder Ziel von AbtreibungsgegnerInnen.

Grund genug also, dass Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SP) jüngst ein erboster Brief des Wiener Erzbischofs Christoph Kardinal Schönborn in Rathaus flatterte. Durch eine solche Veranstaltung werde deutlich gemacht, dass es "offenbar keinen Konsens im Hinblick auf den Schutz des menschlichen Lebens von der Empfängnis an gibt", kritisiert Schönborn in dem Schreiben, das am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Eine reiche Gesellschaft wie die österreichische, eine "blühende Stadt" wie Wien müsse Rahmenbedingungen schaffen können, damit Frauen sich "nicht gedrängt fühlen", eine Abtreibung in Betracht zu ziehen.

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hema
Karl
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Administrator

Re: Gottes Zorn über dem Wiener Rathaus
geschrieben von Karl
als Antwort auf hema vom 01.09.2009, 21:35:09
Dabei ist es doch die verlogene Moral gerade der katholischen Kirche selbst, die Frauen nicht zu selten in die Verzweiflung getrieben und zur Abtreibung gedrängt hat.
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karl
lissi
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Re: Gottes Zorn über dem Wiener Rathaus
geschrieben von lissi
als Antwort auf Karl vom 01.09.2009, 21:47:44
Das zeigt nur wieder einmal mehr, wie das Sein-, Besitzen- und Habenwollen die kirchlichen Obrigkeiten in all den Jahrhunderten überheblich gemacht hat. Auch wenn sie den Herrn mit dem Munde loben und preisen, sind ihnen doch ihre Reichtümer und Bankeinlagen der Halt. An diesem Äußeren und Vergänglichen messen sie ihre Macht.
Ich kann nur jeden gutgläubigen treuen Kirchenschaf den Rat geben, den Hut nehmen und sogleich austreten.
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lissi

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rello
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Re: Gottes Zorn über dem Wiener Rathaus
geschrieben von rello
als Antwort auf lissi vom 02.09.2009, 09:19:41
Ich kann nur jeden gutgläubigen treuen Kirchenschaf den Rat geben, den Hut nehmen und sogleich austreten. ( Zitat von lissi)

Wohin? Wenn es gegen das Schienbein des Kardinals geht......einverstanden, wenn es um das Verlassen der christlichen Gemeinschaft geht, ein dummer Ratschlag, der auch noch beleidigt.

Ich sehe das Schaf hier auf der anderen Seite des Weidezaunes.

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rello
Mitglied_bed8151
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Re: Gottes Zorn über dem Wiener Rathaus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hema vom 01.09.2009, 21:35:09
Es ist nicht Gottes Zorn über dem Wiener Rathaus sondern Kardinal Schönborns Zorn.

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Gruß... Wolfgang
Mitglied_81b4260
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Re: Gottes Zorn über dem Wiener Rathaus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hema vom 01.09.2009, 21:35:09
[i]
Und politisch und moralisch werden abstrakte Diskussionen geführt, die dann von den Frauen ausgebadet werden müssen. Frauen haben oft nur die Möglichkeit ihre Erfahrungen mit Abtreibung im Zerrspiegel der moralischen, religiösen und politischen Kämpfe zu erleben.
geschrieben von Sarah Diehl
[/indent]
Hier geht es zu dem sehr interessanten Interview mit der Berliner Autorin und Kulturwissenschafterin Sarah Diehl, der Herausgeberin der Anthologie "Deproduktion. Schwangerschafts- Abbruch im internationalen Kontext".

[i]
Das Verbot von Abtreibungen hat zum einen sehr viel mit dem Einfluss der Kirche zu tun und damit, in wie weit die Frau und ihre Reproduktionsfähigkeit noch als Eigentum des Mannes bzw. der Familie oder des Staates gesehen wird, zum anderen mit der Qualität der medizinischen Versorgung im jeweiligen Land.
geschrieben von Sarah Diehl im Interview
[/indent]

Jede dritte Frau hat im Leben mindestens einen Schwangerschaftsabbruch, alle sieben Minuten stirbt auf der Welt eine Frau nach Schätzungen der WHO an einem nicht sachgemäß ausgeführten Abbruch.

Ist ein Vergleich mit den Sorgen, die eine möglicherweise aggressiver werdende Grippe weltweit auslösen könnte, möglich und berechtigt?

mart1

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hema
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Re: Gottes Zorn über dem Wiener Rathaus
geschrieben von hema
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.09.2009, 10:47:59
Es ist nicht Gottes Zorn über dem Wiener Rathaus sondern Kardinal Schönborns Zorn.


Vielleicht, vielleicht auch nicht.
Ich bin auch gegen die Abtreibung.

Der Vatikan hat da sicher viel Schaden angerichtet, als er Pille und und Kondome verbot. Was ist unmoralisch daran? Ungeborene Kinder zu töten ist aber sicher "unmoralisch".

Auch den Politikern schiebe ich große Schuld zu.
Wenn es in unserem Christlichen Kulturkreis nicht möglich ist, Lebensumstände zu schaffen, mit denen wir auch mehrere Kinder in Liebe und Geborgenheit groß ziehen können ohne in die Armut zu stürzen, dann sind wir gescheitert !



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hema
lissi
lissi
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Re: Gottes Zorn über dem Wiener Rathaus
geschrieben von lissi
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.09.2009, 10:58:26
Rello ich hab nicht geschrieben,"seine christliche Gemeinschaft" verlassen.Die läßt sich gut pflegen in Stadt und Land, das beweisen auch viele Menschen.
Jeder christliche Mensch kennt die Aussagen: wenn zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind da bin ich mitten unter ihnen.
Es wird doch schon getan, dass sich mutige Fachleute entschließen immer mehr kleine Sozialstationen zu gründen, und gewissenhaft zu führen. Nur mal als Beispiel eingebracht.
Ich frage mich immer wieder, was Menschen dazu bewegt solch machtstrebenden Institutionen wie die Romkirche innerlich und äußerlich noch zu unterstützen, und damit das Großrömische Reich.Oder sind noch zuwenig Menschen im Lande u.a. durch hartzvier versklavt ? Dämmert es wirklich noch nicht ?

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lissi
schorsch
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Re: Gottes Zorn über dem Wiener Rathaus
geschrieben von schorsch
als Antwort auf lissi vom 02.09.2009, 12:17:07
"....wenn zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind da bin ich mitten unter ihnen...."

Und so entstehen laufend neue Sekten: Einer ist frustriert über die Glaubensgemeinschaft, in der er sich gerade aufhält; er stellt sich abseits und beginnt laut zu sinnieren; es kommen andere Frustrierte, die ihn laut sinnieren hören; sie sinnieren mit ihm....

....und je mehr Frustrierte sich mit sinnieren - oder auch nur zuhören - beschäftigen, umso naher ist der Zeitpunkt, da aus ein paar Frustrierten eine Sekte entsteht....

....und wenn sie dann genügend Gleichgesinnte um sich geschart haben, verlangen sie vom Staat, als Konfession anerkannt zu werden - und Kirchensteuern einziehen zu dürfen!

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schorsch
lissi
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Re: Gottes Zorn über dem Wiener Rathaus
geschrieben von lissi
als Antwort auf schorsch vom 02.09.2009, 17:30:28
Nu Schorsch, lass uns nicht dumm sterben Wirst du eine Sekte gründen ?
Sehr gesundheitsfördernd, besonders im Alter soll sein: von ganzen Herzen Verzeihen, was zu verzeihen gilt, sowie um Verzeihung bitten wo es not tut. Das ganze in seinem stillen Kämmerlein (im Herzen drin)das bringt Freiheit von so manchem alten Schutt.
Ich grüße Dich, Lissi
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lissi

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