Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales ERhöhung der Zuverdienstgrenzen für Frührentner

Soziales ERhöhung der Zuverdienstgrenzen für Frührentner

Re: Erhöhung der Zuverdienstgrenzen für Frührentner
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.02.2011, 17:22:36

Wenn eine Überprüfung voranginge, dass tatsächlich keine Arbeitskraft im Vorruhestand zu finden ist, dann lasse ich dein Argument gelten.

Weshalb ich dagegen bin, dass Rentner mit einer guten Rente ihre Arbeitskraft gegen Bezahlung zur Verfügung stellen dürfen?
Weil zur Zeit weniger Arbeit da ist als gebraucht wird - und dies übrigens auch für qualifiziert ausgebildete Kräfte.

Das wird sich evtl. in Zukunft ändern, aber bei der neuen Zuverdienstregelung ist sicher eher an diejenigen Rentner gedacht, die darauf angewiesen sind, ihre schmale Rente bis zum ehemaligen Nettolohn aufbessern zu dürfen, weil 400 Euro mehr auch noch zuwenig sind.

Re: Erhöhung der Zuverdienstgrenzen für Frührentner
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.02.2011, 17:28:26
Sorella: ..Wenn eine Überprüfung voranginge, dass tatsächlich keine Arbeitskraft im Vorruhestand zu finden ist, dann lasse ich dein Argument gelten.

Da verstehe ich Deine Meinung durchaus.

Jedoch ---
'man' weiß -in der IT Branche- wer was kann.
Und der kriegt den Auftrag, den Beratervertrag.
Da wird nicht lange geprüft.
Das geht nur dann zuende, wenn die 'Alten' aussterben.

Ein Junger hätte -trotz Studium- keine Chance.
Der müsste sich zuerst noch bewähren.

Und in der IT-Branche gilt der Grundsatz -wie wahr wie wahr-:
Das erste Projekt geht einfach in die Hose, zerwürfelt.
Das zweite wird derart überzogen, daß es nie beendet wird.
Erst das dritte Projekt wird (nicht immer jedoch) was Gescheits'.
Und die weiteren sind 'Routine', die in Jungster einfach nicht haben kann.

Ein Unternehmer würde Selbstmord begehen,
wenn er für ein essentielles Programm für seinen Betrieb einen Jungster ranlassen würde.
Zudem ist es so, daß auf einen 'alten Fuchs' sehr viel sorgfältiger gehört wird, als auf einen angestellten Jungster.


Klar kommt hinzu, daß ein Rentner keinen Dauerarbeitsvertrag erwartet. Der verschwindet nach einem Jahr oder so einfach wieder.
Oder dann wenn 'habe fertig' ist.
Diese (Zeit-) Jobs werden sehr sehr gut bezahlt, etwa mit dem Dreifachen was ein Mitarbeiter kosten würde. Also spart der Unternehmer in der Regel dabei nichts, er zahlt sogar mehr.
Einen Jungster müsste der Unternehmer aber immer weiter mit durchschleppen, auch wenn keine Arbeit mehr da wäre.

Da sind die Rentner zudem in einer weitaus variableren Verhandlungssituation. Es gibt durchaus auch sachbezogene Regelungen, derart, daß da mal eine Urlaubsreise ausgehandelt wird. Oder ein angenehmer Arbeitsplatz auf den Balearen.
Geld macht halt nicht immer glücklich.
Ein Rentner muß ja nicht mehr nachweisen, von was er denn eigentlich lebt.
Das geht mit einem fest angestellten Mitarbeiter einfach schon gar nicht.

Mir ist bewusst, daß fitte 'hungrige' Rentner 'gefährlich' sind.
Da sollen sich die Jungen mal anstrengen, das fördert die Gemeinschaft ungemein.
Re: Erhöhung der Zuverdienstgrenzen für Frührentner
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.02.2011, 17:39:12
Digizar, du beschreibst den Ist-Zustand der Beschaffung preiswerter Arbeitskraft richtig.

Ich empfinde es aber als Schwarz-Weiß-Malerei, dem erfahrenen Rentner einen "youngster" gegenüberzustellen.
Wo sind in deiner Welt die berufserfahrenen 40+-Arbeitnehmer?

Das Gejammer über eine Zukunft mit viel zu wenigen ausgebildeten Fachkräften ist die Folge der katastrophalen Ausbildungsmoral der letzten Jahre. Schlechte Schulen, schlechtes Studium, sogenannte "Werkstudenten" werden ausgebeutet und dann noch nicht mal übernommen (weil teurer als Neustarter) ...

Wenn es nicht nur der absolute Ausnahmefall ist, dass eine Firma auf Wissen und Erfahrung eines Rentners ANGEWIESEN ist, dann ist nach meiner Ansicht was oberfaul "im System".

Ich halte die Ombudstätigkeiten von Rentnern für sehr wichtig und richtig für beide Seiten.
Hier geht es um die Förderung des Nachwuchses durch beratende und unterstützende Maßnahmen, aber nicht um die Profitverbesserung des Unternehmers.
Und das ist für mich der entscheidende Unterschied.



Anzeige

senhora
senhora
Mitglied

Re: Erhöhung der Zuverdienstgrenzen für Frührentner
geschrieben von senhora
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.02.2011, 07:23:29
Wenn ich sehe wie die öffentliche Diskussion sich plötzlich wieder geändert hat, entstehen bei mir schon Fragen.

Nach dem Jahrzehnt alle Mitarbeiter über 50 sozial verträglich aus den Unternehmen entfernt wurden, bekommen sie inzwischen eine Art Unverzichtbarkeits-Status.
Welche neuen Erkenntnisse bezüglich Erfahrungen und Fähigkeiten der Älteren gibt es denn plötzlich, die vorher nicht bekannt waren?
Keine!

Diese Personengruppe ist inzwischen für die Unternehmen wieder „ökonomisch nützlich“, sie rechnet sich wieder, sind deshalb gefragt, das ist alles.
Das ist nicht verwerflich, dies gehört zum System, aber es sollte einfach auch so benannt werden.
Die Jüngeren sind heute nicht einen Deut dümmer als Vorgängergenerationen, und die haben es auch geschafft, ohne die Älteren.

Senhora
Marija
Marija
Mitglied

Re: Erhöhung der Zuverdienstgrenzen für Frührentner
geschrieben von Marija
als Antwort auf senhora vom 03.02.2011, 08:07:18
Möglicherweise verfügen die Älteren aber über PC-Unabhängigkeitswissen und könnten notfalls wie ein Notfallaggregat funktionieren.
lupus
lupus
Mitglied

Re: Erhöhung der Zuverdienstgrenzen für Frührentner
geschrieben von lupus
als Antwort auf senhora vom 03.02.2011, 08:07:18
genau so ist es!
Aber wenn es schon zum System gehört, muß es noch lange nicht durch die Politik ermöglicht werden.
Der Vorschlag kommt doch von der FDP und zeigt deren Moral.

Anzeige

eleonore
eleonore
Mitglied

Re: ERhöhung der Zuverdienstgrenzen für Frührentner
geschrieben von eleonore
als Antwort auf olga64 vom 02.02.2011, 17:09:24
Clara, es ist doch bewiesen, dass gut ausgebildete Hochschulabsolventen sehr viel weniger oder kürzer von ARbeitslosigkeit bedroht sind als z.B. abgebrochene Hauptschüler oder Leute ohne Berufsausbildung. Es sei denn, die Studenten studierten exotische Fächer, die nie von den Unternehmen nachgefragt werden. Und es dürfte doch auch logisch sein, dass ein abgebrochener Hauptschüler nie oder erst in langer Zeit z.B. einen Chemiker, einen Ingenieur, einen Diplom-Kaufmann oder -Kauffrau ersetzen könnte - also ein solcher Arbeitsplatz wäre nie frei für diese bildungsfernen Schichten.
Ich habe es die letzten beiden Jahre bei meinem Arbeitgeber ebenso praktiziert, dass in einem "Gemisch" aus jungen und älteren Arbeitnehmern Projekte bearbeitet wurden - dies war sehr, sehr positiv, da jeder seine Erkenntnisse einbrachte und die jungen Menschen auch unterstützt wurden. Bisher erhielten diese Rentner, die noch nicht aufhören wollten, gut dotierte B eraterverträge (war bei mir auch so); da aber vor 65 Jahren die Hinzuverdienstgrenze so niedrig war, musste man eine eigene Firma gründen, um dem einigermassen aus dem WEge zu gehen. Dies war vielen zu umständlich und sie liessen es bleiben. Das wird durch das neue Gesetz wirklich besser, wie ich finde.
Wahrscheinlich regen sich gerade die am meisten darüber auf, die umgekehrt den Uralt-Geissler, Helmut Schmidt usw. hochleben lassen, die im hohen Alter neben hoher Beamtenpension weiterhin ihre Dienst anbieten (und dies auch nicht umsonst). Olga


werte olga,

meinen sie nicht,dass es an die zeit ist, das sie von ihren hohen ross runtersteigen und sei es virtuell.
wobei mir das gefühl, das diese hohe ross eher ein schaukelpferdchen ist,immer mehr verstärkt.

sie wiederholen wie ein gebetsmühle bei jede passende wie unpassende gelegenheit wie wichtig eine exzellente ausbildung ist, was wierderum den verdacht aufkommen lässt, das bei ihnen eventuell die trauben zu hoch hängen, so ausbildungs technisch.
glauben sie mir, hier in ST schreiben recht viele, die ein fundierte und gute ausbildung-studium haben, schauen sie unseren karl an z.B, und posaunen nicht ständig, dass sie an irgend uni waren.

auch sollten sie aufhören auf leute rumzuhacken, die es nicht über ein hauptschule hinaus geschafft haben.
sie schreiben, weiterbildung bleibt-ist jedem selbst überlassen.
ich bin so tollkühn zu behaupten, ein müllmann ist heilfroh, wenn er nach 8-9 stunden müllcontainer schieben seine ruhe hat, und denkt nicht an irgend akademische höhen.
sie brauchen diesen müllmann aber, sonst ist ihre super rentnerin dasein nicht so bequem.
und auch diese müllmann hat man nicht mit eine brotkruste aus dem urwald gelockt.
es soll ja auch leute geben, wo es von intellekt her zu nicht mehr reicht, aber sie machen ihren arbeit anständig.
was man von so manche großkopfert-superausgebildete nicht immer behaupten kann.

wenn sie so ein grandiose ausbildung haben, versuchen sie jetzt ein job zu finden auf der freie markt, und berichten uns, wie es verlaufen ist.
verzweifeln sie nicht, wenn ihnen irgend 30 jährige schnösel mitteilt:
ja frau olga, ihre ausbildung ist gut, aber sie sind zu alt und passen nicht in unsere firmenprofil.

nur als beispiel:
eine nachbarin hier in haus ist ärztin (57,fachäztin für anäthesie), aber sie hat verwerfliche weise jahrelang pausiert, und ihre 3 söhne großgezogen hat.
als berufs rückkehrerin hat sie nach 5!!!!-in buchstaben fünf-jahren irgend kukijob in ein krankenhaus hinter pfui deibel gefunden.
sie hat sich während ihre mutterzeit aber fortgebildet.
jetzt arbeitet sie als ärztin dort, mit 3 monats verträge.
cool ne?

Re: ERhöhung der Zuverdienstgrenzen für Frührentner
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eleonore vom 03.02.2011, 12:03:28


ach elo reg dich nicht weiter auf.

ich frag mich eh seit einiger zeit, warum diese „frau“ nicht in einem forum schreibt, in dem von vornherein klar ist, dass nur exzellent ausgebildete menschen dort schreiben und keine „otto-normal-verbraucher“ anwesend sind. pffftttt! vielleicht kann man aber dort das angelesene „wissen“ einer süddeutschen nicht anbringen.

olga64
olga64
Mitglied

Re: ERhöhung der Zuverdienstgrenzen für Frührentner
geschrieben von olga64
als Antwort auf eleonore vom 03.02.2011, 12:03:28

wenn sie so ein grandiose ausbildung haben, versuchen sie jetzt ein job zu finden auf der freie markt, und berichten uns, wie es verlaufen ist.
verzweifeln sie nicht, wenn ihnen irgend 30 jährige schnösel mitteilt:
ja frau olga, ihre ausbildung ist gut, aber sie sind zu alt und passen nicht in unsere firmenprofil.


Werte Eleonore - bevor ich das von Ihnen vorgeschlagene Projekt der Stellensuche in Angriff nehme, erklären Sie mir doch bitte (aber möglichst kurz und nicht in epischer Breite), warum ich als Frau mit 66 Jahren nach mehr als 40-jähriger Berufstätigkeit (ohne jegliche Pausen) dies machen soll? Ich habe finanziell für mein Alter frühzeitig vorgesorgt und brauche aus diesem Grunde kein Zubrot. Meine gut dotierten Beraterverträge benutzte ich von 63 - 65 Jahren, um einen für mich guten Übergang in das Rentner-Dasein zu schaffen. Dies ist alles abgeschlossen - jetzt geniesse ich die Früchte meiner Arbeit. Also warum soll ich auf Stellensuche gehen? Olga
Re: ERhöhung der Zuverdienstgrenzen für Frührentner
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 03.02.2011, 15:25:27


ach Olga, erzähl doch bitte mal genauer, das hab ich ja noch gar nicht mitbekommen!
du warst 40 Jahre ohne Pause berufstätig? Du hast für dein Alter vorgesorgt und mit Beraterverträgen im Vorruhestand noch ordentlich Kohle machen können? Und jetzt kannst du endlich genießen?
Warum hast du denn das nicht schon längst mal hier bekanntgegeben?

Sorella

Anzeige