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Soziales Erhöhung der Hartz IV-Sätze für Kinder?

engelsschuh
engelsschuh
Mitglied

Re: Erhöhung der Hartz IV-Sätze für Kinder?
geschrieben von engelsschuh
als Antwort auf eleisa vom 24.10.2009, 20:30:42
Ich antworte eigentlich nicht direkt auf eleisas Beitrag.
Ich möchte noch mal auf den Titel des threads zurück kommen :Erhöhung der Hartz IV Sätze für Kinder?

Ich finde das Kindergeld völlig okay, das könnte sogar eher etwas gekürzt werden, denn erhöht.
Dafür sollte es deutlich mehr Ganztagsschulen mit Vollverpflegung geben, kostenlos versteht sich.
Auch das Hartz IV Geld für Knder bräuchte nicht wirklich erhöht werden, den Familien wäre doch schon damit geholfen, wenn das Kindergeld nicht auf das Hartz IV Geld angerechnet würde.
Kinder für die Sünden bzw. eventuellen Sünden bzw. Schwächen der Eltern leiden zu lassen (Nikotin/Alkohol/andere Süchte) finde ich pervers.

Wenn ein Land mit seinem Nachwuchs so schräg umgeht wie es in Deutschland immer mehr üblich ist, dann mal *gute Nacht*.

Solange *wir* reichen Bänkern, maroden Autobauern und durchgeknallte militärische Einsätze scheinbar locker vom Hocker bezahlen, brauchen wir uns sicherlich nicht wirklich Sorgen machen, wie man Kindern einen soliden Start ins Leben finanzieren kann.

Hier mal auf die Schnelle einige Finanztipps...

- aus Afghanistan abrücken
- Krankenversicherungen auf drei(?) reduzieren/Pflichtversicherung für alle Bürger
- kein Kindergeld ab Einkommen über 5000€ Nettoverdienst
- keine weiteren Banken retten, die weiterhin hohe Boni an inkompetente Manager zahlen

...sicherlich gibt es da noch mehr Möglichkeiten, doch die könnt ihr euch gerne selbst ausdenken! )
--
engelsschuh
eleisa
eleisa
Mitglied

Re: Erhöhung der Hartz IV-Sätze für Kinder?
geschrieben von eleisa
als Antwort auf hugo vom 24.10.2009, 22:19:02
Hugo ich hoffe du hast nicht Recht
denn das würde ja Chaos und Anarchie bedeuten........
--
eleisa
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Erhöhung der Hartz IV-Sätze für Kinder?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eleisa vom 24.10.2009, 22:45:03
Ich habe nicht alles bisher gelesen.

Aber prinzipiell meine ich, dass anstelle eines an die Erziehungsberechtigten ausgezahlten höheren Kindergelds (Kinderbeihilfe) das Geld in eine intensivere Direkthilfe geleitet werden sollte. (Nachmittagsbetreuung, Mittagstisch, subventionierte "gesunde Jause", einheitliche Schulkleidung á la sehr viele andere Staaten, schulzugehörige Bibliotheken mit Multimediaausstaatung, etc.), wobei die kostenlose Inanspruchnahme selbstverständlich einkommensabhängig gemacht werden müßte.



mart1

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Erhöhung der Hartz IV-Sätze für Kinder?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.10.2009, 08:30:43
hm mart :"wobei die kostenlose Inanspruchnahme selbstverständlich einkommensabhängig gemacht werden müßte"

nee, mart damit erreichste doch gerade das was wir nicht mehr möchten,,eine offensichtliche Differenzierung der Kinder nach Reich und Arm nach Zahlenden und Nichtzahlenden,,

,und bietest damit den Zahlenden Gründe, sich aus dieser sozialen Beteiligung herauszuhalten und gleich in die Privatschulen einzutreten,,naja und dann ist die Gerechtigkeit und Chancengleichheit gleich wieder futsch,,

ich glaube zwar auch das viele Länder z.B. bei der Schülerkleidung die wohlhabenden Eltern etwas mehr zur Kasse beten als die Ärmsten, aber ob sich das gesellschaftspolitisch auf lange Frist auszahlt, darüber müsste man sich erst mal schlau machen,,

Die Inanspruchnahme der "Reichen" für den gerechten Schuldienst usw kann doch (und wird ja sowieso) über deren Steuerteil erreicht den sie an den Fiskus zahlen und der dann in die Bildung einfließt,,,da muss es nicht unbedingt ein Extraabkassieren direkt an die Schulen geben

bleibt nur noch das leidige Thema der dezentralen Bildungsaufgaben und Verantwortung der Länder bei den Kultusministerien,,,das hätte ich schon längst beendet,,
denn dadurch gibts ja sogar Unterschiede in der Bildungsqualität zwischen den Bundesländern.
--
--
hugo
Re: Erhöhung der Hartz IV-Sätze für Kinder?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 24.10.2009, 22:19:02
"also könnten sie ja eine Weltreise nach der anderen machen, zum Studium in die USA oder nach Japan aufbrechen, gut bezahlte Karriere an der Londoner Börse beginnen, sich als Großunternehmer selbständig machen,,wie wärs als Yachtverkäufer ?,, "
geschrieben von hugo


Kannst du eigentlich noch über den von dir geschriebenen Blödsinn lachen ?
Oder ist das zu viel verlangt?
--
klaus
hugo
hugo
Mitglied

Re: Erhöhung der Hartz IV-Sätze für Kinder?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.10.2009, 09:04:47
tja klaus,, dieses Hochjubeln der staatlichen Harz IV Leistungen bei gleichzeitigem Niedermachen der Betroffenen (einschließlich einer ständigen Schuldzuweisung) bringt mich eben auf die seltsamsten Ideen,,

man ist ja schließlich nicht aus Stein,,und irgendwie will ich mich schon davon distancieren, vonwegen diese Leute seinen einfach nur faul und blöd und haben nichts besseres Verdient, ja sie sollten doch sogar noch froh sein und sich bedanken usw,, (auch wenn das kaum Einer unter uns wörtlich so schreibt, aber "das beliebte Gestöhne über das unbeliebte Gestöhne über Harz IV" gibt doch zu denken)

Wenn Du der Meinung bist das HarzIV die gelungene erfolgreiche Politik unserer Gesellschaft wiederspiegelt, na dann stöhne doch einfach mit kritisiere und mach Dich lustig über die Menschen die das nicht so sehen,,über die Kritiker, die Betroffenen und jene die so betroffen reagieren.

Ja das hätten sich meine hiesigen Landsleute, die ja den allergrößten "Gewinn" aus dieser schlimmen Situation ziehen (müssen), da sie prozentual am allermeisten davon "profitieren" wohl niemals gedacht oder es geahnt usw,,

obwohl,,es gab sie schon immer diese -Dir nicht in den Kram passenden- Kritiker, Mahner, Enttäuschten, Hugos, Ewiggestrigen usw,,

darf ich da mal ausnahmsweise ein kleines Gedicht aus der Wendezeit (welches noch heute so aktuell ist wie am ersten Tag, einstellen ?)


Volker Braun: Das Eigentum (1990)

Da bin ich noch: mein Land geht in den Westen.
KRIEG DEN HÜTTEN FRIEDE DEN PALÄSTEN.
Ich selber habe ihm den Tritt versetzt.
Es wirft sich weg und seine magre Zierde.
Dem Winter folgt der Sommer der Begierde.
Und ich kann bleiben wo der Pfeffer wächst.
Und unverständlich wird mein ganzer Text.
Was ich niemals besaß wird mir entrissen.
Was ich nicht lebte, werd ich ewig missen.
Die Hoffnung lag im Weg wie eine Falle.
Mein Eigentum, jetzt habt ihrs auf der Kralle.
Wann sag ich wieder mein und meine alle.


--
hugo

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Mitglied_81b4260
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Re: Erhöhung der Hartz IV-Sätze für Kinder?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 25.10.2009, 08:55:36
Über die länderweise unterschiedlichen Schulsysteme möchte ich mich nicht äußern. Das ist sicherlich ein eigenes diskussionswürdiges Thema, worüber ich zuwenig informiert bin.

Deine anderen Argumente gegen einkommensabhängige Sachleistungen für Kinder und Schüler kann ich nicht nachvollziehen. Heißt das, du sprichst dich für eine Erhöhung des Kindergelds für ärmere Schichten aus, anstelle der Investion dieses Geldes in Sachleistungen, die am besten über die Schule verteilt werden?

Ich bin dafür, dass der Staat seine Mittel erfolgsorientiert und zur Förderung von Kindern, die es nötig brauchen, ausgibt. Das scheint mir nicht gegeben, wenn die Erziehungsberechtigen etwas mehr Kindergeld bekommen, dessen Verwendung für den größtmöglichsten Nutzen der Kinder aber fraglich ist.

Ich finde, dass eine vorgeschriebene Schulkleidung (die ja in weitem Maße sehr variabel sein kann, wie ich weiß) die Eltern vor dem Druck entlasten können, teure modische Outfits zu kaufen und den herrschenden Gruppenzwang doch mildern.

Ein ordentliches (und gesundes)Essen ist für alle Kinder wichtig und würde langfristig bei den Gesundheitskosten hereinkommen.

usw.

Der Zug zur Privatschule (sehr oft mit Essen, Aufgabenbetreuung, guten Bibliotheken, Aufenhaltsräumen, vorgeschriebener Kleidung, Möglichkeit zu außerschulischen Betätigungen) wird gerade in den Gebieten solange so stark anhalten, solange dort öffentlichen Schule die Differenzierung von Arm/Reich, bildungsferne/bildungsnahe sehr stark ist. Ich habe nichts gegen Privatschulen, aber die öffentichen Schulen haben die verdammte Aufgabe, allen ihren Schülern in etwa gleiche Rahmenbedingungen zu bieten.

Ein Ungleichgewicht kann doch nicht durch ein höheres Kindergeld behoben werden, sondern nur durch die Schaffung einer Ausbildungsstätte, in der allen Kindern aller Schichten möglichst optimale Lernbedingungen in einem einheitlichen sozialen Rahmen ermöglicht werden.

mart1

Edit: Interessanterweise besuchten die Kinder von Wiens Politiker eher Privatschulen, wenn diese Grüne oder Sozialdemokraten sind, und eher öffentliche Schulen, wenn sie Christdemokraten sind. (Das ergab eine Umfrage zur Zeit von Schüssel als Ministerpräsident.)
Re: Erhöhung der Hartz IV-Sätze für Kinder?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 25.10.2009, 08:55:36
@hugo

Ich stimme dir in allen Punkten zu deinen "schulpolit." Einlassungen vom 25.10.09/ 08.55 zu.
Das ist realistisch und ich beklage seit Jahren auch die "Eierei" zwischen bundespolit. und länderspezief. schulpolit. Forderungen.
--
klaus
hugo
hugo
Mitglied

Re: Erhöhung der Hartz IV-Sätze für Kinder?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.10.2009, 11:50:16

ich denke das wir uns in der Zielstellung was wir erwarten, gar nicht so "fremd" sind,,(egal ob mart, klaus, hugo usw,,)

ich wills trotzdem mal auf den Punkt bringen:
Jedes Kind soll so vorbereitet, so aufgestellt und im Bedarfsfalle so gefördert sein, das es nach 8 und/oder 10 und/oder 12 Jahren mit seinen schulischen Leistungen in der Lage ist, die dann -für die weitere Bildung, Ausbildung, Berufsbildung usw,- erforderlichen Voraussetzungen/Bedingungen zu erfüllen.
(Ausnahmen müssen Ausnahmen bleiben und dürfen nicht zum Massenphänomen werden)

Wie das nun erreicht werden soll/kann, welche Wege dahin führen, was in Sackgassen führt, was partout unbezahlbar ist, was Unverzichtbar ist, was geändert werden muss/soll, was an Erfahrungen mitgenutzt werden sollte,,,na wenn dazu unsere Experten in Berlin nicht in der Lage sind das herauszufinden,, dann werden wir Ihnen auch nicht helfen können,,

aber bezüglich der Zielstellung sollten wir schon darauf dringen das nicht vom Thema abgewichen wird und auf Nebenkampfplätzen viel Geld und Zeit verpulvert werden,,

übrigens -mart- gilt auch hierbei,,die Familien sind nicht nur zu fördern,,,,Nur durch finanzielle Hilfe erledigen sich solche Probleme niemals, aber,
sie dürfen auch nicht nur gefordert werden, dann sind sie bald überfordert und was in der Entwicklung ihrer Sprösslinge in Kindheit und Jugendzeit einmal verpasst wurde,,, naja Hans und Hänschen ist wohl jedem ein Begriff

und ich weiß wovon ich schreibe,,,bin selber sauer das bei mir so einiges verpasst wurde,,und das obwohl es meine Erzieher/Lehrer durchaus geschafft hatten (und das ist wohl so ziemlich das Komplizierteste und Wichtigste) mir die Freude am Lernen, an der Schule (die vom Tag an, als es die Schultüte gab, vorhanden war) nicht zu vermiesen.*g*
--
hugo
Re: Erhöhung der Hartz IV-Sätze für Kinder?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 25.10.2009, 12:21:35

ich denke das wir uns in der Zielstellung was wir erwarten, gar nicht so "fremd" sind,,(egal ob mart, klaus, hugo usw,,)

Wie das nun erreicht werden soll/kann, welche Wege dahin führen, was in Sackgassen führt, was partout unbezahlbar ist, was Unverzichtbar ist, was geändert werden muss/soll, was an Erfahrungen mitgenutzt werden sollte,,,na wenn dazu unsere Experten in Berlin nicht in der Lage sind das herauszufinden,, dann werden wir Ihnen auch nicht helfen können,,

hugo
geschrieben von hugo


Ohne, daß ich mir nun alles von A bis Z durchlese.....
Du betrachtest (hoffentlich) hiermit Bildung und Ausbildung als den Schlüssel für ein (halbwegs) sorgenfreies Leben.
Wir können den "Experten in Berlin" helfen.
Es ist eine Erziehungsaufgabe, die sowas bewirkt.
Erziehungsberechtigt (verpflichtet) sind derzeit die Eltern.
Alle anderen in Frage kommenden Personen prallen im Zweifelsfall an dieser Wand ab.
Derzeit.
Mit Geld kann man das nicht richten.
Wenn man denn einmal davon absieht, daß Hartz4-Alleinerziehende da an Grenzen stoßen (können).
Aber das ist meiner Meinung nach nur ein Nebenkriegsschauplatz.

Das Hauptproblem ist immer dann, wenn es schiefgeht, der/die Erziehungsberechtigte(n).
Er (oder sie) ist die Schlüsselfigur für diese wichtige Frage.
Manchmal ist es überhaupt kein Thema.
Manchmal ist es ein Disaster.

Leider kann derzeit keiner, der es von außen sieht, etwas ausrichten.
Er darf nicht. Egal, wer es ist.
Wenn Erziehungsberechtigte sich querstellen oder gar nicht stellen, nützt keine (angebotene) Hilfe etwas.
Daran muß zuerst etwas geändert werden.
Erziehungsberechtigte müssen Erziehungsverpflichtete werden.
Notfalls müssen sie, wie bei Personen, die ihre Dinge nicht mehr regeln können, Beistand bekommen.
Wollen wir das ?
Wollen wir eventuell auch Fachleuten (ErzieherInnen,Lehrer,Ausbilder) mehr Verantwortung geben ?
Dann muß man ihnen aber auch Befugnisse geben.
Sonst ändert sich nichts und es gibt immer mehr Sozialhilfekarrieren.

Warum hat es denn bei mir geklappt ?
Ich hatte nie den Eindruck, bevormundet zu werden.
Bei mir wurde der natürliche Ehrgeiz geweckt.
Und ich habe nach Ausbildung verlangt, rannte dabei offene Türen ein.

Es wäre auch gut, wenn in dieser Diskussion der (berufliche) Fortbildungsstand
als (einer) der Schlüssel gegen Arbeitslosigkeit angesehen werden könnte.
Bei mir hat es gut funktioniert.
In einem anderen mir bekannten Fall hat es aus Mangel daran schnurgerade zum Vorruhestands-Hartz4-Fall geführt.
Und das können wir uns auf Dauer nicht leisten.

--
nordstern

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