Forum Allgemeine Themen Schwarzes Brett Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? - Seenotrettung jetzt!"

Schwarzes Brett Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? - Seenotrettung jetzt!"

maggy
maggy
Mitglied

Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? - Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von maggy
als Antwort auf Karl vom 20.04.2015, 08:26:07
Jauchsendung gestern:

Der große Moment kommt am Ende der Sendung als der Studiogast Höppner Günter Jauch und alle anderen für 1 Minute zum Schweigen bringt.

http://www.ardmediathek.de/tv/G%C3%BCnther-Jauch/Das-Fl%C3%BCchtlingsdrama-Was-ist-unsere-Pfl/Das-Erste/Video?documentId=27792900&bcastId=8109878

Wer die Geduld nicht aufbringt, alles zu sehen, sollte den Schieber auf die 52. Minute stellen und dann starten. In meinen Augen hat Herr Höppner der Sendung das Ende bereitet, das am Anfang hätte stehen müssen.

Karl
geschrieben von karl


So ist es, die Schweigeminute hätte am Anfang der Sendung sein müssen.

maggy

....die Herrn Höppner und seine Mitstreiter bewundert für so viel
Engagement und natürlich unterschrieben hat
bukamary
bukamary
Mitglied

Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? - Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von bukamary
als Antwort auf olga64 vom 20.04.2015, 18:03:11
Hallo Olga,

mir ist durchaus bekannt, dass die Flüchtlinge/Asylbewerber zunächst in den LEAS landen. Die rechtliche Situation ist mir ebenfalls bekannt – Das ist auch soweit in Ordnung Bisher bestand von politischer Seite her das Interesse vor allem darin es diesen Menschen möglichst unbequem zu machen.

Auch im Westen gibt es Gegenden, wo ein erkennbarer Wohnungsleerstand besteht. Es gibt aber leider noch Landkreise und Kommunen die dann auch bei der dezentralen Unterbringung die Sammelunterbringung bevorzugen und häufig genug sind die baulichen Voraussetzungen schon von vorneweg sehr Grenzwert.

Das Problem ist in der Tat das, dass Politiker hier wie sie es formulieren tatsächlich feig verhalten, keine klare Kante zeigen
Wann man will geht vieles und die Bundesregierung muss jetzt endlich begreifen, dass die Landkreise und Kommunen mehr Unterstützung brauchen und vor allem dass alle bisherigen Bemühung zu verhindern, dass diese Menschen ins Land kommen nicht nur zutiefst unmenschlich sind sondern auch gescheitert sind.

Die Deutschen hätten allen Grund hier beispielhaft vorzugehen. Stattdessen waren Sie an vorderster Front als es damals um die Verhinderung der Fortführung des Rettungsprogramms Mare Nostrum ging. Richtig und diese Mal können wir nicht sagen wir habe es nicht gewusst. Laut und deutlich schreien es dieses Mal die Medien heraus.

Wir machen uns wieder schuldig.

bukamary
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? – Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von Tina1
als Antwort auf Karl vom 19.04.2015, 19:30:14
Marina hat uns auf diese Aktion von PRO ASYL aufmerksam gemacht:

PRO ASYL wendet sich mit einem dringenden Appell an das Europaparlament und seinen Präsidenten Martin Schulz: Die EU muss das Sterben an ihren Außengrenzen beenden und legale gefahrenfreie Wege für Flüchtlinge öffnen. Eine zivile europäische Seenotrettung muss aufgebaut werden. Das EU-Parlament muss sofort die benötigten finanziellen Mittel bereitstellen.

Die Menschen benötigen unsere Hilfe jetzt! Wir bitten alle Seniorentreffler, sich uns anzuschließen und diesen Appell zu unterschreiben.

Margit und Karl
geschrieben von karl


Karl es tut sich was, wie man lesen kann.
Tina

-zehn-punkte-plan-fuer-fluechtlingskrise-

"Die EU-Kommission reagiert auf die Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer: Ein Zehn-Punkte-Plan wurde den Innen- und Außenministern vorgestellt. Die Frontex-Mission "Triton" soll doppelt so viele Schiffe erhalten.

Die EU-Staaten erwägen eine Aufstockung der Seenothilfe im Mittelmeer. "Die Kommission hat eine Verdopplung der Maßnahmen vorgeschlagen", sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière nach einem Treffen der Außen- und Innenminister in Luxemburg. "Wir würden das unterstützen. Wie die Operation heißt, ist eine nachrangige Frage", so der CDU-Politiker."

Anzeige

Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? – Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von Felide1
Im Mittelmeer die Seenothilfe aufzustocken ist wohl zu wenig. So lange nicht vor Ort, in den Herkunftsländern, Transitländern nichts geschieht, wird dieses Drama weder in der EU noch im Mittelmeer zu lösen sein.

Die Schlepper werden auch als "Retter" angesehen und zum Teil gerne tausende von Euro bezahlt um weg zu kommen. (dies sagte eine Frau die mit ihrer Familie geflüchtet ist, bei einem Interview im TV). Andere wurden auch im Inneren der verrotteten Schiffe eingesperrt, somit haben sie gar keine Möglichkeit zu entkommen, um an Land oder von einem Rettungsboot bei Seenot aufgenommen zu werden.

Felide
Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? – Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Es gibt noch einen Appell von Amnesty International zur Seenotrettung.
Dazu schreibt die Generalsekretärin der deutschen Sektion unteer anderem:

"Wenn EU-Regierungen jetzt nur mit dem Finger auf skrupellose Schleuser deuten, ist das heuchlerisch. Die europäische Abschottungspolitik lässt verzweifelten Menschen keine andere Wahl, als sich in die Hände von Schleusern zu begeben. Neben der Seenotrettung muss es endlich legale Wege für Flüchtlinge nach Europa geben. Wenn die EU hier ihre Arbeit tut, werden die Schlepper arbeitslos.
Die meisten Bootsflüchtlinge kommen aus Ländern wie Syrien, Eritrea, Somalia oder Afghanistan. Sie fliehen aus unerträglichen Situationen, vor Verfolgung, Krieg und Gewalt. Sie müssen eine Chance haben, in Europa Schutz zu suchen."

Hier der Link zu ihrem Beitrag: Massensterben im Mittelmeer.

Und unten der Link mit dem Appell zum Unterschreiben.
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? – Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von eleonore
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.04.2015, 09:13:58
@marina,

wenn du zeit und Lust hast schau dir diesen film an. /Der Marsch)
es ist zwar 15 Jahre alt, aber hat von Aktualität nichts verloren.


Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? – Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.04.2015, 09:13:58
Ja, Marina - rein theoretisch wäre es die einzige Möglichkeit, wenn Europa für legale und sichere Möglichkeiten sorgt, dass diese Menschen zu uns kommen können. Abgesehen davon, dass es nicht unbedingt klar ist, dass sich hierfür Mehrheiten in den Parlamenten finden, hat auch dies viele Schwachstellen.
Aber wenn es stimmt, dass in Libyen mindestens 1 Mio Menschen darauf warten, nach Europa zu kommen - wie soll dies praktisch geschehen? Es wird dann wieder eine Selektion geben - und es wird wieder Menschen geben, die Ablehnung nicht akzeptieren werden und die sich dann einen Weg suchen werden, auf illegale Art und Weise ihre Ausreise zu erzwingen. Und Länder wie Libyen und auch Tunesien werden dies unterstützen, weil sich viel Geld damit verdienen lässt. Olga
ingo
ingo
Mitglied

Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? – Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 19.04.2015, 23:08:47
"...zur Abschreckung Menschen gezielt ertrinken lassen!... wäre pervers. Ich schreibe mir hier seit Monaten die Finger zu der Meinung wund, dass die Schlepper sich an den Retter sich an dem Grad der Rettungsmaßnahmen der EU orientieren; und das ist erst richtig pervers. Mit jedem Rettungsschiff werden Schlepper den Menschen erzählen, dass die Überfahrt nun noch sicherer ist. Vor einiger Zeit habe ich geschrieben, dass die Schlepper ihre Dienste bei Facebook und Twitter für ca. 3000€{Dollar anbieten. Gestern habe ich gehört, dass sie 15.000 Dollar verlangen. Keine Ahnung, was stimmt; aber nochmal: Das ist pervers. Theo Sommer hat in einem Zeit-Kommentar ein nüchternes Bild der Situation beschrieben (s.u.). Das ist auch meine Meinung. Lest bitte auch die Kommentare dazu. Eine bunte Mischung. Ich halte nichts von Unterschriftensammlungen und von populistischen Sätzen, wie "gezielt ertrinken lassen". Das ist zu einfach und löst nicht das Problem. Die Karre ist sowas von im Dreck, dass auch ich keine Vorstellung mehr habe, wie sie rausgeholt erden könnte. Theo Sommer hat mich allerdings ein bisschen auf den Boden gebracht. Ich bin sauer auf unsere (Entwicklungs-)Politiker; aber ich bin auch sauer auf Mitglieder hier, die nur vordergründig denken und schreiben, statt sich auch mal Gedanken über Hintergründe
zu machen. Ich möchte zu gerne wissen, wieviele von Euch in fünf Jahren bereit sind, afrikanische Flüchtlinge in ihrer Wohnung aufzunehmen. fünf Jahre ist nur eine "Hausnummer"; meinetwegen auch zehn. Wenn die EU nicht endlich eine vernünftige einheitliche Zuwanderungspolitik macht, säuft Europa ab. Ich gestehe auch, dass ich mich ärgere, dass sich im ST vor Jahr und Tag niemand dafür interessiert hat, wenn ich geschrieben habe, dass die Entwicklungspolitik eine einzige Pleite war und geändert werden muss (auch Du nicht, karl). Diese Meinung beog sich von Anfang an auf die schon damals beginnenden/absehbaren Fluchtproblemen. Jetzt, wo das Kind im Brunnen liegt, ist das Geschrei groß. Fangt bitte endlich an, auch offen über die Zukunft zu reden.
So....Nun habe ich mir wieder mal einen "eingeschenkt".
Nachtrag: Gerades sehe ich, dass ich mir aber auch mal wieder einen Sympathiepunkt eingefangen habe. Tut gut! Danke!
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? – Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 21.04.2015, 16:13:56
Wie hilflos die Politiker argumentieren, sieht man u.a. an den Vorschlägen, beispielsweise in Libyen, dem Brennpunkt der Schlepperbanden, Büros einzurichten, in denen Flüchtlinge Anträge auf Asyl in den europäischen Ländern einreichen können.
Wie können europäische Staaten in den von den IS- Terroristen infiltrierten arabischen Staaten einen halbwegs normalen Verwaltungs- und Kontrollapparat aufziehen und auch noch für einen reibungslosen und ungefährdeten Ablauf garantieren?
Womöglich nach dem Muster von dem ehemaligen italienischen Premier Silvio Berlusconi, der seinerzeit einen höchst zynischen „Freundschaftsvertrag“ mit dem libyschen Herrscher Gadhafi über „Kriegsreparationen“ abgeschlossen hatte, der im Gegenzug Libyen verpflichtete, die Flüchtlingsströme zu kappen? Was mit den Flüchtlingen damals passierte, interessierte Rom nicht im Geringsten. Aber die Wurzel des Massensterbens im Mittelmeer dürfte mit dem Tod Gadhafis insofern zu tun haben, als im nachfolgenden Chaos die illegalen, gut organisierten Schlepperbanden ungestört ihrem einträglichen Geschäft nachgehen konnten. Keiner stoppte sie.

Vermutlich wäre für den Moment eher eine Teil- Lösung möglich, wenn viele Schiffe in der Art der „Cap Anamur“ im Küstenbereich der arabischen Länder, hauptsächlich Libyens pendelten, um schiffbrüchige Flüchtlinge aufzunehmen. Derzeit wird von ca. einer Million Flüchtlingen allein in Libyen gesprochen, das Massensterben im Mittelmeer wird noch lange weitergehen, denn bis heute wurde nur über „Lösungen“ geredet, aber nicht gehandelt.

Luchs
Karl
Karl
Administrator

Re: Aufruf an alle Leser: Unterschreibt den Appell "Wie viele Tote noch? – Seenotrettung jetzt!"
geschrieben von Karl
als Antwort auf ingo vom 21.04.2015, 19:19:55
@ ingo*,

ein Wettbewerb von Rechthabern, wer schon immer alles gewusst habe, wäre der Tragik der Geschehnisse nicht angemessen. Ich verzichte deshalb auf eine Antwort auf Deinen seltsamen Vorwurf an mich und hoffe stattdessen, dass wir uns auf Folgendes einigen können:

1. notwendige sofort wirksame Maßnahmen
a) Ausbau der Seenotrettung
b) Organisation der menschenwürdigen Unterbringung der Flüchtlinge in allen EU-Staaten

2. notwendige, aber nur längerfristig wirksame Maßnahmen
a) Stopp aller Waffenexporte, die Kriege anheizen
b) Ergreifen von zivilen, nicht militärischen Maßnahmen, die es möglichst vielen Menschen ermöglicht, in ihren Herkunftsländern ein Auskommen zu finden. Dazu gehört auch ein Überdenken der wirtschaftlichen Zusammenarbeit.


Das Bekämpfen von Schleppern klingt vordergründig gut, aber das beseitigt nicht die Ursachen für Flucht und Vertreibung. Zudem kann die EU schlecht in Afrika und im Nahen Osten Polizeifunktionen wahrnehmen.

Karl

Anzeige