Seniorentreff-Beitraege "Ruhrpott-Kalenderblätter"

Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Mal anschieben,
geschrieben von Drachenmutter
damit es in der Liste auftaucht.

woelfin
anjeli
anjeli
Mitglied

Ein Kalenderblatt der besonderen Art
geschrieben von anjeli
keine Tiere, keine Blumen sondern Zeitzeugen in Form von Gebäuden.

Eine gute Idee für die Gestaltung des Kalenderblattes.
Die Siedlung-Margerethenhöhe passt so schön in den Ruhrpott und für das, was so typisch
für den "Pott" war.

Meine sozialkritischen Äusserungen lasse ich mal aussen vor.

Erinnerungen werden bei mir wach, denn ich bin auch in solch einer Kolonie aufgewachsen.

anjeli
anjeli,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als ich vor einigen Jahren zum ersten Mal in die Margarethen-Höhe mit meiner Freundin kam, blieb mir fast die Luft weg.
Diese Siedlung ist wunderschön und die britischen Einschläge sind unverkennbar. Wenn ich mich recht erinnere, gab es ja extra Reisen der Margarethe nach GB. Sie hatte sich vor Ort informiert.
Natürlich haben sich die Zeiten geändert. Doch ursprünglich waren die Häuser zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Stahlkocher gedacht.
Auch ich habe frühe Erinnerungen an die Bergmannssiedlung, in der wir nach dem Kriege wohnten.
Mein Vater hat unendlich dafür gearbeitet - zum Teil mit Doppelschichten, 48 Stunden Woche, Tag- und Nachtschichten.
Ein Jahr nur Nachtschicht, damit wir, also unsere Mutter und wir Kinder, kostenloses zusätzliche Essen aus der Kantine bekamen. Meine Schwester und ich waren sehr geschwächt, ich stark rachitisch.
Es gab die Betriebsärztin, die uns ständig unter Kontrolle hatte, extra Lebensmittelmarken mehr verordnete, wir hatten Höhensonne und wurden in Kur geschickt.

Als ich jetzt die Bilder des Nachlasses sortierte, kamen mir Fotos aus der Zeit in die Hände. Ich hätte meinen Vater fast nicht erkannt, so alt und furchtbar sah er aus.
Auch diese Siedlungen sind umgebaut, die Zeche existiert nicht mehr und ich möchte nicht wissen, was eine Wohnung heute dort kostet - wenn sie überhaupt noch zu vermieten sind.
Damals gehörte noch zu jeder Wohnung ein großes Gartenstück, es gab einen Hühner- und Kaninchenstall.
Spielwiese und Sandkasten für uns Kinder und das Ende 1940.

Meli

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anjeli
anjeli
Mitglied

meli
geschrieben von anjeli
wenn die Häuser vor ca. 100 Jahren entstanden sind, um die Jahrhundertwende herum, dann
haben sich die Lebensbedingungen etwas verbessert. Es gab schon eine Sozialversicherung
und es waren die ersten Schritte.

Aber die Krupps gab es schon zu den Anfängen der Industrialisierung und da waren die
Lebensbedingungen und Arbeitsbedingungen einfach nicht gut.

Mein Vater hatte auch 40Jahre unter Tage auf dem Buckel und ist mit 69 Jahren an den
Folgen der Staublunge gestorben.
Trotzdem war die Zeit sehr schön.
Meine Schwester und ich sind auch zur Erholung geschickt worden. Wir haben aber keine
guten Erinnerungen an die fünf Wochen in Bühl am Alpsee.

anjeli
luchs35
luchs35
Mitglied

Da möchte ich einziehen!
geschrieben von luchs35
Diese Häuser der Siedlung Margarethenhöhe sind genau das, was ich mir unter "meinem" Haus vorstellen könnte - einladend, heimelig, Wärme ausstrahlend. Aber ich könnte mir schon vorstellen, dass sie gut renoviert sich heute anders darstellen als zur Zeit, in der sie gebaut wurden und mit dem historischen Hintergrund von besonderer Bedeutung waren.

Vielen Dank an euch beide, Meli und Woelfin, für dieses schöne Kalenderblatt, das uns nun durch den Juni begleitet und sicher für viele, die mit dem "Pott" verbunden sind, etwas Besonders bedeutet.

Luchs
Luchs,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich hatte schon einmal einen Blogbeitrag über die Margarethenhöhe hier in den Ruhrpott-Treff eingesetzt und diesen noch einmal ausgegraben.
Dort habe ich nämlich einen Link eingesetzt über die Margarethe Krupp-Stiftung.
Dieser erzählt die Geschichte recht gut.
Und da durch das Kalenderblatt die Thematik ja noch einmal aufgenommen ist, setze ich den Link einfach zur Information noch einmal ein.

Margarethe Krupp Stiftung - Margarethenhöhe Essen

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luchs35
luchs35
Mitglied

Danke,Meli, für die Info
geschrieben von luchs35
Nun habe ich mir mal die Geschichte durchgelesen und ahbe mich dann gefragt, ob es auch heute noch solche Stiftungen zugunsten von minderbemittelten Familien gibt. Ich glaube, damals wehte noch ein anderer Geist der Verantwortung durch die Köpfe vieler Unternehmer. Es gibt ja aus der Zeit der letzten zwei Jahrhunderte noch einige Beispiele dieser Art. Sie sind Zeitzeugen einer vergangenen Zeit, heute vielfach romantisiert, aber immer bemerkenswert.

LG Luchs
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

:-)
geschrieben von Drachenmutter
Dann will ich hier auch noch einmal meinen Bilder-Clip von der Margarethensiedlung einsetzen.



Heutzutage sind die Häuser und Wohnungen dort so begehrt, dass es eine lange Warteliste gibt. Die Interessenten müssen oft mehrere Jahre warten, bis eine Wohnung oder ein Haus frei wird.

LG,
woelfin
Woelfin,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich steige mal wieder auf meinen Laptop um, damit ich die wunderschönen Bilder sehen kann.
Ich weiß, dass Dein Clip wunderschön war.
Momentan scanne ich meine Papierfotos - und kam dort auf eine stattliche Anzahl aus dem Landschaftspark Nord.
Und irgendwann finde ich die von der Margaretenhöhe auch wieder.
Wir hatten damals leider einen sehr regnerischen Tag, der begann, als wir durch das Eingangstor gingen und aufhörte, als wir sie wieder durchs gleiche Tor verließen.
So spielt das Leben....
Schönen Tag
Meli
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Zum Einjährigen
geschrieben von Drachenmutter
eine kleine Überraschung.



LG,
woelfin


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