Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Können Christen die Zukunft gestalten?

Religionen-Weltanschauungen Können Christen die Zukunft gestalten?

Medea
Medea
Mitglied

Re: Können Christen und Muslime die Zukunft gestalten?
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.06.2014, 10:02:07
Eine gute Frage Margarit:

"können moslems zusammen mit christen die zukunft gestalten?"

Ich denke "nein", denn die Glaubensinhalte stehen sich diametral
gegenüber. Meine Freundin war etliche Jahre in einem interreligiösen
Arbeitskreis mit Musliminnen; wenn es um den Koran ging, blockten
diese Frauen, es gab keinen Konsens in Glaubensfragen.

Diese Situation wird m.M.n. auch noch das nächste Jahrhundert
beschäftigen. Bisher hat die Islamkonferenz z.B. keine nennenswerten
Ergebnisse gebracht, die ist wie ich finde, so überflüssig wie
ein Kropf.
panda
panda
Mitglied

Re: Können Christen die Zukunft gestalten?
geschrieben von panda
Leider haben viele User wenig Ahnung von Geschichte , bzw.Religionsgeschichte.

Und wenn , kommen sie mit einseitigen Faktenauslegungen , wie es z.B meisterhaft die Kommunisten allen vorgemacht haben.
Tatsache ist :

Schon die Bibel witd falsch aufgefaßt.
Der im Alten Testament dargestellten jüdisch-hebräischen Sicht der Menschheits-Entwicklung wird aber im Neuen Testament der deutliche Einfluß der griechischen und römischen Kultur entgegengestellt.

Wie der ehem.Papst Benedikt im Bundestag damals darstellte:
Das neue Testament kann nur aus dem " Dreieck "- Jerusalem , Athen , Rom -- verstanden werden.
Nur DANN wird die Idee eines LOGOS am Anfang , oder eines " Drei-Einigen Gottes als Vater-Sohn -Metapher verständlich.
Die dann durch den Übergang in eine Staasreligion vollzogene " Konstantinische Wende " wurde die Grundlage des christlichen Abendlandes.

Was nun sowohl Zweifler als auch dezidierte Religions-Gegner irritiert , ist , daß sie mit dem Christentum " nicht fertig werden ".
Das hat hauptsächlich den Grund , daß Christen eine Gemeinschaft bilden , die sich zwar an der Lehre , an dem Glauben , -orientiert , aber nicht deswegen daran gehindert wird alle möglichen Fragen aktueller Art zu beantworten.
Im Gegensatz zu einer landläufigen Annahme betrachten Christen nicht die Bibel als einen " Navi " für das Jetzt --- sondern richten sich im Verhältnis zum MITMENSCHEN nach ihr.
Sollten sie....Viele tun es leider nicht.

Die dauernden Angriffe auf Kirchen , sei es nun wegen der Vergangenheit oder aktuell , verkennen , daß es sich in der Kirche um MENSCHEN handelt. Die sind aber , GERADE im christlichen Verständnis ---- fehlbar.
Daß aber Christen in Verkennung eben dieser Tatsache ihre " Gegner " oft unmenschlich und barbarisch behandelt haben ( und es noch tun )ist ein schweres Verbrechen , und wird es immer bleiben !
Die Behauptung aber , religiöse Strömungen seien die Hauptursache aller Verbrechen ---ist absurd , und leicht zu wiederlegen.
Wie das " Schwarzbuch des Kommunismus " schätzt , gingen von dieser Seite ca.100 Millionen Opfer aus , vom Faschismus aller Art ca.25 Millionen.
Persönlich halte ich solch Rechnungen für sehr fragwürdig.
Denn all diese Verbrechen wurden zwar von Menschen begangen , die das Etikett Kommunist , Faschist , u.a. trugen , aber es waren MENSCHEN.

Aus diesem " Jammertal Erde " ein Paradies zu machen , gelingt Christen nicht , aber Anderen auch nicht.
Aber -- Christen ( wenn sie ihren Glauben richtig verstehen ) wissen , daß es eben erst eine Erlösung vom " ÜBEL " im Jenseits gibt.
Allenfalls können wir VERSUCHEN die Dinge menschlicher zu gestalten. ( siehe " Zwei-Reiche-Lehre " bei Luther )
DAS ist der Hauptgrund des atheistischen , spez.christenfeindlichen Irrtums :
Zu meinen , daß das Christentum versprochen hätte , auf Erden ein Paradies zu errichten ( wie etwa die Kommunisten das taten ).

Evtl.würde das Nachlesen von Glaubens-Aussagen in Kommentaren bei Verfassen solcher Threads den Autoren einige Mühe ersparen.
Denn der Angriff auf die Institutionen des Christentums würde dann unterlassen werden , weil eben nicht DIESE , sondern der Glaube , die christliche Überzeugung das Entscheidende ist.
Re: Können Christen die Zukunft gestalten?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.06.2014, 11:04:43
.
ALLE religionsbücher sind für mich niederschriften von legenden mit einem teil wahrheitsgehalt sowie gleichnisse.

der satz "macht euch die erde untertan" und andere sätze
wurden mit sicherheit nicht so geschrieben und waren nicht so gemeint, wie sie heute verstanden werden.

die jeweiligen religionsbücher richten sich alle nach dem lebensumfeld und den lebensumständen der menschen der jeweiligen epochen.

generell ist das christentum aber reformfähig,
sonst wären zum beispiel die "rauhen sitten" der inquisition noch keine trübe vergangenheit.
der islam ist m.e. gar nicht oder, im besten fall, nur sehr gering reformfähig.
jedes wort im koran ist das wort gottes, das nicht verändert werden darf.


galilei wurde verurteilt, weil viele derjenigen, die es besser wussten, schwiegen,
machterhalt über das "unwissende volk" um jeden preis.
dass die OFFIZIELLE rehabilitation von galilei so lange dauerte,
ist unverständlich und unklug.

aber wenn sich in institutionen einmal gewisse riten und ein langsames tempo eingeschlichen haben,
sind beschleunigen schwierig, auch ausserkirchlich.
franziskus versucht -im rahmen seiner möglichkeiten und sogar darüber hinaus- ja gas zu geben.

zu den kinderschänderfällen innerhalb der kirche ist ja einiges geschehen.
aber auch kirchliche institutionen brauchen zeit, genauso wie staatliche.
immerhin gibt es auch unberechtigte meldungen von nicht-geschändeten, die geld wittern.

jeder einzelne fall muss auch hier geprüft werden.
pauschales recht zugunsten von anklägern geht nicht.
jeder kläger klagt einen menschen an,
der möglicherweise unschuldig sein könnte ...

m./.
.

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Re: Können Christen die Zukunft gestalten?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.06.2014, 12:25:31
Hi Margarit,

auch wenn ich Agnostiker bin (mit einer Tendenz zum Theravada-Buddhismus) und deshalb mit dem Christentum nicht viel anfangen kann, sind unsere Ansichten nicht sehr weit voneinander entfernt. Mir geht vieles am Religions-Bashing auch auf die Nerven. Ich fühle mich nicht persönlich angegriffen, aber ein nicht geringer Teil dieses bashings ist meiner Ansicht nach ziemlich unreflektiert. Ich halte auch nichts davon, die Kritik oder die Entgegnung im Stil einer religionsphilosophischen Abhandlung zu verfassen. Für mich ist nicht entscheidend, wie und wo ein Buch wie die Bibel entstanden ist, sondern was heute daraus gemacht wird. Im Buddhismus dürfte es theoretisch keine Umweltverschmutzung geben, denn das Gesetz des Karma lehrt, daß der Verursacher spätestens im nächsten Leben mit den Folgen seines Tuns konfrontiert wird. Die Realität zeigt uns jedoch, daß die Religion gegenüber den Segnungen eines materiell orientierten Lebens zurück tritt. Es sind nicht die Religionen, die wir für den Zustand der Welt verantwortlich machen können. Sie hätten allerdings die Aufgabe, den Auswüchsen des rein materiellen (kapitalistischen ?) Denken entgegen zu treten.

Fanatiker, die die Schriften wörtlich auslegen, gibt es aber nicht nur im Islam. Schau dir die zunehmende Verbreitung des Kreationismus in den USA an und Du siehst, daß auch das Christentum mittelalterliches Denken hervorbringen kann.

det
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Können Christen die Zukunft gestalten?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.06.2014, 13:05:37
Um Kreationisten zu finden, brauchst Du gar nicht so weit zu reisen det. Im "aufgeklärten" Deutschland bekennen sich 1,3 Mio Menschen zum Mittelalter.
Crimmscher
Crimmscher
Mitglied

Re: Können Christen die Zukunft gestalten?
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf panda vom 04.06.2014, 12:10:46
Man kann es drehen, wenden und schönfärben wie es grad mal so in den frisch gelesen Artikel passt.
Fakt ist und bleibt, der Mensch als Einzelwesen wird immer von seinem Glauben an etwas geleitet und zum Handeln motiviert.

Ob es nun eine unerklärbare kosmische Kraft, ein von Menschen gemachter Gott oder eine andere göttliche Kraft ist, er interpretiert alles als für ihn unverzichtbar.

Das hat auch Sinn und seine Richtigkeit, solange es nicht in Glaubens-Fanatismus ausartet.

Atheisten, Monotheisten, Multitheisten wie auch politischen Ideologien unterliegende Menschen können zum Fanatismus neigen, wenn sie subjektiv ihrem Glauben zu stark verfallen.

Dann werden sie zur Gefahr der freien Gedanken.

In solchen Situationen unterscheiden sich keine Christen von Kommunisten oder Muslimen.

Crimmscher

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Karl
Karl
Administrator

Re: Können Christen und Muslime die Zukunft gestalten?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Medea vom 04.06.2014, 11:24:30
"können moslems zusammen mit christen die zukunft gestalten?"

Ich denke "nein"
Was für eine fürchterliche Sicht der Zukunft musst Du haben, medea. Ich hoffe, Du kannst noch schlafen.

Moslems und Christen haben vielerorts in der Vergangenheit und auch gegenwärtig gezeigt, dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist. Leider funktioniert dies nicht überall so, aber wir werden doch keine Alternative haben als Wege des guten Zusammenlebens zu entwickeln. Deshalb müssen wir uns gegen ein kategorisches "Nein" wehren, das die Möglichkeit der friedlichen Koexistenz ausschließen möchte.

Es wird auch in Zukunft Christen und Moslems auf dieser Welt und auch in Deutschland geben. Das haben wir zu akzeptieren und die Politik ist in der Pflicht durch Gespräche mit allen gesellschaftlichen Gruppen, Wege auszuloten, die ein friedliches Zusammenleben ermöglichen.

Moslems und Christen sind im Übrigen beides sehr heterogene Gruppen und kein Mensch ist hinreichend mit solch einer Religionszugehörigkeit charakterisiert.

Die Zukunft wird zudem keineswegs nur von den Religionen gestaltet werden, das hoffe jedenfalls ich. Ich halte weder Christentum, noch Islam noch eine der anderen Religionen für wirklich zukunftsweisend. Die Säkularisierung wird auch die islamischen Gesellschaften erfassen, da bin ich sehr zuversichtlich.

Karl
EhemaligesMitglied44
EhemaligesMitglied44
Mitglied

Re: Können Christen und Muslime die Zukunft gestalten?
geschrieben von EhemaligesMitglied44
als Antwort auf Karl vom 04.06.2014, 14:28:51
Ist das nun wieder ein Diktat wie jemand zu denken hat?
Ich denke auch daß es auf Jahre nicht möglich sein wird bei dem Gemetzel in der Welt.
Bitte verschone mich damit meine Meinung in irgend einer Form zu zerpflücken, ich kann übrigens sehr gut schlafen nachts!
Gruß
Holger
nerida
nerida
Mitglied

Re: Können Christen und Muslime die Zukunft gestalten?
geschrieben von nerida
Ich finde die Fragestellung
"können Christen die Zukunft gestalten" als irreführend, denn es müsste doch wohl eher
"können Christen Ihre Zukunft gestalten" heissen.

Ich denke dass Religionen nur dann human und zukunftsweisend sind, wenn sie zu inneren Reformen bereit sind.

Wie sehr die Gläubigen darauf hoffen, zeigt sich ja in der Person des neuen Papstes.
panda
panda
Mitglied

Re: Können Christen die Zukunft gestalten?
geschrieben von panda
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.06.2014, 12:25:31
.
ALLE religionsbücher sind für mich niederschriften von legenden mit einem teil wahrheitsgehalt sowie gleichnisse.

der satz "macht euch die erde untertan" und andere sätze
wurden mit sicherheit nicht so geschrieben und waren nicht so gemeint, wie sie heute verstanden werden.

die jeweiligen religionsbücher richten sich alle nach dem lebensumfeld und den lebensumständen der menschen der jeweiligen epochen.

generell ist das christentum aber reformfähig,
sonst wären zum beispiel die "rauhen sitten" der inquisition noch keine trübe vergangenheit.
der islam ist m.e. gar nicht oder, im besten fall, nur sehr gering reformfähig.
jedes wort im koran ist das wort gottes, das nicht verändert werden darf.


m./.
.
geschrieben von margarit


Genau das denke ich auch....

der im 7. Jahrhundert " gegründete " Islam ist nicht so reformfähig wie das Christentum.
Letzteres beschreibt auf einer intellektuellen Ebene eine gelungen Verbindung zwischen Immanenz und Transzendenz in der Verkörperung eines bestimmten Menschen mit einer Botschaft.
In den Glauben übetragen , wird daraus Religion...
Eine solche Denkweise ist im Islam unmöglich.
Wer das bestreitet , kennt ihn nicht oder behauptet das wider besseres Wissen.
In den Zeiten und Gebieten der Herrschaft des Islams -- hatten Christen und Juden ( als Völker des " Buches " , in der Verbindung mit Abraham ) das Recht " zu leben " aber mit Einschränkungen und Auflagen.
Jede Mission war und ist heute wieder --streng verboten.

Eine " Demokratisierung " des Islams ,also mit westlicher Toleranz usw. , ist nicht durchführbar.
Das haben immer wieder verbindlich sowohl die Sunnitische als auch die schiitische Glaubensrichtung erklärt ( bei allen zwischen ihnen bestehenden Unterschieden ).

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