Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Chinas atemberaubender Aufstieg

Wirtschaftsthemen Chinas atemberaubender Aufstieg

carlos1
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Re: Chinas atemberaubender Aufstieg
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 05.01.2015, 17:08:03
Olga, Sie liegen richtig, wenn die Handelsstatistiken in absoluten Zahlen betrachtet werden. Wie aussagekräftig sind Statistiken jedoch? Unsere Handelsbilanz mit Saudiarabien z. B. ist negativ, ohne dass wir sagen müssten, dass wir ein rückständiges Land wären. Von Dienstleistungsbilanz, Zahlungsbilanz will erst gar nicht ich nicht reden.

Handelsbeziehungen spiegeln Gunst und Ungunst der bestehenden Austauschverhältnisse wieder. Ohne dass ich jetzt Wiki einsehe, lässt sich sagen, dass China uns Rohstoffe liefert, wie seltene Erden und viele Elektronikprodukte, die wir als Massenware niemals so preiswert herstellen könntne. Weiter viele Konsumartikel. PC-Hersteller wie Dell lassen ihre Produkte in China zusammenbauen. Übrigens habe ich eine externe Festplatte, deren Netzteil aus China stammt. Dies Teil liegt brach seit das Netzteil kaputt ist. Das Netzteil eines PCs ging ebenfalls kaputt. Murks par exellence. Musste ein neues Netzteil bestellen. China ist übrigens gegenüber asiatischen Handelspartnern wie Vietnam u. a. längst kein Schwellenlanbd mehr, sondern lässt dort fertigen. Was deutsche Firmen betrifft, so war es interessant für mich zu erfahren, dass China großen Wert darauf legt, dass deutsche Konzerne eigens Produkte für den chinesichen Markt entwickeln und dass der chinesische Anteil an Bauteilen einen bestimmten Prozentsatz, also Fertigungstiefe, erreicht. Deshalb zwangsläufig auch auch die Zusammenarbeit mit chinesischen Firmen (Zulieferern).

Was für heute gilt, wird und muss nicht unbedingt in der Zukunft so sein. Internationale Arbeitsteilung ist meist von Vorteil. Es hängt jedoch vom Willen und den langfristigen Beziehungen zwischen den Staaten ab, wie sich die Dinge entwickeln.

Viele Grüße
c
Luzios
Luzios
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Re: Chinas Denken ist der Schlüssel
geschrieben von Luzios
als Antwort auf carlos1 vom 07.01.2015, 19:24:44
I Ging Algorithmen, beziehen sich auf Das Buch der Wandlungen, chinesisch >I Ging
carlos1
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Re: Chinas Denken ist der Schlüssel
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Luzios vom 14.01.2015, 15:29:54
Lucios, danke für den Tipp. In China ist vieles anders, Ich deutete es bereits an. Erfreulich, dass du auf die chinesische Philosophie zu sprechen kommst. Ich bin kein Spezialist dür die Lehre des I Ging (Buch der Wandlungen), finde es aber erstaunlich. wie modern/aktuell alte Weisheiten aus China daherkommen. Beispiele

Aus: Die Geschichte der Binärcodierung
Institut für Informatik an der FU Berlin
http://andreasgramm.de/papers/Gramm_Geschichte_der_Binaercodierung.pdf

"3.1Die Hexagramme des Buchs der Wandlungen I Ching:
Die Entstehung des chinesischen "I Ching", was übersetzt "Buch der Wandlungen" bedeutet, ist ungefähr auf das 8.Jahrhundert v.Chr. datiert und soll von mehreren chinesischen Königen verfasst worden sein (vgl. Zacher 1973:77). Das Buch stellt eine Abhandlung über ein System von 64 Hexagrammen dar, denen gewisse Eigenschaften zugesprochen wurden.

Ferner gibt es einen später kontinuierlich erweiterten Anhang, in dem
diese Eigenschaften interpretiert werden, so dass das Buch als ein zentrales Werk früher chinesischer Weisheit gilt. Die Weisheiten und Erläuterungen wurden auf politische Entscheidungen und Fragen des sozialen Zusammenlebens und moralischen Verhaltens angewandt (vgl. Zacher 1973:78). Selbst naturwissenschaftliche Phänomene sollten mit Hilfe des Buches der Wandlungen beschrieben und erklärt werden (vgl. Zacher 1973:81)."

Ein zweiter Text:
"Kompatibilität und Metasprache:
von Karsten K. Panzer
http://www.perzan.de/downloads/Vom%20diskreten%20Geist.pdf

im Katalog iGene Visions, Köln 2000

"Extreme Spezialisierung und geistige Besitzstandswahrung führen offensichtlich zu Hermetik und Intransparenz in Wissenschaft und Kultur. Ganz im Gegensatz zur explodierenden Informationsfülle, stagniert deren Verknüpfung und die komplementäre Vervollständigung von Wissen durch interdisziplinäres Denken und Handeln.Auch Naturwissenschaft und Kunst begleiten einander
allenfalls nachbarschaftlich. Selbst die zunehmenden Bemühungen
interdisziplinärer Arbeit scheitern oft am Mangel eines hoch kompatiblen Transfermodus, um Erkenntniswerte und –verfahren zu übertragen, eines essentiellen Codes des "Kleinsten Gemeinsamen Vielfachen"..... ............

Codes:
Für den französischen Ethnologen Levi-Strauss sind Codes
Mechanismen, die Transformationen zwischen 2 Systemen erlauben. Wichtig nur, daß sie untereinander kommunizierbar sind, also ein Algorithmus für zwei verschiedene Operationen gültig ist. Ein universeller Code hat demnach die Kompetenz, Eigenschaften auszudrücken, die verschiedenen Phänomenen gemeinsam sind. Ist also Kompatibilität das Resultat einer fundamental gültigen Codierung, benötigt man eine metasystemische "Sprache" zusätzlich zur begründenden Semiotik eine inhaltliche Semantik vergleichbarer Verbindlichkeit. So kann eine strukturell komprimierte Information erneut zur Bedeutung expandieren.....

West-östliche Strukturen:
Es scheint sinnvoll, bei der Ermittlung eines solch universellen Codes auf die zwei bereits vorhandenen, elementaren Codierungen der kulturell-komplementären Hemisphären unseres Globus zurückzugreifen, deren Protagonisten sie sind: das I-Ging als zentrales Strukturwerk der ostasiatischen Genesis und der Genetische Code der DNA als Basis biologischer Organisation und wissenschaftlich-westlicher Essentialität.

Dem gesuchten metasystemischen Analogieverfahren kommt demnach neben der interdisziplinären noch eine interkulturelle Bedeutung zu. Die Hoffnung auf ein derart interaktives Modell ist vielfältig: Hesses Glasperlenspiel, Eigens Hyperzyklus oder Prodis "Bio-Logik"
als materielle Grundlage jeder kulturellen Semiotik. Der Molekularbiologe G. Stent schlägt vor, das I Ging zum besseren Verständnis des Genetischen Codes zu nutzen, Heisenberg weiß von der höchsten Fruchtbarkeit komplementären Denkens.

Antagonistisch-westliche Prinzipien des "entweder-oder" weichen zunehmend einem asiatisch-polaren "sowohl-als auch" Weltverständnis. Während unser Abendland die Natur noch als lineares Problem begreift, hat das ganzheitliche System Asiens die Welt schon immer als nicht-lineare Wirklichkeit gedeutet. Darüber belehren uns heute erneut die Erkenntnisse über Komplexe Systeme. Joseph Needham konstatiert das "gigantische historische Paradoxon, daß die chinesische Kultur zwar selbst nicht die moderne Wissenschaft hervorbringen konnte, andererseits diese aber nicht ohne die Hilfe der charakteristischen Philosophie der chinesischen Kultur zur Vollendung kommen konnte".

Das I-Ging und der Genetische Code verfügen semiotisch-strukturell über einen analogen Gründungsmodus: 2 komplementäre Einheiten (Yin-Yang und die Basenpaare A/T und G/C) konstituieren zunächst "dreistöckige" Gebäude (Trigramme/Codons) und in rechnerisch möglichen 64 Ausprägungen semantische oder semiotische Entitäten (Hexagramme und Aminosäuren). War der formale Aspekt zur Kompatibilität evident, zielt die metasystemische Arbeit seit vielen Jahren auf eine Verifizierung der semantischen Analogien und – durch den Aufbau eines
stringenten Korrespondenzwerkes – auf die metasprachliche Kommunikation. Im Selbstverständnis des I-Ging, dem "Buch der Wandlungen", bilden seine Hexagramme 64 allegorische Mikromodelle aller denkbaren Prozesse und Interaktionen.

3000 Jahre empirisch ordnende und prüfende Funktion unterfüttern die "archaische Software". Die Komplementarität ist dem Modell inhärent. Der Genetische Code ist nur über die Funktion seiner Sequenzen, den Genen selbst, zu deuten, die eben auch in der Eigenschaft der Komplementarität stehen, was jedoch gerne übersehen
wird: einerseits sind sie Größen mit fester Funktion in einem gegebenen Organismus (diskret, Teilchen) und andererseits sind sie weder morphologische Einheit, noch haben sie eine Zellstruktur oder Gewicht und Masse – sie sind ein dynamisches Geschehen, ein zeitliches Kontinuum von Information (Welle, stetig), die im Laufe der Evolution variiert werden kann. Dieser Ambivalenz schenkt die analysierende Genetik wenig Beachtung, wohl, weil ihr hierzu ein geeignetes Korrespondenzsystem fehlt, das mit dem entwickelten Metasystem beigetragen sein soll.....

Dies aber bedeutete den "Einzug der Zeit" in die Genetik und mit ihr der Kontext des Vorher-Nachher als syntaktische Klammer – gewiss ein Paradigmenwechsel.

Die Fusion von I-Ging und DNA wird im aktuellen Projekt zu "I-Gene" verschmolzen, um diesem Prozess Ausdruck zuverleihen.

Im Metasystem synthetisieren die Semantik des I-Ging mit der Semiotik des Genetischen Codes. Daraus resultiert eine Schnittstelle, in der sich organisch-biologische und geistig-ideelle Informationen gegenseitig lesen, erkennen und transformieren können. ...... etc etc"

Ich kann dies momentan nur lesen, staunen und im Hinterkopf mich fragen, wo ich hier eigentlich gelandet bin. Das Thema ging aus vom raschen wirtschaftlichen Aufschwung Chinas und dem Gleichstand mit den USA im Bereich der Ökonomie. Die ganzheitliche Methode und die Komplementarität habe ich aber immer schon geschätzt. Die neueste Entwicklung der chinesischen Ökonomie entspricht dem traditionellen chinesischen Modell der Weihstietslehre, scheint mir. Warum sollten sich die Chinesen von eimem System abkoppeln und sich hermetisch von der Welt abschießen, was ihnen Erfolg beschert hat: "Extreme Spezialisierung und geistige Besitzstandswahrung führen offensichtlich zu Hermetik und Intransparenz in Wissenschaft und Kultur." (s. oben)

Link: http://www.perzan.de/downloads/Vom%20diskreten%20Geist.pdf

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dutchweepee
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China lässt alle Industrienationen zurückfallen
geschrieben von dutchweepee
Jetzt zeigen "unsere Genossen in China" ihr volles Potential:

"Eine Fläche, mehr als doppelt so groß wie Bayern: Peking wird nach dem Willen der chinesischen Staatsführung mit zwei seiner Nachbarregionen zur gewaltigsten Stadt der Welt verschmolzen.

Name des Giga-Projekts: Jing-Jin-Ji.

Große Teile der Verwaltung und der Regierung Chinas sollen schon bald aus dem Zentrum Pekings verschwinden und an Orte wie Haojiafu ziehen. Ministerien, Universitäten, Krankenhäuser und vielleicht sogar die Zentrale der Kommunistischen Partei sollen auf die grüne Wiese verlagert werden. Der Umzug werde spätestens 2017 beginnen, sagte Guo Jinlong, Politbüromitglied der Kommunistischen Partei in Peking, vor einigen Tagen."
pschroed
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Re: China lässt alle Industrienationen zurückfallen
geschrieben von pschroed
als Antwort auf dutchweepee vom 26.07.2015, 00:38:36
Dutch.

Auch Kommunisten die Chinesen heizen die Märkte (Kapitalismus) weiter auf,um die Ernährung der Menschen sicher zu stellen bzw. gut zu leben auf diesem verhältnimässig kleinen Planeten wo wir mittlerweile zu 7.3 Milliarden herumeiern. Mal abwarten wie die EU das verkraften wird. Es wird eine große Verschiebung geben, vielleicht verbunden mit einem gewaltigen Crash.Es ist schon fragwürdig wenn heute schon der Goldpreis fällt, bei Krisen bzw.schwachen Konjunkturdaten normaler als sicheren Hafen gegolten hat.
Putin hat sich ja mal mit seiner Goldansammlung kräftig verzockt.

Phil.
dutchweepee
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Re: China lässt alle Industrienationen zurückfallen
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf pschroed vom 26.07.2015, 11:03:54
Putin hat sich ja mal mit seiner Goldansammlung kräftig verzockt.

Russland hält 1.200 Tonnen Goldreserven und hat durch den Kursverfall ca 15 Mrd. Miese gemacht. Wieviel Verluste haben wohl die USA gemacht, da sie 8.300 Tonnen Gold horten oder Deutschland mit ca 3.400 Tonnen?

Aber Putin "verzockt" sich halt, weil er laut FOCUS ja sowieso blöd ist.

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pschroed
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Re: China lässt alle Industrienationen zurückfallen
geschrieben von pschroed
als Antwort auf dutchweepee vom 26.07.2015, 13:03:40
Dutch, Natürlich hast du Recht, ich nahm Putin nur als Beispiel, beim Gold öffnen sich gleich die Türen für einen Einstieg.

Phil.
dutchweepee
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[off topic]
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf pschroed vom 26.07.2015, 13:06:13
Das hat zwar nix mit China zu tun, aber mit dem Goldpreis, den pschroed ins Spiel brachte:

"Am 20. Juni 2015 gab es den größten Flash-Crash beim Goldpreis seit 1,5 Jahren. Jemand verkaufte auf einen Schlag Goldverträge im Wert von 2,7 Milliarden Dollar und drückte den Goldpreis so tief wie zuletzt 2009. Eine solche Manipulation des Goldpreises war von der COMEX-Börse gerade geahndet worden."

Nicht immer gleich auf Putin eindreschen pschroed. Manchmal sinds auch die lieben Spekulanten.
pschroed
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Re: [off topic]
geschrieben von pschroed
als Antwort auf dutchweepee vom 26.07.2015, 16:26:52
Ich rühre Genosse Putin nicht an Versprochen. Phil.

Anbei China und Goldverkauf,

ZITAT ZEIT ONLINE

Wrzesniok: Wenn es eine globale Krise gäbe, dann würde auch weltweit Gold gekauft werden. Momentan sehen viele Leute aber nicht die akute Krise. Ansonsten hängt es immer von den lokalen Gegebenheiten ab, zum Beispiel in China: Dort sind die Aktienmärkte zuletzt stark eingebrochen, und es wurde viel Gold verkauft. Warum? Chinesen haben mit Aktien spekuliert und zwar auf Kredit. Durch den Kurssturz waren die Aktien nicht mehr werthaltig genug, deshalb mussten sie Kapital nachschießen auf ihre Kredite. Dazu haben sie Gold verkauft, was zum fallenden Preis führte. Wenn Sie so wollen, hat Gold also genau in dieser Zeit seinen Ruf als ultimative Reserve erfüllt. Es hatte seinen Wert behalten und wurde deshalb verflüssigt.
dutchweepee
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[off topic]
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf pschroed vom 26.07.2015, 17:17:25
Ja was soll der Geschäftsführer der Degussa Goldhandel GmbH auch anderes sagen? ...und Putin ist kein "Genosse".

:)

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