Forum Allgemeine Themen Schwarzes Brett Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? - Seenotrettung jetzt!"

Schwarzes Brett Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? - Seenotrettung jetzt!"

ingo
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Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? - Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von ingo
als Antwort auf bukamary vom 22.04.2015, 12:26:46
Jeder, der sich mit Politik beschäftigt, weiß, dass die Entwicklungshilfe-Politik seit Jahrzehnten fehlgelaufen ist, und dass das Geld in erster Linie in die Taschen der afrikanischen Machthaber geflossen ist. Ist das an Dir vorbeigegangen? Wie Entwicklungshilfe aussehen kann/muss und wie ein Paradigmenwechsel aussehen kann, hat Karlheinz Böhm mit seinem Projekt "Menschen für Menschen" gezeigt und bewiesen, dass es funktioniert. "Hilfe zur Selbsthilfe" ist das Zauberwort. Und das hat bei den staatlichen Programmen weitestgehend nicht stattgefunden. Sorry; aber die klassischen Fehlleistungen der Entwicklungshilfe kannst Du prima alleine ergoogeln. Meine persönliche Übersetzung für den Begriff "Paradigmenwechsel" ist übrigens: "Bei Null anfangen". Sowas wäre aber nur als konzertierte Aktion der EU möglich. Wenn jeder weiter vor sich hinwurschtelt, ändert sich nichts und Europa wird das gleiche Schicksal erleiden, wie die Flüchtlinge im Mittelmeer: Es wird im Flüchtlingsstrom ertrinken. An der Spitze würde dann wohl Deutschland stehen.
ingo
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Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? – Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.04.2015, 13:42:20
"""Ich bin aber auch der Meinung dass die westliche Welt Afrika unterstützen muss, und nicht wie es jetzt geschieht,dass die Industrienationen Afrika ausbeuten."""
In diesem Punkt sind wir doch einig, lara. Ich nenne das nur "Entwicklungspolitik" und bitte Dich, dazu meine letzten Beiträge zu lesen. Geht doch genau in Deine Richtung.
luchs35
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Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? – Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ingo vom 22.04.2015, 11:38:07
Schon heute frage ich mich, wer von den Menschen, die ausschließlich sagen, dass wir alle Flüchtlinge aufnehmen müssen (unabhängig von den derzeitigen Ereignissen!), bereit wäre, auch nur einen Flüchtling bei sich privat aufzunehmen. Es ist nämlich ganz leicht, zu sagen "Man muss/wir müssen", ohne in einer persönlichen Verantwortung zu sein.
geschrieben von Ingo:


Ingo, das muss ich mich nicht mehr fragen, dieses Erlebnis habe ich schon hinter mir, und wenn ich heute noch die Möglichkeit dazu hätte, würde ich es sofort wieder tun. Es ist schon einige Zeit her, aber ich möchte diese Zeit nicht missen. Wir haben damals eine siebenköpfige Familie für einige Wochen bei uns aufgenommen, bis wir es geschafft hatten, via einer Werkswohnung des Betriebes, in dem mein Mann arbeitete, die Menschen unterzubringen. Natürlich mussten wir zusammenrücken,aber nicht um alles in der Welt möchte ich diese Zeit missen!
Es waren Flüchtlinge aus Vietnam. Wir hatten keine Sprachbarriere, denn unsere Flüchtlinge sprachen ebenso wie alle in unserer Familie französisch. Aus dieser Erfahrung heraus sehe ich die Sprachbarriere als einer der wichtigsten Gründe, warum es bei privaten Unterbringungen "harzt".
Und diese Erfahrung wiederum entnehme ich dem Umstand, dass meine derzeitige Aufgabe bei der sprachlichen Betreuung von Kindern aus Eritrea und Syrien in einem Flüchtlingsheim zwar recht heiter, aber auch sehr mühsam ist. Ich denke schon, dass die Menschen überwiegend Hilfe leisten möchten, aber bei dem Gedanken an die schwierige Verständigung zurückschrecken.

Das Argument, dass die wenigsten Menschen privat Flüchtlinge aufnehmen würden,
sollte also nicht so allgemein dahergesagt werden.

Luchs

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bukamary
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Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? - Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von bukamary
als Antwort auf ingo vom 22.04.2015, 13:46:08
Ist das an Dir vorbeigegangen? Wie Entwicklungshilfe aussehen kann/muss und wie ein Paradigmenwechsel aussehen kann, hat Karlheinz Böhm mit seinem Projekt "Menschen für Menschen" gezeigt und bewiesen, dass es funktioniert. "Hilfe zur Selbsthilfe" ist das Zauberwort.

Das ist nicht an mir vorbeigegangen.

Ingo, warum schlägst Du verbal eigentlich so um Dich? Im übrigen habe ich mich sehr wohl mit Entwicklungshilfe befasst. Ich habe lange genug in einem Land gelebt, dass Entwicklungshilfw nötig hätte. Und bei dem Slogan "Hilfe zur Selbsthilfe" handelt es sich keineswegs immer um ein Zauberwort. Hier läßt sich durchaus öfter die Frage stellen, wer hilft hier wem?

Nachdem Du so lautstark diesen Paradigmenwechsel einforderst, hat mich Deine Vorstellung dazu interessiert. Meine Frage hast Du nur bedingt beantwortet.

bukamary
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Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? - Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von bukamary
als Antwort auf ingo vom 22.04.2015, 13:46:08
Wenn jeder weiter vor sich hinwurschtelt, ändert sich nichts und Europa wird das gleiche Schicksal erleiden, wie die Flüchtlinge im Mittelmeer: Es wird im Flüchtlingsstrom ertrinken. An der Spitze würde dann wohl Deutschland stehen.


Vorsicht Zynismus:
Und in welchem Meer wäre das dann? Nur dann wäre es das gleiche Schicksal. Im übertragenen Sinne könnte ich die Flüchtlinge nur allzu gut verstehen. Wir haben eine ganze menge dazu beigetragen.

Mal so eine ganz andere Frage- wo bleibt das humanitäre Engagement der USA? An der heutigen Situation sind sie ja nicht ganz unbeteiligt.

bukamary
Karl
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Administrator

Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? – Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von Karl
als Antwort auf luchs35 vom 22.04.2015, 14:07:56
ich frage mich gerade, wer so etwas gesagt hat:
Schon heute frage ich mich, wer von den Menschen, die ausschließlich sagen, dass wir alle Flüchtlinge aufnehmen müssen, ...


Karl

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Karl
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Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? - Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von Karl
als Antwort auf ingo vom 22.04.2015, 12:02:16
Ich wollte nur darauf hinweisen, dass sich damals niemand, auch Du nicht, um meine Gedanken geschert hat. Das ist bezeichnend für die einäugigen Verläufe solcher Diskussionen. "Querdenker", zu denen ich mich zähle, werden nicht wahrgenommen. Es geht immer nur um die Verteidigung eigener feststehender Meinungen.
geschrieben von ingo`
Das ist ja generell das Problem in Diskussionen. Ich hatte z. B. eine Liste von Maßnahmen gepostet, auf diese gehst Du leider kaum ein.


1. notwendige sofort wirksame Maßnahmen
a) Ausbau der Seenotrettung
b) Organisation der menschenwürdigen Unterbringung der Flüchtlinge in allen EU-Staaten

2. notwendige, aber nur längerfristig wirksame Maßnahmen
a) Stopp aller Waffenexporte, die Kriege anheizen
b) Ergreifen von zivilen, nicht militärischen Maßnahmen, die es möglichst vielen Menschen ermöglicht, in ihren Herkunftsländern ein Auskommen zu finden. Dazu gehört auch ein Überdenken der wirtschaftlichen Zusammenarbeit.


Das Bekämpfen von Schleppern klingt vordergründig gut, aber das beseitigt nicht die Ursachen für Flucht und Vertreibung. Zudem kann die EU schlecht in Afrika und im Nahen Osten Polizeifunktionen wahrnehmen.
geschrieben von Karl


Die Änderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, könnte ja vielleicht ein gemeinsam vertretener Punkt sein. Aber das direkte Schicksal der Flüchtlinge kommt mir bei Deinen Wortmeldungen zu kurz.

Ich erneuere deshalb meinen Aufruf vom Eingangsbeitrag:
[i]PRO ASYL wendet sich mit einem dringenden Appell an das Europaparlament und seinen Präsidenten Martin Schulz: Die EU muss das Sterben an ihren Außengrenzen beenden und legale gefahrenfreie Wege für Flüchtlinge öffnen. Eine zivile europäische Seenotrettung muss aufgebaut werden. Das EU-Parlament muss sofort die benötigten finanziellen Mittel bereitstellen.[/indent]
Die Menschen benötigen unsere Hilfe jetzt! Wir bitten alle Seniorentreffler, sich uns anzuschließen und diesen Appell zu unterschreiben.

Karl
Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? - Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 22.04.2015, 14:28:47
Linktipp: Sendet hier eine E-Mail an den Präsidenten des EU-Parlaments Martin Schulz
geschrieben von Karl


Guten Tag Karl,
Dein Link funktioniert nicht!
Lara

[Entschuldigung, Link wurde korrigiert. Webmaster]
ingo
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Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? – Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von ingo
als Antwort auf luchs35 vom 22.04.2015, 14:07:56
Sorry, luchs; aber "Vietnam" war eine völlig andere Zeit. Das ist mit heute absolut nicht vergleichbar. Insofern verbietet sich m.E. ein Vergleich fast ebenso, wie der Vergleich mit den mit den Flüchtlingen nach dem Krieg. Wir leben nunmal in 2015, und ich frage, wer heute/in 5-10 Jahren einen Flüchtling aufnehmen würde. Wobei ich der Ehrlichkeit halber differenzieren muss zwischen wirklichen Bürgerkriegsflüchtlingen und Menschen, die in ihrem Heimatland um ihr Leben fürchten müssen, und Menschen, die (wegen der verfehlten Entwicklungshilfe-Politik) glauben, ihrer wirtschaftlichen Not in Europa entfliehen zu können. Aber auch das ist hier ein Reizthema, über das wir leider nicht differenziert reden können. Deshalb werde ich dazu auch bestimmt nicht weiter schreiben.
ingo
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Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? - Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von ingo
als Antwort auf bukamary vom 22.04.2015, 14:18:57
"""Wir haben eine ganze menge dazu beigetragen."""
Du hast leider nicht richtig gelesen, bukamary. Mein reden ist, dass die Entwicklungshilfe-Politik eine totale Pleite war. Damit sage ich ganz klar, dass wir "eine Menge zu der Situation beigetragen haben". Warum also Dein Vorhalt?

"""Mal so eine ganz andere Frage- wo bleibt das humanitäre Engagement der USA? An der heutigen Situation sind sie ja nicht ganz unbeteiligt."""
Das ist "Wasser auf meine Mühlen",bukamary. Mir wird hier Wettbewerb der Meinungen o.ä. vorgehalten. Dennoch muss ich daran erinnern, dass ic hseit Monaten frage, wo denn bei allen möglichen Katastrophen die Hilfe Russlands bleibt. Die kümmern sich einen Sch...dreck um das Elend auf der Welt. Selbst Erdbeben interessieren sie nicht. Der Ehrlichkeit halber muss man aber sagen, dass mal aus der Deckung gekommen sind, als es um "humanitäre" Unterstützung der Ostukraine ging. Und über diese Unterscheide mag sich nun jeder seine eignen Gedanken machen. Du fragst Du "mainsteamgerecht", wo denn die USA helfen. Das "kommt immer gut". Aber egal, was die USA machen; sie machen es immer verkehrt.

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