Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Die Asozialen - Buchemfehlung

Soziales Die Asozialen - Buchemfehlung

Karl
Karl
Administrator

Re: Die Asozialen - Buchemfehlung
geschrieben von Karl
als Antwort auf Marija vom 19.09.2012, 12:27:33
Bei uns ist das Buch heute von Amazon angeliefert worden. Erstes Querlesen hat angedeutet, dass es sehr gut geschrieben ist. Das bezieht sich jetzt zunächst auf den Schreibstil, inhaltlich werden Margit und ich (möglicherweise durchaus unterschiedliche) Rezensionen abliefern. Vielleicht am Wochenende, Karl
Karl
Karl
Administrator

Re: Die Asozialen - Buchemfehlung
geschrieben von Karl
als Antwort auf Karl vom 19.09.2012, 16:20:18
Nun hat es doch aus Zeitgründen länger gedauert, das Buch zu lesen und ich bin noch nicht durch. Einen Zwischenbericht möchte ich aber geben. Im ersten Teil geht es um die Verteilung der Vermögen in Deutschland, denn

[i]Die wahre Dimension des Reichtums ist nicht das Einkommen, sondern das Vermögen.[/indent]

Die Begriffe "Reiche" und "Besservedienende" werden weitgehend synonym verwendet, aber dies ist ein Irrtum, denn das Gehalt spielt bei den wirklich Reichen keine Rolle.

Beeindruckend ist folgende Passage des Buches bereits auf Seite 17:

[i]Nehmen wir als Maß eine DIN-A4-Seite, hochkant. ... Jeder Strich bedeutet ein Vermögen von 50 000 Euro. ... Der Seitenrand liegt bei etwa 1,5 Millionen.... über die Hälfte müsste auf den unteren Seitenrand kritzeln. Sie haben praktisch gar kein Vermögen. Fast alle, nämlich 99 Prozent würden mit ihrem Vermögen auf der DIN-A4-Seite Platz finden.
...
Karl Albrecht, der Chef von Aldi Süd, ist seit Jahren Tabellenführer, geschätztes Vermögen 17 Milliarden Euro. Wie groß ist der Abstand zu ihm?
[/indent]

Ich beende diesen Beitrag einmal mit dieser Frage und erwarte Eure Antworten, bevor ich den richtigen Wert angebe.

Ratet mal (oder rechnet).

Karl
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Die Asozialen - Buchemfehlung
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf Karl vom 30.09.2012, 11:20:36
Gestern ist das Buch hier angekommen. Ich werds erst einmal lesen, bevor ich mich dazu äußere.

LG,
woelfin

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Shenaya
Shenaya
Mitglied

Re: Die Asozialen - Buchemfehlung
geschrieben von Shenaya
als Antwort auf Karl vom 30.09.2012, 11:20:36


Bevor ich mich an die empfohlene Lektüre mache, hier noch der Text eines Liedes von Hannes Wader - passend zum Thema.
Leider fand ich bei YouTube kein einziges Video zum Song, aber der eine oder andere Wader-Fan kennt das Lied sicherlich.

Wader veranschaulicht anlässlich einer "Mathematikstunde"
die Dimension einer Milliarde.


*********************************************************
"So, Kinder, mal aufgepasst und beantwortet mir meine
Frage. Wer von euch will Milliardär werden? ...Ah.. Alle...
Außer Dennis natürlich, der muss wiedermal was Besonderes
sein. Und warum willst du kein Milliardär werden,
Dennis? – Wie bitte? Hinter großen Vermögen stehen
immer große Verbrechen? Wo hast du denn diesen
Unsinn her? Von Deiner Mutter... Na, ja egal.
Also, was ist eigentlich eine Milliarde? Louise? 1 000
Millionen. Richtig. Damit wir uns solche Summe bildlich
vorstellen können, nehmen wir mal ein Beispiel aus dem
Alltag. Vor kurzem hat Sam Walton, der Gründer der
Firma Wal-Mart seinen fünf Erben 102,9 Milliarden Dollar
vermacht. Nun: Denken wir uns einen 100 Dollar
Schein, der ungefähr ein 10tel Millimeter dick ist. Legt
man zehn solcher Scheine über einander, ergibt sich ein
1 000 Dollar-Päckchen von etwa einem Millimeter Stärke.
Also, wo waren wir stehen geblieben? Ja, Dennis, was
ist denn? So, so, deine Mutter ist zufällig Kassiererin bei
Wal-Mart. Na und? Wen interessiert denn das... Halt,
Moment, eigentlich passt das ja ganz gut zu unserem
Beispiel. Sagen wir mal, der Jahresverdienst deiner Mutter
als ganztägig beschäftigte Kassiererin beträgt umgerechnet
15. 000 Dollar, damit hätte man – wie gesagt in
100 Dollar Noten – ein Bündel von circa 15 Millimetern
Dicke...
Ja... was ist denn nun schon wieder, Dennis? Was soll
das heißen, Wal-Mart zahlt deiner Mutter nicht mal diesen
mickrigen Lohn? Darum geht es hier doch gar nicht.
Also zur Sache: Wie hoch wäre ein Stapel von einer
Million in 100 Dollar Noten... Louise? Richtig, einen Meter.
So, und nun kommen wir langsam zu den Größenordnungen
in denen unsere fünf Walton-Erben rechnen.
Wie hoch wäre nun ein Stapel von 102,9 Milliarden – in
100 Dollar Noten natürlich? Lennart? - So hoch wie die
Schule? – Jiiiiaaa... fast richtig, aber nicht ganz. Ich will
es euch verraten: Dieser Stapel in - 100 Dollar Noten -
wäre sage und schreibe 100 000 Meter hoch. Könnt ihr
euch vorstellen, wie hoch 100 000 Meter sind? Nein
könnt ihr nicht? Habe ich mir schon gedacht. Kann ja
nicht mal ich. Nun, was machen wir da? Nun nehmen wir
mal den höchsten Berg der Erde. Wie heißt der Kevin?
Quatsch doch nicht der Kahle Asten, du immer mit deinen
dummen Witzen... Der Mount Everest! Denkt euch
jetzt einfach mal einen Stapel von 100 Dollar Scheinen
der fast zwölf mal so hoch ist wie der Mount Everest und
zwar vom Meeresspiegel aus gemessen, dann habt ihr
100 000 Meter.
Also wirklich, Dennis. Was deine Mutter da auch immer
so von sich gibt... So ein wahnsinniger unfassbarer
Reichtum von 100 Milliarden Dollar in privater Hand ist
eine Schweinerei, die zum Himmel stinkt...? Also jetzt
reicht es mir aber mit deiner Mutter. Ich wiederhole: Das
ist hier nicht das Thema. Das sind doch Klassenkampfparolen,
die gehören in den Sozialkundeunterricht und
nicht hier in die Mathestunde. Wenn deine Mutter statt
zu meckern ein bisschen mehr ranklotzen würde, könnte
sie auch so viel Geld verdienen.
Frage an dich Dennis: Wie lange müssten fünf Kassiererinnen
– deine Mutter also, unterstützt von vier Kolleginnen
– arbeiten, um – wie unsere fünf Walton-Erben – auf
102,9 Milliarden Dollar brutto zu kommen? Das weißt du
nicht? Dann will ich es dir sagen: 1 Million und 330 000
Jahre! So Herrschaften, das wär’s für heute.“

*****************************************************
Gillian
Gillian
Mitglied

Re: Die Asozialen - Buchemfehlung
geschrieben von Gillian
als Antwort auf Shenaya vom 30.09.2012, 13:27:12
Danke, Shenaya, für diese Fleißarbeit! Das ist sehr anschaulich!
Ich kenne das Lied nicht, und kann mir auch schlecht vorstellen, dass der Text gesungen wird.
LG
G.
Shenaya
Shenaya
Mitglied

Re: Die Asozialen - Buchemfehlung
geschrieben von Shenaya
als Antwort auf Gillian vom 30.09.2012, 18:11:49
Richtig, Gillian, bis auf den Refrain ist es ein Sprechgesang. Hier kannst du kurz reinhören

Milliardäre - Hannes Wader

LG - She

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Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Die Asozialen - Buchemfehlung
geschrieben von Drachenmutter
Gestern Abend lief auf auf VOX von 20:15 bis 00:20 ein ausführlicher Bericht über das höchste Gebäude der Welt, den Burj Khalifa in Dubai. Dort wurde mit Zahlen um sich geworfen, dass einem ganz schwindelig wurde. Wohnungsmieten von 20.000 Euro (oder waren es Dollar) im Monat, kalt. Auch sonst wurde mit Superlativen nicht gegeizt.

Solch einen Luxus für wenige Superreiche finde ich im höchsten Maße pervers. Wieviel Elend könnte auf dieser Welt mit all diesem Geld gelindert werden.

woelfin
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Die Asozialen - Buchemfehlung
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Drachenmutter vom 30.09.2012, 18:27:58
Wohnungsmieten von 20.000 Euro (oder waren es Dollar) im Monat, kalt.
woelfin
geschrieben von woelfin

Kalt ist gut. Ich hoffe für die Scheichs und Co., dass es nur kühl ist und die Differenz zur Außentemperatur in einem gesunden Rahmen liegt.
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Die Asozialen - Buchemfehlung
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf silhouette vom 30.09.2012, 18:33:09
Du wirst lachen, aber es wurde berichtet, dass, je höher eine Wohnung liegt, es umso kälter ist, durch den ständig anwesenden Wind. Manchmal ist der ganze Turm auch von Wolken eingehüllt. Es ist dort also nicht immer kuschelig warm.
Aber das gehört nun nicht mehr zum Thema, denke ich.

woelfin
silhouette
silhouette
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Re: Die Asozialen - Buchemfehlung
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Drachenmutter vom 30.09.2012, 18:49:41
Nein, das gehört nicht zum Thema. Aber Begriffe des deutschen Mietrechts wie z.B. Kaltmiete haben in dieser Liga nichts zu bedeuten. "Kalt" war also ein überflüssiges emotionales Beiwerk, mehr nicht, mich hat's zum Schmunzeln gebracht, danke dafür.

Bist du sicher, dass du mir mit der letzten Antwort keinen Bären aufbinden willst, um diesen Ausdruck "kalt" nicht als Lapsus zugeben zu müssen? Die Außentemperaturen dort betragen 30-50 Grad. Für die Temperaturgradienten in den unterschiedlichen Höhen gibt es eine Faustregel, wonach die Temperatur auf der ganzen Welt pro 100 Höhenmeter um ein Grad sinkt. Das Gebäude ist dabei nur läppische 500 Meter höher als der Boden, macht 5 Grad mit etwas Bandbreite je nach Luftfeuchtigkeit. Heizung also nicht notwendig. Sondern eine aufwändige Klimatisierung. Man macht sich in dieser Region bei Hochhäusern den sog. Kamineffekt zunutze. Nachlesen!

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